Forum Soziales und Lebenshilfe Soziales Gewalterfahrungen in der Kindheit

Soziales Gewalterfahrungen in der Kindheit

ade54
ade54
Mitglied

Re: Gewalterfahrungen in der Kindheit
geschrieben von ade54
als Antwort auf Edita vom 10.02.2015, 08:03:46
Hallo,

eure Berichte haben mich tief berührt, machen mich traurig und bringen viele alte Bilder und Erinnerungen hoch.
Auch ich bin mit Gewalt und Missbrauch (nicht in der eigenen Familie) aufgewachsen und habe viele seelische Schäden davon getragen. Nur durch jahrelange Therapie und viele Auseinandersetzungen mit meiner Mutter (mein Vater ist relativ früh gestorben) haben dazu geführt, dass ich allmählich wieder in der Lage war zu leben und nicht nur zu überleben. Doch noch heute leide ich an chronischen Depressionen die in Schüben immer wieder auftreten und immer wieder Kampf bedeuten.
Ich habe es geschafft, meinen Eltern zu verzeihen, dem Mißbraucher nicht.

Annegret
Rebecca-Marie
Rebecca-Marie
Mitglied

Re: Gewalterfahrungen in der Kindheit
geschrieben von Rebecca-Marie
Ich glaube, daß viele Eltern einfach so wurden wie sie waren,
weil die Kriegs- und Nachkriegsjahre auch an ihnen natürlich nicht
spurenlos vorbei gegangen waren. Ohne daß sie sich dessen bewusst waren,
hatten sie selbst viele schlechte Erlebnisse zu verarbeiten.

Mit der heutigen Zeit kann man das schlecht bemessen, weil wir eben diese
Erfahrungen zum Glück nicht machen mussten. Insofern hatten wir oder auch jetzt unsere Kinder und Kindeskinder Glück.

In der heutigen Zeit werden andere Fehler gemacht - was vielleicht einst unsere Nachfahren bemängeln werden.
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Gewalterfahrungen in der Kindheit
geschrieben von schorsch
Noch zur Vervollständigung dies: Mein Vater ist in einer Sekte erzogen worden, die noch nach dem Alten Testament lebte, also z.B. "Wer seine Kinder liebt, der züchtige sie". Leider hat unser Vater das sehr wörtlich genommen - und sogar unsere Mutter als Kind behandelt! Und falls ein Ehemann mal nicht nach der Bibel (resp. den Auslegungen dieser Sekte) spurte, wurde er recht ruppig auf seine Pflichten als "Haupt der Familie" hingewiesen.

Wundert sich da jemand, warum ich nach meiner Konfirmation nichts mehr mit dieser Sekte zu tun haben wollte?!

Und noch zur Ehrenrettung dieser Sekte: Heute leben sie nicht mehr so. Aber nicht etwa aus Einsicht, sondern ganz einfach deshalb, weil die Jugend ihnen davon lief!

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Mitglied_b12f0f2
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Re: Gewalterfahrungen in der Kindheit
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Rebecca-Marie vom 10.02.2015, 09:47:34
Es macht mich unendlich traurig,zu lesen,was ihr erleiden mußtet!

Ich habe so ein fröhliches,liebevolles,harmonisches Elternhaus gehabt,
temperamente Eltern,da gab es auch schon mal ein Gewitter...
aber,nie wurde ernsthaft gestritten.

---bin Jahrgang 1929--

und als mein Vater in der Nacht zum 13/14.April 1944 auf der Krim gefallen ist,
hat meine Mutter uns 4 Kindern Nestwärme und alles Rüstzeug fürs Leben gegeben.

Hab heute noch den Klang der warmen,tiefen Stimme meines so geliebten Vaters im Ohr,wenn er zärtlich zu meiner Mutter sagte:

Hanne,du

und er war mit seiner lichten Höhe von 188

ihr Hansjung

Ich bin meinen Eltern dankbar für das Zuhause,das sie uns bereitet haben.

Gudrun
pschroed
pschroed
Mitglied

Re: Gewalterfahrungen in der Kindheit
geschrieben von pschroed
als Antwort auf schorsch vom 10.02.2015, 10:46:18

Noch zur Vervollständigung dies: Mein Vater ist in einer Sekte erzogen worden, die noch nach dem Alten Testament lebte, also z.B. "Wer seine Kinder liebt, der züchtige sie".


Das können nur die Zeugen Jehovas gewesen sein ?
youngster
youngster
Mitglied

Re: Gewalterfahrungen in der Kindheit
geschrieben von youngster
als Antwort auf pschroed vom 10.02.2015, 11:31:24
Die Sekte können nicht die Zeugen Jehovas gewesen sein, da diese Sekte lt. Aussage heute nicht mehr lebt, weil die Jugend davon gelaufen ist.

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Karl
Karl
Administrator

Re: Gewalterfahrungen in der Kindheit
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 09.02.2015, 22:23:29
Ja, erschütternde Berichte!

Ich möchte eine sehr einflussreiche schröckliche Autorin hinweisen, deren eines Buch in weit über eine Million Exemplare verkauft wurde, bis in die 80 err Jahre in "gesäuberter" Version ....Johanna Haarer
Danke dafür! Hier eine der schrecklichen Aussage aus dem verlinkten Text und Video:
So schreibt Johanna Haarer, wie mit einem unruhigen, weinerlichen Kind zu verfahren sei: "Dann, liebe Mutter, werde hart! Fange nur ja nicht an, das Kind aus dem Bett herauszunehmen, es zu tragen, zu wiegen, zu fahren oder es auf dem Schoß zu halten, es gar zu stillen. Das Kind begreift unheimlich rasch – und der kleine, aber unerbittliche Haustyrann ist fertig."
geschrieben von WDR
oder
Kinder müssen vom Tag ihrer Geburt an lernen, allein zu sein.
geschrieben von ebenda


man möchte es nicht glauben, aber nach dem Krieg wurden bis 1987 rund 1,2 Millionen Exemplare des Erziehungsratgebers "Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind" von Johanna Haarer in Deutschland verkauft.

„Wenn man die Erziehung von Johanna Haarer tatsächlich durchlebt hat, dann kann man nicht unversehrt heraus kommen.“ So beschreibt es Cora Kepka, Psychologin aus Bonn.

Wie viel Leid hat eine solche Ideologie zu verantworten - und sie wirkt über die Erziehung noch Generationen nach.

Karl
pschroed
pschroed
Mitglied

Re: Gewalterfahrungen in der Kindheit
geschrieben von pschroed
als Antwort auf youngster vom 10.02.2015, 11:54:04
Die Sekte können nicht die Zeugen Jehovas gewesen sein, da diese Sekte lt. Aussage heute nicht mehr lebt, weil die Jugend davon gelaufen ist.


Ok glatt überlesen.

Phil
nasti
nasti
Mitglied

Re: Gewalterfahrungen in der Kindheit
geschrieben von nasti
als Antwort auf pschroed vom 10.02.2015, 12:14:54
Stress im Kindesalter Traumata beeinflussen die Gesundheit lebenslang

Vernachlässigung, psychisch kranke oder alkoholsüchtige Eltern: Wer als Kind besonders belastende Situationen erlebt, spürt die gesundheitlichen Folgen oft noch im Erwachsenenalter.
nasti
nasti
Mitglied

Re: Gewalterfahrungen in der Kindheit
geschrieben von nasti
als Antwort auf nasti vom 10.02.2015, 13:17:15
Ein Kind weist es nicht das er missbraucht ist oder nicht. Hat kein Vergleich mit die anderen Kindern, glaubt alles was die Eltern sagen. Aber nicht ich!! Ich war anders als Kind. Von erste Minute meines Geburten wüsste ich das ich nicht da gehöre. Mein Vater ist gestorben wenn ich 1 Jahre alt war, glaube ich nicht das er wenn am leben blieb mich prügeln sollte, und das war auch meine Rettung. Ich habe Ihm idealisiert.
Uns hatten 2 Groß Eltern großgezogen, meine Oma war leider Neurotikerin seit 1918, wo Sie überlebte die Spanische Grippe. Hatte Sie solche Kopfschmerzen das Sie müsste ewig Drogen nehmen. Und prügelte alles bis tote. Meine Mutter ist eine infantilische Person geblieben, war Sie eine geniale Pianistin, aber könnte sich nicht währen. Das war nicht mein Fall!!!Als 4 Jährige sammelte ich Steine auf Hof und wartete ich wann kommt die gehasste Oma durch die Tore nach hause. Ganz gut gezielt Treff ich Ihr Kopf , Sie blutete,ich rebellierte ewig und am ende bin ich gestorben in einem Krankenhaus. Wie ich erwachte das gehört zum unerklärliche Phänomene.
Nachdem ich zurück kam von Krankenhaus, ging weiter mit harte Prügeleien und stoppte mich voll mit Drogen. War ich zw. 4-5. Ich suchte mir ein großen Stein aus, wenn Sie einschlief dann haute ich auf Ihr Kopf ein . Sie blutete wieder und sagte: "Du bist wie ich, du bist mein echte Enkelkind.Und ich liebe Dich."
Ich glaube das Sie mich liebte, könnte aber nichts tun gegen Ihre Neurose, ist Sie auch seit der Spanische Grippe ganz taub geblieben.
Ich bin durch die Hölle gegangen mit meine Oma und Stiefvater, mein leben kann ich meinem Großvater bedanken. Er liebte mich echt, und kämpfte für mich unermüdlich. 12 mal hatte ich in einem Jahr Lungenentzündung, und befand mich mit verschiedene schwere Krankheiten, starke Nasenbluten ewig zwischen Leben und Tod als Kind.
Mein Bruder war schwächer als ich, er starb früh.
Als ich 17 Jahre alt war, habe mir vorgenommen happy leben zu haben in Zukunft, was ist mir teilweise auch gelungen. Ich hatte nie einmal eine Depression gehabt; studierte ich, hatte danach ein sehr guten Beruf.Grafikerin beim grösste Zeitungen in Bratislava und Budapest, in Deutschland selbständige Kunstmaler bis jetzt. Schwächelte ich nie, immer happy und viel gearbeitet was prägt weiter meine Söhne. Sie sagen das ich bin das Vorbild , Sie sind auch nie depressiv, und die Arbeit was Sie machen macht viel Spass für beide meine Söhne.
Bis jetzt glaube ich , meine Lebensstellung liegt an der schwere Kindheit.....welcher ich selber verlassen hatte. Albträume habe ich immer noch, kann ich aber beseitigen. ich befehle für die Monster welcher mich Nacht verfolgen, sollen Sie VERSCHWINDEN aber sofort bIS JETZT SIND sie VERSCHWUNDEN; WENN EINMAL VERSCHWINDEN NICHT; DANN HABEN MICH ERREICHT: aber WAS - ICH BIN 70 + IN DIESE JAHRE KANN ALLES SCHON passieren .Hauptsache durch das Leben bin ich ziemlich Happy gegangen.....

Nasti

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