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Plaudereien Trabi wird heute 60 Jahre alt.

SamuelVimes
SamuelVimes
Mitglied

RE: Trabi wird heute 60 Jahre alt.
geschrieben von SamuelVimes

Herzlichen Glückwunsch auch aus dem tiefen Westen.
LG
Sam
pschroed
pschroed
Mitglied

RE: Trabi wird heute 60 Jahre alt.
geschrieben von pschroed
als Antwort auf SamuelVimes vom 16.11.2017, 09:34:07
Sehr schönes Model - Super !
Phil.
olga64
olga64
Mitglied

RE: Trabi wird heute 60 Jahre alt.
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 16.11.2017, 08:55:27
Ich frage mich, warum bei dem heutigen Mief in den Städten noch so ein Kult mit der alten Kiste
getrieben wird. Die stinken doch meilenweit gegen den Wind, wenn die noch rumfahren.
Nostalgie hin oder her ..........

geschrieben von Carole

Ist das so? Die Trabis, die ich noch - sehr gepflegt, anscheinend auch sehr geliebt - auf bundesdeutschen Strassen antreffe, stinken doch auch nicht mehr als Dieselfahrzeuge?
Die Treue zu diesem Fahrzeug beweist doch, dass die Mensche ihn mehr liebten als das längst untergegange staatliche System, wo er produziert wurde. Ist doch ein gutes Zeichen für den freien Willen von Gesellschaften.... Olga


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RE: Trabi wird heute 60 Jahre alt.
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Ende der 90er hatte ich einen Trabbi, 2-1/2 Jahre, 45.000 km.
Er ware beileibe nicht der Schnellste, aber im Winter bei Schnee unschlagbar.

Den hatte ich gekauft von einem Wessi, der ihn mit reinem Benzin (ohne Ölzusatz) kaputt gefahren hatte. Ein 'neuer' Motor kam 125 € einschl Einbau. Dann bekam er mal einen neuen Asupuff vorne, weil der einfach verrostet war. Der MUSSTE gewechselt werden, weil der auch als Wärmetauscher für die Heizung genutzt wurde; hätte es da Undichte gegeben, dann wäre das lebengefährlich gewesen.
Den hab ich bestens gepflegt, mit einer LammfellSchwabbelscheibe poliert, und dann zweimal Wachs-versiegelt. Ein bildschönes Gebilde.

Den hatte ich mir gekauft zu meiner 'Ost'zeit, als ich gut 2 Jahre in der Halle-Leipziger Gegend unterwegs war. Die Absicht war, dass der nicht geklaut würde, wie der dicke Benz. Und er wurde auch nicht geklaut.

Dann bekam er nochmal die komplette Vorderachsenaufhängung spendiert, auch 150 €.

Natürlich hat der vergleichsweise viel Sprit gesoffen. Und das als Gemisch (mit Öl - 1:50/40), was ja so fürchterlich stank. Der Vorteil davon war allerdings, dass der hintere Abstand zum Nächsten stets recht üppig war.

Und mein Rennrad passte auch rein.

Auf der letzten Heimfahrt in den Westen flog ein Stein in die Windschutzscheibe, und es regnete rein.
Eine neue Scheibe hat er dann vor seinem Gnadenbrot doch noch erhalten.

Töchterlein hat ihn dann 'geerbt', und noch 2 Jahre in Frankfurt/M gefahren.
Dann kam er als 'Helfer' zu einem Busbetrieb in Süddeutschland, wo er nochmal einige Jahre gestunken hat. Jetzt weiss ich nicht mehr, was aus diesem echten Schmuckstück wurde.

Einfach ein geniales Gerät.
Den gabs ja dann auch noch mit nem VW-Motor, der kein Gemisch mehr brauchte.
Einfach unkaputtbar.

nixe44
nixe44
Mitglied

RE: Trabi wird heute 60 Jahre alt.
geschrieben von nixe44
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 16.11.2017, 15:56:44

 

Ende der 90er hatte ich einen Trabbi, 2-1/2 Jahre, 45.000 km.
Er ware beileibe nicht der Schnellste, aber im Winter bei Schnee unschlagbar.

Den hatte ich mir gekauft zu meiner 'Ost'zeit, als ich gut 2 Jahre in der Halle-Leipziger Gegend unterwegs war. Die Absicht war, dass der nicht geklaut würde, wie der dicke Benz. Und er wurde auch nicht geklaut.
.
Unschlagbar, kann ich nur bestätigen.
Es war ein plötzlicher Wintereinbruch über den Jahreswechsel, so in den 70-ger Jahren.
Am Tag noch 10Grad plus, über Nacht 10Grad miese. Wir waren im Harz und parkten im Freien. Am nächsten Tag war Heimfahrt, die Trabi sprangen an, nur unser Auto(obwohl viel mehr PS) wollte nicht. Die Bremsen waren auch noch eingefroren.
Wir fuhren mit öffentl. Verkehrsmittel nach Hause.

Allerdings war mal der Trabi das meistgeklaute Auto nach der Wende in unserer Gegend(Halle-Leipzig). Meiner ehem. Kollegin haben sie 2 Stück innerhalb von 6 Monaten geklaut. Einen fand man wieder, abgestellt in Halle im Parkverbot. Dafür sollte sie auch noch Bußgeld bezahlen.
Traurig aber wahr... nixe

 
pschroed
pschroed
Mitglied

RE: Trabi wird heute 60 Jahre alt.
geschrieben von pschroed

Bild > Ostseezeitung emoji_thumbsup


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RE: Trabi wird heute 60 Jahre alt.
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf nixe44 vom 16.11.2017, 20:10:24
Allerdings war mal der Trabi das meistgeklaute Auto nach der Wende in unserer Gegend(Halle-Leipzig). Meiner ehem. Kollegin haben sie 2 Stück innerhalb von 6 Monaten geklaut. Einen fand man wieder, abgestellt in Halle im Parkverbot. Dafür sollte sie auch noch Bußgeld bezahlen.
Traurig aber wahr... nixe

geschrieben von nixe44
Mein Standort war Merseburg, hatte dort ne kleine Wohnung, Gotthardstrasse 24.
Nicht weit zur Hölle.
Bei einem ForenTreffen hab ich da mal den Bärenführer gegeben.

In Merseburg haben sie die Klau-Raben ja weggesperrt im Käfig am Schloss.
Also ein paar mal Glück gehabt.
nixe44
nixe44
Mitglied

RE: Trabi wird heute 60 Jahre alt.
geschrieben von nixe44
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 16.11.2017, 20:48:07
In Merseburg haben sie die Klau-Raben ja weggesperrt im Käfig am Schloss.
Also ein paar mal Glück gehabt.
Und aus dem Schlossteich wurden schon einige Rostgestelle geborgen.
Glück gehabt, der himmelblaue Trabi war nicht dabei. Konnte ja auch nicht viel rosten,ggg.
Ich kenne die Gegend zugut.
nixe war hier im Aussendienst tätig, aber nicht als Moralapostel. emoji_joy
Federstrich
Federstrich
Mitglied

RE: Trabi wird heute 60 Jahre alt.
geschrieben von Federstrich

Na da schönen Dank.

Es muss ja, wie bei jedem Thema, auch welche geben, die in den allgemeinen Lobgesang nicht einstimmen können. Mir geht es schon immer so beim Trabi. Ja, leider musste ich so eine Möhre auch mal ein paar Jahre fahren und habe gelitten wie ein Hund. Ich kam mir verarscht vor ohne Ende. Die Karre ist eine Zumutung und sagt viel aus über die DDR. Ich hatte jedes Mal die Nase voll, wenn ich mich da reinzwängen musste, und ich hatte eine elende Wut auf Honecker, der sich für die Kiste nicht mal schämte, sondern in einem seiner wenigen Interviews zu Alltagsfragen kaltschnäuzig erklärte, die Arbeiter wollten eh kein anderes Auto und der Trabant würde ja schließlich auch reichen. Die Wartezeiten würden zur Wertschätzung der Chaise beitragen. Mir half es gar nicht, wenn mir andere erklärten, das Teil sei zwar Mist, aber ich müsse es mir nun mal "schön gucken" oder laufen. Na prima.

Ja und da wurde eben jahrelang diese Hutsche mit - genial - dem Tank über dem Motor, besser Motörchen, mit Sitzen ohne Seitenhalt, einem dünnen Ring als Lenkrad, usw. alles mit dem Charme der 50er Jahre gebaut, die laufend kaputt ging, damit sich die Herren der Schöpfung beweisen konnten, dass sie "alles reparieren" können. Mitgeführte Ersatzteile füllten ja bald den halben Kofferraum.
Ach, man könnte ewig darüber lamentieren, aber das Ding war aber auch ein Sch.....Wer was auf sich hielt, fuhr natürlich eine Russenkarre und besser noch, einen Golf über Genex oder einen Citroen für den Chefarzt über Sonderzuteilung. Das an sich war schon eine Bankrotterklärung und ein Eingeständnis der Parteiführung.

GsD sind diese Zeiten ein für alle mal vorbei! So, das musste mal sein. Seht es mir nach, denn ich habe den Beitrag absichtlich nicht gleich zu Beginn des Threads geschrieben, aber jetzt am Ende passt er zur Balancewahrung ganz gut.
Federstrich
 

luchs35
luchs35
Mitglied

RE: Trabi wird heute 60 Jahre alt.
geschrieben von luchs35
als Antwort auf Federstrich vom 19.11.2017, 17:52:17

Wenn Du von Balance sprichst, Federstrich, kann ich auch noch ein Geschichtchen zufügen. Als ich 1990 erstmals beruflich ostwärts fuhr landete ich in Dresden. Ich kann sagen, ich hing mit meinem Toyota damals völlig schräg auf der Straße, die Straßenschäden endeten seitlich meist als eine Senke . Das Geholper durch die Stadt nahm mir fast die Illusion, dass ich mein Auto wieder heil aus der Stadt rausbringen könnte.

Jedenfalls bezog ich ein Zimmer bei Privatleuten, ein Glücksfall für mich. 
Und da lernte ich den Trabi kennen. Dass ich mich reinquetschen musste war die eine Sache, die andere war die Erkenntnis, dass der Trabi über die Löcher und Gräben buchstäblich hinweg flog. Es rumste und ratterte zum Erbarmen, aber der Chauffeur erklärte mir, dass es so sein müsse, da man nur mit einem Trabi die Straßenschäden "überfliegen" könne. Er meinte das nicht im Scherz, aber ich sah es auch ein, denn mit meinem gutgepolsterten Wessiauto hatte ich es zuvor ja nur mit Mühe geschafft, nicht hängen zu bleiben. 
Als später die Straßen in einen guten Zustand gebracht waren, sah ich auch nicht mehr viele Trabis. 

Luchs35

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