Forum Kunst und Literatur Musik Morgenlaendisches...

Musik Morgenlaendisches...

enigma
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Re: Morgenlaendisches...
geschrieben von enigma
als Antwort auf Linta vom 29.12.2008, 16:51:50
Hallo Hisun,

Ravi und Anoushka Shankar habe ich auch schon eingestellt irgendwo (ich weiß nicht mehr genau, in welchem Strang). Daran kannst Du schon erkennen, dass sie mir auch sehr, sehr gut gefallen.

Hallo Hydelber,

also, Rock von einem Araber empfinde ich persönlich nicht als unehrlich.
Die Tuareg z.B. bringen ihre eigene Erlebniswelt da hinein, aber warum sollte es nicht ihrer Vorstellung von Rock entsprechen?
Aber da kann man natürlich ganz unterschiedlich empfinden, denn bei Musik geht es ja immer auch um Empfindungen, die bei den einzelnen Menschen ausgelöst werden.

Als kleines Beispiel dafür, wie gut Musik aus verschiedenen Kulturkreisen zusammenpassen kann, möchte ich mal einen Titel bringen, den Sting gemeinsam mit Cheb Mami live gebracht hat und den ich einfach toll finde. Zu hören ist er
hier:

Sting, der Musiklehrer, der neugierig-kopfbetonte, gerne experimentierende, der immer mal wieder etwas Neues machen will und ausprobiert, vielleicht auch um der Festlegung durch Routine zu entgehen, hat in einer Live-Sendung mit Cheb Mami, irgendwie “der Prinz aus dem Morgenlande” (so empfinde ich ihn manchmal) einen für mich wunderbaren Titel gebracht : “Desert Rose”.
Und da möchte ich sagen, dass nicht trotz der unterschiedlichen Stimmen - die von Sting in ihrer Eigenart unverwechselbar und die von Mami wunderbar emotional wirkend - , sondern gerade wegen der Unterschiedlichkeit etwas ganz Neues und Schönes entstanden ist.

Beide von Dir eingestellte Titel gefallen mir, aber besser doch Laswell.
Möglicherweise ist Kale sogar der Fantasievollere, aber so ist das eben mit den persönlichen Vorlieben.

Gruß Enigma

PS

Hallo Medea und Ninna,

jetzt habe ich gerade Euren Beitrag entdeckt.
Aber was Ihr sagt, passt ja auch zur “Verschiedenartigkeit des Geschmacks”.
Ich finde es toll, dass Ihr Euch auch einbringt.

hisun
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Re: Morgenlaendisches...
geschrieben von hisun
als Antwort auf enigma vom 29.12.2008, 17:20:34
Hallo Hydelber: „Karsh Kale – Distance“ ist einfach wunderbar... I like it verry much, nur die Bilder des Viedeo gefallen mir nicht

Hallo Enigma: Sting Desert Rose – live with Cheb Mami gefällt mir sehr.
Natacha Atlas versetzt auch in den Orient. Herrlich!

Hallo Medea: ich finde es einfach toll, dass die Geschmäcker eben verschieden sind. Ich liebe Ravi und Anoushka Shankar, ich komme bei dieser Musik ins Träumen, ich fühle sie mit allen Sinnen.

Ich weiss nicht, ob es mit archetypischer Erfahrung zu tun hat, dass Du bei afrikanischen Trommeln, Stampfen und Singen in Fahrt kommst. Ich erlebe afrikanische Musik auch so, könnte sie aber nicht immerzu hören.

Wie gefällt Euch Ismael Lô – hier mit Jmmu Africa
Ismael Lô habe ich bei meinem Sohn kennen gelernt, er gefällt mir sehr, mein Sohn hat mir eine CD gebrannt.

hisun
enigma
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Re: Morgenlaendisches...
geschrieben von enigma
als Antwort auf hisun vom 29.12.2008, 21:28:30
Ich finde, dass Ismael Lô ein sehr vielseitiger Künstler ist, instrumental und gesanglich.
Und zudem verarbeitet er oft sozial aktuelle Themen seiner Heimat in seinen Liedern.
Eine sehr schöne Stimme hat er auch noch.

Aber ich möchte noch einmal auf Algerien zurückkommen und zwei Künstler , beide Vertreter des algerischen Raï , vorstellen.
Die beiden waren lange Jahre ein Ehepaar.

Es sind Chaba Fadela
und ihr späterer Ehemann Cheb Sahraoui

mit dem bekannten Lied N`Sel Fik.



Der Produzent dieses Liedes, Rachid Baba Ahmed, wurde später während des Bürgerkriegs ermordet.

Chaba Fadela und Cheb Sahraoui haben übrigens auch mit Bill Laswell zusammengearbeitet.

Gruß


--
enigma

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enigma
enigma
Mitglied

Re: Morgenlaendisches...
geschrieben von enigma
als Antwort auf enigma vom 30.12.2008, 08:25:47
Da der Link zum Raï offenbar nicht geklappt hat, versuche ich es noch einmal per Linktipp.

Und wenn es diesmal nicht klappt, gebe ich den Kampf auf. )
--
enigma
hydelber
hydelber
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Re: Morgenlaendisches...
geschrieben von hydelber
als Antwort auf enigma vom 30.12.2008, 08:25:47
Guten Sound gibt es hier.

@ hisun :
Ismael Lo kannte ich noch nicht - gefällt mir ausgesprochen gut.
Danke für den Tipp!

@ enigma :
Die Raï Musik lernte ich Ende der 80-er Jahre kennen, Cheb Khaled war der aufsteigende Stern...
Live-Auftritte mit Cheba Fadela und Cheb Sahraoui und anderen durfte ich erleben.
Diese maghrebinischen Lieder wurden ein Style für sich. Freundlich, etwa wie Reggae.
Toll von dir.

Schön klingt es, rundherum am Mittelmeer.

Zur Erinnerung :
Ofra Haza (1957-2000) aus Tel Aviv war eine international bekannte Sängerin yemenitischer Abstammung.
Mir in guter Erinnerung bleibt dieser zauberhafte 1988-er Dancefloor-Füller :

OFRA HAZA - Im Nin'Alu

Gesang aus dem Libanon:
Eine düstere Zukunft am Mittelmeer.
Titel : Warum lebst du in Übersee ...?

Najwa Karam - Laish Mgharab

Weil doch zur Zeit das alte Aegypten für Schatzgräber (im ZDF) derart interessant und aufschlussreich daher kommt -
... es sind noch Stücke zu finden, bei denen keine Fälschung zu erwarten ist.

Vom Erbe dieser verschwundenen Kultur sind noch Talente präsent,
verkörpert durch die Sängerin Oum Kalthoum (starb 1975) und ihre Stimme.

Es gibt wenige Aufzeichnungen - meist in schwacher Qualität.
Nur Prinzen und Scheichs besitzen Originale.
Auch eine kleine Schatz-Grabung ist diese Hommagean die berühmte Sängerin.

Für Geneigte : Oum Kalthoum ... in the Remix !

Oum Koulthoum - Inta omri remix

Zitat : Bob Dylan has been quoted as saying "She's great. She really is. Really great"

Es lebe die mediterranische Musik.

Frieden !

--
hydelber
enigma
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Re: Morgenlaendisches...
geschrieben von enigma
als Antwort auf hydelber vom 30.12.2008, 20:10:08
@hydelber&all:

Drei interessante Videos von drei interessanten Frauen.
Alle finde ich sehr hörenswert, etwas weniger den “Remix”.

Seltsam, aber ich hatte auch gerade über drei “Frauen aus dem Morgenlande” gelesen und mir ihre Stimmen dann angehört, mit für mich unterschiedlichem Ergebnis.

Eine hochgelobte Sängerin aus dem Libanon ist Nancy Ajram, zu lesen über sie hier:

Unter dem Artikel kann man auch einige Videos abrufen.
Aber meine erste Wahl ist sie sicher nicht.
Dass sie eine Werbe-Ikone für Coca-Cola ist, nehme ich ihr noch nicht einmal übel. Ich weiß auch nicht so genau, warum sie nicht so ganz auf mich wirkt. Vielleicht etwas zu viel Show-Effekt?
Aber wie war das doch noch mit dem persönlichen Geschmack?
Richtig, anderen mag sie ja gut gefallen.


Ein ganz anderes Kaliber hat für mich da schon die Kurdin Aynur Dogan.
Auch über sie etwas zu lesen hier:
Von ihr stelle ich mal den Titel Ahmedo ein.


Und die Dritte im Bunde der Frauen, über die ich gelesen und von denen ich mir einige Videos angesehen habe, ist die jordanische Sängerin und Liedermacherin Ruba Saqr.
Mehr über sie hier:

Von Ruba Saqr bin ich sehr angetan. Mir gefällt ihre Stimme und auch ihr geradliniger und schnörkelloser Vortrag, ohne jede Weibchen-Attitüde.
Die Qualität der Videos, die ich von ihr im Netz gefunden habe, ist zwar nicht besonders gut, aber vielleicht ist das sogar ein Teil der Ausstrahlung, die sie für mich hat, denn dadurch behält die Musik noch etwas Ursprüngliches und hat nicht diese allzu professionelle Glätte.

Auch von ihr natürlich ein Video - Linktipp!


Kommt alle gut ins Neue Jahr.

Gruß Enigma









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eleonore
eleonore
Mitglied

Re: Morgenlaendisches...
geschrieben von eleonore
als Antwort auf enigma vom 29.12.2008, 17:20:34
@enigma,

*desert rose* lieb ich, ein tolle song.
gelungene mischung.
--
eleonore
Medea
Medea
Mitglied

Re: Morgenlaendisches...
geschrieben von Medea
als Antwort auf enigma vom 31.12.2008, 09:00:59
Ruba Saqr: gebe dir recht, Enigma, eine hervorragende Stimme, ein sehr guter Vortrag, ohne Schnörkeln und Fransen, eine kraftvolle Musik -
ja, diese Frau gefällt mir.

M.

Mitglied_bed8151
Mitglied_bed8151
Mitglied

Re: Morgenlaendisches...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Linta vom 29.12.2008, 16:51:50
Natacha Atlas ist auch meine erste Wahl. - Ein Tipp noch... Shalom Mor aus Tel Aviv, Israel macht wunderbare Musik.

--
Ein gutes Reinkommen ins neue Jahr wuensche ich. - Wolfgang
hydelber
hydelber
Mitglied

Re: Morgenlaendisches...
geschrieben von hydelber
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 31.12.2008, 12:05:09
Hallo im 09 !

Gute Wahl Wolfgang. Bleib dran.

@enigma :

Diese Sängerinnen besitzen wunderbare Stimmen. Komplimente für deine Auswahl !
Woran die Begeisterung an nahöstlichen Sängerinnen wohl liegen mag - weiss ich.

Es liegt am Tonfall der orientalischen Melodien. Sie sind seelenvoll und dringen tief ein.
"Soul-Musik" von hier, sag ich mal.
Viele entstammen aus einer vor-islamischer Zeit, vielleicht bis zum alten Aegypten.

Ein treffendes Beispiel für die nomadisierende Seele einer Melodie ist das "ägyptische Fräulein".

Dazu ein Lesetipp.

Wie eine arabische Melodie die Welt erobert : Ein Update zur Musikgeschichte.

Buchtitel : Al' America - Autor : Jonathan Curiel - Edition The New Press.

Darüber ein Artikel : The Sounds of the '60s

::

From surf music to the ice cream cone—
a lively and eye-opening look at the little-known influence of Arab and Islamic culture on America,
by the San Francisco Chronicle journalist.

::

Im Jahr 1962 eroberte DICK DALE mit dem "ägyptischen Fräulein" die Tops.

Ein Lied das fliegt wie ein Langstrecken-Boomerang.


Es folgt eine Darstellung :
Die Melodie - eine Urheberin ohne Rechte : das ägyptische Mädchen.

--
hydelber

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