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Plaudereien Mann bleibt Mann - auch im Netz

panda
panda
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Re: Mann bleibt Mann - auch im Netz
geschrieben von panda
als Antwort auf pschroed vom 12.02.2014, 20:23:44
Dem kann ich nur voll zustimmen....Leider erlebt man heute sehr viele " Teil-Ehen " ( " Allein-erziehende " mag ich nicht so , weil ja oft auch noch der getrennte Teil " miterzieht " oder Großeltern , usw.).
Obwohl er früh starb , hatte ich das Glück , meinen Vater noch bis zur Volljährigkeit (damals noch 21 ) zu erleben. Neben meiner , eher , " gütigen " Mutter ( die sehr alt wurde ) war der Kontrapart des anfangs eher strengen , später aber auch sehr offenen und meine Aktivitäten begleitenden Vaters enorm wichtig.
Bei allen Reibereien , Diskussionen und Verschiedenheiten ,war es nicht nur die Tatsache , daß man sich als Heranwachsender an dem männlichen Älteren " abarbeiten " konnte ,wichtig , sondern --- daß er einfach DA WAR....

Bei allen Entwicklungen , wie ja gerade die Emanzipation der Frau , oder der Paradigmen-Wechsel nach dem Krieg und vor allem in den 60.ger Jahren , bleibt eins festzuhalten : es gibt Dinge , das ist meine feste Überzeugung , die werden sich nicht ändern.
Da irren die Feministinnen , - so sehr sie in anderen Punkten sich positiv um die Frauen bemüht haben.
Männer sind in vielen Punkten eindeutig ANDERS und werden das auch bleiben !
Bei meinem Sohn und meiner Tochter konnte ich das deutlich feststellen und an den Erlebnissen von zahlreichen Freunden , Bekannten und Berufskollegen , und deren Kinder messen.
Zwar stimmt es ( wie H.Wader sang ) " Nichts bleibt wie es war " , aber man muß das auf die Dinge beziehen , die wechselhaft sein können .Der Kern von Frau und Mann bleibt , bei aller Wechselhaftigkeit im Berufsleben , in der Politik , usw. im WESEN --gleich !
Mütter können noch so " tough " sein , streng oder verständnisvoll , in der Pubertät braucht ein Junge das " Abarbeiten " an einem männlichen Gegenpart.( Oder er schließt sich einer Gruppe mit einem entsprechenden " Anführer " an , hoffentlich nicht einer " Gang " ) .
Im gleichen Alter wird ein Vater seiner Tochter zwar willkommen sein , aber der Gegenpart der Mutter ist viel wichtiger...
Mit ihr muß sie sich auseinander-setzen können , bis zum Geht-nicht-mehr , um dann ihren eigenen Weg gehen zu können.
Denn diese Auseinandersetzungen beider Geschlechter dienen hauptsächlich der " Selbstfindung " , und diese muß man haben , um einen individuellen Weg ins Leben zu finden.Es mag , glücklicherweise , zu alldem , Ausnahmen geben , aber...sie sind seltener , als man glaubt.Oft machen sich alle etwas vor , und später Vorwürfe.
Natürlich wird eine völlig zerrütete Ehe , mit Gewalt und Alkohol , für Kinder nur die Hölle bedeuten , aber nach der Trennung sollten Beide versuchen , für Ihre Kinder " DA ZU SEIN " und nicht in zermürbenden Streitigkeiten den jeweils Anderen schlecht zu machen oder fern-zu-halten.Denn das ist dann genauso schlimm , wie die zerrütete Ehe weiter-zu-führen.
olga64
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Re: Mann bleibt Mann - auch im Netz
geschrieben von olga64
als Antwort auf mane vom 12.02.2014, 17:56:44
Gibt es nur Streit zwischen den Eltern oder ist sogar Alkohol und Gewalt im Spiel, ist es für Kinder sicher trotzdem besser, ohne den Vater aufzuwachsen.

Zum Glück werden die Geschlechterrollen heutzutage nicht mehr so schematisch gelebt, und es gibt mehr Akzeptanz für alleinerziehende geschiedene Mütter.[/
geschrieben von mane
quote]

Danke für diesen vernünftigen Bericht, der mir so viel besser gefällt als einige der küchenpsychologischen Ausführungen, denen jegliche BAsis fehlt.
Ich wurde mit 15 Jahren Halbwaise - mein Vater starb urplötzlich an einem Schlaganfall. Mein Bruder war damals 10 Jahre alt und vermisste seinen Vater sehr viel mehr als ich,da auch unsere Mutter den Fehler machte, sich als junge Witwe zu sehr an ihren Sohn zu klammern, der alle Rollen erfüllen sollte: Kind und Mann. Klug, wie er war, verliess er Wohnort und Mutter als er Anfang 20 war zum Studium nach Berlin. Als Kompensation für den verlorenen Vater hatte er später dann das Glück, einen Schwiegervater zu haben, den er sehr mochte.
Er hat auch einen Sohn, glänzte aber während dessen Kindheit und Pubertät meist durch Abwesenheit, die beruflich bedingt war. Meinem Neffen scheint es aber nie geschadet zu haben - er wurde früh selbstständig auch aufgrund der berufstätigen Mutter und hat zu beiden nach wie vor ein sehr gutes Verhältnis. Olga
mane
mane
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Re: Mann bleibt Mann - auch im Netz
geschrieben von mane
als Antwort auf panda vom 13.02.2014, 12:53:34

Bei allen Reibereien , Diskussionen und Verschiedenheiten ,war es nicht nur die Tatsache , daß man sich als Heranwachsender an dem männlichen Älteren " abarbeiten " konnte ,wichtig , sondern --- daß er einfach DA WAR....

Im gleichen Alter wird ein Vater seiner Tochter zwar willkommen sein , aber der Gegenpart der Mutter ist viel wichtiger...
Mit ihr muß sie sich auseinander-setzen können , bis zum Geht-nicht-mehr , um dann ihren eigenen Weg gehen zu können.
Denn diese Auseinandersetzungen beider Geschlechter dienen hauptsächlich der " Selbstfindung " , und diese muß man haben , um einen individuellen Weg ins Leben zu finden.Es mag , glücklicherweise , zu alldem , Ausnahmen geben , aber...sie sind seltener , als man glaubt.Oft machen sich alle etwas vor , und später Vorwürfe.
(gefettet von mir)

Hallo Panda,

dann gehört meine Familie zu den seltenen Ausnahmen.
Wir haben den Abnabelungsprozess in dieser Weise, wie Du ihn beschreibst, nicht erlebt.
Es kommt sicher auch darauf an, wie Eltern und Kinder miteinander umgehen, also wie sie ihre Kinder bereits vor der Pubertät behandelt haben. Geschah das auf eine respektvolle, auf die Bedürfnisse aller eingehenden Art und Weise, dann gibt es die Auseinandersetzung "bis zum Geht-nicht-mehr" nicht. Jedenfalls habe ich die "Selbstfindung" unserer Kinder nicht so erlebt.

Gruß Mane

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pschroed
pschroed
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Re: Mann bleibt Mann - auch im Netz
geschrieben von pschroed
als Antwort auf mane vom 14.02.2014, 10:03:31
Hallo Mane.

Die Beziehung zwischen Kind und Erzieher kann sehr verschieden sein, es gibt die gefühlsvolle sowie die etwas rauhere. Ein guter Mix von beiden ist vielleicht ok.

Ich würde sogar soweit gehen, daß eine sehr strenge Erziehung oder ein gegenseitiges Kräftemessen noch besser ist als ein Ignorieren.

Wie ich Panda verstanden habe ist es meines Erachtens auch ein Vorteil in einer Erziehung daß die Heranwachsenden sich in Gesprächen auch die Eltern in Frage stellen können, was natürlich zwecks Entwicklung der Persönlichkeit des Heranwachsenden zum Vorteil sein kann.

Ideal könnte sein wenn es der autoritäre Vater oder Mutter nicht gäbe sowie die Erziehung über einen akademischen Weg abläuft wo Diplomatie und Richtlinien gelten.

Kompliziertes Thema ..., jeder machte seine eigene Erfahrung sei es im Elternhaus oder in der Rolle als Vater oder Mutter.

Phil.
Mareike
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Mitglied

Re: Mann bleibt Mann - auch im Netz
geschrieben von Mareike
als Antwort auf panda vom 13.02.2014, 12:53:34
Natürlich wird eine völlig zerrütete Ehe , mit Gewalt und Alkohol , für Kinder nur die Hölle bedeuten , aber nach der Trennung sollten Beide versuchen , für Ihre Kinder " DA ZU SEIN " und nicht in zermürbenden Streitigkeiten den jeweils Anderen schlecht zu machen oder fern-zu-halten.Denn das ist dann genauso schlimm , wie die zerrütete Ehe weiter-zu-führen.

Es führt zwar etwas weg vom Thema, dennoch möchte ich an dieser Stelle nachfragen, wie realistisch dieses Wunschdenken ist.

Wieviel Ängste sind damit verbunden, wenn der/die Alkoholkranke weiterhin in seiner Sucht gefangen ist?

Ist der/die Suchtkranke fähig DA ZU SEIN?

Mareike
mane
mane
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Re: Mann bleibt Mann - auch im Netz
geschrieben von mane
als Antwort auf pschroed vom 14.02.2014, 10:27:58

Ich würde sogar soweit gehen, daß eine sehr strenge Erziehung oder ein gegenseitiges Kräftemessen noch besser ist als ein Ignorieren.

Wie ich Panda verstanden habe ist es meines Erachtens auch ein Vorteil in einer Erziehung daß die Heranwachsenden sich in Gesprächen auch die Eltern in Frage stellen können, was natürlich zwecks Entwicklung der Persönlichkeit des Heranwachsenden zum Vorteil sein kann.
Phil.


Lieber Phil.,

es kommt in meinen Augen darauf an, was unter "strenger Erziehung" verstanden wird. Viele von uns haben noch erlebt, dass Eltern guten Gewissens die Prügelstrafe anwandten. Sie waren es von ihren Eltern noch so gewöhnt und es war üblich, sich so Respekt zu verschaffen.
Klar, da werden die Kinder irgendwann gegen diese Gewaltanwendungen rebellieren und sich mit den Eltern mehr oder weniger heftig auseinandersetzen, oder sie werden zu Menschen, die sich auch weiterhin nicht trauen, sich gegen "Autoritätspersonen" zur Wehr zu setzen.

Ignorieren der Kinder halte ich, so wie Du, (fast) ebenso schlimm, wie prügelnde Eltern. Auch da wird Gewalt ausgeübt, allerdings auf subtile Art.

"Die Eltern in Frage" stellen, das halte ich für ganz normal für junge Erwachsene. Sie sollen ihren eigenen Weg finden und nicht so, wie die Eltern es sich für sie wünschen. So habe ich es auch immer ( fast) gehalten, auch wenn es manchmal wehtut, als Eltern möchte man ihnen manches ersparen.

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olga64
olga64
Mitglied

Re: Mann bleibt Mann - auch im Netz
geschrieben von olga64
als Antwort auf olga64 vom 13.02.2014, 15:12:17
Ich kann mich noch gut erinnern, welche Rolle Väter früher in den FAmilien spielen mussten oder durften: wenn ein Kind "gegen Regeln" verstiess, die sehr viel enger ausgelegt waren als heute, erhielt es umgehend die Drohung: warte bis der Vater nach Hause kommt.... In vielen Fällen prügelte er dann auf seinen Nachwuchs ein, ohne sich über die Hintergründe der Verfehlungen zu informieren.
Es waren teilweise katastrophale Erziehungs-Diktaturen in den Familien, oft noch sehr basierend auf der Nazi-Zeit, wo ja Vater und Mutter aufgewachsen waren. Olga
Tina1
Tina1
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Re: Mann bleibt Mann - auch im Netz
geschrieben von Tina1
als Antwort auf mane vom 13.02.2014, 12:40:48
Lieber Phil,

sowohl für Mädchen als auch für Jungen wird der fehlende Vater schmerzlich sein. Wenn die Trennung durch eine Scheidung erfolgt, wird es jedoch für Jungen ohne das männliche Vorbild, schwieriger sein, da die Kinder meistens bei der Mutter leben. Mädchen haben in der Mutter, nach wie vor, ihr weibliches Vorbild, an der sie sich orientieren können.
Wie Du schreibst, ist die Pubertät (neben dem Vorschulalter) eine Zeit, in der Kinder ihren Vater besonders brauchen. Du siehst es an Deinem Sohn, der sich in dieser wichtigen Zeit an Dir orientiert hat und sich positiv entwickelt hat.
geschrieben von mane


Liebe mane,
es ist wie du es sagst es wird immer schmerzlich sein wenn der Vater fehlt, z.b. durch eine Scheidung.
Für den Jungen wird der Vater noch mehr fehlen. Es gibt aber nicht mehr nur die klassischen Fälle wo der Mann die Frau
und Kinder verlässt, sondern es ist heute auch sehr oft so das die Frau geht. Ich denke heute wird viel zu schnell auseinander gegangen. Die Paare sind nicht mehr bereit, mindestens einer von Beiden, was für die Beziehung/Ehe zu tun um dem Kind das Schicksal der Trennung zu ersparen. Es ist teilweise sogar so das die Frauen den Vater am liebsten ausschalten würden wenn sie einen neuen Partner haben. Sie denken damit aber nicht eine Minute an das Kind der seinen Vater liebt und auch vom Vater geliebt wird u diesen auch dringend brauch. M. E. denken viele nicht mehr an die Kinder sondern nur an ihr Glück, so erleben wir gerade eine Trennung.
Re: Mann bleibt Mann - auch im Netz
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Tina1 vom 15.02.2014, 07:45:43
du hast in vielen punkten recht.
natürlich ist es so, daß in vielen fällen die beziehungen viel
zu schnell auseinander gehen, ohne großes nachdenken über das
was kommt danach und was sind die folgen.

ich erlebe aber auch oft im bekanntenkreis, daß die frauen sagen,
hätte ich ihn man früher verlassen. die beneiden sogar
das jungvolk, das so selbstbewusst und normal, manchmal egoistisch,
denkt.

ein mittelmaß wäre wohl das richtige.
eigentlich müsste das wohl des kindes IMMER vorrang haben,
vor einem egoistischen "glück"...
pschroed
pschroed
Mitglied

Re: Mann bleibt Mann - auch im Netz
geschrieben von pschroed
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.02.2014, 08:30:32
Hallo Karin.

Es ist schade daß das persönliche Egoismus manchmal vor die Kinder gestellt wird. Eine kaputte Ehe ist zwar selten nur wegen der Kinder aufrecht zu erhalten, aber selbst oder gegenseitige Abstriche vornehmen um den persönlichen Egoismus etwas zu reduzieren kann sich nur lohnen in Bezug der Verantwortung gegenüber den Kinder.

Niemand fragt um auf Mutter Erde zu kommen, jedes Kind (wenn nicht krank) ist wie eine weisse Tafel, welche vollgeschrieben wird von all den negativen oder positiven Erfahrungen der Erziehenden.

Phil.

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