Der Tag des Verzeihens


Der Tag des Verzeihens

Heute wird laut Kleinem Kalender der Tag des Verzeihens begangen. Verzeihen, vergeben, ein großes Thema, das uns ein Leben lang „begleitet“. Im zwischenmenschlichen Miteinander kommt es nun mal immer wieder zu Konflikten. Manchmal fällt es leichter und man kann sagen „Schwamm“ drüber“ und ein anderes Mal tragen wir Groll, Wut, Ärger oder Enttäuschung über jemanden Jahre und Jahre mit uns herum. Es kommt auch vor, dass langjährige Beziehungen wegen eines Vorfalls/Streits auf Dauer zerbrechen, weil man einander nicht verzeihen kann. Dabei wird oft nicht bedacht, solange man diese negativen Gefühle gegen eine Person hat, tut man sich selbst etwas an, weil man dadurch an sie gebunden bleibt und das vielleicht noch nicht einmal bewusst. Hier gilt nicht, "aus den Augen, aus dem Sinn".

Warum nur fällt es so schwer, zu verzeihen?

Es müssen noch nicht einmal schwerwiegende Dinge sein, die einen Bruch herbeiführen können oder es kann sogar ein Missverständnis sein. Keiner kann nachgeben und so bleibt es dabei. Manchmal aber kommt es doch zu tiefen Verletzungen, für die es Zeit braucht, um darüber hinwegzukommen.

Verzeihen befreit, man kann etwas loslassen, was einen bewusst oder unbewusst belastet. Dafür muss man auch mal über seinen Schatten springen können und es braucht keine körperliche Fitness dazu😉, aber eine gewisse seelische Kraft oder vielleicht auch Großzügigkeit gegenüber menschlichen Verfehlungen, von denen sich sicher niemand ausnehmen kann.

 

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Kommentare (17)

ladybird

Liebe Brigitte,
ich bin noch einmal hier, weil mir Dein Thema einen großen Denkanstoss gab:
so kann ich mir vorstellen, dass seltenst  jemand den anderen mit Absicht  verletzt ? Er hat es vielleicht nicht bemerkt und niemals verletzend gemeint, der Empfänger hat es allerdings als verletzend empfunden....und verspürt diese Bemerkung als "Schmerz",
deshalb sollte unbedingt für Klarheit gesorgt werden.!
Wie Du bereits in Deinem Antwort-Kommentar geschrieben hast, sollte erst etwas Ruhe  eingekehrt sein, um in aller Ruhe nochmals die Ursachen besprochen werden können.....bzw. aufgeklärt.....
das wollte ich eben noch anhängen
nochmals lieben Gruß aus dem schwitzenden Rheinland
Renate

 

Roxanna

@ladybird  

Danke, liebe Renate für deine Ergänzung. Ich glaube auch, dass Verletzungen wohl in den meisten Fällen in der Aufregung eines Konflikts geschehen und nicht bewusst etwas gesagt wird, um jemanden zu verletzten. Wenn das jemand täte, wäre es ziemlich bösartig, wobei es das vielleicht auch manchmal gibt. Aber das hat dann sicher eine Vorgeschichte.
Deshalb ist es ja so wichtig, in aller Ruhe, wenn sich die Wogen geglättet haben, miteinander zu sprechen und zu klären. So kann man sich ja auch besser kennenlernen und weiß dann, wo der andere seine Achillesversen hat.

Herzlichen Gruß zurück aus der momentanen Gewitterhochburg Freiburg 😁 von

Brigitte

 

ahle-koelsche-jung

Ohja, "Verzeihen", eine Gabe die nicht Jedem gegeben ist, bzw. die nicht Jede(r) akzeptieren kann.
Wobei man sich schon fragen sollte, will man verzeihen? Wie tief ist man verletzt? Kann man ein Ergebnis absehen wie es danach weitergeht?
Diese Fragen habe ich mir im ein oder anderen Fall auch gestellt. Bei den Meisten hat es dann mit dem Verzeihen und teilweise einem Neuanfang gut geklappt. 
Nichts ist umsonst, einen Versuch ist es wert.

VG a-k-J  
 

Roxanna

@ahle-koelsche-jung  

Verzeihen können, lieber Wolfgang ist ein Prozess, der je nachdem, wie sehr verletzt wurde, auch schon mal sehr lange dauern kann. Aber vielleicht, wenn sich die Aufregung gelegt hat und man in Ruhe darüber nachdenken kann, wie ist es eigentlich dazu gekommen, kann sich doch etwas lösen. Durchaus möglich ist auch, dass man tatsächlich mit diesem Menschen nicht mehr kann, aber für einen selber ist es so wichtig, dass man nicht auf Dauer so einen Groll in sich trägt. Das kann schon mal so ähnlich wie ein "Gift" sein und das tut einfach nicht gut. Man muss sich Zeit geben und kann nicht mit dem Kopf beschließen "Ich verzeihe jetzt mal". Als hier über das Thema schon mal geschrieben wurde, hat jemand erzählt, dass er sogar 15 Jahre dafür gebraucht hat.

Ich danke dir herzlich für deinen Kommentar und das dazu geschenkte 💗chen.

Liebe Grüße
Brigitte

Roxanna

Noch ein 💗chen habe ich von dir, liebe @Seija bekommen. Lieben Dank und herzliche Grüße an dich von

Brigitte


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Roxanna

Für das geschenkte 💗chen, liebe @mondie, sage ich lieben Dank und schicke einen herzlichen Gruß mit

Brigitte


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Roxanna

Lieben Dank sage ich für die geschenkten 💗chen an


@Liliom
@Muscari
@Syrdal
@ladybird
@Monalie

und wünsche mit herzlichen Grüße noch einen schönen Sonntag

Brigitte

 
 
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Christine62laechel


Zu privaten Beziehungen zwischen zwei Personen nur, egal ob Familienmitglieder, Bekannte, Freunde... Ich glaube, liebe Brigitte, dass es Umstände gibt, wo man sich zum Vergeben nicht verpflichtet fühlen muss, und wo man am besten auf den Kontakt verzichten sollte. Erstens, wenn sich ein dummes, beleidigendes, aggressives, usw. Verhalten der anderen Person wiederholt, und nicht nur einmal. Und zweitens, wenn sie/er es ganz bewußt, sogar mit Vergnügen tut, und jede Reaktion der anderen Seite als übertrieben gilt, oder dass sie Humor nicht verstehen kann, und so weiter. Es ist reiner Zeitverlust, verständnisvoll zu bleiben. Man muss da wie mit einer Mücke umgehen, die in der Nacht zu einem siebenten Mal summend geflogen kommt: Klatsch! :)

Mit lieben Grüßen
Christine

Roxanna

@Christine62laechel  

Vielleicht, liebe Christine hast du Recht 😁, wenn sozuagen Hopfen und Malz verloren ist, braucht man sich nicht weiter zu belasten und zieht eben einen Schlussstrich. Manche Beziehungen sind einfach nicht zu retten. In so einem Fall denke, dass man eher Erleichterung verspürt, wenn es vorbei ist.

Schmerzt aber eine Trennung, wird man doch vielleicht eher darüber nachdenken, ob die Beziehung nicht doch zu retten gewesen wäre, wenn man sich hätte aussprechen und verzeihen können. Es ist wirklich ein sehr vielschichtiges Thema mit dem Verzeihen und Vergeben. Wichtig finde ich, wenn etwas sehr belastet oder von Zeit zu Zeit ungute Gefühle macht, sich damit zu beschäftigen und einen Weg zu finden, wie man sich entlasten kann und das ist vielleicht manchmal verzeihen angesagt.


Herzlichen Dank für deinen Kommentar und liebe Grüße zu dir von

Brigitte
 

Manfred36


Du hast ein riesiges Thema, das Thema überhaupt, angerührt. Alle theoretischen Erörterungen darüber ziehen nicht richtig.
Feindschaften, also fehlendes Verzeihen, werden schon immer gemacht, gepflegt, vor allem wenn ich an Gruppenauseinandersetzungen denke.
Vergeben kann man Straftaten oder ihnen nahekommende Verletzungen, Unrecht.
Verzeihen kann man Verletzungen, die zwischen den Beiden spielen und den Vertrauensbereich beschädigen.
Sicher ist, dass man zunächst an sich selber messen muss und das Gefühl der „Rache“ nicht kennt.
Genugtuung verspüren ist allenfalls die Erleichterung darüber, das Etwas im verletzenden Sinne aufgelaufen ist, keinen Bestand hatte.

Ich bin in einer Nachbarschaftsfeindschaft aufgewachsen und weiß, was im Gruppenhass Menschen sich alles aussinnen können. Ich konnte so Vieles nicht verstehen, aber auch nicht feindschaftlich verübeln, weil ich ein autistisches Kind war, das die Dinge hinnahm. Auch als ich später umfangreiche Ermittlungsarbeiten im Rahmen der Rechtsstreitigkeit unternahm. Dem „Gegner“ die Hand schütteln wäre als körperlicher Angriff empfunden worden.

Meist spielt es natürlich zwischen zwei Personen und Eventualitäten. Auch da hatte ich das Jugenderlebnis des „Freundes“, mit dem ich sehr enge Dinge unternahm (Zelten usw.). Wir gerieten eines Tages in Streit, dessen (belanglose) Ursache ich nicht mehr kenne, und ich sagte, er bräuchte nicht mehr zu mir zu kommen. Das ließ sich nicht mehr gerade biegen, und wenn wir uns begegneten, auch im fremden Umfeld, war er nicht ansprechbar und sah durch mich hindurch. Nichtbeachtung als schlimmste Vergeltung überhaupt. Auch in der „Ignore-Funktion“ liegt so etwas drin.

 

Roxanna

@Manfred36  

Ja, lieber Manfred, verzeihen oder vergeben ist ein Riesenthema. Es ist ein Thema, das hochemotional besetzt ist und schon allein deshalb gibt es kein allgemeingültiges „Rezept“, wie man damit umgehen kann. Anhaltende Feindschaften mit Nachbarn stelle ich mir äußerst schwierig vor, weil man sich hier kaum aus dem Wege gehen kann. Ein Mensch, der Rachgefühle entwickeln kann, wird wohl kaum verzeihen können. Da kommt mir gerade die Arie aus der Zauberflöte in den Sinn: In diesen heil‘gen Hallen, kennt man die Rache nicht.
Mich können solche Geschichten, bei denen eine belanglose Sache zu einem Streit und endgültiger Trennung führt und sich das auch nach einer langen Zeit nicht wieder in Ordnung bringen lässt, schier zur Verzweiflung bringen. Wenn ein Mensch nicht bereit ist darüber zu sprechen, sich auszusprechen, stößt man an eine Mauer. Das tut weh und es führt auch dazu, dass in uns etwas Ungelöstes bleibt. Damit umzugehen, finde ich persönlich sehr schwer, gerade wenn es sich um einen Menschen handelt, der uns sehr wichtig war. Vielleicht geht es in einem solchen Fall darum, diesem Menschen verzeihen zu können, dass er sich so stur verhält und das Problem bei ihm zu belassen.


Danke für eine ausführlichen Einlassungen zu dem Thema und herzlichen Gruß

Brigitte
 

Roxanna

@Roxanna  

Danke, lieber Manfred für das Herzle. Es muss natürlich heißen: Danke für deine Einlassungen zum Thema.

LG
Brigitte

Syrdal


Liebe Brigitte, ganz sicher gibt es für das „Verzeihen-können“ kein allgemeingültiges „Rezept“, immer aber gehört ein „Sich-selbst-zurücknehmen-können“ dazu, ein Vermögen, das vor allem in noch jungen und damit zumeist längst nicht ausgereiften Lebensjahren kaum vorhanden ist, aber auch nicht erwartet werden kann. Bei wohl allen Konflikten wirken eine Unmenge sehr unterschiedlicher Faktoren mit, angefangen vom einfachen Missverständnis über Enttäuschung, Beleidigung, verletzte Eitelkeit bis hin zu gezielt schwerer Verletzung und wütend-irreversibler Zerstörung. Oft sind die Kontrahenten auch nicht fähig, den ersten kleinen Schritt zum Verzeihen aufzunehmen. Tödliches Schweigen oder auch dauerhafte Anwürfe sind nur zwei lähmende oder alles erstickende Hemmnisse zur Versöhnung.

Das Unvermögen, verzeihen zu können, ist so alt wie die Menschheit selbst und wurde nicht selten Anlass für Krieg und Vernichtung. Ob es je einen Zustand dauerhafter Friedlichkeit ohne Notwendigkeiten zum Verzeihen geben wird, ist m.E. zu bezweifeln. Das wäre in der Tat der „Himmel auf Erden“, den sich nur allzu gerne Wünschen würde –
mit Grüßen zum sonnigen Wochenende –
Syrdal


 

Roxanna

@Syrdal  

Ich danke dir sehr für deinen klugen Kommentar, lieber Syrdal, dem eigentlich nichts hinzuzufügen ist. Genau so, wie du es beschreibst, ist es im Großen wie im Kleinen. Wer stark in seinem Ego verhaftet ist, wird sich auch schwer tun zu verzeihen. Manchmal aber wird durch einen Konflikt auch eine mühsam verheilte alte Wunde wieder geöffnet und an das aktuelle Ereignis hängt sich eine alte Verletzung dran. Zwischenmenschliches Miteinander kann wirklich eine sehr komplizierte Sache sein, aber die Aufgabe ist, immer wieder an einem friedlichen Miteinander zu arbeiten, auch wenn es sehr mühsam sein kann und manchmal auch hoffnungslos erscheint.

Herzliche Grüße zu dir von
Brigitte

ladybird

die Friedenstaube kann eigentlich nur wieder "flattern",
liebe Roxanna,
wenn man gegenseitig eine Aussprache hat und eine Erklärung und Aufklärung des eventuellen Mißverständnisses statt finden läßt?
Auch wenn es dafür erst einmal etwas Zeit kostet, um sich zu beruhigen. Es ist ganz verkehrt umgehend auf Verletzung zu reagieren, diese muß erst einmal ein wenig "heilen" damit sich die Emotionen erholen.
Danach sollte unbedingt in aller Sachlichkeit dann die Ursache der Verletzung besprochen werden.
Es wird nicht immer ganz leicht sein, aber kann beiden Seiten nur "helfen"
das wünscht jedem mit Gruß zum friedlichen Wochenende
herzlichst
ladybird-Renate

Roxanna

@ladybird  

Das, liebe Renate, ist der Idealfall. Ich kann dir nur zustimmen, dass man in der ersten Aufregung so etwas nicht klären kann. Erst muss sich alles etwas beruhigen. Und gelingt es dann, sich wirklich in aller Ruhe auszusprechen und zu klären, wie ist es dazu gekommen, was so verletzt hat usw., kann man unter Umständen verzeihen, wenn die Einsicht da ist. Manchmal kennt man ja auch die Achillesversen eines anderen Menschen nicht und weiß nicht, was ihn verletzt. Auch das muss geklärt werden. Ich finde, wenn es zwei Menschen gelingt, sich zu verzeihen und darüber hinauszuwachsen, sind auch sie selber wieder ein Stück in ihrer Entwicklung „gewachsen“. Ich danke dir herzlich für deinen Kommentar und schicke liebe Grüße nach Kölle

Brigitte

 

ladybird

@Roxanna  👍👍👍 sagt Renate


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