Schneesturm und Käfer Bauj,1948


Als es noch die richtig alten "Käfer" mit geteilten Heckfensterchen und auch Schneestürme in Oldenburg/Oldb gab, da mußte man unterwegs sein. Das Abenteuer pur. An Winterbereifung war damals noch nicht zu denken, aber an Schneewehen. Und somit begab es sich, daß meine Freundin auf die Idee kam noch zum Bauern fahren zu müssen um Milch und Eier zu holen. Gesagt, getan, mein "Frosch", so nannte ich ihn, weil er dunkelgrün war, sprang ohne Murren an und die Fahrt ging los. Alles prächtig, Milch wurde geholt, die Eier auf einem tableau mitbalanciert und beim Einsteigen war schon Hilfe nötig, aber man saß letztendlich und fuhr zurück mit einer Abkürzung. Und das war ein Fehler!! 20 Meter vor unserem Ziel auf einem Feldweg stapelte sich eine Schneewehe auf, aber links außen sah es noch recht flach aus. Also: Jutta festhalten und was hatte ich gelernt? Gas und durch. Ja, es gab einen Anprall, einen leichten Dreher und die 20 Eier klebten an der Frontscheibe und der Frosch saß fest. Die eierpampe rutsche so langsam nach unten in Richtung der kleinen Wärmeschlitze der Frontscheibenheizung, wenn man das überhaupt als Heizung bezeichnen darf. So gut es ging, haben wir den Schmodder versucht aufzuhalten um sich nicht langsam darin zu vertiefen. Ein hoffnungsloses Unterfangen, es klebte schließlich alles. Jutta stapfte nach Hause, holte ihren Vater von der Couch und der seinen Träcker und anschließend mich mit meinem Frosch aus der Schneewehe. Ende gut? nee, es kam der Frühling und es stank nur noch in dem Auto. Von Heizung hat man nicht viel gemerkt, aber irgendwo muß es doch geheizt haben ?! Jedenfalls, den Sommer habe ich mir nicht mehr angetan und den Frosch verkauft und ein Kadett wurde der Nachfolger. Mein zweites Auto und das hatte ein Leck an der Scheibendichtung. Aber die Geschichte das nächste Mal.
Finchen

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Kommentare (8)

finchen alle Käfer flehten um Benzin! Nur meine Nachbarin wollte mal sparen und betankte ihren Käfer aus Versehen mit Diesel. Der Tank wurde ausgesaugt und mit mehr und mehr Benzin hat er sich von seinem Schluckauf erholt.
Gruß Finchen
finchen eine undichte Windschutzscheibe !!!!!!!!!!!!!!!!! und noch andere undichte Stellen der Gummidichtungen.....
und das in Oldenburg bei Regen, sowieso das Standardwetter.
Kehrschaufel und Putzlappen schwingen, war nach dem Dienst angesagt. Auch ein Traum von Auto, ansonsten fegte er ganz hübsch durchs Gelände. Immerhin 40 PS, wow.
Gruß Finchen
Juxman Schade das Du den Stinker verkauft hast.Der arme Kerl hat Dir doch sicher gute Dienste geleistet. Aber so ein Kadett der hatte was,gell ? Gruß, Heiner.
finchen hallo Coala-Bärchen, der neue Besitzer hat sich nie beschwert, es war ein armer Bundeswehrler, der froh war nach Kaiserslautern/Pfalz fahren zu können. Und ein "Echter" hält das durch, allein schon, wenn die Liebe ruft.
Jedenfalls hatte ich auch noch einige Erlebnisse mit meinem Frosch, der nie aufgab und ich auch nicht. Autoschrauben von der Pike auf gelernt. Auch als Wühlmaus war er sehr gut zu handhaben. Ja, das erste Auto scheint immer ein Erlebnisauto zu sein.
Liebe Grüße aus der Heimat in Deine Heimat.
Dein Moni-Finchen
koala hatte in Deutschland einen Kaefer aus zweiter, oder war es sogar dritter Hand. Auf ihn trifft die Reklame von VW zu, denn er lief und lief und lief.Ich bin zwar in aehnlicher Situation wie Finchen in einer Schneewehe steckengeblieben. Aber das war ganz allein mein Verschulden.
In Australien ist er heute noch ein Kultauto. Inzwischen werden die Ersatzteile fuer ihn knapp. Aber der richtige alte Australier ist ein guter und einfallsreicher Automechaniker.
LG Anita/Australien
Komet ich kann nur Gutes vom Käfer berichten. Er hat uns niemals in Stich gelassen, ob im Winterurlaub - übrigens haben uns dann immer die Mercedes Fahrer gebeten,sie wieder mit auf den Berg zu nehmen - oder in südliche Gefilde. Unser Gold Käfer war einfach Klasse.
Mit wenig Schnickschnack sind wir überall hingekommen.

Es grüßt herzlich Komet
ortwin Ein Kamerad war so hilfsbereit, meine Familie mit seinem Käfer wieder mit nach Hause zu fahren. Es war kalt, die Heizung wurde gebraucht. Alle musste husten - es stellte sich im Sanitätsrevier die Monoxyd-Vergiftung aller heraus: die Heizbirnen, die die Abgase zum Heizen durchführten, waren kaputt. Glück im Unglück gehabt.

Mit meinen Töchtern war ich mit dem Secondhand-Käfer von Bayern nach Bonn zu ihren Großeltern gefahren. Der Motor hatte Schwierichkeiten: ein Ventil schloss nicht mehr richtig, also diesen Zylinder kaltgestellt und vorsichtig wieder heimwärts gefahren. Da wurde der Motor ausgebaut, den Zylinderkopf zur Werkstatt gegeben, um das neue Ventil einzupassen. Und da der Motor nun man auf der "Schlachtbank" lag, wurde er mit Diesel schön gesäubert - man ahnt ja nicht, was in Gebläseinnern für ein Kniest klebt.
So gegen Mitternacht wurde der Motor mit dem Flaschenzug wieder in den Käfer manövriert, alles angeschlossen, Probestart: prima, kam sofort. Aufräumen, Licht aus, raus und Türen zu, ab nach Hause. Unterwegs dann die Überraschung: Qualm in der Bude, es stank nach Diesel. Es hat schon eine Weile gedauert, bis der Käfer wieder "stubenrein" war.

Man kann doch viele Käfergeschichten erzählen - ein allseits geliebtes, robustes Vehikel.

ortwin
koala Offensichtlich hatte der neue Besitzer keine empfindliche Nase.
Sonst haette er sicher bald vor Deiner Tuere gestanden und Dich gefragt, wo Du die Stinkbombe versteckt hast.
LG Anita/Australien

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