Plaudereien Karl May

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Re: Karl May
geschrieben von ehemaligesMitglied35
als Antwort auf Medea vom 26.03.2012, 12:08:02
"Universalpompfe"

Ich ahne zwar die Bedeutung, aber kennen tue ich sie nicht.

Woher bitte stammt es?


Ich habe das Wort aus dem 1970 ins Kino gekommenen, italienischen und im Grunde recht albernen Film mit Senta Berger und Giuliano Gemma

"Als die Frauen noch Schwänze hatten".

Originaltitel: Quando le donne avevano la coda

Als die Frauen

In dem Film werden die Frauen noch mit der "Pompfe", sprich einer Keule, zu Ehefrauen gemacht.

Das Wort hier zu gebrauchen, dazu verleitete mich Martun Walsers 85. Geburtstag. Da wurde mehrmals an die Moralkeule Ausschwitz der Frankfurter Rede erinnert.

Dieser Begriff wäre aber hier unangemessen. Und für Lupinchen braucht man keine Keule.

Gruß
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Re: Karl May
geschrieben von ehemaligesMitglied35
als Antwort auf ehemaligesMitglied35 vom 26.03.2012, 12:59:02

Auch den Link zut Karl-May-Gesellschaft.
geschrieben von FritzR


Karl-May-Gesellschaft
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Re: Karl May
geschrieben von ehemaligesMitglied35
als Antwort auf ehemaligesMitglied35 vom 26.03.2012, 13:21:50
Und noch den Text mit dem Vergleich May - Dickens avon der Narreninsel:

Mareike hat mich heute gefragt, warum ich im ST mein liebstes Lieblingsthema bisher noch nicht angesprochen habe.

Doch habe ich vielleicht schon intoniert durch ein Zitat von Ernst Bloch. Wenn nicht, dann hier (vielleicht noch einmal!)

Ernst Bloch (Philosoph)
Es gibt nur Karl May und Hegel - alles dazwischen ist eine unreine Mischung. [Zitiert nach: Westfälische Rundschau vom 11.3.1978]

Ich antwortete Mareike:

Dass ich Karl May bisher beim ST unerwähnt ließ, liegt eigentlich bloß daran, dass der passende Anlass oder Anstoß dazu fehlte. Aber das hat sich am Donnerstag geändert. Als ich nämlich aus Linkenheim heim fuhr, las ich am Schluss von Dickens „Unser gemeinsamer Freund“ du da fiel mir plötzlich auf, dass es Ähnlichkeiten oder doch Parallelen zwischen Dickens und May.

Auf einem kleinen Zettel notierte ich:

- Charles May und Karl Dickens
- Typen statt Personen oder Individuen
- Dialoge als Erzählstil
- Elendschilderungen
- Unglaubhafte und höchst verwirrende Ausgangssituationen
- Gut und Böse klar geschieden, höchstens mal camoufliert
- Das Gute siegt am Ende immer, bisweilen auf völlig unglaubhafte Weise


Zu Dickens hab ich noch notiert;
- Es sieht so aus, als ob D. augenzwinkernd dem Leser sagt: Ihr wisst ja, wie die Sache laufen und ausgehen wird, aber bitte lasst mir den Spaß und tut so, als ob ihr von mir ein Weilchen an der Nase rumführen lasst.

Und noch eine schöne Wortbildung des Übersetzers: angrobsen


Gibt es hier eingefleischte Karl-May-Leser/Kenner/Fans?

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Re: Karl May
geschrieben von ehemaligesMitglied35
als Antwort auf adam vom 26.03.2012, 13:02:18
Da mag sich im Laufe der Jahrzehnte das eine über das andere gelagert haben. Ist ja auch nicht schlimm.
geschrieben von adam


Nun ja, Adam, natürlich kann man das auf die leichte Schulter nehmen. Aber es gibt Dinge, die mit so wichtig sind, dass ich da keinen Spaß verstehe.

Aber sonst stimme ich dir in allen Punken zu. Ich habe zwar - mehr so aus Pflichtgefühl - die ersten dreivier Filme angesehen, aber geärgert habe ich mich reichlich.

Schon dass OS und KBN im Film nur ein Gewehr hatte, ...

Der Höhepunkt des Schwachsinns war das feminisierte Halbblut Apanatschi mit der unsäglichen Uschi Glas,

Danach schaute ich auch keinen der Filme mehr im Kino an. Erst als sie im Fernsehen kamen, habe ich wohl sämtliche elenden Machwerke so nach und nach gesehen.

Dass May es bisweilen mit der literaruischen Überkompensation seiner Kinder- Jugenzeitfrustrationen und des frühen Mannesalters gewaltig übertrieb, hat mich auch stets gestört.

Aber das gehört zu den Selbstheilungsmechanismen, ohne die KM bis ins Alter einfach nicht leben konnte. Noch in Postkarten von der Orientreise schlägt er bisweilen tüchtig über die Stränge - er habe auf Ceylon ein riesiges Diamentenfeld entdeckt

Und seine Schriften über seine Gegner in der Presse und erst recht über seine Frau ist nachgeradezu unerträglich.

Über Hatatitla hat er nichts weiter erzählt. Bemerkenswert ist, dass er in einer der Fortsetzungsfolge - ich weiß nicht mehr in welcher Geschichte - er einmal Rih (sic!) ins Haus führt , damit die Indianer das edle Pferd nicht verletzten oder gar stahlen.

Mit dem Warnen vor KM-Büchern ist es vorbei, seit der KM-Verlag die gesammten Werke zu Jugendliteratur umschrieben, dabei fast sämtlich Fremdwörter tilgten und noch mehr Schindluder mit dem Mayster trieben. Das ist die größte Fälscheraktion der gesamten deutschen Literaturgeschichte, nachgeradezu Notzucht.

Deshalb muss man Arno Schmidt - trotz seines absolut unsinnigen Buches "Sitara und der Weg dorthin" - großen Dank zollen, dass er die ernsthafte Beschäftigung mit KM und vor allem die Herausgabe der Originaltexte, so weit noch vorhanden, iniziierte.

Das ist auch ein großes Problem bei der KM-Lektüre, dass man NICHT KM liest oder gelesern hat, wenn man die grünen Bände des Bamberger KMV liest oder gelesen hat.

Erst als die KM-Gesellschaft anfing, die Texte historisch-kritisch heraus zu geben, bequemte sich auch der KMV dazu, etwa das Buche der Liebe und die Pollmer-Schrift zu drucken.

Und zum Schluss: Wenn ich besonders guter oder auch schlechter Stimmung bin, behaupte ich, dass jemand, der nicht KM gelesen, aber ich wills mir hier nicht verscherzen.

Lesen, wirklich lesen, dass einem die Ohren glühen, das habe ich bei und mit KM gelernt.

Man lese dazu Arno Schmitz kleinen satirischen Aufsatz, Lesen ist furchtbar!

Gruß Fritz
Drachenmutter
Drachenmutter
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Re: Karl May
geschrieben von Drachenmutter
als Antwort auf ehemaligesMitglied35 vom 26.03.2012, 11:40:37
Über Deinen wiederholt unfreundlichen Rundumschlag gegen mich will ich diesesmal großzügig hinwegsehen. Ich bin das ja von Dir gewohnt.

Was Deine ureigenste Art und Weise des Verbesserns angeht, so scheint das offensichtlich in dieser Form erwünscht zu sein. Das wundert mich zwar schon ein wenig, aber was solls, es ist wie es ist.

Also, viel Spaß noch mit Karl May.





rolf †
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Re: Karl May
geschrieben von rolf †
Als ich vor rd. 60 Jahren KM gelesen habe, brauchte ich auch einen Sondererlaubnis vom Leiter der Städtischen Bücherei, da die meisten Bände in der Erwachsenenabteilung standen, zu der ich ohne keinen Zutritt hatte.
Eine aus heutiger Sicht völlig unverständliche Unterteilung.

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EehemaligesMitglied58
EehemaligesMitglied58
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Re: Karl May
geschrieben von EehemaligesMitglied58
als Antwort auf ehemaligesMitglied35 vom 26.03.2012, 15:28:27
Auch der heutige Spiegel widmet KM einen vierseitigen artikel.
Titel:
Aus dem zuchthaus zu den sternen
Untertitel:
Er war ein hochstapler,lügner und dieb und einer der meistgelesenen autoren Deutschlands.
Als ich nach Sachsen kam, hatte meine tante eine fast vollständige sammlung KM.
Die habe ich mit 12 jahren alle gelesen, manche bis nach mitternacht.
In der DDR war KM dann nicht so gut gelitten und wurde weitgehend totgeschwiegen.
Medea
Medea
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Re: Karl May
geschrieben von Medea
als Antwort auf EehemaligesMitglied58 vom 26.03.2012, 15:49:09
- Zitat Gram -

"Er war ein hochstapler,lügner und dieb und einer der meistgelesenen autoren Deutschlands."

..... und unverschämt gut sah er auch noch aus ....

M.


ehemaligesMitglied35
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Re: Karl May
geschrieben von ehemaligesMitglied35
als Antwort auf Drachenmutter vom 26.03.2012, 15:42:31
Über Deinen wiederholt unfreundlichen Rundumschlag gegen mich will ich diesesmal großzügig hinwegsehen. Ich bin das ja von Dir gewohnt.
geschrieben von woelfin


Wie stets und immer wieder verwechselst du Ursache und Wirkung.

Und die Inhabitanten von perspektiblen, fragilen Gebäuden sollten beim ballistischen Umgang mit harten mineralischen Materieteilen sich äußerster Sorgfalt befleißigen.

Was Deine ureigenste Art und Weise des Verbesserns angeht, so scheint das offensichtlich in dieser Form erwünscht zu sein. Das wundert mich zwar schon ein wenig, aber was solls, es ist wie es ist.
geschrieben von woelfin


Nun, schau! Manche lassen sich belehen - egal auf welche Art und Weise , um dazu zu lernen.

Der Zug ist ja wohl bei dir abgefahren.

Also, viel Spaß noch mit Karl May.
geschrieben von woelfin


Werden wir haben! Auch ohne dich!

Haschda lawischda!
ehemaligesMitglied35
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Re: Karl May
geschrieben von ehemaligesMitglied35
als Antwort auf ehemaligesMitglied35 vom 26.03.2012, 15:28:27
Man lese dazu Arno Schmitz kleinen satirischen Aufsatz, Lesen ist furchtbar!
geschrieben von FritzR


Das muss natürlich Arno Schmidts heißen.

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