Plaudereien Schmalzschinken

majana
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Re: Schmalzschinken
geschrieben von majana
Ja, die Sache mit den Pettycoats, habe meinen in Ermagelung eines besseren mit Zuckerwasser gestärkt. Zu den weiten Röcken mit dem Pettycoat darunter trug man dann Ballerinas, die heute wieder ein come back erleben. Unvergessen auch der helle Lippenstift, wenn er nicht hell genug war, wurde er eben mit Penatencreme aufgepeppt.

Meine ersten Jeans habe ich mir mühsam zusammengespart, da meine Mutter diese "Texashosen" wie sie damals genannt wurden, nicht ausstehen konnte. Sie mußten hauteng sein und um das zu erzielen, stieg man mit den Dingern in die Badewanne, damit sie einliefen und schön eng saßen.
Re: Schmalzschinken
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf majana vom 30.03.2010, 19:42:38
Unvergessen auch der helle Lippenstift, wenn er nicht hell genug war, wurde er eben mit Penatencreme aufgepeppt.



Wird jene Creme nicht auch zur Pflege der Rückseite benutzt ? Bei kleinen Kindern z.B.

Da will ich mal ganz fest und inständig dran glauben, daß bei meinem ersten, schüchternen Kuß nicht "aufgepeppt" wurde,
zumindest eine neue Dose zum Einsatz kam.
Werde Oma nachher mal vorsichtig fragen.

Was man hier so alles lernt...

nordstern
myrja
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Re: Schmalzschinken
geschrieben von myrja
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 30.03.2010, 19:50:53
Ich glaube der Umsatz von Penatencreme war nie so hoch, wie damals. Ich war in dieser Zeit u. a. im Internat bei Nonnen. Natürlich durften wir uns nicht schminken. Aber unsere Lippen zur Pflege eincremen, das durften wir. So liefen auch wir 12jährige mit perfekt ganz hell geschminkten Lippen und stolz wie Oskar durch die Gegend.

Myrja

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ehemaligesMitglied23
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Re: Schmalzschinken
geschrieben von ehemaligesMitglied23
Hallo, majana

Ich hatte monatelang um eine echte Lee Jeans gebettelt und als ich sie dann endlich bekam , stieg ich damit in die heiße Badewanne und meine Freundin und ich bürsteten mit reichlich Ata die Farbe raus, damit sie nicht nur schön eng war, sondern auch nicht mehr so dunkelblau und neu aussah.
Eine Woche Stubenarrest war der Lohn, aber das war es mir wert.
Penatencreme haben wir nicht benutzt, denn die setzte sich in den Rillen der Lippen ab und das sah nicht gut aus. Es gab damals einen weißen Labello-Stift, der war geschmeidiger.
stellamaris
olga64
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Re: Schmalzschinken
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaligesMitglied23 vom 31.03.2010, 14:58:48
Ich sparte mir durch Nebenjobs und milde Gaben der Grossmutter eine Levis Jeans zusammen. Dieser Marke bin ich bis heute treu geblieben.
Später kam dann Anfang der 70er Jahre die Hippie-Zeit, die ich auch in guter Erinnerung habe. Walle-Walle-Röcke, Glöckchen in den Haaren und am Arm, schwarz umrandete Augen und entrückter Blick zur Psychedelic-Musik (oft unterstützt durch - na ja - eine joint). Einige Jahre später fuhr ich dann auch nach Goa, wo sich Leute, wie wir es waren, trafen - vorher suchten wir Kathmandu heim, aber nicht, um auf 8000er zu steigen.
Ich denke oft, dass ich froh bin, dies alles in jungen Jahren erlebt zu haben. So kann ich heute in guter Ruhe mein Alter geniessen ohne den Druck "was ich wohl alles versäumt habe". Da dürfte nicht viel versäumt worden sein - ich glaube, so ziemlich alles ausprobiert zu haben. Ist mir schon lieber, als evtl. heute als komische Alte "nachholen" zu wollen. Olga
majana
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Re: Schmalzschinken
geschrieben von majana
Mitte der 60er kam dann der Minirock groß in Mode. Zuerst traute ich mich nicht so recht, solch ein Teil zu tragen, was sich aber dann später änderte und das sah dann so aus:




Der Herr neben mir ist übrigens ein Mitarbeiter des Safariparks,
in dem die Aufnahme gemacht wurde.

Später in den 70ern kamen dann noch die Midi- und die Maximode hinzu, bis zur Wade bzw. zum Knöchel reichende Röcke, es war eigentlich jede Rocklänge erlaubt.

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olga64
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Re: Schmalzschinken
geschrieben von olga64
als Antwort auf majana vom 31.03.2010, 23:37:25
Den Minirock erlebte ich hautnah während meiner Au-Pair-Zeit in London mit (ca 1963). Da ich zwar über lange Beine verfüg(t)e, die aber nicht so makellos sind, um Mini zu tragen, habe ich mir dies immer verkniffen.
Die Midi-Mode machte ich mit. Dazu trug ich mal einen sog. "Russenmantel" aus Kunstpelz mit vielen Haken und Östen. Dazu Knopfstiefel. Damals hatte ich einen Hund. Mit diesem ging ich auf der Münchner Leopoldstrasse in diesem Outfit spazieren - der Hund zog - ich rutschte aus und fiel vollendet auf die Nase.
Die Rückkehr zu Jeans war wieder angesagt - die hielt den stürmischten Hund aus. Olga
loretta
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Re: Schmalzschinken
geschrieben von loretta
als Antwort auf olga64 vom 01.04.2010, 16:48:00
Und gerade zu dieser Zeit kamen ja auch die "hot pants" groß in Mode.

Eine Freundin konnte sehr gut mit der Maschine nähen. Bei Wool Worth einige Fetzen Stoff gekauft und schon deckte sie uns mit den schärfsten Teilen ein. Billige Angelegenheit, denn das bisschen Stoff war ja nun wirklich nicht teuer. Am Wochende wurden sie dann stolz in der Disko vorgeführt. Die Bengels bekamen Stielaugen.

Und um noch einmal auf die Petticoats zurückzukommen, die stärkte mir meine Mutter immer mit Kartoffelmehl. Meine Güte war das schön luftig damals.

loretta
olga64
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Re: Schmalzschinken
geschrieben von olga64
als Antwort auf loretta vom 01.04.2010, 17:21:33
Hot Pants trug ich natürlich auch nicht (siehe nicht so dolle Beine). Ich erinnere mich aber noch gut an die Aussagen der "Spiesser": wenn ein Mädchen vergewaltigt wurde, wurde dies auf Mini und Hotpants zurückgeführt. Männer wären nun mal so triebgesteuerte Wesen, die über Frauen herfallen, die so gekleidet sind - letztendlich ist also die Frau schuld an ihrer eigenen Vergewaltigung.
Ich erinnere mich aber auch noch, als wir während meiner Studentenzeit (dann wieder in München) unsere BH`s auf einen grossen Haufen warfen und diesen anzündeten. Der symbolische Beginn der Zeit, wo Frauen nicht mehr qua Geburt doof sein mussten und selbst über ihr Leben bestimmten (wenigstens einige von ihnen). War schon eine aufregende Zeit und ich bin froh, in dieser zu leben - sie bot mir viele Chancen, die Generationen vor uns nicht hatten. Olga
majana
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Re: Schmalzschinken
geschrieben von majana
als Antwort auf olga64 vom 01.04.2010, 17:32:56
Was die Hot Pants anbelangt Olga, trug ich sie sehr wohl, was man auf dem Foto allerdings nicht sehen konnte, das Kleid sprang im unteren Bereich beim Gehen auf und gab den Blick auf Hot Pants frei, ebenso hatte ich einen vorne geknöpften Midirock, den ich ganz nach Belieben aufknöpfen konnte und der dann den Blick auf die Hot Pants frei gab. Hot Pants solo habe ich allerdings auch nicht getragen bis auf eine Ausnahme. Ich arbeitete damals bei der örtlichen Tageszeitung und man veranstaltete eine Rallye für Werbefachleute und suchte noch 2 Hostessen, die diese mit Getränken und belegten Brötchen versorgten. Die Wahl viel auf meine Kollegin und mich und so entstand 1971 das Foto im Büro, welches auch in der Zeitung erschienen ist. Die Garderobe spendierte mein Arbeitgeber und meine Kollegin und ich durften sie später behalten, habe die Hot Pants aber nur im Urlaub im sonnigen Süden getragen.



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