Neuvorstellungen Nachdenklich

chris33
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Re: Nachdenklich
geschrieben von chris33
Das Höhlengleichnis und Interpretation habe ich mir zu Gemüte geführt.
Danke für die Anregung zum Nachdenken, und ich freue mich auf Eure rege Diskussion.

Ich selbst bin ganz Auge und Ohr....

Chris33
JuergenS
JuergenS
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Re: Nachdenklich
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf chris33 vom 30.01.2017, 10:20:47
So geht es mir auch, ich habe zwar den Gedanken des Höhlengleichnisses eingebracht, aber das wars fast schon, ich hatte mich vor Jahrzehnten mal etwas mehr für Philosophie interessiert, aber da war stets der Alltag gegenüber.

Mir persönlich ging das Ding unter die Haut, ich habe mich oft daran erinnert, wenn jemand allzu sicher etwas erkennen und daraus das "richtige" ableiten wollte.
Schatten der Wirklichkeit aber können sich nur schärfen, aber niemals wird sich jemand in Richtung Realität umdrehen können, oder gar zu der Wirklichkeit hintreten. So meine Vorstellungen, auch schattig natürlich.
platon
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Re: Nachdenklich
geschrieben von platon
als Antwort auf JuergenS vom 30.01.2017, 10:45:15
Die Schatten sind natürlich das Abbild einer realen Wirklichkeit.
Was Platon meint ist, dass die Menschen in der Höhle, die ja nur diese Schatten sehen können, eben diese Schatten für die Wirklichkeit halten.
Wenn einer dieser Menschen, wie Platon es beschreibt, befreit würde und in das Licht geht würde er die Erkenntnis einer anderen Wirklichkeit erhalten. Zurückgekehrt in die Höhle würde er seine Erkenntnis nicht vermitteln können, es würde Ihm keiner glauben.
Soweit Platon (ich hoffe ich habe das alles richtig in Erinnerung, aber ich werde es auch nochmal nachlesen).
Ich frage mich also welche Schatten ich auf meinem bisherigen Weg für die Wirklichkeit gehalten habe? Wie sah die dahinterstehende Wirklichkeit aus? Und wie kann ich in Zukunft Schatten und Wirklichkeit erkennen? Wie kann ich Traum und Realität unterscheiden?
Vielleicht durch mehr kritische Reflektion meiner Entscheidungen?
Ich denke (und lese) weiter.

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platon
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Re: Nachdenklich
geschrieben von platon
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 30.01.2017, 09:25:57
Den Sinn eine Simulation zu sein???
Was Du beschreibst gibt es übrigens schon. Mit den richtig plazierten Sensoren kann man bereits Autos steuern oder bestimmte Gehirnareale stimmulieren um z.B. religiöse Empfindungen auszulösen.
Aber wenn man über das heute machbare nachdenkt ist man schnell bei der Frage nach der Freiheit. Dann reden wir aber nicht mehr über eine Simulation! Aber ich nehme an diese Diskussion kennst Du.
Re: Nachdenklich
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf platon vom 30.01.2017, 19:00:12
Den Sinn eine Simulation zu sein???
Nein. Falls es eine Simulation wäre, wäre die zu einem bestimmten Zweck geschaffen worden, und dieser Zweck wäre der Sinn.
Was Du beschreibst gibt es übrigens schon. Mit den richtig plazierten Sensoren kann man bereits Autos steuern oder bestimmte Gehirnareale stimmulieren ...
Bestimmte. Was ich meine, ist eine umfassende Täuschung auf allen Sinnesebenen. Bei der von Dir genannten eingeschränkten Stimulation weiß das Bewusstsein ja auf Grund der unbeeinflussten Eindrücke, dass es beeinflusst ist.
platon
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Re: Nachdenklich
geschrieben von platon
als Antwort auf Edita vom 27.01.2017, 16:52:16
"......langwierigen Ausbildung, (eine 15-monatige psychotherapeutische Heilpraktikerausbildung ist dagegen ein Witz) ausschließlich viel Sensibilität, Mitgefühl, Einfühlungsvermögen, Verständnis, Nachsicht und Respekt!....."
Also ich möchte mich nicht unbedingt in Eure Diskussion mischen aber was da so als Anforderung an eine psychotherapeutisches Gespräch genannt wird hab ich so noch nicht gehört. Zumindest Mitgefühl, Verständnis und Nachsicht haben im therapeutischem Gespräch nichts zu suchen-hab ich mir sagen lassen. Der Therapeut ist immer neutral, außenstehend und sachlich-hab ich mir sagen lassen.
Und eine Heipraktikerausbildung ist zwar (leider) nicht geregelt (es gibt kein einheitliches curricular) aber im Allgemeinen ist sie sehr anspruchsvoll-hab ich mir sagen lassen!

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Re: Nachdenklich
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf platon vom 30.01.2017, 20:53:35

Also ich möchte mich nicht unbedingt in Eure Diskussion mischen aber was da so als Anforderung an eine psychotherapeutisches Gespräch genannt wird hab ich so noch nicht gehört. Zumindest Mitgefühl, Verständnis und Nachsicht haben im therapeutischem Gespräch nichts zu suchen-hab ich mir sagen lassen. Der Therapeut ist immer neutral, außenstehend und sachlich-hab ich mir sagen lassen.
Um es ganz präzis auszudrücken:
Mitgefühl und Verständnis sind zwar hilfreich, den Kunden besser zu verstehen und eine gute therapeutische Beziehung aufzubauen, und damit nützlich, dürfen aber die therapeutische Arbeit nicht beeinträchtigen. Ein Therapeut braucht eine gute Selbstkontrolle, um sie nur in dem Maß herauszulassen, wie es der Therapie dient.
Nachsicht dagegen wäre Parteinahme und schädlich. Natürlich gibt der Kunde das Ziel der Therapie vor. Aber ein "Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass", darf der Therapeut z.B. ebenso wenig akzeptieren, wie ein Abwälzen der Eigenverantwortung des Kunden auf Dritte.
Das "außenstehend" trifft in voller Härte vorwiegend auf die Technik der Psychoanalyse zu.
Und eine Heipraktikerausbildung ist zwar (leider) nicht geregelt (es gibt kein einheitliches curricular) aber im Allgemeinen ist sie sehr anspruchsvoll-hab ich mir sagen lassen!
Die Prüfung in Mainz ist sehr streng, man muss ganz schön pauken - und vor allem den Stoff verstehen. Wer eine esoterische Ader hat fällt durch, weil er eine Gefahr für seine Kunden wäre.
Re: Nachdenklich
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf platon vom 30.01.2017, 18:52:02
Zurückgekehrt in die Höhle würde er seine Erkenntnis nicht vermitteln können, es würde Ihm keiner glauben.
Das erinnert mich an den Roman Flächenland.
Der Bewohner eines zweidimensionalen Raums wird in den dreidimensionalen Raum geholt, durch einen der dortigen Bewohner. Nach der Rückkehr in den 2D-Raum kann er seine Erfahrungen weder erklären, noch die Existenz des 3D-Raums beweisen.
Und nicht nur das. Als er im 3D-Raum endlich begriffen und akzeptiert hat, dass es diesen gibt, extrapoliert er gedanklich und fragt den 3D-Bewohner nach noch-höher-dimensionalen Räumen, was dieser barsch als unmöglich zurückweist.
carlos1
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Re: Nachdenklich
geschrieben von carlos1
als Antwort auf Tina48 vom 26.01.2017, 17:46:57
"Nicht jeder total Verkopfte hat immer recht .
Wie wärs mal mit : "Ich weiß, dass ich nichts weiß" ???" Tina1[/indent]

Verkopft sein muss nicht sein. Aber: Wie kann jemand mit Gewissheit sagen, dass er nichts mathemarisch Null Wissen hat und doch zugleich weiß und sich dessen sicher ist, sicher scinkann, dass er etwas weiß.

Der Satz wird richtig, indem er richtig übersetzt wird:

[i]Ich weiß, dass ich nicht wissen kann.


D
carlos1
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Re: Nachdenklich
geschrieben von carlos1
als Antwort auf carlos1 vom 30.01.2017, 21:57:35
Habe einige Seiten überflogen und finde es gut, dass solche Fragen diskutiert werden. Es wäre aber m. E. notwendig, wenn eine oder mehrere Textstellen als Bezugsgrößen eingeblendet würden, damit die Teilnehmer in der Runde wissen, worüber gesprochen wird. So schön es ist, wenn de eine oder andere Teilnehme an den Bücherschrank gehen und ein Buch nehmen und darin zu lesen. Die Diskussion fände dann eine Informationsquelle und einen Bezugpunkt, die alle Interessierten vo sich hätten

Zwei Festellungen:
Platon ist einer der bedeutendsten Namen in der abendländischen Philosophie und sein Höhlengleichnis leitet über zu seiner Ideenlehre.

Seine Bedeutung Platons wird von dem englischen Mathematiker und Philosophen Whitehead so charakteriert: Die abendländische Philosophie ist nichts weiter als eine Fußnote zu Platon. Warum sagt er das? Gibt es Hinweise im Höhlengleichnis, die diese Aussage verständlich machen? und rechtfertigen?

Ein Gemälde von Raphael zeigt die Schule von Athen. Platon und Aristotels diskutieren im vordergrund. Platon weist mit dem Zeigefinger nach oben in den Himmel: Hinweis auf die Ideen (Begriffe!) während Aristoteles auf die Erde unter seinen Füßen verweist. Er ist derjenige Denker, der die europ. Philosophie in Richtung Naturbeobachtung, Logik, Wissenschaft, Gesetzmäßigkeit in der Natur trieb.

Beide stellen die Frage nach der Wahrheit, suchen sie aber auf anderem Wege mit andren Methoden.

Dem Problem der Erkenntnis nähern wir uns besser, wenn wir Denken als das nehmen, was es ist: begrifflewiches Denken.

Es geht nicht darum, dass jeder seine eigene Wahrheit (vgl. Goethe) hat, sondern darum, was eine allgemein gültige Wahrheit ist und wie sie gefunden werden kann.

Es wäre schade, wenn die Diskussion versanden würde.

Vgl. platon am 30.01.2017 18:52 als Antwort auf heigl vom 30.01.2017 10:45

Grüße
c

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