Forum Politik und Gesellschaft Religionen-Weltanschauungen München baut 4 m hohe Mauer vor Flüchtlingsheim

Religionen-Weltanschauungen München baut 4 m hohe Mauer vor Flüchtlingsheim

Re: München baut 4 m hohe Mauer vor Flüchtlingsheim
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 07.11.2016, 21:49:03
Hallo Karl,
die Stadt München wird doch von der SPD regiert.
Vielleicht könnte man sagen, das diese Mauer zwar negative Gefühle auslöst, aber da sie einer menschenfreundlichen , linken Haltung entspringt, wiederum ihre Berechtigung hat.
justus39
justus39
Mitglied

Re: München baut 4 m hohe Mauer vor Flüchtlingsheim
geschrieben von justus39
als Antwort auf hobbyradler vom 08.11.2016, 10:01:35
So schlimm ich auch diesen Lärmschutz als Symbol empfinde, kann ich den 7 Anwohner nichts vorwerfen. sie haben ihre persönlichen Interessen vertreten. Das Gelände der Unterkunft ist ausschließlich durch einen Rad- Fußweg und einige Büsche von den Anwesen der Familien getrennt. Also geschätzt 7-8 Meter.

Warum München statt der Mauer nicht einen begrünten Erdwall mit Büschen genommen hat verstehe ich allerdings nicht. Vielleicht fehlt einfach die Fläche?

Aber vielleicht kannst du Gerd54, eine konkret bessere Lösung vorschlagen?

Ciao
Hobbyradler

Um einzuschätzen, ob die Mauer einladend oder abstoßend wirkt, müsste ich sie auch erst einmal selbst sehen.
Aber sie wird sicherlich ihren Sinn haben, sowohl als Lärmschutz als auch um 160 minderjährige Flüchtlinge unter Kontrolle zu bekommen und sie vor ungebetenen Gästen zu schützen.

München scheint jedenfalls aus den Vorfällen in Bautzen gelernt zu haben.
justus
olga64
olga64
Mitglied

Re: München baut 4 m hohe Mauer vor Flüchtlingsheim
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 08.11.2016, 11:59:46
Die Stadt München wird von der SPD u n d der CSU regiert.
In diesem Fall prozessierten die Anlieger für den Bau dieser ominösen Mauer und siegten vor Gericht. Der Grund war und ist wohl, eigene Einfamilienhäuser lärmtechnisch und wohl auch aus optischen Gründen vor einzuziehenden, minderjährigen Flüchtlingen zu schützen.
Aber ob dies den Wert der Immobilie nicht auch sinken lässt? Wer möchte schon an einer Mauer leben, auch wenn diese, was geplant ist, begrünt wird? Mir wäre eine Hochhauswohnung dann schon viel lieber, die mir einen freien Blick auf unsere schöne, bayerische Heimat garantiert.
Aber in einer immer älter werdenden Gesellschaft wie in Deutschland ist es ja auch normal, Mauern um Kinderspielplätze zu wünschen, weil der Lärm der wenigen, deutschen Kinder, die es noch gibt, störend beim Senioren-Mittagsschlaf ist.
Und dabei sind Kinder unsere Zukunft (egal welcher Nationalität) und müssen irgendwann dafür sorgen ,dass die Alten finanziert werden können.
Hässliche, verkehrte Welt. Olga

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JuergenS
JuergenS
Mitglied

Re: München baut 4 m hohe Mauer vor Flüchtlingsheim
geschrieben von JuergenS
Ich bin Münchner, seit ich geboren bin und lebe hier.
Natürlich kann es mich kalt lassen, denn ich wohne wie die meisten 1.4 Millionen Einwohner, weit weg von dieser Mauer, die aus Steingitterteilen gebaut ist, also aus Modulen.
Es ist sicher blödsinnig, pauschal München mit Mauern zu identifizieren und die gefällt mir auch nicht.
Ich habe auch die Mauern, die echt greislig sind, in Israel gesehen.
In beiden Fällen hat man sich durchgerungen, so ein Ding da hinzustellen.
Sie ist unschön und sollte keine Schule machen, hoffentlich entfällt bald die Argumentierung für ihre Erstellung.
Am leichtesten tun sich Sankt-Floriansjünger mit der Ablehnung oder auch Zustimmung zu dieser Mauer, denen sowas nur was ausmachen würde, wenn es sie selbst beträfe.
olga64
olga64
Mitglied

Re: München baut 4 m hohe Mauer vor Flüchtlingsheim
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.11.2016, 19:45:59
xxxx Es ist noch nicht lange her, da hat München der Welt gezeigt wie Flüchtlinge willkommen geheissen wurden (obwohl ich das Verhalten schon eher als hysterisch gesehen habe), nun zeigt sich die andere Seite und gerade in einem Teil von München, der schon immer besonders International geprägt war.
Bruny
[/quote]

Es gehört natürlich schon ein sehr hohes Mass an Selbstgerechtigkeit, ausgeübt in irgendeinem Lehnsessel im Rentner-Exil, die freiwilligen Helfer von München (die es heute immer noch gibt) und die bayerische Gastfreundlichkeit als "hysterisch" abzuqualifizieren. Waren Sie damals auch nur einige Stunden am Münchner Hauptbahnhof, um dies überhaupt beurteilen zu können?

Aber zur Aktualität: Münchner Künstler und Kabarettisten haben einen Checkpoint Ali an der Mauer errichtet. Die Protagonisten waren in alte DDR-Uniformen gekleidet (aus einem Fundus des Volkstheaters) und kredenzten Rotkäppchen-Sekt.
Das ist auch etwas ambivalent, wie ich finde: es gab ja zu viele Tote an der DDR-Mauergrenze. Auch die Anwohner, die ihre Häuschen vermutlich auch mit Mauer geschützt hätten, wenn ein Sport- oder Kinderspielplatz geplant worden wäre, sind sehr erzürnt und beschimpfen die Truppe nun.
Es zeigt aber auch ,dass sich die Münchner Bevölkerung humorvoll nicht unbedingt in eine Richtung drängen lässt. Olga
ingo
ingo
Mitglied

Re: München baut 4 m hohe Mauer vor Flüchtlingsheim
geschrieben von ingo
als Antwort auf gerd54 vom 07.11.2016, 19:37:56
Wie würdest Du denken, wenn Du neben diesen Unterkünften wohnen würdest, eine Million für ein Haus ausgegeben hättest, was plötzlich nur noch 500.000 wert wäre, Gerd? Klare Antwort bitte und kein Drumherum.

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olga64
olga64
Mitglied

Re: München baut 4 m hohe Mauer vor Flüchtlingsheim
geschrieben von olga64
als Antwort auf ingo vom 10.11.2016, 15:21:31
Als die Leute in Neuperlach (das nie zu den besseren Wohngegenden in München gehörte, was in dieser Stadt den Ausschlag für den Hauspreis gibt) ihre Häuschen kauften, kosteten diese nicht 1 Mio (Euro oder DM). Es ist umgekehrt: sie rechneten damit, sie irgendwann für einen hohen Preis bis zu 1 Mio Euro verkaufen zu können.
Das gelingt aber auch nicht, wenn drumherum eine Mauer steht, weil es die meisten Menschen nicht mögen, im Garten zu sitzen und auf Mauern zu schauen. Diese Rechnung geht nicht auf.
Gerade in Neuperlach, das seit Anfang der 70er Jahre eine Trabantenstadt von München ist mit vielen Hochhäusern und Bestands-Einfamilienhäusern, wurde immer Multikulti gut gelebt und dies wird auch weiterhin so sein. Olga
CharlotteSusanne
CharlotteSusanne
Mitglied

Re: München baut 4 m hohe Mauer vor Flüchtlingsheim
geschrieben von CharlotteSusanne
als Antwort auf olga64 vom 10.11.2016, 15:37:31
Ja, bei den Münchnern wird das entschuldigt, das Mäuerchen!
Da könnt Ihr drumrum reden, wie Ihr wollt: Es ist eine
fremdenfeindliche Maßnahme. Die Leute wohnen ja schließlich
noch da. Ihr Häuschen zu verkaufen, steht auf einem ganz
anderen Blatt - das wollen sie vielleicht in Zukunft mal,
aber bis dahin sind evt. auch die Flüchtlinge wieder weg.
Wie schon Isaak Newton sagte:
DIE MENSCHEN BAUEN ZU VIELE MAUERN
UND ZU WENIG BRÜCKEN.
C.S.
werderanerin
werderanerin
Mitglied

Re: München baut 4 m hohe Mauer vor Flüchtlingsheim
geschrieben von werderanerin
als Antwort auf JuergenS vom 08.11.2016, 16:30:51
Man glaubt es kaum, wenn man das liest und weiß, dass es das Jahr 2016 schreibt...hat man denn nichts gelernt, Mauern helfen nicht, sie werden wieder eingerissen oder überwunden, weil man Menschen nunmal nicht aufhalten kann ...oder will man dort auch enstpr. Anlagen installieren....?

Habe lange genug an der "Berliner Mauer" gelebt und weiß, dass es KEINE Lösung war..., man hat es doch 1989 gesehen, wie sie fiel...zum Glück !!!

Kristine
olga64
olga64
Mitglied

Re: München baut 4 m hohe Mauer vor Flüchtlingsheim
geschrieben von olga64
als Antwort auf CharlotteSusanne vom 16.11.2016, 14:15:26
DA sind Sie aber gar nicht aktuell informiert:
WEr entschuldigt denn das "Mäuerchen" bei den Perlachern? Es ist doch ein Riesenaufstand, der hier bundesweit betrieben wird.
Und die Flüchtlinge in dem Heim, vor dem man sich schützen möchte, sind ja noch gar nicht da - wussten Sie das nicht?
Die DDR-Mauer wurde jedoch aus anderen Gründen gebaut: dieser Staat, dem die Leute scharenweise davonliefen, wollte sich damit schützen und errichtete die Mauer für das Staatsgefängnis. Nützte auch nicht viel; die Leute fanden immer Mittel und Wege, um zu fliehen und irgendwann rissen sie sie ein. Olga

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