Fee der Sonnigen Halbinsel


Fee der Sonnigen Halbinsel
Kapitel 14


Der Rasen  vor der Scheune und der Platz vor dem Schloss waren mit Menschen  gefüllt : Elanen in Brillen und Zauberer, die ihnen zu Hilfe kamen. Alle freuten sich, kuschelten, redeten, Elanenkinder liefen, sprangen, schrien vor Freude. Elanen nahmen die Energie der Sonne und die positiven Emotionen der Zauberer auf und wurden  stärker und selbstbewusster. Elisha und ihre Freunde standen unter der Fichte und beobachteten begeistert die allgemeine Freude.
«Wartet! Wir haben das Wichtigste vergessen!» Julius kam zu ihnen. «Stella, hält der Besen uns beide aus? Elisha, hilfst du uns?»
«Natürlich!»  riefen die Mädchen im Chor. Stella mit Julius auf dem Besen, und hinter ihnen Elisha flogen in die Scheune unter dem  Dach ein. Jeder von ihnen nahm eine Kugel  in die Hand.  Elisha trug  eine meerfarbene Kugel, kühl und glänzend. Julius hielt eine große goldene Kugel, und Stella packte vorsichtig eine warme orangefarbene Kugel. Als sie aus der Scheune flogen, feuerten sie bunte Erinnerungskugeln in den Himmel. Die Kugeln flogen und schwebten langsam durch den blauen Himmel in Richtung der magischen Städte. Die Kinder kehrten für weitere Kugeln in die Scheune zurück. Hier gab es bereits viele Elfen, die ihnen  halfen. Nach fünf Minuten waren alle Kugeln am Himmel. Es war ein unvergesslicher Anblick! Alle Anwesenden schwiegen und blickten auf, folgten mit den Augen dem magischen Flug der bunten Erinnerungskugeln. Alle wurden von einem warmen Gefühl der Freude, der Ruhe, der Gemütlichkeit und der Hoffnung umarmt. Bald verschwanden die Erinnerungskugeln hinter hohen Bäumen.
Da kam aus dem Wald  Isolde gelaufen, die Braut des flüchtigen Theognids. Ein ganz junges Gesicht, das das Mädchen mit einem Schal vor der Sonne  verdecken wollte, war von Tränen nass. Und der teure Kapuzenmantel wurde von Dornen  und Ästen zerrissen.
«Verzeiht mir! Ich will nicht! Ich will nicht in aller Welt herumwandern! Ich will mit allen zusammen sein! Verzeiht mir!»  Und sie weinte noch mehr. «Ich werde mich bessern! Ich werde arbeiten! Ich will mit allen zusammen sein…»
«Beruhige dich, Isolde, wir beobachten dein Verhalten, dann entscheiden wir, was mit dir zu tun ist,» sagte Herr Waldschrat und führte sie in die Scheune, um ihr dort eine magische Brille anzuprobieren.
Von den Aufregungen und Gemütsbewegungen sind alle sehr müde geworden. Nach der Vereinbarung, sich morgen zu treffen, trennten sich alle. Die Zauberer gingen in ihre Städte und die Elanen  ins Schloss, um sich vor dem morgigen Tag auszuruhen. Er versprach schwierig, aber interessant und sonnig zu sein. Doch die Elanen konnten sich nicht sofort ausruhen und ins Bett gehen. Sie beschlossen, das Schloss ein wenig zu reinigen, die Fenster zu putzen und ein festliches Abendessen vorzubereiten. Die Männer stellten Möbel um, schüttelten Teppiche und Läufer aus, öffneten Fenster. Die Frauen wischten den Staub von Möbeln ab, säuberten Fenster und Böden. Die jungen Elanenmädchen, und mit ihnen auch Isolde, haben die Vorhänge gewaschen und auf dem Rasen zum Trocknen aufgehängt. Die Mutter von Julius hatte mit den Helferinnen ein festliches Abendessen vorbereitet. Der Tisch wurde im großen königlichen Wohnzimmer gedeckt.
Wie schön war es: alle saßen zusammen an einem großen Tisch in einem sauberen, hellen Raum, aßen köstliche Gerichte und sprachen über alles auf der Welt. Sie fürchteten nichts:  kein Licht, keine Feinde, keinen morgigen Tag…
Sie gingen alle spät zu Bett. Julius lag auf einem sauberen Bett, das Fenster war offen. Durch saubere durchsichtige Vorhänge leuchtete der Mond, beruhigend sangen die Zikaden. Der Junge sah in der Dämmerung, wie süß die Schwester schlief und einen Teddybär umarmte. Ihr Haar leuchtete mit mildem gold-orangefarbenen Licht. Die müden Eltern schliefen fest auf dem großen Bett, das sie aus der königlichen Schatzkammer brachten. Julius erinnerte sich an den vergangenen Tag, dachte an neue Freunde und an all das Gute, was ihm und den Elanen passieren würde. Mit Freude und Hoffnung in der Seele schlief er ein und hatte sonnige Träume.

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