Plaudereien Was habt Ihr als Kinder, ob nütz-oder unnütz, gebastelt oder gekauft, verschenkt?

Mit ca acht Jahren bekam ich plötzlich in der Schule Handarbeitsunterricht, den ich sofort abgrundtief hasste, was man vielleicht an meiner allerersten Arbeit sehen kann.

Immerhin konnte ich schon Zöpfe flechten (hatte ja selber welche), und ich erinnere mich noch ganz genau, dass ich die Stickfäden nur deshalb als Schließe geflochten habe, weil ich das Vernähen der Enden so schrecklich fand.

Toll war aber, dass meine Mutter sofort Verwendung dafür hatte, und das Teil immer noch im Gebrauch war, als ich die Wohnung auflöste (vor ca 10 Jahren). Seit dem benutze ich das Teil, denn ab und zu nähe selbst ich mal einen Knopf an.




Pippa

Liebe Pippa...da hast Du mich auf die Idee gebracht...
ich bin jedoch ehrlich: Deine Nähtasche ist viel sorgfältiger geworden


aber sie hat die gleiche "Geschichte"...wie Deine



meine ist genau 60 Jahre[b][/b] alt, ich stickte sie wohl auch zwischen 7+8 Jahren....
jetzt lach Dich weg: ich bin Schneiderin geworden !!!
lieben Gruß ladybird

Ach, ladybird, das ist ja zum Schießen komisch.

Ich wollte nie mehr so etwas machen und kann zählen, wie oft ich eine Nähnadel in die Hand genommen habe.
Die Nadeln, die drinnen stecken sind alle von meiner Mutter.

Aber das Innenleben ist von einer meiner Windeln, die meine Mutter schweren Herzens geopfert hat.

Pippa

Das war wohl Handarbeits-Pädagogik für ganz Deutschland damals! Genau so ein Täschchen aus Stramin musste ich in der Grundschule anfertigen und fand es im Nachlass meiner Mutter etwas lädiert wieder.
Dann zeigt das Foto ein Klammersäckchen, bei dem die verschiedenen Stiche zu sticken waren. Darin bewahrte meine Mutter...Lockenwickler auf.
Der Kerzenständer ist mit Abziehbildchen "verziert" und die Kratzkeramik war mal sehr aktuell. Nichts ging verloren, auch nicht die zahlreichen "Gemälde" von meiner Künstlerhand. Clara

clara, ich muss leider sagen, dass Deine Machwerke um Längen besser aussehen als meine.

Hast Du die Gefäße etwa auch selber getöpfert?

Pippa

Klara, du warst (und bist?) handwerklich begabt - diese Ornamentik auf den Gefässen!

Ich war ein wildes "Draussen"-Kind und hasste "Nadelarbeiten", habe allerdings (Schulpflicht) irgendwann mal Taschentücher umhäkelt, die meine Mutter meist zuende brachte.

Gruss Val

Ich war ein wildes "Draussen"-Kind und hasste "Nadelarbeiten", habe allerdings (Schulpflicht) irgendwann mal Taschentücher umhäkelt, die meine Mutter meist zuende brachte.

Gruss Val

Das war ich eigentlich auch, schon durch meine zwei Brüder, aber da hatte meine Mutter einen undurchdringbaren Riegel vorgeschoben! " Mädchen spielen nicht auf der Straße " oder " Mädchen dürfen das nicht "!
Es ist doch schon interessant, wie die Handarbeiten sich hier gleichen, ich habe genau die Gleichen gestickt, Klammerbeutel, Nadeletui, diverse Einschlaghüllen in verschiedenen Größen usw. Hätte ich vor 8 Wochen gewußt, daß ich diesen Thread beginne, hätte ich alle diese Sachen noch einmal mitgenommen, ob die nun 60 Jahre da rumliegen oder noch 8 Wochen länger, das wäre doch nun wirklich egal gewesen, aber ich hätte sie alle auch fotografieren können !
Aber inspiriert zu diesem Faden hat mich nun mal die Vase, und dann der Aschenbecher, naja, shit happens!
Soll ich Euch verraten, was ich für Geschirrtücher in Gebrauch habe? Welche, die meine Schwiegermutter in den 1920-ger Jahren in der Schule und zu Hause mit ihren Initialen bestickt hat, es sind von der Qualität die besten Geschirrtücher, die ich je in Händen hatte, unkaputtbar, flusenfrei und kratzfrei, 100 % Baumwolle, ich denke mal , daß die gezwirnt ist, zweie davon habe ich abgestellt, um meine neue Hochglanzküche Tapperfrei zu halten! Man stelle sich vor, daß die weichen Microfaser-Fetzen das teure Stück verkratzen würden!
Schön und interessant zu lesen hier!

Edita

Edita,
als wir den Haushalt meiner Mutter auflösten, fand ich ganz unten in einer Schublade alte Geschirrtücher (ganz anderes Format - viel länger) mit Initialen, die ich hüte wie meinen Augapfel.
Mehrere aus Baumwolle, zwei aus Leinen.
Irgendwann mache ich mich mal ans Fotografieren.
Val

Ein Taschentuch musten wir auch umhäkeln. Meine Mutter - genauso eine Handarbeits-Null wie ich - konnte mir nicht helfen und so hat mir niemand gesagt, dass man an den Ecken ein paar zusätzliche Maschen braucht. So hat sich mein mühselig umhäkeltes Taschentuch an den Ecken hochgewölbt und sah eher einem Körbchen ähnlich.
Noch heute ärgere ich mich darüber, denn was ist das für ein Unterricht, wenn einem die Lehrerin nicht zeigt, wie es geht.
Und: noch heute amüsieren sich meine Schulfreundinnen über dieses Werk! Wobei ich in diesem Kreis aber herzlich mitlachen kann.

Hast Du die Gefäße etwa auch selber getöpfert?

Pippa

Nein, die wurden bestellt, bekratzt und zum Brennen eingeschickt. Man freute sich, wenn sie heil wieder kamen.
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Ich erinnere mich auch daran, als Wand-Blumenväschen aus Reagenzgläsern modern waren. Zwei davon wurden zusammen mit Bast umwickelt, 2 Blümchen rein und fertig war das billige Muttertagsgeschenk.

Clara