Soziales Die soziale Schere

lifong2007
lifong2007
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Re: Die soziale Schere
geschrieben von lifong2007
als Antwort auf hugo vom 26.07.2011, 17:19:21
Schön für Dich, lieber hugo, aber da kannst Du ganz sicher sein, es werden noch viele Tage, Wochen und Monate folgen. lifong2007
olga64
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Re: Die soziale Schere
geschrieben von olga64
als Antwort auf hugo vom 26.07.2011, 17:19:21
Schon meine sehr kluge Omama sagte: Selbsterkenntnis ist der erste WEg zur Besserung, was auch auf Sie zutrifft und Sie nun richtig erkannt haben!
Kleiner Wermutstropfen: auch dieser gerettete TAg dauert nicht mehr lange und ist unwiederbringlich. Also carpe diem - aber sofort. Olga
hugo
hugo
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Re: Die soziale Schere
geschrieben von hugo
als Antwort auf lifong2007 vom 26.07.2011, 17:28:58
oh ja lifong,,ich werd olgas Tip befolgen, gleich nachher einen guten Wein zu mir nehmen und nicht daran denken, das ich das edle Zeug -siehe Deine Vorhersage- morgen vermutlich schon wieder "ausschwitze". *g*

hugo

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Lotte-aus-Aurich
Lotte-aus-Aurich
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Thema (soziale Schere) und Diskussion
geschrieben von Lotte-aus-Aurich
als Antwort auf Karl vom 20.07.2011, 07:04:13
Da das Thema in einem anderen Thread untergeht, möchte ich es hier als eigenständiges Thema posten: Das Auseinanderdriften der Einkommensverhältnisse. Der Sozialstaat ... ist doch dabei abzusterben. Wir brauchen endlich einen garantierten Mindestlohn. Karl
geschrieben von karl


Warnung: Wem dieser Beitrag zu lang ist, braucht ihn ja nicht lesen; der/die soll dann lieber glotzen oder BILD anschauen.


Angesichts dieses Themas - es ist mehr als nur ein 'Thema'! - und der sich anschließenden Diskussion; hier vor allem die lächerliche Haltung dieses Peter Hahne (BILD!) ... was muß eigentlich noch geschehen, wie sehr muß die globale Umverteilung von unten nach oben sich weiter entwickeln, bis auch alle Menschen, zumindest die meisten, verstehen, wie die wirtschaftliche und soziale Entwicklung seit 1850 (!) verläuft? (Ein Blick in die Wirtschafts- und Sozialgeschichte seit jener Zeit zeigt doch, wie sehr der Staat versucht, jene sozialen Schäden zu kompensieren, die der Kapitalismus systembedingt erzeugt. Zur Erinnerung: Kapitalismus heißt, daß die Gier nach Kapital und dessen permanente Akkumulation das entscheidende wirtschaftliche und politische Ziel ist, dem alles andere - Ressourcen, Umwelt, soziale Strukturen - zu unterwerfen ist. Staatliche Korrekturen der sozialen Schäden und des sozialen Ungleichgewichts haben dort ein Ende, wenn der Staat eben kein Geld mehr hat. Einigen würde ich dringend empfehlen, die verfassungsgesichtlichen und verfassungsrechtliche Aspekte des Sozialstaats zu studieren...)


Daß wenige Prozent der Menschen rund neunzig Prozent des Weltvermögens besitzen, daß immer mehr lebensnotwendige Ressourcen (immer kommt das Ackerland dazu; Frage: Wann reißt sich etwa die Firma Nestle die weltweite Wasserversorgung 'unter den Nagel'? Die Firma Nestle hat dieses Interesse öffentlich bekundet!) in der Hand weniger sind und die dann nur noch die Funktion haben, das Vermögen der Anteileigner zu vermehren - das wollen manche der Diskutanten/innen hier offenbar nicht wahrhaben?

Sich über organisierte Bettelei, gegebenenfalls über Obdachlose und Hartz-IV-Mißbrauchler streiten ... das ist nicht nur dumm, kleinkariert und kleinstbürgerlich, sondern auch fatal, weil es von den wirklichen Problemen ablenkt bzw. verdrängt.

Ein Verdacht: Besonders der besitzende (Klein)Bürger hat in seiner dokumentierten Rechthaberei, mit dem Gestus der moralischen Empörung und seiner erschreckenden Eng- und Kaltherzigkeit offenbar Angst, irgendwie zur Kasse gebeten zu werden, er möchte sein bißchen Wohlstand nicht verlieren. (Von der Angst des Mittelstandes vor dem sozialen Abstieg ist in den letzten Jahren oft geschrieben worden.)
Insofern ist sogar diese Angst verständlich (aber nicht dessen dümmliche Verdrängungsargumentation; diese ist weder intellektuell zutreffend noch moralisch zu rechtfertigen), denn natürlich genau jene paar Prozent der Weltbevölkerung werden eben nicht zur Kasse gebeten.


Aus einem Interview mit Jean Ziegler (aus der SZ vom 25.07.2011; Interviewer Alex Rühle) (... = kennzeichnen Auslassungen)

Der Schweizer Soziologe Jean Ziegler, 77, war jahrelang UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung und ist Vizepräsident des Beratenden Ausschusses des UN-Menschenrechtsrates. Als Autor des Buches 'Der Hass auf den Westen' wurde er im Februar eingeladen, die Eröffnungsrede bei den Salzburger Festspielen zu halten. Zwei Monate später lud ihn das Land Salzburg wieder aus. Ziegler hat nun trotzdem eine Rede geschrieben und sie im Salzburger Ecowin-Verlag veröffentlicht.


SZ: Gut, was ist denn dann der wahre Grund Ihrer Ausladung?

Ziegler: Die Salzburger Festspiele sind eine heilige Handlung, die aber sündhaft teuer ist. Als die Hauptsponsoren Nestlé (sic!), UBS und Credit Suisse hörten, dass ihre Großkunden 30 Minuten lang mir zuhören müssten, ohne aus dem Saal rennen zu können, war das für die eine Horrorvorstellung. Die haben dann so lange Druck ausgeübt, bis mich die Landeshauptfrau wieder ausgeladen hat.

Auf die Frage Rühles, wie er, Ziegler, den Vorwurf des "Kindesmordes" (angesichts der Katastrophe in Somalia) erkläre und begründe, antwortete er:


Ziegler: Die kannibalische (sic!) Weltordnung, hervorgebracht vom Raubtierkapitalismus. Der Terror der Profitmaximierung. Die Weltlandwirtschaft könnte zwölf Milliarden Menschen normal ernähren, das Doppelte der Weltbevölkerung.
Wir tun es aber nicht. Alle fünf Sekunden verhungert ein Kind. Das Geld ist nicht da. Denn es wird gebraucht, um die Banken zu retten.
SZ: Aber wo sind die Mörder?
Ziegler: Am Eingang des kenianischen Flüchtlingslagers Dadaad muss die UN aufs Grausamste selektieren, viele Hungerflüchtlinge, die da ankommen, werden abgewiesen, nur noch die Kräftigen werden eingelassen. Weil es kein Geld gibt, um all die Geschwächten zu versorgen. Seit der Finanzkrise haben die europäischen und amerikanischen Großbanken mehr als acht Billionen Euro erhalten. Im gleichen Zeitraum hat das World Food Programm die Hälfte seines Budgets verloren, es schrumpfte von sechs auf 2,8 Milliarden. Als die UN einen Notappell herausgab, dass sie für den Monat Juli 180 Millionen Euro benötigen, haben sie 58 Millionen erhalten!
...
Was in Afrika passiert, ist eine Katastrophe mit Ansage. Es herrscht seit fünf Jahren Dürre, aber erst jetzt, wo die Menschen sterben, berichten die Medien.

SZ: Aber haben die ostafrikanischen Länder nicht auch zu wenig Präventivpolitik betrieben?

Ziegler: Warum gibt es in jedem Land der Welt Notvorräte, aber in Äthiopien, Somalia und Kenia nicht? Erstens sind die Preise der Grundnahrungsmittel explodiert, Weizen und Reis kosten doppelt so viel wie vor einem Jahr, weil die Hedgefonds und Großbanken nach der Finanzkrise auf die Agrarrohstoffbörsen umgestiegen sind. Die machen damit legal astronomische Profite, aber die Äthiopier können sich, obwohl sie wissen, dass der Abstieg in die Agonie begonnen hat, keine Notvorräte leisten. Zweitens macht es die Auslandsüberschuldung unmöglich, infrastrukturelle Verbesserungen voranzubringen. Dass in Äthiopien nicht einmal vier Prozent des Agrarbodens bewässert werden, ist Wahnsinn.
Ergänzung: Der IWF hat in der Vergangenheit seine Kredite davon abhängig gemacht, ob die kreditsuchenden Länder ihre Sozialprogramme herunterfahren (sic!); so mußten etliche afrikanische Länder für die schulische Grundausbildung Schulgeld einführen. Kredite vom IWF müssen ja Zinsen und Profite bringen ...


Zur Frage nach dem Bild des Westens in jenen Ländern:

Ziegler: Wenn ich ein Somali wäre, dessen Kinder gerade verhungern, weil aus der EU nur ein Sonderkredit von 30 Millionen kommt, und gleichzeitig hören würde, dass die EU soeben 162 Milliarden Dollar freigesetzt hat, um die Gläubigerbanken der Griechen zu retten, weiß ich nicht, wie groß mein Glaube an Europa noch wäre. Wie die Europäer immer Noten verteilen an die Dritte Welt, als seien sie der weiße Ritter - da hat in den letzten zehn Jahren ein verheerender Imageschaden stattgefunden. Wenn der doppelzüngige Westen sich einbildet, noch immer glaubwürdig zu sein in Sachen Menschenrechte, ist das ein tragischer Irrtum. Da ist aller Kredit verspielt.
...
Ziegler: Das Absurde ist ja, wir haben die Waffen, Deutschland ist vielleicht die lebendigste Demokratie Europas. Die Deutschen könnten morgen ihren Finanzminister dazu zwingen, bei der nächsten Sitzung des Internationalen Währungsfonds die Totalentschuldung der ärmsten Länder durchzusetzen.
...
Wir brauchen einen Aufstand des Gewissens. Wenn der nicht kommt, geht die Demokratie vor die Hunde."

(Verlagsnachricht: Jean Zieglers ungekürzte Rede finden Sie auf sueddeutsche.de/Ziegler)

Ziegler ist nicht der einzige, der sich 'empört'. Der neunzigjährige Stéphane Hessel hat die kleine Schrift "Empört euch" (Ullstein, 2011) geschrieben; ich hatte seinerzeit zwanzig Exemplare dieser kleinen Schrift gekauft, um diese Bekannten und Freunden zu schenken. Ich habe noch fünf Exemplare übrig, die ich gerne an fünf Diskutanten verschenke; nur eine gültige Postadresse per Mail (Stichwort: Hessels Schrift; nicht klare Mails werden ungelesen gelöscht!) An: [email protected]

Lotte

P.S. Wie wäre es mit einer diesbezüglichen kleinen Rede vor jeder Veranstaltung in Bayreuth?




hugo
hugo
Mitglied

Re: Thema (soziale Schere) und Diskussion
geschrieben von hugo
als Antwort auf Lotte-aus-Aurich vom 26.07.2011, 18:38:06
hm lotte, wie kannst du nur,,,,uns kurz vor dem volkstümelndem Abendprogramm solch schwere Kost vorsetzen ?

"P.S. Wie wäre es mit einer diesbezüglichen kleinen Rede vor jeder Veranstaltung in Bayreuth?" (lotte)


gehts nicht ne Nummer normaler, z.B als Thema die Frisuren der Merkel im Wandel der Jahreszeiten, oder wie die Profis ihr Outfit und das Stretchkleid passend zum Anzug Ihres Begleiters stilistisch prägend in Bayreuth präsentieren oder so ähnlich ?

es müßte so ne Art Zwangsumtausch geben,,,den Ziegler und die Merkel mal für ne Legislaturperiode austauschen,,,und dann das Wahlvolk neu entscheiden lassen,,,

ps, ich mag solche ungekürzten Beiträge,,,,


hugo
Robertino
Robertino
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Auszugs aus Zieglers Rede
geschrieben von Robertino
als Antwort auf hugo vom 26.07.2011, 19:01:55
Lotte, danke für den Beitrag und den Hinweis auf Jean Zieglers Rede.

Hier ein Zitat (von der Webseite der Süddeutschen Zeitung)

"Das Geld fehlt. Das Welternährungsprogramm, das die humanitäre Soforthilfe leisten sollte, verlangte am 1. Juli für diesen Monat einen Sonderbeitrag seiner Mitgliedstaaten von 180 Millionen Euro. Nur 62 Millionen kamen herein. Das normale WPF (World-Food-Programm) Budget betrug 2008 sechs Milliarden Dollar. 2011 liegt das reguläre Jahres-budget noch bei 2,8 Milliarden.
Kein Geld für humanitäre Hilfe
Warum? Weil die reichen Geberländer - insbesondere die EU-Staaten, die USA, Kanada und Australien - viele tausend Milliarden Euro und Dollars ihren einheimischen Bank-Halunken bezahlen mussten: zur Wiederbelebung des Interbanken-Kredits zur Rettung der Spekulations-Banditen. Für die humanitäre Soforthilfe (und die reguläre Entwicklungshilfe) blieb und bleibt praktisch kein Geld.
Wegen des Zusammenbruchs der Finanzmärkte sind die Hedgefonds und andere Groß-Spekulanten auf die Agrarrohstoffbörsen (Chicago Commodity Stock Exchange, u. a.) umgestiegen. Mit Termingeschäften, Futures, etc. treiben sie die Grundnahrungsmittelpreise in astronomische Höhen.
Die Tonne Getreide kostet heute auf dem Weltmarkt 270 Euro. Ihr Preis lag im Jahr zuvor genau bei der Hälfte. Reis ist um 110% gestiegen. Mais um 63%.
Was ist die Folge? Weder Äthiopien, noch Somalia, Djibouti oder Kenia konnten Nahrungsmittelvorräte anlegen - obschon die Katastrophe seit fünf Jahren voraussehbar war. Dazu kommt: Die Länder des Horns von Afrika werden von ihren Auslandsschulden erdrückt. Für Infrastrukturinvestitionen fehlt das Geld. In Afrika südlich der Sahara sind lediglich 3,8% des bebaubaren Bodens künstlich bewässert. In Wollo, Tigray und Shoa auf dem äthiopischen Hochland, in Nordkenia und Somalia noch weniger.
Die Dürre tötet ungestört. Diesmal wird sie viele Zehntausende töten.
Viele der Schönen und der Reichen, der Großbankiers und der Konzern-Mogule dieser Welt kommen in Salzburg zusammen. Sie sind die Verursacher und die Herren dieser kannibalischen Weltordnung.
Was ist mein Traum? Die Musik, das Theater, die Poesie - kurz: die Kunst - transportieren die Menschen jenseits ihrer selbst. Die Kunst hat Waffen, welche der analytische Verstand nicht besitzt: Sie wühlt den Zuhörer, Zuschauer in seinem Innersten auf, durchdringt auch die dickste Betondecke des Egoismus, der Entfremdung und der Entfernung. Sie trifft den Menschen in seinem Innersten, bewegt in ihm ungeahnte Emotionen.
Defensiv-Mauer der Selbstgerechtigkeit
Und plötzlich bricht die Defensiv-Mauer seiner Selbstgerechtigkeit zusammen. Der neoliberale Profitwahn zerfällt in Staub und Asche. Ins Bewusstsein dringt die Realität, dringen die sterbenden Kinder. Wunder könnten in Salzburg geschehen: Das Erwachen der Herren der Welt. Der Aufstand des Gewissens! Aber keine Angst, dieses Wunder wird in Salzburg nicht geschehen! Ich erwache. Mein Traum könnte wirklichkeitsfremder nicht sein! Kapital ist immer und überall und zu allen Zeiten stärker als Kunst. "Unsterbliche gigantische Personen" nennt Noam Chomsky die Konzerne.
Vergangenes Jahr - laut Weltbankstatistik - haben die 500 größten Privatkonzerne, alle Sektoren zusammen genommen, 52,8% des Welt-Bruttosozialproduktes, also aller in einem Jahr auf der Welt produzierten Reichtümer, kontrolliert. Die total entfesselte, sozial völlig unkontrollierte Profit-maximierung ist ihre Strategie. Es ist gleichgültig, welcher Mensch an der Spitze des Konzerns steht."



Ob Dein Beitrag jetzt Anlass für Blödeleien, Launigkeiten usw. ist ... ich fände das bedauerlich.


Robert


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lars
lars
Mitglied

Re: Auszugs aus Zieglers Rede
geschrieben von lars
als Antwort auf Robertino vom 26.07.2011, 19:23:13
Du erkennst alles sehr genau Robert, gratuliere zu deinem Bericht, bin der gleichen Meinung!
Auf die Jungs kommen schlechte Zeiten, da bin ich mir sicher.
Wir Aeltere hatten es noch gut!
Auch in der sogenannte reichen Schweiz, kann es brenzlig werden, dank dem starken Franken können wir günstig einkaufen, aber die Exportindustrie leidet immer mehr. Der Dollar kostete gestern erstmal unter 80 Rappen, auch der Euro schwächelt wieder, trotz der Finanzspritze an Griechenland, das Geld hättet ihr gescheiter verbrennen können, z.B.am 1. August, userem 720. Geburtstag!
Medea
Medea
Mitglied

Re: Auszugs aus Zieglers Rede
geschrieben von Medea
als Antwort auf Robertino vom 26.07.2011, 19:23:13
Ich spüre die Wut, die in Deinem und Lottes Beitrag deutlich
wird, Robertino, _
es ist ja auch ungeheuerlich, daß 500 Privatkonzerne 52,8 % des Weltbruttosozialproduktes kontrollieren -
es ist wichtig, das auch immer wieder deutlich zu machen, aber
Du/Ihr glaubt doch nicht, daß sich daran etwas ändern wird?

Wer empört sich noch?
Und wo wäre ein Ansatz, hier etwas ändern zu können?
Hat da nicht die Politik auf der ganzen Linie versagt?

Zu den Hungersnöten in Ländern auf dem afrikanischen Kontinent,
in denen die Kinder und Erwachsenen, ihre Tiere zu Millionen sterben:
So lange dort das Stammesdenken, das Chaos und die
Anarchie besteht, wird es immer nur die Tröpfchenhilfe aus dem
Ausland geben, Nöte zu lindern.
Islamistische Milizen verhindern zudem, daß Hilfe überhaupt ankommen kann und lassen die Menschen zu Tausenden krepieren.
Das ist zusätzlich gewolltes Elend.

Die Milliarden von Entwicklungshilfe, die in afrikanische Länder floß, sind versickert und wurden in nur wenigen Fällen wirklich
weg- und richtungsweisend genutzt. In Tansania sind Fortschritte sichtbar, wo ich seit Jahrzehnten Hilfsprojekte unterstütze,
aber die werden größtenteils von den Kirchen, in meinem Falle von den Benediktinern getragen und von der Regierung wohlwollend gelobt.

Ich sehe keinen Silberstreifen am Horizont, die vier genannten afrikanischen Länder sind verlorere Länder und ihre Menschen dem Verderben preisgegeben, das macht mich ebenfalls so wütend und doch hilflos zugleich.

Die Konzerne nur auf Profit ausgerichtet sind m.M.n. nicht
zu zerschlagen. Wie denn auch?

Medea.
miriam
miriam
Mitglied

Re:Jean Ziegler in einem Interview, geführt von Gert Scobel
geschrieben von miriam
Im Jahr 2006 gab Jean Ziegler, der damalige UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung, ein Interview den Journalisten Gert Scobel.

Ich hatte seinerzeit das Interview, welches nur in acoustischer Form bestand, in Textform übertragen.
Im Jahr 2008, habe ich dieses Gespräch auch in den ST eingesetzt.

Wer es nochmals lesen möchte, im Link findet sich der Hinweis auf Teil eins, gleich in der Folge ist auch der zweite Teil des Gespräches zu finden.

Miriam
olga64
olga64
Mitglied

Re: Auszugs aus Zieglers Rede
geschrieben von olga64
als Antwort auf lars vom 26.07.2011, 21:02:55

Auch in der sogenannte reichen Schweiz, kann es brenzlig werden, dank dem starken Franken können wir günstig einkaufen, aber die Exportindustrie leidet immer mehr. Der Dollar kostete gestern erstmal unter 80 Rappen, auch der Euro schwächelt wieder, trotz der Finanzspritze an Griechenland, das Geld hättet ihr gescheiter verbrennen können, z.B.am 1. August, userem 720. Geburtstag! [/quote


Heute liegt der Euro bei 1.45 - wie schwächelt er also? Im Gegenzug las ich heute,dass die Schweizer Banken grosse Probleme haben, die teilweise ja auch hausgemacht sind. Die Halbjahresergebnisse z.B. der USB, der Credit Suisse usw. sollen katastrophal sein - man denkt bereits an Mitarbeiterentlassungen in Höhe von 6 - 8.000! Da kann man nur hoffen, dass das Schweizer Sozialnetz ähnlich grosszügig wie in Deutschland ist, damit diese Menschen auch weiterhin konsumieren können.
Die Schweizer Banken liegen ja immer noch im juristischen Clinch mit Washington, Berlin usw. - die potentiellen Investoren meiden natürlich Länder und Banken, wo sie nicht um die Zukunft ihrer Schwarzgelder wissen. Arme kleine Schweiz - die guten Zeiten dürften bald vorbei sein für Euch - auch Ihr seid keine Insel! Olga

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