Herbstreise in das Kleinwalsertal


Herbstreise in das Kleinwalsertal

Es war etwa im Jahre 1963 als wir für die Herbstferien eine Reise in das Kleinwalsertal planten und auch durchführten. Wir nahmen uns eine kleine Ferienwohnung, und mit unseren drei Töchtern Jutta, Petra und Christa ging am frühen Morgen die Autoreise los. Die gepackten Koffer wurden am Abend schon verladen. Frühstück für die Fahrt war auch im Kofferraum .
Unter dem Sitz stand ein verstecktes Nachttöpfchen, denn einer von den Drei musste auf so einer Reise immer brechen. Es stand uns ja eine Berg und Talfahrt bevor. Bekanntlich kann man ja nicht auf der Autobahn anhalten , wo man will, und so mussten wir einplanen das immer überraschend etwas kam.
Auf dem Rücksitz war soviel Platz , das die drei sich an dem frühen Morgen noch auf ihre Kissen ausruhen , oder schlafen konnten. So war es eine ganze Strecke ruhig, bis wir einen Parkplatz zum ersten Frühstück anfuhren. Die Hälfe der Fahrt lag ja schon hinter uns.

Wir beobachteten den Sonnenaufgang und die Fahrt ging in den Urlaub weiter,
Ich hatte schon früh am Morgen ein sehr schönes Buch mit Erzählungen auf meinem Schoss liegen. Die Kinder kannten die Geschichten schon vom Kindergarten her. Aber immer wollten sie diese wieder neu hören. Das Buch hörte sich schon sehr gut an .
. Was die Grossmutter erzählte. ,.

Diese Grossmutter erzählte zu schön von der Hexe Tannenmütterchen. Diese Geschichten mussten ich jeden Abend vor dem Schlafengehen vorlesen. So konnten unsere Kinder die Geschichten fast auswendig. Aber wehe , wenn ich mal einen Satz anders vorlas, so erklangen von hinten ,

Halt Mutti,,das ist anders. Schau noch mal genau hin, Und wenn ich wörtlich alles wiederholte, dann war Ruhe im Auto---.
So kamen wir nach einige Stunden in Oberstdorf an.
Wir legte eine Pause ein, denn eine andere Gegend mit Felsen und Wald lockte uns mit Vorfreude auf unser Ziel. Wir mussten ja auch mal unsere Beine bewegen , und so sahen wir uns diese kleine Stadt an.
Nachdem wir frisch gestärkt waren , fuhren wir in das Kleinwasertal ein. Da gab es nur die eine Strasse, die durch die Felsen befahrbar war, und uns an unser Ziel führte,
. Das diese nun überfüllt mit Einreisenden und Ausreisenden Autos war, ist wohl klar.
Die Gegend mit den hohen Felsen , versetzte uns in ein Wunderland und wir bestaunten die Gegend, je mehr wir in das Tal rein fuhren.


Ritzlern, Hirschegg ,Mittelberg und Bad,

das waren die einzigen Orte in dem Tal .
Unser Ziel war Bad , der letzte Ort--- danach kam nichts mehr , nur noch Felsen. Gleich fanden wir auch unsere Ferienwohnung die wir mit Freude bezogen. . In kurzer Zeit war diese fremde Wohnung bewohnbar und heimisch von uns eingerichtet.
Den Esstisch stellten wir ans Fenster , Gardinen wurden zurückgeschoben, und wir erfreuten uns an der schönen Aussicht. Auf den hohen Bergen lag auch im Sommer noch Schnee.
Mutti , Papi , seht mal , da oben liegt noch Schnee .Hurra, was ist es hier so schön. Alle Fünf waren wir begeistert,
Am ersten Abend fielen wir nach der langen Anreise müde und dankbar ins Bett.
Schon früh am Morgen weckte uns eine Stimme, Mutti dürfen wir aufstehen. ? Aber sicher-- und bitte geht ohne Lärm und zanken ins Bad .
Am Abend zuvor hatte ich schon für uns fünf alle Kleider abgestimmt zu der Natur die wir später ergründen wollten, rausgelegt. Hohe Felsen und Wald spenden ja nicht die Wärme , wie am Meer oder in der freien Natur. Dadurch war es dort immer etwas kälter,

Ich hatte auch schon früher auf unseren Reisen die Erfahrung gemacht, dass Erkältung und Mandelentzündung sehr oft unseren Urlaubsplan umwarf.
Nachdem wir gemütlich Kaffee tranken , denn wir waren ja alle hungrig vom Vortag , wo es bei der Anreise kein Mittagessen gab , machten wir gemeinsam unseren Tagesplan.
Zuerst gehen wir mal durch den Ort , schauen wo wir einkaufen können, wo wir auch mal zum Essen hingehen können, Danach machten einen Besuch in die Kirche, wo wir alle uns bedanken wollten , das unser Schutzengel uns alle fünf gesund hier her begleitete.

Nachdem wir uns schon etwas heimisch fühlten , sahen wir uns nach den Wanderwegen um.
Christa blieb als Kleinste immer an Papis Hand,
Die anderen zwei waren 5 und 6 Jahre älter als Christa, Die zwei blieben in meiner Nähe. So gab es keine Unstimmigkeiten.
Wir beobachteten , das Busse mit Schifahrer angefahren kamen , und hier in Bad ausstiegen , Hier war eine bekannte Schischule. Also musste ja auch ein Lift da sein , der die Schifahrer zum Schilaufen zum Schnee brachte.
Toll, da werden wir auch hochfahren, aber hatten wir für den Schnee auch alle Schuhe dabei.? Nein das leider nicht, aber hochfahren konnten wir doch ,denn in der Nähe des Liftes war ein Hotel.
Unsere Kinder jauchzten ,und für die kommenden Tage stand es auf dem Plan.
Schnell verging ein Tag nach dem anderen, und wandern zu einer Hütte war angesagt.
Früh tranken wir Kaffee, und wir waren auf unsere Wanderung eingestellt und auch angezogen.
Es stand uns ein schöner weiter und hoher Anmarsch bevor.
Doch, da wir alle gut ausgeruht waren , und die Hütte auf dem Berg im Blickfeld hatten , , schritten wir fünf wohlgemut los.
Am Wegrand gab es so viele Blumenarten, die wir bestaunten, und auch Bäume, wo Papi für jeden einen Stock abmachte . So ein Stock war schon , wie eine Belohnung für das Laufen. Die Kinder marschierten froh und munter mit uns den Berg hinauf ,
Manches Wanderlied schallte durch den Wald.
Christa ,unser Jüngste wurde aber bald müde,
und Papi nahm sie auf die Schultern , Hoch oben auf den starken Schultern sass sie nun ,und hatte den Blick von oben.
Ich hörte in unserer Nähe einen Specht an einem Baumstamm klopfen. Leise leise sagte ich , geht alle weiter , dann sehen wir gleich den Specht.
Und wirklich , wir konnten ihn am Baumstamm beobachten , wie er mit seinem spitzen Schnabel klopfte. Dort suchte er nach Ameisen und Käfer.
Wir konnten uns aber nicht lange aufhalten , denn wir wollten zum Mittagessen oben an der Hütte sein.

Schritt für Schritt gingen wir singend den Berg hoch , als es zu meinem grossen Kummer anfing zu regnen.
Auch das noch , und wir waren nicht auf Regen eingestellt..
Umkehren konnten wir nicht mehr , denn wir hatten die Hütte schon im Blickfeld.
Unsere Haare waren schon sehr schnell nass, und unser Jacken schützten uns noch vor dem durch und durch nass sein. .
Doch was sahen wir am Wegesrand,? Riesengrosse Blätter
die noch grösser waren als die Rhabarberblätter aus unserem Garten.!!!
Christa war nun ausgeruht,kam von Papis Schultern runter, und gleich liefen alle drei an den Wegrand.- Papi holte sein Taschenmesser aus seiner Tasche .und schon ging die Suche nach den grössten Blättern los., Jeder wollte nun den grössten Hut haben . Aber denkt euch , die Blätter hatten einen Stiel, den konnte man gut in die Hand nehmen, und die Blätter waren so gross, das sie unsere Schultern bedeckten, wie ein Regenschirm.
Als wir alle fünf gut Bedacht waren ,und den Stiel fest in der Hand hielten , ging es doppelt so gut und schnell, den Rest des Weges zu der Hütte,
Der Hüttenwirt sah uns von oben schon anmarschieren, Er stand in der Türe ,und lachte uns an. Na ihr armen , ihr seid ja schön nass. Kommt mal rein , legt eure nassen Jacken an den Kamin , der schön warm ist , und euch und die Jacken schnell trocknet.
Was dann kam ---die Augen von Jutta, Petra und Christa wurden immer grösser, Der Wirt brachte lachend jedem Kind und uns einen klaren Schnaps.
Ich lachte den Wirt an , die Kinder dürfen so einen starken- Kurzen -doch noch nicht trinken, Ehe ich ausgesprochen hatte ,sagte der Wirt . Ich habe meine Erfahrung , denn dann wird niemand von euch krank. Oh, Gott krank werden sollte nun keiner von uns. Also runter mit dem Zeug.
Tapfer schluckten unsere drei das fremde scharfe Zeug. Danach gab es ein zünftiges heisses Essen. Ich glaube es war Suppe. Munter sprangen unser drei in der Wirtschaft rum , denn weitere Gäste waren keine da,.
An den Rückmarsch dachten wir lange nicht .
Als Papi dann mal nach dem Regen an der Haustür nachschaute, war es draussen wieder trocken. Unser Schuhe und Jacken waren in der Zeit auch alle an dem warmen Kamin trocken geworden.
Da Nebel aufzog , war es besser nun Abschied zu nehmen und den Heimweg anzutreten.
Zum Aschied gab uns der Wirt jedem Kind ein kleines Schnapsfläschen , natürlich leer, mit zum Andenken nach Hause.
Der Rückweg ging nun Bergab viel schneller, und dankbar und müde erreichten wir unsere Wohnung.
Am anderen Morgen lachten und erzählen wir noch von unserer schönen Wanderung, und ganz besonders von dem Wirt , der uns mit so viel Liebe empfangen hatte , und verwöhnte,





Anzeige

Kommentare (0)


Anzeige