Forum Allgemeine Themen Plaudereien Frauen sind eben nicht die besseren Chefs!

Plaudereien Frauen sind eben nicht die besseren Chefs!

DonRWetter
DonRWetter
Mitglied

Re: Frauen sind eben nicht die besseren Chefs!
geschrieben von DonRWetter
als Antwort auf Edita vom 02.08.2015, 11:38:55


Da hast Du was falsch verstanden Don, Frauen in Führungspositionen sind nicht generell erfolgreicher als Männer, nur die sowieso schon bissigen Frauen sind noch bissiger als ihre ohnehin auch schon bissigen Kollegen!
So habe ich das jedenfalls verstanden!


Ich habe das ähnlich verstanden. Ich denke nicht, daß Frauen generell erfolgreichere Führungskräfte sind, als Männer. Meine Bemerkung zielte auf den Threadtitel "Frauen sind eben nicht die besseren Chefs!", der ja impliziert, daß bisher davon ausgegangen wurde, daß es so ist und nun durch eine neue Studie das Gegenteil bewiesen wird.

Was ich aus eigener Erfahrung dazu sagen kann ist, daß ich hin und wieder ( das hat mir dann auch Probleme gemacht ) der Versuchung erlegen bin, die gleichen harten Kriterien, die ich mir zugemutet und abverlangt habe, auch von anderen zu verlangen, aber wenn ich es zu " toll " getrieben habe, hat mich mein Mann zurück auf den Boden der Tatsachen gestellt!
Ich war immer eine knallharte Verhandlungspartnerin wenn es um Verträge, also um " Geschriebenes " ging, denn das bedeutet in positivem wie im negativen Sinne, daß eine Veränderung für einen gewissen Zeitraum nicht möglich ist, aber im Umgang mit Menschen war ich sehr viel kompromißbereiter, ich habe darauf geachtet, daß die Mitarbeiter zueinanderpassen, auch zu mir passten, denn ich war immer darauf erpicht, daß uns Allen die Arbeit auch Spaß macht, denn in der Arbeit verbringen wir den größten Teil der Zeit, Bißgurken machen daraus den häßlichsten Teil, und Menschen wie ich, machen daraus mindestens einen angenehmen, wenn nicht gar auch einen schönen Teil!

Edita


Ich hatte rund 25 Jahre in Führungspositionen Zeit, mich durchzuwursteln. Als Fazit muss ich sagen, daß der knallharte Stil zwar für den Moment erfolgreicher ist, als alles andere (auch bei Vertragsverhandlungen) und auch ab und zu unverzichtbar ist, es allerdings langfristig gesehen erfolgreicher erscheint, kooperativ mit den Menschen und Vertragspartnern umzugehen. Das ist im Moment sicher mühsam, die derart getroffenen Vereinbarungen sind aber einfach belastbarer. Du schreibst ja eigentlich nichts anderes.

Natürlich: Ausnahmen bestätigen die Regel.
DonRWetter
DonRWetter
Mitglied

Re: Frauen sind eben nicht die besseren Chefs!
geschrieben von DonRWetter
Außerdem beklage ich nicht die Qualität von Studien, sondern die Praxis, einzelne Aussagen aus dem Zusammenhang zu reissen und als Beleg für irgendwas herzunehmen.

Um mal ein Beispiel zu nennen:
Am Krebsforschungszentrum Heidelberg wurde vor Jahren mal eine Studie über die Lebenserwartung von Fleischessern, Vegetariern und Veganern gemacht. D

Dabei kam klar heraus, daß die Vegetarier die höchste Lebenserwartung haben.

Da Professor Jenny Chang-Claude jedoch professionell arbeitet, bemerkte sie in der Konklusion der Studie, daß die Vegetarier gegenüber Fleischessern zwar die geringere Mortalitätsrate im Studienzeitraum hatten, dies aber offensichtlich nicht mit Vegetarismus zu tun hat, sondern damit, daß Vegetarier überwiegend einer Bevölkerungsgruppe angehören, die gesundheitsbewusster leben, mehr Sport treiben, durchschnittlich gebildeter sind und letztendlich ein höheres Einkommen erzielen, mit dem man sich "mehr Gesundheit kaufen" kann.

Link zur Pressemitteilung

Vieles ist anders, als es auf den ersten Blick erscheint.
mane
mane
Mitglied

Re: Frauen sind eben nicht die besseren Chefs!
geschrieben von mane
als Antwort auf Edita vom 01.08.2015, 11:13:43
Die Uni Hohenheim räumt mit ihrer Studie diesen uralten Mythos aus der Welt! Weicher, umsichtiger, vorsorglicher und sozialer, so wurden Frauen im Chefsessel hauptsächlich beschrieben, aber die Studie der Uni Hohenheim belegt genau das Gegenteil, ich hatte zwar auch immer diesen Verdacht, schrieb das aber letztendlich immer meiner eigenen nicht sehen wollenden Stutenbissigkeit zu, aber nun habe ich es auch schwarz auf weis, Frauen sind eben nicht die besseren Chefs, nur weil sie Frauen sind, im Gegenteil, sie sind unverträglicher, machtbesessener und ihre Eigenvermarktung gestalten sie rücksichtsloser!


Hallo Edita,

mich würde interessieren, um welche Führungskräfte es in der Studie geht. Ich nehme an, dass es um die höheren Führungspositionen geht, wo Frauen sich gezwungen sehen, die besseren "Männer" zu sein, wenn sie dorthin gelangen wollen.

Frauen sind im Top-Management nach wie vor kaum anzutreffen, sie finden sich eher in kleinen und mittelgroßen Unternehmen. Der Frauenanteil in der Spitzengremien deutscher Konzerne beträgt nur 5,5% in den Vorstandsetagen.

Ich habe ein weiterführendes Interview mit Marion Büttgen gefunden, wo sie ihre Gedanken zur Studie weiter ausführt:

Demnach sind Frauen auf den Chefsesseln ebenso "narzistisch, machiavellisch und psychopathisch", wie Männer in diesen Positionen. Sie sind genauso von ihrer Überlegenheit überzeugt, streben nach Anerkennung, wollen Macht ausüben, können manipulativ und gewissenlos sein, wie diese.
Das kann zu einem für "Top-Führungskräfte typischen Verhalten" führen - dass sie Kritik überhören oder Rückmeldungen unterbinden, die kritisch sind und ihr Ego schwächen könnte.

All das kann nicht im Sinne der Unternehmen sein, bei Chefs und Chefinnen gleichermaßen.

Frau Büttgen nimmt an, dass die heutigen Frauen in diesen Positionen die Vorhut für die nächste Generation von Chefinnen sind, die dann auch in der Lage sein werden, echt zu führen und ihre Mitarbeiter mitzunehmen. Dazu müssten mehr Frauen an die Spitze gelangen, was zu mehr "Chefinnen-Typen" führen würde, die dann als Vorbilder fungieren könnten.
Gruß Mane

Anzeige

olga64
olga64
Mitglied

Re: Frauen sind eben nicht die besseren Chefs!
geschrieben von olga64
als Antwort auf mane vom 02.08.2015, 18:10:54
Ich denke auch, dass Studien, die heute über diesen Komplex angefertigt werden, noch im Nebel stochern - meist kommen die Frauen, die Chefin sind, ja nicht über eine gewisse Hierarchie-Ebene hinaus. Teilweise, weil Männer es ihnen erschweren und sehr oft auch, weil Frauen es gar nicht wollen.
Wenn sich Frauen in ihrem ChefInnen-Dasein nicht mehr an den Männern orientieren und einfach das nachmachen, was die oft sehr unqualifiziert aber selbstbewusst vorleben, werden sie ihren eigenen Stil leben können. Und die Chancen stehen bestens: sehr gut ausgebildete Frauen und immer weniger junge Menschen, die die wichtigen Jobs machen können.
Ich war selbst viele Jahre Chefin und hatte Mitarbeiterverantwortung für bis zu 12 Menschen - die Position war direkt unter dem Vorstand angesiedelt. Anfangs war ich recht verkniffen und versuchte ebenfalls, Männer und ihr Führungsverhalten zu imitieren - es wurde von Jahr zu Jahr besser und ich konzentrierte mich auf meine Teamfähigkeit mit "langer Leine" für die Mitarbeiter. Allerdings getraute ich mich auch, eine schärfere Gangart einzulegen, wenn es nicht klappte. Auch hier tun Frauen sich oft schwer - sie wollen ja "geliebt" werden, was aber nicht unbedingt was zu tun hat im rauen Klima der Unternehmen.
Aber es war gut so wie es war - mit einigen meiner Mitarbeiter habe ich heute noch guten Kontakt, was mich doch freut. Olga
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Frauen sind eben nicht die besseren Chefs!
geschrieben von schorsch
als Antwort auf olga64 vom 03.08.2015, 16:48:50
Ich denke, wer zuhause "die Hosen anhat", braucht sich nicht noch um einen Chef(innen)-Posten zu reissen! ()
pschroed
pschroed
Mitglied

Re: Frauen sind eben nicht die besseren Chefs!
geschrieben von pschroed
als Antwort auf olga64 vom 03.08.2015, 16:48:50

Ich war selbst viele Jahre Chefin und hatte Mitarbeiterverantwortung für bis zu 12 Menschen - die Position war direkt unter dem Vorstand angesiedelt. Anfangs war ich recht verkniffen und versuchte ebenfalls, Männer und ihr Führungsverhalten zu imitieren - es wurde von Jahr zu Jahr besser und ich konzentrierte mich auf meine Teamfähigkeit mit "langer Leine" für die Mitarbeiter. Allerdings getraute ich mich auch, eine schärfere Gangart einzulegen, wenn es nicht klappte. Olga


Liebe Olga, die Teamfähigkeit mit der langen Leine, so sah ich es auch um den Mitarbeitern ihre persönliche Entfaltung zu erleichtern und um das Delegieren besser einzusetzen.Natürlich mußte man auch die Fähigkeit beherrschen "wie Sie Schreiben" nach dem alten Styl zu managen, wenn es mal irrational wurde.

Ich erlebte eine deutsche Mitarbeiterin "Hessen" welche ohne fachliche Kenntnisse zu uns versetzt wurde, ich bewundere diese Frau heute noch wie sie sich in den Haufen Männer hineinmanovrierte. Diese Frau wurde niemals emotional, sie hatte eine Verantwortung über circa 110 Personen.
Nur einmal sagte sie zu mir während einem grossen Maintenance-Shutdown, Phil. bekommen wir das wieder hin ?. Ich sagte Agnes, mache dir keine Sorgen, die wissen alle was ihre Aufgabe ist.
Sie blieb nur zwei Jahre und wechselte dann weiter in die höhere Hirarchie.
Man soll die Frauen niemals unterschätzen, woran man sich als Mann natürlich gewöhnen muß ist immer wieder die Hinterfragung sowie die weibliche Genauigkeit

Phil.

Anzeige

olga64
olga64
Mitglied

Re: Frauen sind eben nicht die besseren Chefs!
geschrieben von olga64
als Antwort auf pschroed vom 03.08.2015, 17:16:53
GAnz wichtig war für mich als Chefin, dass mein Chef,der mir diesen Aufstieg ermöglichte, weil er mich für qualifiziert einstufte, hinter mir stand. Aber kritisch und leicht steuernd.
Ein ganz grosser Vorteil war für mich auch, dass meine Mitarbeiter Männer waren. Einmal befand sich eine junge Frau darunter, die das Team durcheinanderbrachte und letztendlich, wenn sie nicht zum Zuge kam, in Tränen ausbrach. So sehr ich Frauensolidarität lebe, war damals Schluss für mich - ich stellte nur noch junge Männer ein, die gut damit umgehen konnten. Auch solche Entscheidungen fällten wir im Team, wenn ein neuer Kollege kommen sollte - das letzte Wort hatte dann aber ich, wenn es zu chaotisch wurde. Ich hielt ja auch meinen Kopf für Erfolg/Misserfolg hin. Olga
pschroed
pschroed
Mitglied

Re: Frauen sind eben nicht die besseren Chefs!
geschrieben von pschroed
als Antwort auf olga64 vom 03.08.2015, 17:22:05


Einmal befand sich eine junge Frau darunter, die das Team durcheinanderbrachte und letztendlich, wenn sie nicht zum Zuge kam, in Tränen ausbrach. So sehr ich Frauensolidarität lebe, war damals Schluss für mich -

Olga


Es sind genau diese Abstürze die unemotional verarbeitet werden sollten, auch viele Männer schaffen das nicht, eine kleine Magenumdrehung und weiter geht´s


Phil, gut daß wir in Rente sind.
Re: Frauen sind eben nicht die besseren Chefs!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Edita vom 01.08.2015, 11:13:43
In meinem Berufsleben habe ich männliche und weibliche Chefs kennengelernt. Einen Unterschied konnte ich nicht feststellen. Es gab dabei sowohl mämmliche als auch weibliche, die nicht 'fit for chef' waren, das merkt man mit Berufserfahrung und Menschenkenntnis sehr schnell. Falls die unpassenden Chefs/Chefinnen nicht sowieso gleich wieder verschwunden sind, zog ich eben selbst die Konsequenzen.
olga64
olga64
Mitglied

Re: Frauen sind eben nicht die besseren Chefs!
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 03.08.2015, 17:42:10
In der sog. freien Wirtschaft gibt und gab es immer weniger weibliche Chefs, insbesondere in höheren Positionen. Im öffentlichen Dienst dürfte dies anders gewesen sein. Eine Freundin von mir nannte sich auch immer Chefin - sie war die Gruppenleiterin eines Schreibbüros mit 10 Damen, die dort unter ihrer Aufsicht tippten (gibt es heute alles nicht mehr).
Und dann gibt es auch so eine deutsche Eigenart über die ich immer schon grinsen musste: als es noch Sekretärinnen gab, wurde diesen oft eine SChreibkraft zugeordnet - da war dann die Sekretärin die Chefin (und nannte sich dann allen 'Ernstes "Office-Managerin").

Aber auch bei Männern kannte ich Abteilungen, wo nur einer arbeitete, der dann "nach aussen" als Abteilungsleiter fungierte. Oft erhielt er diesen Titel und war stolz - auf die Gehaltserhöhung verzichtete man (und er akzeptierte). Habe ich auch nie verstanden. Wichtiger war wohl, was auf der Visitenkarte stand als was auf dem Konto einging. Olga

Anzeige