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Wirtschaftsthemen gute nachricht -> rezession

rolf †
rolf †
Mitglied

Re: gute nachricht -> rezession
geschrieben von rolf †
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 18.01.2012, 09:35:26
... das thema hier heißt 'rezession' und steht im forum 'wirtschaftsthemen'. - warum machst du nicht ein eigenes thema auf mit dem was dich interessiert?

die webmasterei bitte ich, darauf zu achten, dass themen nicht für etwas ganz anderes okkupiert werden. sonst wird es sinnlos, neue themen zu eröffnen.

--
Wolfgang

Nach der Überschrift ist es doch eine Mitteilung, keine Aufforderung zur Diskussion.
Du stellst doch fest: Rezession ist gut!
hugo
hugo
Mitglied

Re: gute nachricht -> rezession
geschrieben von hugo
als Antwort auf arno vom 18.01.2012, 09:23:29
hallo arno, so wie ich wolfgang verstehe geht es eher nicht um die Konjunktur sondern das Gegenteil *g*

Die Argumentation scheint ungefähr so zu gehen: Wenn weltweit die Schornsteine rauchen ( als Begriff für florierende Wirtschaft mit großem Verbrauch an Ressourcen und Umweltbelastungen,,,) sehe ich schwarz für die Menschheit.
Im Gegensatz dazu sind Rezessions-, und Depressionsphasen der Wirtschaft die Erholungszeiträume für die Erde.

Ich seh darin den Versuch eines Kettenraucher, der mal notgedrungen für einige Tage (vielleicht weil er gerade mit ner Lungenentzündung kämpft usw,,) vom Glimmstängel abläßt. Auch das ist ne Erholungsphase für seine Lunge und sein Umfeld.

aber darüber große Freude empfinden ist wohl etwas zu weit vorgeprescht, nach einer weniger schwungvollen Konjunktur kommt auch mal wieder viel Rauch aus den Essen,,,,dieses System kann und kennt gar nichts anderes als die mehr oder weniger großen Schwankungen zwischen Aufschwung, Leerlauf, Abschwung, Leerlauf, Aufschwung usw,,

nur die DDR hat diesen negativen Geniestreich fertiggebracht -so wie ich schon viele ärgerliche Argumente und dummen Behauptungen gelesen habe- das sie 40 Jahre lang ununterbrochenen Abschwung fabrizierte bis sie sich total marode und schrottreif -und trotzdem die Umwelt immer mehr belastend- in die Hände Jener begab die eine ungeheure, ja dauerhaft blühende Konjunktur versprachen. *g*

hugo

Karl
Karl
Administrator

Re: gute nachricht -> rezession
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 18.01.2012, 09:22:32
beim thema bleiben! hier geht es nicht um eine angebliche oder tatsächliche "explosion" sondern um die konjunktur.
Das Thema der Bevölkerungsexplosion hat sehr viel damit zu tun, ob die wirtschaftliche Entwicklung positiv oder negativ verläuft. Arno hat recht, dass die explosionsartige Vermehrung der Menschheit seit etwa 300 Jahren einen Großteil der Probleme, die vorhanden sind, verursachen.

Es ist auch bekannt, dass die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes der Bevölkerungsexplosion in diesem Land entgegen wirkt. Insofern ist eine weltweite Rezession eine sehr schlechte Nachricht, weil sie unsere Umweltprobleme langfristig verschlimmert.

Wolfgang, Du begrüßt die kurzfristige Verminderung des Ausstoßes der Industrie, vergisst aber völlig, was eine Rezession für Milliarden von Menschen bedeutet und was die Langzeitfolgen sein können.

Ich würde qualitatives Wachstum, das nach meiner Erinnerung auch einmal auf Deiner Fahne geschrieben war, begrüßen.

Karl

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sittingbull
sittingbull
Mitglied

Re: gute nachricht -> rezession
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf hugo vom 18.01.2012, 10:00:38
nur die DDR hat diesen negativen Geniestreich fertiggebracht -so wie ich schon viele ärgerliche Argumente und dummen Behauptungen gelesen habe- das sie 40 Jahre lang ununterbrochenen Abschwung fabrizierte bis sie sich total marode und schrottreif -und trotzdem die Umwelt immer mehr belastend- in die Hände Jener begab die eine ungeheure, ja dauerhaft blühende Konjunktur versprachen.
geschrieben von hugo



zur ewigen "pleitelüge" über die DDR , empfehle ich diesen tv-beitrag der "frontal 21" redaktion des ZDF .


beutezug ost


sitting bull
Mitglied_bed8151
Mitglied_bed8151
Mitglied

Re: gute nachricht -> rezession
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 18.01.2012, 10:00:38
der vergleich mit der ddr hinkt gewaltig. gerade deren volkswirtschaft ist ein musterbeispiel für überproportionalen naturverbrauch und überproportionale umweltzerstörung. das wurde maßvoller, als deren wirtschaft crashte und dort ein wirtschaftssystem einzog, das wenigstens noch einen hauch von vernunft eingebaut hat.

industrielle wirtschaften, ob unter der herrschaft der partei oder unter der herrschaft der marktmächtigen, sind nicht nachhaltig, können es gar nicht sein.

ich bin im laufe der zeit bescheiden geworden... ich freue mich nun über jede konjunkturbedingte erholungspause und hoffe, dass diesmal die rezession über einen langen zeitraum geht.

--
Wolfgang
arno
arno
Mitglied

Re: gute nachricht -> rezession
geschrieben von arno
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 18.01.2012, 10:20:31
Hallo, wolfgang,

ich finde den Inhalt Deines Beitrages sehr ärgerlich.

Du weißt, dass unser Wirtschaftssystem nur funktioniert,
wenn Wachtum geschaffen werden kann, damit die Zinsforderungen
bedient werden können.
Das Wirtschaftselement "Wachstum" ist auch in den EU-Verträgen
so festgeschrieben.

Wenn Du dieses Wirtschaftssystem ablehnst, dann ist es
auch Deine verdammte Pflicht jetzt zu sagen, wie Du
dann ein sinnvolleres Wirtschaften Dir vorstellst.
Ansonsten ist für mich hier die Diskussion zu Ende.

Viele Grüße
arno

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Mitglied_bed8151
Mitglied_bed8151
Mitglied

Re: gute nachricht -> rezession
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 18.01.2012, 10:09:48
ich bin lernfähig. ich erkannte die mär vom "qualitativen wachstum" als grüne lüge (ich müsste einmal ein eigenes thema darüber aufmachen). ich bin damals, wie viele natur- bzw. umweltschützer, dieser agitprop aufgesessen. das ist viele jahre her. ich weiß jetzt, dass die industriellen wirtschaften (egal ob sozialistische oder kapitalistische) natur/umwelt dermaßen angegriffen haben, dass mittlerweile die ökologische nische der menschheit gefährdet ist.

henne oder ei?

'fortschritt' (linktipp) ist das schlüsselwort. diese weit verbreitete quasi-religiöse ideologie ist der eigentliche wachstumsmotor. wie jede ideologie ist auch die idee vom 'fortschritt' gift für die erde. - düstere aussichten. grund genug, finde ich, sich über jede ungewollte erholungspause für mensch, pflanze, tier zu freuen.

--
Wolfgang
pschroed
pschroed
Mitglied

Re: gute nachricht -> rezession
geschrieben von pschroed
Rezession.

Was ist gut oder schlecht an einer Rezession ?

Hält eine Rezession länger an, versuchen sich die Betriebe sowie die Industrie mit Kurzarbeit über dem Wasser zu halten ,das kann ein minus von circa 25% auf dem Lohn zur Folge haben was die Familien wieder weniger zu Leben haben. ist das gut ??

Wer zahlt die Kurzarbeit ? der Steuerzahler.

Ist eine Rezession nicht mit Kurzarbeit zu überbrücken, so werden Arbeitnehmer entlassen, die Hart IV Empfänger nehmen wieder zu die Familien (Kinder) rutschen auf das Existenz-minimum, ist das gut ?

Jeder sollte in unserem Alter die Erfahrung haben, um zu verstehen daß eine REZESSION niemals positiv sein kann.

Phil.
Die-Klostermaus
Die-Klostermaus
Mitglied

Wachstum, Wachstum über alles
geschrieben von Die-Klostermaus
als Antwort auf arno vom 18.01.2012, 10:34:26
... Du weißt, dass unser Wirtschaftssystem nur funktioniert,
wenn Wachtum geschaffen werden kann, damit die Zinsforderungen bedient werden können. Das Wirtschaftselement "Wachstum" ist auch in den EU-Verträgen
so festgeschrieben. ... arno
geschrieben von arno



Wo nur liegt des Rätsels Lösung? Wie können die Faktoren Bevölkerungswachstum/-explosion, Wirtschaftswachstum, Schonung der Ressourcen und der Umwelt, sozialer Ausgleich (= Bekämpfung der weltweiten Armut) und Profitinteressen- und vermehrung der Kapitalanleger/Reichen in ein Gleichgewicht gebracht werden?

Oder noch ein Gedanke:
Nehmen wir die Existenz einer steinzeitlichen Familie/Sippe - was hat diese an lebensnotwendigen Ressourcen (Wasser, Nahrung etc.) benötigt? Wieviel dergleichen etwa ein Mensch aus der griechisch-römischen Antike, aus dem frühen Mittelalter, aus der frühen Neuzeit, aus dem 19. Jh. und etwa der Aufwand der Menschen nach 1950 ... etwa in den USA, in Europa, in Afrika, in Asien?
Einige Parameter sind ja bekannt: Etwa der Wasserverbrauch der US-Amerikaner, der Europäer, bestimmter Menschengruppen in Afrika und Asien? Deren Müll-Hinterlassenschaften ...
Was ist, wenn etwa die über zwei Millarden Menschen in China und Indien jenen Ressourcenverbrauch der US-Amerikaner erreicht haben, dann noch rund 200 Millionen Menschen im indonesischen Bereich, vielleicht 400 Millionen Menschen aus Afrika (der Rest verhungert, verdurstet und krepiert in Bürgerkriegen sowieso) ...

Wenn man den Verbrauch - nur ein hypothetisches Spielchen - eines steinzeitlichen Menschen mit 1 ansetzen würde - welche Zahl müßte man heute für einen us-amerikanischen, europäischen Menschen ansetzen? 10, 100, 1000 ... oder gar noch mehr?
Allein der ungeheure Energie- und Ressourcenaufwand an Naturprodukten (Nahrung, Baumwolle, Holz) Öl- und Metallprodukten, an dem wachsenden Energiebedarf (Strom!!! Mobilität!!!), der Aufwand an Infrastrukturen, der Verkehrs- und Transportaufwand (um etwa Produkte mit einem Wassergehalt von 95 bis 99 Prozent durch Europa oder gar um die halbe Welt zu karren? Tomaten, Gurken, Kiwi, Blumen, Kirschen um den halben Erdball fliegen und transportieren), um einen Nahrungsmittelberg zu produzieren, von dem es heißt, daß 30 bis 50 Prozent nicht für die Ernährung verwendet werden, sondern verderben, einfach weggeworfen werden?
Mit jedem neuen Enkelchen - Großeltern schmelzen vor Rührung darin: "Das süße Kleine, welche Zukunft ...?" - beschleunigt sich die rasante Fahrt in den Untergang der menschlichen Spezie (die Natur wird's lässig überleben!), vor allem dann, wenn's so weiter geht wie bisher.

Wie beschworen es die Ritter der letzten Vernunft auf dem FDP-Parteitag: Wachstum, Wachstum, Wachstum! Was versprechen die zukünftigen Präsidentenkandidaten der USA: Wachstum, Wachstum, Wachstum.

Noch ein abschließender Gedanke:
Nehmen wir an, daß der ursprüngliche Aufwand des Menschen zu hundert Prozent dem Überleben des Menschen diente, also notwendig war.
Wieviel Prozent dieses notwendigen Aufwandes (Ressourcen, Arbeit, Geld) dienen heute dem Überleben eines Menschen etwa in einem Savannendorf? Oder eines Menschen in einer nomadischen Sippe in der Mongolei, den Millionen armer Menschen afrikanischer, asiatischer und lateinamerikanischer Millionenstädte, den reichen Menschen in jenen Städten? Dann wiederum der Aufwand der Durchschnittseuropäer und - gleicham als Krone des Wachstums- und Verbrauchswahnsinns! - der US-Amerikaner?
Und wieviel Prozent des Gesamtaufwandes, also von angenommenen 100 Prozent (an allem - Geld, Arbeit, wasser, Strom, Ressourcen), sind lebens- und überlebensnotwendig: 50 Prozent, 40, 30 ... 10?
Der Rest dient dem Vergnügen, der Unterhaltung, dem Prestige (mit irgendetwas muß man sich ja von den anderen distinguieren: Auto, Wohnsitz, Kleidung, Reisen, Luxus - weltweit Motor für einen mehrfache Milliardenwirtschaft und -industrie!) und - last bot not least! - den Zinsforderungen, den Profiterwartungen der Reichen, der Kapitalisten und der Investoren!
Das heißt im Klartext: Der weltweite Wirtschaftsbetrieb in seinem Wahnsinn und Widersprüchen dient nicht dem Menschen, der Menschheit als Gesamtheit, nicht oder allenfalls indirekt dem Interesse der arbeitenden Bevölkerung, sondern dem Erhalt eines Wirtschaftssystem, das man Marktwirtschaft oder Kapitalismus nennt.

Und das Groteske am Ganzen: Obwohl dies alles im Prinzip seit über 150 Jahren bekannt ist, nachdem immer wieder neue Erkenntnisse, Krisen etc. den Wahnsinn des Ganzen bestätigen, verifizieren - bis jetzt in diesen Zeiten der sogenannten Finanzkrise - , wird nicht nur so weiter gemacht, sondern es wird immer schlimmer.
Jeder Blick in die Wirtschaftsteile der großen europäischen und us-amerikanischen Zeitungen bestätigt die Dominanz, besser: die Diktatur des Kapitals. Börse als das Weltthermometer, Börse als Index, ob's der Welt gut geht oder schlecht ...
Es ist zum Kotzen.



Ob ich's noch erlebe: Die lebensnotwendigen Ressourcen (Land, Ackerland [!!!], Wasser, auch Bildung, ärztliche Versorgung etc. etc.) werden endgültig privatisiert und alles, aber auch alles dient nur noch dem Profitinteresse einiger Prozent der Weltbevölkerung.
Und jede nationale und vermutlich auch internationale Politik ist ohnmächtig und/oder abhängig - Korruption als eines der schlimmsten politisch-gesellschaftlichen Übeln!

Après moi le déluge! Und vergessen Sie nicht, allen ihren Enkeln diesen überflüssigen Mist und Müll unseres Konsumzeitalters in die Wiege oder auf irgendwelche Gabentisch zu häufen - es dient dem Wirtschaftswachstum. Und kommen Sie bloß nicht auf den Gedanken, etwa den lese- und bereits denkfähigen Enkeln das Büchlein "Wir sind viele: Eine Anklage gegen den Finanzkapitalismus" von Heribert Prantl (Süddeutsche Zeitung) zu schenken ... Alten brauchen Sie das Büchlein nicht zu geben, die bewirken nichts mehr, wollen nichts mehr bewirken oder kommen gerade über die Runden. Und die Unverbesserlichen wollen wir ja nicht ihren Glauben an Wachstum etc. nehmen, ihnen die Illusion rauben, es würde wieder alles gut werden ...



Die Klostermaus



Stichwort: [Grüne] Gentechnologie - auch diesem Bestreben liegt nicht etwa das Gemeinwohl, Verbesserung der Welternährungssituation (bei den 30-50 Prozent Verlusten! - Auch sonst ist der Hunger primär Folge von Verteilungssystemen und von politischen Strukturen!) zugrunde, sondern ausschließlich das Profitinteresse der Anleger. Von anderen Fragen und Problemen in diesem Zusammenhang gar nicht zu reden. (Von den sozialpolitischen Folgen für die Bauern gar nicht zu reden ...)
pschroed
pschroed
Mitglied

Re: Wachstum, Wachstum über alles
geschrieben von pschroed
als Antwort auf Die-Klostermaus vom 18.01.2012, 11:42:18
Zitat Klostermaus:

Und das Groteske am Ganzen: Obwohl dies alles im Prinzip seit über 150 Jahren bekannt ist, nachdem immer wieder neue Erkenntnisse, Krisen etc. den Wahnsinn des Ganzen bestätigen, verifizieren - bis jetzt in diesen Zeiten der sogenannten Finanzkrise - , wird nicht nur so weiter gemacht, sondern es wird immer schlimmer.
Jeder Blick in die Wirtschaftsteile der großen europäischen und us-amerikanischen Zeitungen bestätigt die Dominanz, besser: die Diktatur des Kapitals. Börse als das Weltthermometer, Börse als Index, ob's der Welt gut geht oder schlecht ...
Es ist zum Kotzen.
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Hallo Klostermaus.

Welche Alternative gibt es ?? um die 7 Milliarden zu ernähren ??

Wieder eine Kuh, Huhn hinter dem Haus ?

Es ist ebenso, die Menschen sind da, es gibt kein zurück, oder ? wohin ?

Phil.

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