Die Entstehung der Biergärten.


Zum Vatertag – die Entstehung der Biergärten.

Heute ist nicht nur Christi Himmelfahrt, sondern auch Vatertag.
Mir stellt sich die Frage: „ Warum ist ausgerechnet an
Christi Himmelfahrt Vatertag?“

Eines ist sicher, wer von diesen Vätern oder Männern diesem
sogenannten Vatertag ausgiebig zuspricht, ist wahrscheinlich am Abend eine Bierleiche und befindet sich auch im Zustand einer Art Himmelfahrt,
und bei einigen, so nehme ich an, wird auch zu später oder frühen Stunde ein weiblicher Erzengel, hoffentlich nur verbal, sein Flammenschwert schwingen.

Bierleichen – hat es auch vorher schon zu anderen Anlässen gegeben, und wird es auch weiterhin, bei anderen Gelegenheiten, geben.

Aber nun ein kleiner Beitrag zur Historie der Biergärten.

Wie könnte es anders sein, das klassische Land für diese reizende
Erfindung ist natürlich Bayern.
Biergärten entstanden in Bayern im 19. Jahrhundert in München,
als vorwiegend untergäriges Bier getrunken wurde.

Dieses durfte nur in den kalten Monaten hergestellt werden;
so lautete ein entsprechendes Dekret von König Ludwig dem 1.,
da die Gärung bei Temperaturen zwischen 4 und 8 Grad erfolgen musste.

Damit auch im Sommer dieses Bier ausgeschenkt werden konnte,
legten größere Bierbrauer in den Flusshängen der Isar Bierkeller an,
in denen man in der Lage war, das gebraute Bier entsprechend gut kühl zu halten.

Um die Durchschnittstemperatur des Lagers weiter zu senken, wurden Kastanien gepflanzt, die mit ihrem dichten Blätterdach im Sommer guten Schatten boten und der Boden wurde mit Kies gestreut.

Allgemein wird angenommen, daß damals die Leute einen großen
Maßkrug mitbrachten, um das gekaufte Bier mit nach Hause zu nehmen. In den heißen Sommermonaten wurde das Bier jedoch oft bereits direkt vor Ort verkonsumiert.

Die Kastanien wanderten im Laufe der Jahre mit. Gott sei Dank.

Und so erfreuen wir uns, wenn wir die Gelegenheit dazu haben,
an der einmaligen Atmosphäre unter dieser, zu ihrer Zeit rot und weiß blühenden, prächtigen Herrlichkeit.

Einen schönen Vatertag mit Sonne und kühlem Bier
wünscht

Sarahkatja





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Kommentare (6)

Traute ach wie schön! Die Romantik hat uns geprägt, darum stehen wir mit verständnisvollen, Blicken da, wenn wir solch Szenen sehen.
Aber es geht uns vom Erlebten nichts verloren. Manches mal ist es ein bisschen von anderen Ereignissen überlagert. Wenn aber der Moment da ist und ein Wort, oder eine Melodie die Erinnerung weckt, dann ist sie da.
Bei uns in Chemnitz hatten wir 1958, als ich hier eintraf eine Freilichtbühne in einem Stadtwald aus uralten Buchen. Dort eine Liebesfilm sehen und dann durch das Blätterdach mit Mondschein verwöhnt werden, ich lief wie auf Wolken.
Da brauchte es kein Sekt, ein Wort ins Ohr geflüstert hatte die selbe Wirkung.
Das sind wertvollere Erinnerungen, als man mit Geld bezahlen könnte.
Ich lese gerne von anderen Orten und ihrer Geschichte.Regensburg war im Mittelalter schon eine beliebte Stadt und wenn sie durch den Krieg nicht zu sehr zerstört wurde, gibt es da sicher ganz wunderbare alte Sehenswürdigkeiten.
Mit ganz freundlichen Grüßen,
Traute
sarahkatja Liebe Traute,
und so gelangte die Idee der Biergärten mit ihren
Schatten spendenden Kastanienbäumen auch nach Regensburg.

Diese Stadt liegt mir besonders am Herzen, weil hier älteste
Geschichte und modernstes Leben eine Symbiose eingegangen sind,
ohne dass das Eine das Andere zerstört.

Die Biergärten sind hier, wie überall, beliebte Treff – und Verschnaufpaus - Punkte.
Doch nicht nur für Familien oder Vatertagsträchtige, sondern auch für ganz
junge Leute. Sogar für Liebespärchen.

Einen kleinen Ausschnitt aus einer Geschichte von mir, sende ich für Dich:


" Es war schön mit ihm zu tanzen, seine Nähe zu spüren, besonders bei den langsameren einschmeichelnden Melodien, aber auch bei dem flotten Quickstepp schlug ihr Herz schneller und sie musste es sich eingestehen, ob sie wollte oder nicht, nicht nur wegen des Tempo.

Sie wunderte sich, daß sie die Tänze noch so gut beherrschte.
Sie hatte als junges Mädchen nie Unterricht gehabt, sondern Musik und Rhythmus hatten sie das Tanzen gelehrt.
Auch ihr Mann war ein guter Tänzer gewesen.
Aber das lag lange zurück.

Später gingen sie über die uralte Steinerne Brücke zur Vorstadt. Vom Fluss wehte ein erfrischender, kühlender Wind.
Schon von Weitem leuchteten ihnen die vielen bunten Lampions des dortigen Biergartens entgegen.

Unter den blühenden weitausladenden Kastanienbäumen saßen junge und ältere Leute und genossen die milde Nachtluft.
Flinke Kellnerinnen brachten Getränke und auch Speisen an die Tische. Hier dachte noch niemand an`s Schlafengehen. Von der anderen Flußseite grüßten der angestrahlte Dom und die Lichter der Altstadt.

Sie setzten sich an einen der freien Tische vor der niedrigen Mauer, die das Gasthofgrundstück zu den steil abfallenden Flusswiesen hin abschloss und schützte. Auch hier säumten Kastanienbäume die Abgrenzung.

Einige junge Pärchen saßen auf der Mauer. Einige in der Hocke, andere ließen ihre Beine von der Mauer hinunter baumeln, sahen zum Dom und zum Fluss hinüber, lachten
und küssten sich, und taten überhaupt, als gäbe es nur sie auf der Welt.


Schön wär’s Traute, noch einmal jung zu sein, aber mit etwas mehr Verstand als damals,
und in einer gnädigeren Zeit.

Es grüßt Dich herzlich
Sarahkatja





Traute Danke, das war mir wirklich neu. Aber einleuchtend, wenn man Deinen Beitrag liest. Sehr gut gemacht!
Mit freundlichen Grüßen,
Traute
finchen ..dann sei froh, daß Du Deinen Hund nicht vor dem Ertrinken retten mußtest.
mein Hund "Karlchen" stieg mal in den Bach, in dem er laufen konnte, doch ach - der Bach war angeschwollen und Karlchen fand keinen Grund unter seinen Füßen und zappelte hilflos treibend vor sich hin. Ich sprang rein und rettete ihn unter der Brücke und seitdem ist er nie wieder ins Wasser gegangen.
Mit der Jahreswäsche gab es dann auch noch Probleme..............
'nen lieben Gruß
und ein schönes Wochenende
Dein Moni-Finchen
nixe44 mit Mann und Maus, nö Hund, endete nicht im Biergarten, sondern im köstlichen Nass
der "Saale".
Nicht ich hatte den größten Durst, sondern unser Hund.
Er hätte ja auch die Bremse ziehen können, nein was macht der, er springt während der Fahrt aus dem Fahrradanhänger.
Es grüßt die kniekühlende Monika
finchen mit meistens sommerlichen Wetter ausgestattet, erübrigt sich die Frage nach dem Erfinder. Der Kirchgang, der verpflichtet, der endet sowieso am nächsten Bierausschank.
Bei schönem Wetter bietet sich ein Biergarten an und ach berbipsch, die Sachsen mit den Anliegerstaaten kannten das auch schon, bevor es "Vatertag" gab.
Himmelfahrt ergab einen Wandereffekt - mit Mutter und Kind - der Sommer naht, laß uns raus in die Natur, wir gehen mit. Letztendlich war dieses Programm - den Frauen wohl zuwider - mit einem bierseeligen Mann nach Hause zu gehen. Und daher dürfen sie alleine sehen, wie sie nach Hause kommen. Punkt!
ein belustigtes Finchen
mit Sommergruß für Dich

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