Plaudereien Besonderer Ort in Baden Württenberg

Büsingen ist eine Enklave bei Schaffhausen Schweiz.
Politisch gehören sie zu Deutschland, wirtschaftlich zur Schweiz, Währung ist der Schweizerfranken. Etwas über 360 Personen wohnen im schmucken Dorf! Hinterwäldler kann das sicher bestätigen?
Steuern müssen sie aber in Deutschland. (Baden Württenberg)
Viele Junge Menschen wollen lieber in der Nähe der Schweiz wohnen, bezahlen fast die Hälfte weniger Steuern! Sind aber noch eng mit ihrem Dorf Büsingen verbunden, bei Vereinen usw. Nun möchten sie diese unmögliche Situation ändern, ob das möglich ist mit dem grossen "Kanton", wird sich zeigen?

So lange sie ihre Steuern an den großen Kanton in Eurönli zahlen, müsste doch alles gehen. Aber ich kann nur vermuten, dass sie genau das nicht mehr wollen.

Büsingen bietet Vorteile, die Nähe zu Schaffhausen ist reizvoll.
Allerdings muss man sehr gut verdienen, um z.B. die dortigen Mieten bezahlen zu können.

Als Deutscher aus der der Nachbarschaft z.B. Konstanz kann man es sich kaum noch leisten in diesem Dorf zum Essen zu gehen .....

Für Schweizer ist das deutsche Umland generell sehr preiswert - in jeder Beziehung.

Die Ex-Enklave Büsingen ist ein Relikt .

Soviel ich weiß, ist auch der Euro Zahlungsmittel, bei der Post, auch in der Telefonzelle kann man mit beiden Währungen bezahlen. Oder hat sich da was geändert?

Hier kann man sich schlau machen, was in Büsingen so "Sache"ist !

Wikipedia - Büsingen am Hochrhein

Edita

Zahlungsmittel, bei der Post, auch in der Telefonzelle kann man mit beiden Währungen bezahlen. Oder hat sich da was geändert?

Viel hat sich geändert: es gibt fast keine Telefonzellen mehr und die wenigen, die noch bestehen, gehören schon lange nicht mehr der Post, sondern der Telekom. Ist ja kein Wunder - es hat doch jeder ein Handy und somit verkommen die übriggebliebenen Telefonzellen, in dem dort die Hörer aus der Halterung gerissen werden und das ganze als Pissoir umfunktioniert wird. Olga

Hihi, Frau Olga, ich mußte so lachen, daß Sie die
übrigebliebenen Telefonzellen mit einem Pissoir verglichen
haben. Ich habe mir das wieder BILDLICH vorgestellt.
*g* Ist ja wohl nicht angenehm, wenn es da nach "Pisse"
riecht.
Margrit

Wer hat dir den das erzählt? Vor dem Dorfgemeinschaftshaus stehen 2 Telefonzellen. Eine gehört der deutschen Telekom und die daneben stehende gehört der SwissCom. Ich kann also nicht erkennen, das diese defekt seien oder gar als Pissoir missbraucht wurden. Das ist wohl eher eine Legende. Kein Märchen ist jedoch, das Büsingen zwei Postleitzahlen hat. Eine Deutsche und eine Schweizer

In der Wikipedia.org: Büsingen am Hochrhein steht auch nicht, das in diesem ehemaligen Fischerdorf die Einwohner zu den Reichsten in DE gehören. Häusle bauen dürfen nur noch Einhemische. Millionäre hat man zur Genüge.

Zusätzlich ist am Dorfgemeischaftshaus (Rathaus) ganz symbolisch ein Zöllner an die Wand gemalt. Ursprünglich sollte eine Skulptur von Peter Lenk hin, aber da hat das Land BW unter Mappus Einspruch erhoben Es hätte sicher was zum Lachen gegeben.

Ich könnte jetzt ein gutes Dutzend Bilder herknallen. Ich nenne aber paar unabhängige Quellen:
http://www.panoramio.com/photo/17991286,
http://mw2.google.com/mw-panoramio/photos/medium/34660980.jpg und
http://www.panoramio.com/photo_explorer#view=photo&position=75&with_photo_id=39717076&order=date_desc&user=4823669

Übrigens besitzt Büsingen mit 1373 Einwohner (2011) nicht nur ein eigenes KFZ-Kennzeichen (BÜS) sondern auch einen eigenen Steuerstatus. Wer sich mal die Deutsche Einkommenssteuererklärung genauer ansieht, findet darin eine Seite, die nur wegen Büsingen eingefügt wurde!

Büsingen wurde auf dem Wiener Kongress 1814-1815 glattweg vergessen und zu keiner Zeit korrigiert. Die Büsinger selbst haben den territorialen Anschluss an Deutschland durch Grenzbegradigung bzw Landtausch verhindert. Das hatte im Kaiserreich und im Dritten Reich einen entschiedenen Vorteil. Büsinger wurden nicht zum Wehr- bzw Kriegsdienst eingezogen.

Die offizielle Währung ist der Euro und die einzige Bank ist eine Sparkasse. Aber man kann wie überall beiderseits des Hochrheins und Bodensees problemlos in beiden Währungen zahlen.Je nachdem was gerade günstiger ist. Für Deutsche lohnt es nur noch bei Benzin und nur dann, wenn man nicht weiter als 20 km entfernt wohnt. Wer bei Migrol Dauerkunde ist, für den gibt es auch die Cumulus-Karte und ein Konto bei einer schweizer Bank. Bei Lidl und Migros wird sogar auf Rappen und Eurocent herausgegeben. Vor dem Euro auch in Pfennig, Centimes und Heller.

Einen der schönsten Grenzübergänge nach Deutschland ist übrigens Diessenhofen. Weil er über eine überdachte Holzbrücke führt, und da er nicht besetzt ist, können die Schweizer ihre Zollerklärung in einen Briefkasten einwerfen. Was auch reichlich genutzt wird, denn immerhin ist das bares Geld. Jeder deutsche Supermarkt oder Handwerker! entlang der Grenze weißt auf seiner Quittung die Mehrwertsteuer aus. Sind bsw neue Winterreifen oder ein Ölwechsel fällig, fährt man auf die Singener Automeile. Nur bei Lebensmittel und Fleisch(waren) ist man etwas pingelig. 1 Kg verschweißt, mehr darf nicht.

Der sicherste Grenzübergang ist wohl immer noch Schlatt am Randen. Dieser ist sogar schon in Stuttgart und im Ruhrgebiet bekannt. Normalerweise wird er wegen der schlechten Zufahrtsstrasse nur von den "Geländewagen für die Stadt" benutzt. Neulich überholte mich aber dort ein MB CL 600 mit Stuttgarter Kennzeichen. Hoffentlich hat er dabei keinen Schaden am Fahrwerk genommen. Der Besitzer kam wohl gerade von seiner Hausbank, welchen Grund hätte er sonst haben können? Glaubt mir, die Zeit ist noch nicht zu Ende. (Glücksspiel macht süchtig)

Die Örtlichkeiten von Büsingen und Umgebung kann man sich sehr präzise bei Google Earth ansehen. Die bewussten beiden Telefonzellen stehen auf den Meter genau bei den Koordinaten 47°41'46.63"N und 8°41'15.76"E

Viel Spass beim virtuellen Besuch.

Noch ein Tip:
Wer auf der Strasse nach Süden eine Vignette bezahlt ärgert sich. Wenn er aber auf Hin- und Rückfahrt in der Schweiz von leer auf voll tankt, hat den Verlust wieder rein.

Ich kann ja nur von Bayern sprechen - aber gerade aus diesem Grunde werden hier auch die letzten von der Telekom entfernt. Ist nicht schade drum - es gibt eine Telefoneinrichtungen mehr, Telefonbücher sind schon lange weg, Bargeld ist auch nicht mehr auszurauben - und neben den pisstechnischen Aktionen lassen sich die Witzbolde noch einiges mehr einfallen. Olga

Hallo Hinterwäldler, mal wieder einer Deiner informativen Beiträge

Danke !!
hisun
.*.