Plaudereien Macht Vergesslichkeits-Zunahme im Alter agressiv?

Seit 26.4. steht auf der Startseite dazu ein Artikel, den ich um diese Frage ergänze.

"Natürlich und normal: Altersbedingte Vergesslichkeit
Je älter man wird, desto eher wird auch das Gehirn etwas vergesslicher. Mit zunehmendem Alter ist das ganz normal.¹ Schließlich begleitet Sie Ihr Gehirn auch schon Ihr ganzes Leben lang. Und so, wie Ihr Körper teilweise über Schmerzen klagt, ist auch die gelegentliche Vergesslichkeit im Alterungsprozess ein Teil des Lebens.²"

Mögen wir das, stört uns das bei anderen, mildern wir es beim Umgang miteinander ab???

Manchmal hat man bei ST den Eindruck, man könnte milder miteinander umgehen.
Hoffentlich wird es nicht als Meta-Thema abgetan.

Zu der Frage: Macht Vergesslichkeit im Alter aggressiv?


Ich glaube, dass jeder Betroffene damit anders umgeht.
Da spielt sicher der Charakter jedes Einzelnen eine Rolle,
wie er mit seinen Befindlichkeiten umgeht, besonders wenn 
er merkt, er fängt an zu schwächeln und kann nicht mehr 
so mithalten wie früher. Betrifft auch den körperlichen Abbau.

Die einen werden versuchen auf ihre Art ihre Vergesslichkeit
zu vertuschen, die anderen werden versuchen, diesen Verlauf
seiner Vergesslichkeit zu stoppen oder herauszuzögern,
die anderen werden aggressiv, wenn sie sich hilflos fühlen.
Andere ziehen sich von der Umwelt zurück.
Kommt immer auf die Einstellung an. Wie schon erwähnt: Charaktersache.

Ich hört auch schon den Satz: Im Alter kommt der eigentliche Charakter zum Vorschein, den man teilweise ein lebenlang versteckt hat, auch verdecken musste, je nach dem..... oder sich nie entwickeln durfte, meist durch falsche Erziehung.

Könnte etwas dran sein.

Mir macht Vergesslichkeit eher Angst, aber bis jetzt ist noch alles im "grünen Bereich".
Und gegen körperlichen Abbau kann man heute auch viel tun und es wird auch gottseidank genutzt.

Lorena

Ich hab mal bei ST irgendwo geschrieben, ein Forum f.Senioren ist was besonderes.
Ich denke, das ist es auch, weil wir ja, alle über 50 oder so in den Bereich dieses Artikels fallen, und wir haben auch schillernde Reaktionsweisen, die nicht immer nur von Empathie strotzen, sondern es gibt im Umgang miteinander Hintergründe, für die wir nichts können. Den Splitter im Auge anderer sehen wir oft deutlicher als, ihr wisst ja, Lorena, nicht wahr.

 

Ich stelle durchaus schmerz - und tagesformabhängig  zunehmende Vergesslichkeit bei mir fest. Ich schreibe mir z. B. kl. Zettel, was ich aus dem Keller holen möchte um mir unnötige Treppenwege zu ersparen oder auch eine
To Do - Liste der Dinge, die ich erledigen möchte. Mit dieser Konzentrationsschwäche kann ich leben.
Manchmal ärgerlich bis leicht aggressiv macht es mich hingegen, wenn unsere
3 temperamentvollen Töchter uns gemeinsam besuchen, (wir Mädels sind alle sehr kommunikativ, ich nehme mich da nicht aus) und sie mir der Reihe nach ins Wort fallen, weil sie glauben, meine Gedanken zu kennen, bevor ich sie ausgesprochen habe.😏
Das Problem dabei ist nicht, dass ich mir nicht Gehör verschaffen könnte, sondern dass es mir dann teilweise schwerfällt meinen unterbrochenen Gedankengang wieder aufzunehmen. Besonders bei Diskussionen erschweren mir diese Unterbrechungen die Argumentation.
That´s life!!!
Lg Lisa🌞
 

bei mir ist die vergeßlichkeit kein teil vom alterungsprozess, sondern war durch den crash sofort sehr schlimm. ich mußte z.b. auch bei sehr einfachen wörtern nachschauen wie sie geschrieben werden, für`s einkaufen usw. zettel schreiben, wußte meine eigene tel-nr. nicht mehr usw. usw.
aber dadurch hab ich mir schon einiges angewöhnt, das dann später im alter auch hilfreich ist, weil ich aus versch. gründen nicht in ein heim gehen kann.
gsd hat sich die vergeßlichkeit zwar sehr langsam und erst nur mm-weise, dann aber doch zunehmend mehr wieder gebessert.
aber zettel schreib ich immer noch, weil es auch streßmindernd ist und einen termikalender hab ich schon seit -zig jahren, weil ich den auch für berufl. termine brauche. jetzt steht aber z.b. auch darin an welchen tagen es wahrscheinlich regnet, damit ich einkäufe usw. besser planen kann.
man kann sich also auch bevor man alt ist schon einiges angewöhnen, das dann im alter hilfreich ist und die zunehmende vergeßlichkeit ausgleicht.

lg
minerva

Ich weiß jetzt nicht ob es Untersuchungen zu diesem Thema gib, aber es ist für mich gut vorstellbar, dass zunehmende Vergesslichkeit aggressiv machen kann.

Wenn mir die Merkfähigkeit abhanden kommt, habe ich ein Problem. Es ist schwierig desorientiert durchs Leben zu kommen. Ich tue alles, dass es soweit nicht kommt, aber man hat es nicht im Griff.

Solange man hier im ST aber halbwegs vernünftig schreibend unterwegs ist, wird es noch keinen Anlass geben, auf Grund von Vergesslichkeit, aggressiv zu werden.
Bei Forumsbeiträgen hat jeder ausreichend Zeit nachzudenken, auch nachzublättern, wenn einem etwas entfallen sein sollte. 

WurzelFluegel
 

Vergesslichkeit - insbesondere auch von Namen - stelle ich zunehmend auch
bei mir fest. Es begann in der Corona-Zeit, in der sich meine Kontakte
stark reduzierten. Auch ich bin zu der Taktik übergegangen, mir für alles Zettel
zu schreiben, einschließlich eines Zettels für den nächsten Tag.
Habe ich einmal an einem Tag besonders viel erledigt und bedacht, bin ich
- zu meinem Erstaunen - am folgenden Tag spürbar weniger vergesslich.

Ich kann nicht sagen, dass mich diese Vergesslichkeit aggressiv macht ,
bin eher fatalistisch.  Es kommt auch auf die eigene Gemütslage und das
Umfeld an.

Allegra
 

Agressiv macht mich die zunehmende Vergesslichkeit nicht, weiß ich doch, dass ich nicht die einzige Person bin, die vergesslicher wird. Ich nehme es hin und reagiere mit dem Notieren aller Dinge, die erledigt werden müssen. Diese Zettelwirtschaft ist mir inzwischen in Fleisch und Blut übergegangen. Es ist nun einmal wie es ist. Solange ich die Toilette und abends mein Bett noch finde, mache ich mir keine Sorgen. (Kleiner Scherz am Rande)

Liebe Grüße,
Drachenmutter

Ich denke, im Alter kommen die bereits vorhandenen Charaktereigenschaften verstärkt zum Vorschein. Wenn dann die Vergesslichkeit überhand nimmt, nimmt auch die schon immer vorhanden gewesene Bösartigkeit überhand.

Ich hört auch schon den Satz: Im Alter kommt der eigentliche Charakter zum Vorschein, den man teilweise ein lebenlang versteckt hat, auch verdecken musste, je nach dem..... oder sich nie entwickeln durfte, meist durch falsche Erziehung.

Könnte etwas dran sein.
 

Ich glaube auch, dass da etwas dran ist!
Ich find's aber auch spannend, bei der Gelegenheit seinen "eigentlichen Charakter" zu entdecken!
Bei mir ist es, glaube ich, zum Glück "Altersmilde".