Religionen-Weltanschauungen Die Frau in Saudi-Arabien

olga64
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Re: Die Frau in Saudi-Arabien
geschrieben von olga64
als Antwort auf EehemaligesMitglied58 vom 01.02.2012, 18:50:39
Für Bayern und insbesonder München ist dies ein schöner zusätzlicher Verdienst. Nicht nur unsere Kliniken mögen die Klientel aus "Arabien" (auch jene aus den Emiraten kommen ja in grosser Menge zu uns). Auch unsere teuren Hotels und die teuren Läden in der Münchner Innenstadt lieben diese Leute, die viel Geld hier lassen. Derzeit kommen sie nicht - ist ihnen wohl wie uns auch zu kalt. Aber ab Frühjahr bis Ramadan kann man sie z.B.auf der Münchner Maximilianstrasse wieder vollbepackt sehen - da ist jede schon "underdressed", die nicht voll verschleiert rumläuft. Olga
Shantala
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Re: Die Frau in Saudi-Arabien
geschrieben von Shantala
als Antwort auf Karl vom 01.02.2012, 20:59:51
@ Shantala,


die Saudis kommen aber nur vorübergehend zur ärztlichen Behandlung nach Deutschland, nicht als Auswanderer. Wie ich oben schon schrieb ist die Lebenserwartung der Saudis laut Wikipedia.de im Weltvergleich ganz gut: Die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt 75,7 Jahre, wobei sie bei Frauen mit 77,8 Jahren höher ist als bei Männern (73,7 Jahre).

Karl

geschrieben von karl

Hallo Karl,
die Saudi fliegen zur ärztlichen Behandlung nach Deutschland oder die USA. Dass es so viele junge Menschen in SA gibt, erklärt sich dadurch, dass ein Saudi-Mann vier Frauen heiratem kann und Kinder als Gottes Segen gelten. Verhütung ist unverwünscht. Mit einer Frau kann er locker auch 8 bis 10 Kinder kommen (wie bei unsern Urgroßeltern auch nicht unüblich). Deshalb müssen wir über die jungen Menschen in Saudi nicht grübeln.
Ganz liebe Grüße an Dich Karl
EehemaligesMitglied58
EehemaligesMitglied58
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Re: Die Frau in Saudi-Arabien
geschrieben von EehemaligesMitglied58
als Antwort auf Shantala vom 10.02.2012, 17:53:23
Das mit den 4 frauen ist zwar interessant, aber für mich nicht mehr relevant.
Ja früher, als ich noch jung und schön war, hätt ich locker 4 frauen haben können.
Da hätt ich dann nach der devise
"Hauptsache ich bin gesund und meine frauen haben arbeit" gemütlich vor mich hinleben können.
Naja jetzt kann ich froh sein, daß die eine, die mir das deutsche gesetz erlaubt noch bei mir aushält.
Insofern finde ich gut, daß polygamie in D verboten ist.
Mein sohn ist da anderer ansicht, aber der ist ja noch jung und schön, aber nach Saudi Arabien will er trotzdem nicht..

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clara
clara
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Re: Die Frau in Saudi-Arabien
geschrieben von clara
als Antwort auf Shantala vom 10.02.2012, 17:53:23
Shantala, wo finden denn die vielen jungen Leute Arbeit? 2007 betrug die Arbeitslosenquote 30 % und in vielen Bereichen arbeiten Gastarbeiter, Zitat, "vor allem in Bereichen, in denen Saudis nicht arbeiten wollen." ( s. Link!) Nur 44 % der Arbeitsplätze werden von Saudis eingenommen.

http://wikitravel.org/de/Saudi-Arabien#Arbeiten

Das Erdöl reicht zwar angeblich noch für ca. 200 Jahre, aber gerade die jungen Leute müssen doch eine sinnvolle Beschäftigung haben, was die relativ hohe Studentenzahl allein noch nicht garantiert.

Ein Nachbar war viele Jahre in Saudi Arabien und in Kuwait beim Bau von Krankenhäusern beschäftigt und wurde wahrhaft fürstlich entlohnt. Es handelte sich allerdings um eine "höhere Arbeit".

Clara
schorsch
schorsch
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Re: Die Frau in Saudi-Arabien
geschrieben von schorsch
als Antwort auf EehemaligesMitglied58 vom 10.02.2012, 18:13:46
..........................
Ja früher, als ich noch jung und schön war, hätt ich locker 4 frauen haben können.
.................................
geschrieben von gram


Naja, es soll Leute geben, die sehen alles doppelt. Und die besonders begabten sollen sogar doppelt doppelt sehen ()
Mitglied_81b4260
Mitglied_81b4260
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Re: Die Frau in Saudi-Arabien
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf clara vom 11.02.2012, 15:50:32
Es gibt hier versch. Stränge.

Der eine ist die Lebensqualität der Upper Class und der dort einestuften gutgestellten Ausländer. (Auch eine Nachbarin, die ich von Kindesbeinen an kenne, arbeitet dort und genießt das Leben bei fürstlichem Einkommen.... hinter den Mauern geht´s ganz lustig zu.... und der Kartoffelsack ist eine gute Tarnung für allzu üppige Figuren.... und unter dem Sack gibt es ganz schon gewagte Dessous... und das alkoholische Sündenbabel Bahrain ist für einen Wochenendausflug und zur Entspannung nahe genug)


der andere beträfe die unterschiedliche Rechte zwischen den anerkannten Ausländern und dem Sklavenleben der nicht so anerkannten (ja offizielle Rechte gibt es, aber das Papier ist geduldig).... davon war allerdings hier noch nicht die Rede.

und der dritte betrifft die unterschiedlichen Rechte, die Frauen und Männern haben --- der World-Gender-Bericht fällt da ein eindeutiges miserables Urteil.

der vierte handelt von der Gastfreundschaft von Beduinen. Ja, da gibt es uralte Traditionen.... ein Teil von ihnen ist aber ganz im Gegenteil gar nicht im unseren Sinn so freundlich.... der handelt um das Recht, wann jemand in welchem Abstand zum Lager beraubt etc. werden darf.

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und der letzte betrifft die Meinungen vieler User, dass die Saudi-Frauen es eben so haben, wie sie es wollen und deshalb kein Wort darüber zu verlieren sei, und dass es ihnen eh so gut gehen würde.

Nun, es gibt dort zum Glück einen Ansatz der Selbstbefreiung .... das Recht zum Autofahren zum Beispiel, oder dass jetzt sogar ein Stadium gebaut wird, wo auch Frauen zuschauen dürfen .... allerdings in abgetrennten Kojen, aber immerhin.

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Das Motiv, warum das Thema hier eingesetzt worden ist, erscheint sehr durchsichtig zu sein .... keine Angst .... die hier lebenden Moslems gehören nur zum verschwindenen Teil dieser extremsten Auslegung an ..... und diejenigen, die in unseren Luxusgeschäften einkaufen und Exklusivspitäler besuchen sind doch willkommen, oder nicht?

Aber, durch die Negierung des Problemes "Frau in Saudi-Arabien" kommt man auch den Vorgaben westl. Regierungen nach, die den Saudis am liebsten den A... abschlecken würden.

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adam
adam
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Re: Die Frau in Saudi-Arabien
geschrieben von adam
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 11.02.2012, 17:14:08
Aber, durch die Negierung des Problemes "Frau in Saudi-Arabien" kommt man auch den Vorgaben westl. Regierungen nach, die den Saudis am liebsten den A... abschlecken würden.


mart,

ganz so drastisch möchte ich das nicht stehen lassen.

Mehr als die Hälfte der Menschheit lebt in Staaten, in denen Menschenrechte und Demokratie ein Fremdwort sind. Auch mit diesen Staaten muß sich der Westen arrangieren. Was sollte man sonst tun? Von Saudi-Arabien nebst Verbündeten brauchen wir, nein, braucht die Welt das Öl. Noch würde ohne Öl die Weltwirtschaft zusammenbrechen. Aus Aserbeidschan brauchen wir die Seltenerden usw...Sollen die Beziehungen zu diesen Ländern ausgeklammert oder eingestellt werden?

Ich halte es für sehr theoretisch, vorwurfsvoll die Befreiungsflagge mit Vorwürfen gegen den Westen zu schwenken, ohne zu berücksichtigen, daß gerade das Arrangement des Westens mit diesen Staaten, der Beginn von mehr Freiheiten bedeuten kann, weil mit dem Handel auch Kenntnisse darüber in die Länder gelangen, daß es auch andere Lebensmöglichkeiten gibt. Wie an den Befreiungskämpfen in der arabischen Welt zu erkennen ist, höhlt der stete Tropfen den Stein, natürlich nicht immer so, wie es dem Westen gelegen käme, aber die Sicht aus diesen Ländern, auf die Möglichkeiten des westlichen Lebens, war mit eine Ursache dafür, daß die Menschen das Joch der Unterdrückung abschütteln wollen.

Noch mal die Frage: Was sollte der Westen anderes tun, als immer wieder, im Rahmen des Möglichen, die Menschenrechte anzusprechen, aber trotzdem ein friedliches Miteinander zu suchen?

--

adam


Mitglied_81b4260
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Re: Die Frau in Saudi-Arabien
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf adam vom 11.02.2012, 19:09:31
"Noch mal die Frage: Was sollte der Westen anderes tun, als immer wieder, im Rahmen des Möglichen, die Menschenrechte anzusprechen, aber trotzdem ein friedliches Miteinander zu suchen?" (Zitat adam)

Mir ist nur so gar nichts darüber zu Ohren gekommen, dass der "Westen" Frauenrechtsfragen in Saudi-arabien angesprochen hätte.
Es kommt mir eher so vor, dass da "unsere" Politiker die dortigen Sitten als nette Folklore genießen; eben so wie es in diesem Thread von einigen abgehandelt wurden.

Deshalb meine harten Worten!
adam
adam
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Re: Die Frau in Saudi-Arabien
geschrieben von adam
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 11.02.2012, 19:27:23

mart,

im Grunde genommen, hast Du ja recht. Ich wollte auf keinen Fall den Verharmlosern der Unterdrückung das Wort reden, sondern nur darauf hinweisen, daß sich die Welt weiter dreht und auch Probleme der Menschenrechte nicht im Hauruckverfahren gelöst werden können.

Bei einer derart patriarchaisch ausgerichteten Gesellschaft, wie in Saudi-Arabien und anderen Staaten, hat es ja auch etwas dumm-tragisches, daß diese Staaten mit der Unterdrückung der Frau auf die Hälfte dessen verzichten, was eine Gesellschaft wirtschaftlich, kulturell und sozial voranbringt.

Die Zukunft, in Gemeinschaft mit anderen Gesellschaften, wird ausgebremst und es wird noch tragischer, wenn man durch die Entwicklung in letzter Zeit erkennen muß, daß nicht Einsicht der Männer diesen schlimmen Zustand ändern wird, sondern letztendlich nur gewaltsame Befreiungsversuche.

--

adam
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Re: Die Frau in Saudi-Arabien
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf adam vom 12.02.2012, 09:26:47
Ob es gewaltsam sein muß, ist die Frage.
Stimmt, Macht wurde noch kaum jemals freiwillig abgegeben, insbesondere wenn es ans Eingemachte der Männer geht.

Aber wenn ich denke, wie in Deutschland (und wohl überall in Europa) vor 60 Jahren das Familienrecht beschaffen war und heute als schönes Beispiel für das Kleinhalten einer Hälfte der Bevölkerung dienen kann, und wie sich die Verhältnisse zum Besseren fast evolutionär entwickelt haben, besteht Hoffnung.

Ich möchte auch daran erinnern, wie sich die Katholiken, vertreten durch die CDU, gegen die Scheidungsgesetze gewehrt haben bzw. diese wieder revidieren wollten.

Klar, von außen kann keine Überstülpung erfolgreich sein, aber auf eine moralische Unterstützung dürfen feminististische Ansätze doch hoffen.
Leider ist Feminismus (der ja viele Definitionen bzw. Bedeutungen hat) in unseren Ländern fast schon zu einem Unwort geworden.

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