Forum Politik und Gesellschaft Religionen-Weltanschauungen Mohamed - eine Abrechnung (von Hamed Abdel Samad

Religionen-Weltanschauungen Mohamed - eine Abrechnung (von Hamed Abdel Samad

Re: Im Banne des Propheten (Artikel)
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Medea vom 28.07.2016, 07:48:32
Moin Medea, ob es "mutig" ist kann ich nicht beurteilen, es kann auch oberflächlich sein.

Die Scharia, basierend auf dem Koran, bezeichnet das Islamische Recht, wobei es auch hier Abzweigungen gibt, nämlich zwischen der Scharia und Fiqh, der Gesetzeswissenschaft im Islam.
Ich glaube nicht, dass andersgläubige den Sinn oder Unsinn von Scharia und Fiqh in Gänze verstehen oder beurteilen können. Ich auch nicht, musste mich aber auch noch nie unterwerfen.
Ich setze einen Link: "Definition Scharia" ein in der Hoffnung dass darüber unaufgeregt diskutiert werden kann. Besonders aufschlussreich finde ich dabei den Paragraph:
In westlichen Staaten der Gegenwart
und wie die deutsche Gesetzgebung bei der Rechtsfindung und -sprechung damit umgegangen ist.
Sirona
Sirona
Mitglied

Re: Im Banne des Propheten (Artikel)
geschrieben von Sirona
als Antwort auf Karl vom 18.07.2016, 09:39:30
Wir sollten uns nicht zum Sklaven alter Texte machen, die selbstverständlich alle von Menschen geschrieben wurden.
(Zitat Karl)

Das sehe ich genauso, doch sollte man bedenken dass es auch gute Hinweise insbesondere im NT gibt, die bei Anwendung ein friedliches Miteinander garantieren könnten. Leider ist es wohl selbst Christen nicht möglich diese umzusetzen, denn es ist einfach nicht nachzuvollziehen dass sich Christen in einem Krieg gegenseitig getötet haben und es auch wieder tun würden, wenn die Politik zum Kampf aufrufen würde.

Paulus empfahl sinngemäß dass wir alles prüfen und das Gute behalten sollten. Vielleicht wäre es an der Zeit die Bibel neu zu verfassen und alle diskriminierenden und gewalttätigen Texte zu streichen. Außerdem ist es völlig daneben Gott für die Schriften verantwortlich zu machen indem man behauptet dass diese von ihm inspiriert worden seien.

Sirona
Sirona
Sirona
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Re: Im Banne des Propheten (Artikel)
geschrieben von Sirona
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 28.07.2016, 08:45:18
Danke Bruny für den Link die Scharia betreffend. Dort hat mich folgender Satz nachdenklich gemacht.

[i]Das Forschen nach der Bedeutung und inneren Logik der göttlichen Gesetze ist nur zulässig, soweit Gott selbst den Weg dazu weist.

Wie kann man sich diese Wegweisung vorstellen? Gibt Gott bzw. Allah zu verstehen, dass man in seinem Namen tötet, Ehrenmorde begeht und die Frauen unterdrückt?

Gestern noch sah ich im TV einen Ausschnitt über den derzeitigen Tourismus in der Türkei. Es wurde berichtet dass kaum Russen oder Europäer in diesem Jahr dort ihren Urlaub verbringen, nur einige arabische Menschen würden sich momentan an den wunderschönen Stränden aufhalten. Es wurde eine Szene gezeigt die überdeutlich die Bevormundung von Frauen machte; während sich der Ehemann nur mit einer Badehose bekleidet im Wasser aalte, stand seine Ehegefährtin völlig bedeckt und mit Kopftuch im Wasser und wagte nicht sich in die Fluten zu stürzen. Verständlich, ein Schwimmen wäre bei dieser „Montur“ auch nicht möglich, die das Wasser aufsaugt und die Bewegung im Wasser kaum möglich macht. So blieb dieser „armen Frau“ lediglich nur eines übrig - die Füße im Wasser zu kühlen.

Ich frage mich allen Ernstes, warum arabische Frauen sich das gefallen lassen. Und wie ist es möglich dass Männer eine solche Gewalt auf ihre Frauen ausüben können? Ach ja – Weisung durch Gott selbst. Unglaublich!

Sirona

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Re: Im Banne des Propheten (Artikel)
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Sirona vom 28.07.2016, 10:27:47
Grüß Dich Sirona, ich glaube so richtig in die Welt von 1001 Nacht kann sich niemand von uns hineindenken. Aber es ist nicht so dass sich arabische Frauen den Männern unterwerfen, es ist eher eine Frage der Bildung. Je gebildeter und unabhängiger eine Frau ist, umso weniger sieht sie in ihrem Mann den Herrscher und Gebieter. Und das gilt nicht jur für die arabische Welt.
Während in Anatolien die Frauen wenig Rechte haben, hat sich in den Großstädten wie Ankara, Istanbul, Izmir längst der Wandel vollzogen. Das sieht natürlich auch Herr Erdogan und natürlich ist diese Frauenpower nicht in seinem Sinn, allerdings nicht wegen religiösen Gründen, sondern hierbei geht es um Machtanspruch.
Gleiches gilt für die Mullahs im Iran. Nach außen hin sind sie die strengen Sittenwächter und damit gegen jegliche Frauenrechte, aber in den jungen Familien hat sich der Wandel längst vollzogen. Da hat die gebildete Frau durchaus ein Mitspracherecht.
Es gibt viele Beispiele wie die Frauen langsam an Mitspracherecht gewinnen. Wir müssen ihnen nur die Zeit geben und nicht davon ausgehen, dass in der westlichen Welt alles Gold ist was glänzt.
Bruny
Sirona
Sirona
Mitglied

Re: Im Banne des Propheten (Artikel)
geschrieben von Sirona
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 28.07.2016, 12:04:56
Selbstverständlich gibt es auch in der westlichen und anderen Teilen der Welt Männer die ihre Frauen unterdrücken, doch hat dies nicht immer mit Religion zu tun.

Bruny, so wie Du schreibst, scheint sich ein allmählicher Wandel im Denken der Menschen in der arabischen Welt zu vollziehen. Wir können nur hoffen dass die Richtung nicht wieder zurück in graue Vorzeiten fällt, Anzeichen dafür gibt es leider bereits in der Türkei. Ich bin gespannt wie lange Erdogan zusehen wird dass sich die Frauen nach westlicher Mode kleiden. Da sich seine Ehefrau auch bei Staatsempfängen stets mit Kopftuch zeigt, dürfte es wohl nicht von der Hand zu weisen sein, dass Erdogan dies auch bald von seinem Volk erwartet bzw. sogar fordern könnte. Denn sein Bestreben scheint es zu sein, ein türkisches Kalifat zu errichten. Die Zukunft wird es zeigen in welche Richtung Erdogan das Volk führt.

Sirona
Sirona
Sirona
Mitglied

Re: Mohamed - eine Abrechnung (von Hamed Abdel Samad
geschrieben von Sirona
"Der Islam gehört auf den Müllhaufen der Geschichte. Diese Gotteslehre eines unmoralischen Beduinen ist ein verwesender Kadaver der unser Leben vergiftet". (Kemal Atatürk)

Atatürk würde seinen Augen und Ohren nicht trauen könnte er beobachten, was derzeit in der Türkei geschieht. Und dürfte er Obiges heute ungestraft öffentlich sagen?

Sirona

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Re: Im Banne des Propheten (Artikel)
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Sirona vom 28.07.2016, 12:29:00
Sirona, ich kann auch nur Spekulieren, ein bisschen von meinen eigenen Erfahrungen berichten und auch auf mein Bauchgefühl hören.
Herr Erdogan handelt nicht aus religiösen Gründen, sondern er ist machtbesessen, instrumentalisiert die Menschen dafür.
Der IS benutzt auch die Religion um Machtansprüche durchzusetzen, das Ziel ist ein Kalifat und je ferner das Ziel rückt um so hassvoller schlagen sie um sich. Religion ist ein Mittel zum Zweck.
Mein Bauchgefühl, aber auch meine Konversationen mit Menschen aus der "arabischen Welt" lassen mich mehr und mehr an der westlichen Darstellung des sogenannten "arabischen Frühlings" zweifeln. Mir stellt sich eher die Frage wer daran Interesse hat diese Länder zu destabilisieren.
Wer wollte und will dass Europa sich spaltet in der Flüchtlingspolitik?
Bevor ich alles verdamme was den Islam betrifft hinterfrage ich lieber was das Abendland tut um die Lage zu beruhigen? Es wird Demokratie gepredigt und Waffen geliefert.
Bruny
olga64
olga64
Mitglied

Re: Mohamed - eine Abrechnung (von Hamed Abdel Samad
geschrieben von olga64
als Antwort auf Sirona vom 28.07.2016, 13:04:45
Auch Atatürk hatte nicht alles richtig gemacht: er ging ebenfalls mit unerbittlicher Härte gegen politische Gegner vor; dazu kam sein Alkoholismus, an dem er später auch starb. Dieses Regime ist uns wohl nur deshalb sympathischer, weil es sich dem Westen annäherte und uns den immer schon unbekannten Islam nicht so unheimlich machte.
Wir sollten jetzt aber nicht wieder den Fehler machen, den uns nach wie vor unbekannten Islam den Muslimen erklären zu wollen; das wäre genau so, wie wenn diese beginnen würden, uns das Christentum zu erklären (obwohl dieses in unseren Ländern nicht mehr in grossem Umfange praktiziert wird).
Das ist der Punkt, den Muslime weltweit uns ankreiden, dass wir zu dominant über deren Religion befinden. Das erzeugt Aggression bis hin zu blutiger Machtausübung.
Auch die Herrscher in diesen Staaten müssen wir akzeptieren, da wir sie nicht absetzen können, bzw uns auch nicht in deren Wahlpräferenzen einzumischen haben. Olga
Sirona
Sirona
Mitglied

Re: Mohamed - eine Abrechnung (von Hamed Abdel Samad
geschrieben von Sirona
als Antwort auf olga64 vom 28.07.2016, 15:41:01
Ich glaube nicht dass wir den Muslimen den Islam auf dominante Weise erklären wollen, dazu sind wir wegen fehlender Kenntnisse überhaupt nicht in der Lage. Da uns aber ein gewaltsamer Islam vor Augen geführt wird ist es gar nicht so abwegig dass die negativen Auswirkungen dieser Religion zur Ablehnung führen und man diese dann auf die Gläubigen projiziert. Die Muslime müssten m.E. viel energischer gegen einen Islam protestieren, der Handlungsfreiheiten nimmt und zu Gewalt auffordert.

Das hier gestellte Thema weist auf Mohamed hin, hier sollten sich aufrichtige Muslime einmal gründlich darüber informieren wer Mohamed wirklich war. Schnell würden sie erkennen dass er alles andere als ein Heiliger Prophet war, sondern ein ganz normaler Mensch mit Stärken und Schwächen. Und auch dass seine Schriften dem jeweiligen Geisteszustand entsprungen sind, in dem er sich bei der Niederschrift befand (keine göttliche Eingebung). Das erklärt auch den „unterschiedlichen“ Islam – einerseits einen friedlichen, andererseits einen äußerst diktatorischen, kriegerischen und gewaltsamen.

Sirona
Re: Mohamed - eine Abrechnung (von Hamed Abdel Samad
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Sirona vom 29.07.2016, 08:19:18
um uns selbst "den Islam" begreiflich zumachen, ist es aber sehr interessant, sich auch einmal mit der vorislamischen Zeit in den heutigen islamischen Ländern zu beschäftigen. Die Geschichte, die Religionen, die Lebensumstände besonders die der Frauen bei den arabischen Stämmen.
Eine sehr interessante Abhandlung dazu gibt es als PDF (99 Seiten) hier auf der website der Brandenburgischen Landeszentrale für politische Bildung

Islamische Kultur und Geschichte

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