Forum Politik und Gesellschaft Religionen-Weltanschauungen Erfolg für einen (Vor)Kämpfer des Pastafarianismus ! Gratulation!

Religionen-Weltanschauungen Erfolg für einen (Vor)Kämpfer des Pastafarianismus ! Gratulation!

clara
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Re: Erfolg für einen (Vor)Kämpfer des Pastafarianismus ! Gratulation!
geschrieben von clara
Humor ist's, der allen Religionen fehlt! Selbst das Lachen ist/ wird verboten, nicht nur bei den Taliban, auch christlichen Mönchen und Nonnen im Mittelalter (nachzulesen in "Der Name der Rose").
Ganz subjektiv habe ich erlebt: Je frömmer, desto humorloser.

Clara
olga64
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Re: Erfolg für einen (Vor)Kämpfer des Pastafarianismus ! Gratulation!
geschrieben von olga64
als Antwort auf clara vom 14.07.2011, 15:49:00
Wenn man genauer hinschaut, stellt man schon Witz und Lachen fest. Wir in Bayern haben ja viele Klöster. Kürzlich ging ich an einem weiblichen Benediktiner-Kloster vorbei, welches zugleich ein Heim für kleine, unglückliche Kinder ist. Dort spielten zwei Nonnen in "ihrer Tracht" zusammen mit den Buben mit sichtlicher Begeisterung Fussball - es wurde viel gelacht. Am Schluss nahm eine der Nonnen einen "Verlierer-Buben", der stark weinte, tröstend in die Arme.
In einem anderen Kloster für Männer wird alle 3 Jahre ein gutbesuchter Klostermarkt abgehalten. Dort verkaufen dann dicke Mönche ihren selbstgebrauten Schnaps und andere Köstlichkeiten - auch hier ist Frohsinn angesagt.
Vielleicht ist dies ja nur in unserem etwas barocken Bayern etwas anders - ähnliches habe ich aber auch in Italien oft erlebt. Ich nehme an, je hedonistischer ein Volk ist, desto schwieriger haben es praktizierende Religionen, die Menschen zur Askese anzuhalten und den Frohsinn zu verbieten. Olga
clara
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Re: Erfolg für einen (Vor)Kämpfer des Pastafarianismus ! Gratulation!
geschrieben von clara
als Antwort auf olga64 vom 14.07.2011, 15:55:28
Ich kenne auch fröhliche Nonnen, und Mönche brauten ja oft Bier, wobei danach eine gewisse Fröhlichkeit sicher nicht ausblieb.
Andererseits - eine meiner Klassenkameradinnen trat dem Karmeliter-Orden bei, bei dem die Nonnen unter Sprechverbot stehen, auch untereinander. Diesem Druck hielt die Novizin nicht stand, und sie verließ das Kloster wieder.
Sicher wurden auch im Mittelalter die strengen Regeln nicht eingehalten.
Bes. auch bei protestantischen Fundamentalisten wie oft bei Sektierern ist Humor kein Qualitätsmerkmal.

Clara

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olga64
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Re: Erfolg für einen (Vor)Kämpfer des Pastafarianismus ! Gratulation!
geschrieben von olga64
als Antwort auf clara vom 14.07.2011, 16:09:55
Wenn Frauen einem besonders strengen Orden beitreten, haben sie ja eine längere GEwöhnungszeit - habe allerdings nie verstanden, warum sich dies jemand antut.
Die Sinnenfreude erlebte ich mal in einem italienischen Kloster, welches vor vielen Jahren aus einer Männer- und einer Frauenabteilung bestand. Dazwischen konnte man Gräber entdecken, worunter auch viele Kindergräber waren (wie mir Einheimische erzählten).
Als katholisches Kind wurde ich einige Male in Exerzitien geschickt; das hiess für uns pubertierende, ständig quasselnde und gackernde Mädchen den Härtetest: für einige Tage durften (oder sollten) wir nicht sprechen - was natürlich keine von uns aushielt, wofür es dann wieder kirchliche Strafen gab. Olga
Karl
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Re: Erfolg für einen (Vor)Kämpfer des Pastafarianismus ! Gratulation!
geschrieben von Karl
als Antwort auf olga64 vom 14.07.2011, 15:55:28
Wenn man genauer hinschaut, stellt man schon Witz und Lachen fest.
Wenn man genau hinsieht, ist ja auch nicht jede Nonne oder jeder Mönch fromm

Karl
Re: Erfolg für einen (Vor)Kämpfer des Pastafarianismus ! Gratulation!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf clara vom 14.07.2011, 16:09:55
Olga hat recht, es gibt „schon Witz und Lachen“, inzwischen gibt es auch auch jede Menge christliche Kabaretts. Dass das Lachen verboten ist, ist ein paar Jahrhunderte her, die Zeiten haben sich geändert – zum Glück.
Allerdings hast du, Clara, recht, wenn du feststellst, dass unter den besonders frommen Kirchgängern die meisten über nicht allzu viel Humor verfügen. Das kommt wahrscheinlich auf den Grad der Frömmigkeit an.
Hier ein guter Artikel von der „Zeit“ über christl. Kabaretts: Applaus statt Amen
Und dann noch ein Link zu einem christlichen Kabarett: Die Lutherratten

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olga64
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Re: Erfolg für einen (Vor)Kämpfer des Pastafarianismus ! Gratulation!
geschrieben von olga64
als Antwort auf Karl vom 14.07.2011, 16:22:02
Das mag wohl sein, setzt aber voraus, wie man fromm definiert.
Ich sass mal im Flugzeug neben einem Benediktiner-Mönch, der mir - fragetechnisch - für einige Stunden nicht verlorengehen konnte. Es war hochinteressant, witzig und führte dazu, dass es in den Reihen hinter uns mucksmäuschenstill war.
Uns interessierte wohl alle, wie Mönche es am Meer handhaben: tragen sie Badehose (ja); trinken sie abends Wein (ja). Mein Mönch war auch einmal am Sinai und hatte dort viel und guten Kontakt zu Muslimen.
Er erzählte mir auch,dass er jährlich 3 Wochen Urlaub bekäme; das Urlaubsgeld wird - knapp bemessen - vom Kloster ausbezahlt. Da er aber meist Ziele in Italien anstrebt, ist er dort gut bekannt und wird viel und gerne von den Italienern beköstigt.
Dieses Gespräch mit "meinem Mönch" werde ich sicher nie vergessen.Er war sicher ein frommer Mann. Olga
Re: Erfolg für einen (Vor)Kämpfer des Pastafarianismus ! Gratulation!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 14.07.2011, 16:27:00
"tragen sie Badehose (ja)"

Hast du gedacht, sie tragen keine?
clara
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Re: Erfolg für einen (Vor)Kämpfer des Pastafarianismus ! Gratulation!
geschrieben von clara
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.07.2011, 16:22:20
Ja, Marina, diese Einschränkungen sind schon eine Weile her. Und sprechen Christen nicht auch von der "frohen Botschaft"? In den "schwarzen" Kirchen in den USA geht es viel fröhlicher zu, als in den hiesigen, oft langweiligen Gottesdiensten. Da ist es ganz gut, wenn sich die Kirchen auf den Humor besinnen.

Clara
Re: Erfolg für einen (Vor)Kämpfer des Pastafarianismus ! Gratulation!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf clara vom 14.07.2011, 16:31:27
Ich bin mal auf einem Spaziergang in einen Gottesdienst einer „schwarzen Kirche“ in meiner Stadt geraten und habe mich eine Weile reingesetzt, um meine Studien zu treiben. Die Frauen kamen alle in tollen bunten Kleidern und schick zurechtgemacht, es wurde dauernd gesungen und geklatscht und endlos gepredigt von verschiedenen Predigern, Kinder rannten rum, die Leute gingen rein und raus wie auf einem Markt, alles zog sich in die Länge, es war „offene Tür“ und sehr locker, aber mein Geschmack wäre so etwa nun auch gar nicht. Es war zwar viel mehr Verbundenheit untereinander zu spüren, es war auch fröhlich, aber nicht humorvoll, das ist für mich etwas anderes. Und diese Art von frommer Fröhlichkeit kann einem auch ganz schön auf den Wecker gehen. Diese Leute sind sehr naiv in ihrem Glauben, absolut bibeltreu und nehmen jedes Wort in der Bibel für bare Münze.

Nee, da lob ich mir einen kritischen Protestantismus, der ist mir dann letztlich doch lieber.

P.S. Noch etwas: In einer anderen Kirche meiner Nachbarschaft haben auch Afrikaner Zutritt und halten dort ihre Gottesdienste ab. Und ein mir bekannter Organist dieser Kirche erzählte mir, dass er beim Orgelüben manchmal hört, wie diese Leute hinter ihm in einem Raum Teufelsaustreibungen betreiben. Er hört dann, wie sie schreien: "Go out, got out".
Himmel, da wird einem ganz anders.

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