Plaudereien Müßiggang ist aller Laster Anfang?

ES kommt drauf an, wie man "Morgenstund" definiert - wenn ich z.B. frühmorgens ins Bett gehe (kommt manchmal noch vor), empfinde ich den darauf folgenden SChlaf als sehr süss - aber aufstehen kurz nach dem Abendessen (also vor 8.30 Uhr morgens) war und ist für mich eine Grausamkeit. Gottseidank muss ich nicht mehr - wie mehr als 40 Jahre lang - gegen meine Natur leben. Heute kann ich es ja gut einteilen, wann ich ins Bett gehe und wann ich wieder aufstehe. Empfinde ich jeden Tag für ein grosses Geschenk. Olga

Das wird ihnen auch gefallen, Olga

"Es gab Zeiten, in denen ich mich nicht entschließen konnte, die Blüte des Augenblicks irgendwelcher Arbeit der Hände oder des Kopfes zu opfern. Ich lasse gern einen breiten Rand an meinem Leben. An manchem Sommermorgen saß ich, nachdem ich mein gewohntes Bad genommen hatte, von Sonnenaufang bis Mittag in Träumereinen versunken, auf meiner sonnenbeschienenen Türschwelle zwischen Fichten, Walnußbäumen und sumach in ungestörter Einsamkeit und Stille, während die Vögel ringsum sangen oder leise durch das Haus flatterten, bis ich durch die an das westliche Fenster fallenden Sonnenstrahlen oder durch Wagengerassel auf der Landstraße daran erinnert wurde, daß die Zeit vergeht. In solchen Stunden wuchs ich wie das Korn in der Nacht. Sie waren viel besser, als irgendwelches Werk meiner Hände gewesen wäre. Es war keine meinem Leben abgezogene, sondern um so viel dreingegebene Zeit. Ich verwirklichte, was die Orientalen Beschaulichkeit und Arbeitsenthaltsamkeit nennen. Meistens kümmerte ich mich nicht darum, wie die Stunden verflogen, der Tag stieg empor, als ob er mein Werk beleuchten wolle. Es war Morgen, aber siehe, nun ist es Abend geworden, und nichts Berichtenswertes ward getan."

(David Thoreau amerikanischer Schriftsteller und Philosoph)

Diesen Text von D. Thoreau finde ich sehr beeindruckend und nachdenkenswert und schön zu lesen
Bestimmt gab es in Thoreaus Leben nicht nur Zeiten wie er sie oben beschreibt sondern auch Pflichterfüllung und Hektik, daher muss auch Müßiggang nicht mit einem schlechten Gewissen einhergehen sondern kann lustvoll zelebriert werden, schöner kann man es nicht beschreiben.

Caya

Olga, schnarchst du? ()

müßiggang finde ich ganz schrecklich.

wer rastet, der rostet - so ist es wirklich.

also: raus, weg, was machen, was sehen, was erleben! #

das ist LEBEN.

denk dran: man ist millionen jahre tot.

Wenn ich abends ins Bett gehe und weiß, am nächsten Tag habe ich keinerlei Termine und Verpflichtungen, dann überfällt mich pures Glücksgefühl.

Druck und Termine hasse ich bis zum heutigen Tag.

Selbst wenn ich was Positives vorhabe am nächsten Tag, aber dafür extra den Wecker stellen muss, freut es mich am Vorabend überhaupt nicht.

Müßiggang, der bewusst erlebt wird und den man genießt, ist für mich etwas ganz Feines und Kostbares.
Pippa

Für mich auch, Pippa!

denn ich geniesse ihn ja gerade, weil ich weiss, wie es sich mit Hektik und Unstetigkeit lebt.
Val

Auch mir geht es so, dass ich feste Termine überhaupt nicht ausstehen kann. Je älter ich werde, je freier möchte ich sein und aus dem Bauch heraus zu handeln.

Manchmal läßt es sich nicht vermeiden, dass der Wecker sehr früh klingelt, aber der Mißmut ist dann auch schnell verflogen wenn man im FLugzeug oder Auto sitzt und zu einer Reise aufbricht

Ausschlafen können ist das höchste Glück und das Kostbarste überhaupt.....

Eine schöne Betrachtung für diejenigen die meinen, Müßiggang ist mit Faulheit gleich zu setzen

"Muße? Das ist das Gegenteil von Nichtstun. Es ist gesteigerte Empfänglichkeit, ein Tun, das nicht aus dem Zwang der Not kommt, nicht aus der Gier nach Gewinn, nicht aus dem Gebot oder der Pflicht, sondern allein aus der Liebe und der Freiheit.
Es ist die anspruchsvollste aller Beschäftigungen, weil sie aus dem Kern unseres Wesens hervorgeht und aus der Freude am Schaffen selbst getan wird. Es ist vor allem die unverwelkliche Fähigkeit zum Staunen und zum Ergriffensein."

Christoph Wilhelm Hufeland

Caya

Hi Caya

freut mich sehr das ich wieder etwas "Wertvolles" gelernt hatte.

"....Müßiggang und zwar bis zum Exzess!!!! "

Wenn wir viel und sehr kalorienreich gegessen haben, dann kommt danach das EXZESS--also wir liegen flach, eine Flasche mineralwasser holen aus der Küche sind wir faul.
Nicht aber morgens!! Mein Freund ist bis "exzess" voll energien bis Exzessexplodierungen. Das heißt: Er muss sofort fahren irgendwo , kaufen etwas in Gescheft /was wir überhaupt nicht brauchen/ und nerven und plenken das bei der Sonne MUSS er sofort aber sofort Vitamin D tanken.
Während ich haushalte mit meine Energien, tue ich Dinge welcher sind "wirklich" notwendig, rennt mein Freund weit weg und zurück wie an Gummiband, vergisst inzwischen viel weil er beschäftigt ist mit die Männersache----ein Ziel verfolgen.Z&b.kaufen eine elektrische Zahnbürste.

Müsiggangismus pflege ich manchmal wirklich, störrt mich nur das ich zum Kühlschrank gehen muss für Puding, Schokolade, Tortenstücke, Eiß und ähnliche Leckereien. Wäre nicht sinvoller ein Minikühlschrank halten in Wohnzimmer in nahe Hand?
Tja,leider beim stundenlangen Müsiggang MUSS MANN DA wo die Könige auch ..:) Ist ja nicht gerecht.....

Nasti

Musse ist dann am schönsten, wenn eine Muse einem dabei hilft! ()

.. und wenn sie dann Auch noch mit einer "mousse au chocolat" anrückt..