Forum Politik und Gesellschaft Religionen-Weltanschauungen Sollte das Zölibat als unmenschliches Gelöbnis nicht verboten werden?

Religionen-Weltanschauungen Sollte das Zölibat als unmenschliches Gelöbnis nicht verboten werden?

Re: Sollte das Zölibat als unmenschliches Gelöbnis nicht verboten werden?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf musikerin vom 24.07.2007, 22:19:30
Unter der Adresse http://de.wikipedia.org/wiki/Z%C3%B6libat ist eine gute Zusammenfassung der Geschichte, den Sinn und die Verbreitung der Zölibatsverpflichtung zu lesen.
Besonders die Beschreibung der Zölibatsgeschichte sollte gelesen werden, damit diese argumentlosen Ansagen aus dem Bauch heraus ein Ende finden.

Weil jemand einen Pfarrer kennt, der gegen sein Zölibatsversprechen verstößt, soll die Weltkirche ihre Zulassungsbedingungen zum Priesteramt ändern. Ein köstlicher Witz.

Ich möchte wissen, woraus die Schreiber hier ihre "Erkenntnis" ableiten, sie seien befähigt, der Kirche sinnvolle Ratschläge zu erteilen.
Da wäre Überzeugungsarbeit nötig, wenn die Kirche etwas ändern sollte, und dazu gehören Argumente.

>-----
eirene
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Sollte das Zölibat als unmenschliches Gelöbnis nicht verboten werden?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 25.07.2007, 09:13:34
Mich erinnern diene Argumente irgendwie an jenen Prasser, der am Tisch ein halbes Kalb verschlang und von den Seinen verlangte, dass sie asketisch leben.....
--
schorsch
eleonore
eleonore
Mitglied

Re: Sollte das Zölibat als unmenschliches Gelöbnis nicht verboten werden?
geschrieben von eleonore
als Antwort auf schorsch vom 25.07.2007, 09:40:57
zölibat pro oder kontra.
eine endlose thema, wobei wir ein wichtige punkt vergessen haben.

manche zusammenleben mit eine haushälterin, oder heimliche liaison bleibt nicht ohne folgen.
was ist mit diese kinder, die verleugnet werden, für die kirche nicht existieren, und ein leben lang mit ein unsichtbaren makel leben?
--
eleonore

Anzeige

musikerin
musikerin
Mitglied

Re: Sollte das Zölibat als unmenschliches Gelöbnis nicht verboten werden?
geschrieben von musikerin
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 25.07.2007, 09:13:34
Wenn jemand nicht weiß, dass es

- viele Priester gibt, die ihr Amt aufgeben mussten oder freiwillig aufgaben, weil sie gegen den Zölibat verstoßen haben,
- versteckte Organisationen gibt, in denen die Frauen der Priester sich vereinen und ihr Leid klagen, weil sie mit der Heimlichkeit nicht mehr umgehen können,
- verdeckte Foren gibt, in denen betroffene Frauen sich austauschen und Tipps geben
- Kinder aus Verbindungen mit Priestern und ihrer heimlichen Lebensgefährtin gibt

wer das alles nicht weiß, davor die Augen verschließt und nicht zur Kenntnis nimmt, der ist meiner unmaßgeblichen Meinung nach

weltfremd.

--
musikerin

Ich wollte auch noch auf das Buch hinweisen, das hat Eleonore nun schon getan.
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Sollte das Zölibat als unmenschliches Gelöbnis nicht verboten werden?
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 25.07.2007, 09:13:34
@eirene

hier geht es nicht "um irgendwelche pfarrer, die jemand kennt", sondern um tausende mishandelte kinder. würden katholische priester ein erfülltes sexualleben führen, bräuchten sie auch nicht den vertrauensvoll anbefohlenen kindern zwischen die beine fassen.

ich kann daran nichts "köstliches" finden und witzig ist das schon gar nicht!
Re: Sollte das Zölibat als unmenschliches Gelöbnis nicht verboten werden?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf dutchweepee vom 25.07.2007, 11:45:52
@eirene

hier geht es nicht "um irgendwelche pfarrer, die jemand kennt", sondern um tausende mishandelte kinder. würden katholische priester ein erfülltes sexualleben führen, bräuchten sie auch nicht den vertrauensvoll anbefohlenen kindern zwischen die beine fassen.

ich kann daran nichts "köstliches" finden und witzig ist das schon gar nicht!


-----------
eirene

Du solltest die Links nutzen, die gepostet werden. Dann könntest du erkennen, dass das Problem auch auf Pastoren und genau so andere Berufsgruppen zutrifft und nicht nur auf katholische Priester. Die zahlenmäßigen Unterschiede halten sich innerhalb geringer Grenzen, dazu kommt noch eine gewisse Fehlerquote bei Umfragen, die die Unterschiede u. U. noch weiter einebnen.
Nur weil falsche Behauptungen immer wieder ins Netzt gestellt werden, werden sie nicht plötzlich wahr.

>------
eirene

Anzeige

Re: Sollte das Zölibat als unmenschliches Gelöbnis nicht verboten werden?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf musikerin vom 25.07.2007, 10:20:08
Wenn jemand nicht weiß, dass es
- viele Priester gibt, die ihr Amt aufgeben mussten oder freiwillig aufgaben, weil sie gegen den Zölibat verstoßen haben,
- versteckte Organisationen gibt, in denen die Frauen der Priester sich vereinen und ihr Leid klagen, weil sie mit der Heimlichkeit nicht mehr umgehen können,
- verdeckte Foren gibt, in denen betroffene Frauen sich austauschen und Tipps geben
- Kinder aus Verbindungen mit Priestern und ihrer heimlichen Lebensgefährtin gibt
wer das alles nicht weiß, davor die Augen verschließt und nicht zur Kenntnis nimmt, der ist meiner unmaßgeblichen Meinung nach

eirene:
Ich persönlich kenne mehrere ehemalige Priester, die sich laiisieren ließen, um heiraten zu können. Sie wussten von ihrem Wissen über diese Möglichkeit Gebrauch zu machen.

Die erwähnten Organisationen verstecken sich nicht immer. Bei Forum Romaum gab es lange eine Seite, in der sich Frauen gegenseitig ihr Leid klagten, weil es ihnen nicht gelang, ihre Pläne durchzusetzen. Die meistens von ihnen leisteten nur Dienste in der Pfarre, um dem Pfarrer näher zu kommen, um ihn wenn möglich zu verführen.
Das Forum hieß PIB, aber das Gejammere war so fürchterlich, dass es wieder geschlossen wurde. Dass es Kinder von Priestern gibt, ist ein alter Hut. Meine Heimatpfarre wird vom Pfarrer einer Nachbarpfarre mit versorgt, er hat fünf Kinder.

Ich weiß diese Dinge also teils durch Lesen, teils dadurch, dass es diese Dinge in meinem Umfeld gibt oder gab.


Weltfremd ist wohl eher, wenn jemand glaubt, er müsse einem Katholiken erklären, wo es menschliche Probleme gibt.
Das Abschaffen von Gesetzen oder Vorschriften kann aber nicht das geeignete Mittel sein, wenn Verstöße vorkommen.
Oder schafft man ab einer bestimmten Zahl von Strafmandaten die Verkehrsregeln ab?
Vielleicht wird auch ab einer gewissen Anzahl von Bankräubern der Bankraub zum Volkssport?


eirene: Tun wir so, als sei es geschehen. Hauptsache, Eleonore hat das Buch nicht wieder abgeschrieben und gepostet.
-------------------
eirene
Re: Sollte das Zölibat als unmenschliches Gelöbnis nicht verboten werden?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf eleonore vom 25.07.2007, 10:06:26
zölibat pro oder kontra.
eine endlose thema, wobei wir ein wichtige punkt vergessen haben.

manche zusammenleben mit eine haushälterin, oder heimliche liaison bleibt nicht ohne folgen.
was ist mit diese kinder, die verleugnet werden, für die kirche nicht existieren, und ein leben lang mit ein unsichtbaren makel leben?
--
eleonore


--------------------
eirene

Es wird schon so sein, dass früher Kinder von Priestern, die nicht aus dem Amt scheiden wollten, nicht in die Öffentlichkeit gezerrt wurden. Es wird auch Priester gegeben haben, die aus Menschenfurcht ihre Vaterpflichen schlecht erfüllten.
Wenn ich aber heute die vielen Scheidungskinder sehe, die häufig mit der Situation überhaupt nicht zurecht kommen und ohne Psychotherapie im Chaos versinken würden, dann frage ich mich, warum die Gesellschaft über die relativ wenigen Priesterkinder, von denen zusätzlich nur ein Teil benachteiligt wird, sich so erregt, und über die scheidungsgeschädigten Kinder, die doch den so liebevollen Laien zu verdanken sind, geht man ruhig zur Tagesordnung über.

Was mach Priesterkinder so wichtig, dass man über ihnen die große Zahl von scheidungsgeschädigten Kindern vergisst?

>------
eirene
hema
hema
Mitglied

Re: Sollte das Zölibat als unmenschliches Gelöbnis nicht verboten werden?
geschrieben von hema
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 25.07.2007, 20:18:42
Schön langsam werd ich aber aergerlich ueber deine Argumente.

Der Papst und "seine" Kirche wollen die Nachfolger Jesus sein. Dann sollen sie sich gefaelligst so benehmen!

Sie stellen den Anspruch auf "alleine seligmachende Wahrheit".

Dann sollen sie sich der Wahrheit stellen und nicht verheimlichen, vertuschen und andere mit "Todsuenden" belegen.

Du rechtfertigst "Priesterkinder" als nichts Besonderes!
Sie sind Besonderes!
Ihr Vater hat den Zoelibat gelobt und diesen gebrochen! Damit ist er ein "Suender", nach Lehre der Kirche.

Ich bin eine Frau und ich weiß wie Frauen und Kinder leiden koennen, wenn sie schief angeschaut, verachtet und gemieden werden. Ich kann mir auch vorstellen wie es Kinder geht, die von Mitschuelern als "Pfarrerkinder" beschimpft und gehaenselt wurden. Die Kirche bezahlt die Alimente. Kinder und Frauen brauchen aber mehr, als nur Geld. Liebe, Geborgenheit, Hilfe bei Problemen, etc. etc.
Wie Lieblos ist die Kirche diesen Frauen und Kindern gegenueber?

Und so selten wie du sagst sind diese Kinder nicht.

Meine Eltern wohnten in einem Stift (Kloster) und ich bin da groß geworden. Ich hab genug gesehen und mein Vater hat mir den Rest erzaehlt. Der Abt des Stiftes hatte drei Kinder, ueber die ich erst als Erwachsene informiert wurde. Eine Tochter von ihm durfte die Stiftstaverne (Gasthaus) fuehren. Ein Teil der Priester war schwul (einer ging sogar meinen Vater an, der sich aber zu wehren wußte). Aus Wien wurden Huren ins Kloster geholt.

Fuer mich ein Aergernis, weil ich dieses und anderes Tun dieser Priester fuer heuchlerisch, scheinheilig, verlogen und ruecksichtslos empfinde.

Es heißt: An ihnen Taten sollt ihr sie erkennen. Da brauchst du mir nicht mit der Bibel kommen.

Von dir hab ich den Eindruck, dass du mit Scheuklappen herum läufst und die Wahrheit nicht sehen willst. Die Lehre Jesu stand nie in Zweifel. Aber das Tun des Bodenpersonals ist mehr als bedenklich, obwohl nicht alle so sind.

Es wird aber geduldet - selbst vom Papst !
Damit macht sich auch der Papst schuldig.
Ordnung im eigen Haus - es soll ja schließlich Beispiel auch in moralischen Fragen sein - waere eine vordringliche Aufgabe !



--
hema
Re: Sollte das Zölibat als unmenschliches Gelöbnis nicht verboten werden?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hema vom 25.07.2007, 22:01:17

eirene:
Zuerst sind Päpste und Bischöfe und Priester einmal Menschen. Petrus hat mit Jesus gelebt und er hat Jesus dennoch verraten. Jesus hat ihn dennoch nicht vertrieben, er hat verziehen.
Es ist schön für dich, wenn du nie sündigst. Die Christen geben aber zu, dass sie es auch bei bestem Willen nicht schaffen, sündenfrei zu bleiben und dass sie daher auf die Barmherzigkeit Gottes angewiesen sind.
Heute wird nur noch ein Feigling sein Kind vertuschen wollen, und mit Todsünden wird niemand von der Kirche belegt, die begeht jeder selbst.

eirene: Ich habe eigentlich nur gefragt, warum man im ST auf einer geringeren Zahl von teils verschwiegenen Priesterkindern so herumreitet und auf die heute so zahlreichen kindlichen Scheidungsopfer nicht zu sprechen kommt. Und ich äußerte die Vermutung, dass die Ursache darin besteht, dass man ersteres der Kirche anlasten kann, bei den Scheidungsopfern in so manchen Fällen aber sich selbst oder Verwandte (Laien) angreifen müsste.

Nochmals, es wird sicher kein Priester für einen Zölibatsbruch eine Beförderung bekommen, aber wenn er sein Amt nicht verlassen will und Besserung verspricht, wird man ihn nicht sogleich hinauswerfen, das würde die Situation von Kindern sicher auch nicht verbessern.

eirene:
Dass du eine Frau bist, wird sicherlich stimmen. Aber ich kenne Frauen, die mit Kindern umspringen, dass sich Gott erbarmen möge, und keine Behörde rührt sich.
Es ist allen Frauen bekannt, was sie auf sich laden, wenn sie sich mit einem Priester einlassen, bevor er sich zu einer Laisierung entschlossen hat. Es ist immer das alte Lied. Zuerst ist alles egal, Hauptsache, man landet im Bett. Wenn dann etwas passiert, dann bekommt man Schutzbedürfnisse etc. und die Kirche soll von ihren Prinzipien ablassen, damit ihr Bettgenosse Priester bleiben und sie ihn als Mann behalten kann.
Die Rechnungen, die man für seine Handlungen bekommt, sollte man begleichen. Da hilft auch eine Absolution nichts, die Sündenstrafen werden dadurch nicht getilgt.

Das ist ein Zeichen, dass Kleriker sein nicht gleich bedeutend ist mit ein Engel sein. Ich finde es irgendwie tröstlich, dass auch Priester, zu denen man eventuell beichten geht, selbst Grund zur Beichte haben. Natürlich heißt das nicht, dass ich über Sünden von Klerikern froh wäre, aber für mich passieren sie nicht unerwartet. Es handelt sich um Menschen.

eirene: Bis jetzt glaubte ich, dass sie im Bett etwas anderes tun als zu heucheln, scheinheilig zu sein und verlogen, und Rücksichtslosigkeit kann sogar gefragt sein, je nach den Vorlieben des Liebchens.

eirene: Du meinst wohl, Jesus hätte Engel auf die Erde schicken sollen, um das Priesterliche Amt auszuüben?
Besser Scheuklappen als optische und akustische Halluzinationen.
Wie oft hast du schon mit Päpsten gesprochen, dass du ohne zu erröten behaupten kannst, sie seien mit den Sünden von Priestern einverstanden? Wahrscheinlich siehst du Päpste auch schon, die zu dir pilgern, um sich von dir die Zukunft voraussagen zu lassen.

>---
eirene



Anzeige