Religionen-Weltanschauungen Papst

Marija
Marija
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Re: Papst
geschrieben von Marija
als Antwort auf ingo vom 21.11.2010, 12:53:41
Schade, dass mein Eröffnungsbeitrag so schnell abgerutscht ist. Hier wurden wahre Schlachten wegen des Kondomverbotes geschlagen; und nun ist man nicht bereit oder in der Lage, eine Positiv-Diskussion zu führen. Aber so ist das (Foren)Leben.


Um auf das Thema zu antworten, Ingo :

Ich hatte einige Jahre Gelegenheit Kreise des Vatikan etwas näher beobachten zu können.
Die Diskussion betreffend Kondome, Sex vor der Ehe, Homosexualität, Zölibat usw wurden bereits vor dreißig Jahren sehr offen diskutiert - und teilweise sehr offen praktiziert.

Bedenke, der Papst war zuvor der oberste Beamte "der Inquisition" und erließ zum Teil genau die Novellen, die ihm jetzt im Wege stehen.

Das wird sich alles ändern, so nach und nach. Gottes Mühlen mahlen langsam.

Ich bin sicher, dass die Priester bald schon heiraten dürfen - ähhh, bald ist in schätzungsweise 10- 20 Jahren.
hafel
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Re: Papst
geschrieben von hafel
als Antwort auf Marija vom 21.11.2010, 13:03:14
Um über die Vatikanentscheidung "positiv" zu denken, fehlt die richtige Entscheidung,

Hier wurde doch nur eine kleinen Gruppe - den Homosexuellen - ein Recht auf Kondome zugesprochen.
Um das Thema insgesamt positiv zu beurteilen, muss der Vatikan noch einige Drehungen um sich selbst
machen.

Hafel
Marija
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Re: Papst
geschrieben von Marija
als Antwort auf hafel vom 21.11.2010, 13:20:26
Um über die Vatikanentscheidung "positiv" zu denken, fehlt die richtige Entscheidung,

Hier wurde doch nur eine kleinen Gruppe - den Homosexuellen - ein Recht auf Kondome zugesprochen.
Um das Thema insgesamt positiv zu beurteilen, muss der Vatikan noch einige Drehungen um sich selbst
machen.

Hafel


Drehungen braucht es nicht. Ein Kniefall vor dem Leben reicht.
Aber, das wird schon werden !
Die Herren haben halt kein weibliches Korrektiv.

Als Katholikin sehe ich das alles aber nicht so verbissen, wie es die Protestanten tun.
Es ist viel Raum unter dem Zeichen der Absolution.

Ja, ich weiß, wir gelten als scheinheilige Doppelmoralisten.
Vielleicht stimmt das ja.

Wir sind alle kleine Sünderlein -letztlich.
Aber was wäre die Beichte ohne Sünden ?

fragt
Marija

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ingo
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Mitglied

Re: Papst
geschrieben von ingo
als Antwort auf Marija vom 21.11.2010, 13:03:14
Danke, Marija! Du schreibst: "Gottes Mühlen malen langsam"; ich habe geschrieben: "Der Fortschritt ist eine Schnecke"; und genau das sind "die Punkte". Ich hätte da einen Vergleich aus dem Alltag: Bevor jemand seine(anerzogenen) Erziehungsmethoden gegenüber seinen Kindern verändert, fliesst sehr viel Wasser durch den Rhein. Und ich möchte nicht wissen, wieviele der gegenüber der kath. Kirche hier so Ungeduldigen und Unerbittlichen ihre Erziehungsmethoden gegenüber ihren eigenen Kindern überhaupt nie verändert haben; aber der Kirche gegenüber gnadenlos aufs Tempo drücken.
clara
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Re: Papst
geschrieben von clara
als Antwort auf hafel vom 21.11.2010, 13:20:26
....und wieso "männliche Prostituierte" - ist ja ein Witz! Sicher gibt es mehr Huren, aber da Frauen in der rk Kirche weniger zählen, ist deren Ansteckung auch nicht so wichtig, oder?
Der Druck von außen auf den Vatikan muss schon gewaltig sein, wenn nun ein solches Zugeständnis gemacht wird. Marija hat sicher Recht, dass sich bald Einiges ändern wird, um die Kirche noch ein paar Jährchen zu retten!

http://www.sueddeutsche.de/politik/papst-benedikt-xvi-kondome-und-aids-ausnahme-prostitution-1.1026419

Clara
hafel
hafel
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Re: Papst
geschrieben von hafel
als Antwort auf Marija vom 21.11.2010, 13:28:39
@ Marija

"Ja, ich weiß, wir gelten als scheinheilige Doppelmoralisten. Vielleicht stimmt das ja."

Deine Anmerkung mag wohl stimmen --- und da ich keiner Religion angehöre, kann ich mit der "Beichte" auch recht wenig anfangen.

Hafel

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Marija
Marija
Mitglied

Re: Papst
geschrieben von Marija
als Antwort auf hafel vom 21.11.2010, 14:03:43
@ Marija

....., kann ich mit der "Beichte" auch recht wenig anfangen.

Hafel


@hafel

...musst du ja auch nicht.
Jeder hatte seinen Kulturraum, in dem er groß geworden ist.

Lass es mich mal so sagen :
Abgesehen von all dem Schlechten, was die Katholische Kirche im Laufe der Jahrhunderte angerichtet hat, kam auch gleichzeitig viel Gutes zu den Menschen.
Zur Beichte :
Der Beichtakt muss heutzutage von Psychiatern vollzogen werden - langwierig, mühsam, unerfreulich.
Wie kurz und knapp war da doch ein Beichtgespräch ! Unterschätze die Wirkung nicht.
Die abschließende Absolution hat den Sünder dann für einen Moment in den Stand der Reinheit versetzt, jedenfalls fühlte er sich so.
Was glaubst du, hafel, wären heute viele Menschen dankbar, wenn sie so kurz und bündig von all ihrer Schuld befreit werden könnten !

Wohlgemerkt, ich spreche nun als Katholikin, bin so groß geworden und habe mich in dieser Kirche daheim gefühlt. Ich schätze diese Ethik sehr, wohl wissend um all der Schuld und aller Vergehen.
Aber, es menschelt halt überall.

meint
Marija
cosi
cosi
Mitglied

Re: Papst
geschrieben von cosi
als Antwort auf Marija vom 21.11.2010, 14:14:20
[quote=Marija][quote=hafel]@ Marija


Wie kurz und knapp war da doch ein Beichtgespräch ! Unterschätze die Wirkung nicht.
Die abschließende Absolution hat den Sünder dann für einen Moment in den Stand der Reinheit versetzt, jedenfalls fühlte er sich so.
Was glaubst du, hafel, wären heute viele Menschen dankbar, wenn sie so kurz und bündig von all ihrer Schuld befreit werden könnten !


Das ist heutzutage immer noch möglich. Es kann "jeder" in den Beichtstuhl gehen und seine Sünden bekennen.
In größeren Städten gibt es in den Hauptkirchen, den ganzen Tag über, die Möglichkeit zu beichten. Dafür ist eine Klingel angebracht und wenn man die betätigt erscheint der "Beichtvater" und los geht es.
Da muß man nicht erst den Taufschein vorlegen.
Re: Papst
geschrieben von ehemaliges Mitglied
die institution kirche lehne ich ab aber ich bin mir sicher, dass diese in den nächsten jahrhunderten nicht untergehen wird.

um gläubig zu sein braucht niemand irgendeine kirche.

der „liebe“ papa kann doch nix dafür, dass er in handgearbeiteten schühchen, hütchen und kitteln rumlaufen muss.

so lange diese altersklasse überwiegend in den oberen etagen des vatikans herrschen, wird es keine veränderungen geben und bis die „jungen“ soweit nach oben gerutscht sind, sind die selbst alt und tadderich. und damit ist der kreis wieder geschlossen.

ja ingo ich finde es positiv, dass kondome verteilt werden aber die doppelmoral die hinter dieser aktion steht ist mal wieder zum brechen.
Re: Papst
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 21.11.2010, 14:58:42
vor allen dingen dann hugo, wenn vater staat die kirche damit unterstützt die kirchensteuer einzuziehen. ich könnte mir vorstellen, dass viele nicht aus der kirche austreten, weil die tradition tiefer sitzt als mancher wahrhaben will.

vielleicht habe ich darum auch die 1. 30 jahre als mitglied dieser institution ausgehalten.

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