Spielzeug „Modellbahn“ ?


Spielzeug „Modellbahn“ ?
Da habe ich darüber geschrieben, daß der Abschied verschoben wird: es ging um die Modelleisenbahn.
So viele Ratschläge kamen auf mich zu, ob ja ob nein. Ich habe es nicht fertig gebracht, den „Cut“ zu vollziehen.
Ich habe Fotos herausgesucht, um doch zu zeigen, wie stramm das „Baby“ ist. Ich hatte im Keller die schon seit Januar 2008 gestapelten Kisten umgeschichtet. Soo viel ist es doch eigentlich nicht. Und doch: da sind alleine die Lokomotiven, ob Dampf, Diesel oder elektrisch, der 15ständige Ring-Lokschuppen reicht nicht aus, sie alle abzustellen. Dann noch die Wagons aus allen möglichen Epochen.
Aber ich kann so groß nicht mehr aufbauen – in diesem Leben wird die Bahn ja so wie so nicht mehr fertig.
Ermuntert hat mich mein Spatz, ein kleines Stück Anlage in der zukünftigen (gewünschten) Q3A-Wohnung aufzubauen (übrigens das erste Weiberl, die nichts gegen dieses Hobby hat).
Ich sah die Fotos durch, die ich damals (2006) mit meiner erste Digi-Kamera geschossen habe. Ich sammelte die Dampf-Loks ein und baute daraus eine PPS-Datei, die ich wiederum in eine MPEG übersetzte und bei YouTube reinhängte. http://www.youtube.com/watch?v=XhRDvuiMTCE
Da sah mein Spatz zum ersten Mal, was da für Schätze verscherbelt werden sollten. Nee, da fangen wir nach dem Umzug nach Berlin mit einer schmucken Platte an. Ganz viel damals hatte ich mit meiner jüngsten Tochter, als ich mit ihr alleine war, viele Häuser gebastelt – und just zu Weihnachten erinnerte sie sich daran.
Also, das wird was, wenn es wieder die Baustelle gibt.
Bei den Fotos vermißte ich eine Lok, die in einer Schachtel abgelegt war, weil bei ihr etwas kaputt ist. Und eben diese Lok von Minitrix (Spur N):
Trix wurde von Märklin „geschluckt“ und Märklin ? Pleite ??
Ich schnüffelte im Internet herum, schrieb an Märklin. Juchhei! Schon sind die Ersatzteile bestellt. Schön, daß diese Lokomotive dann auch mit im Wechselspiel dabei sein kann – sie ist eine ganz schmucke!
Und das Schienenmaterial (die Firma Arnold, die mal die Spur N einführte, ist auch vorbei) wird erneuert, nach vierzig Jahren wohl nötig. Die Gleise kommen jetzt aus England (Peco), ganz toll!
Wenn schon manches mit zunehmendem Alter abgeschaltet wurde, etwas braucht der Mensch, damit er noch merkt, daß bei ihm einer das Licht auszuschalten wünscht. Der soll sich aber im Vorzimmer anmelden.

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Kommentare (2)

ortwin Liebe Tilly,
seit 1935 habe ich den Virus "Eisenbahn". Es fing an mit der Spur Null = 1 : 43. Vater sammelte Schienen, gebrauchte (von der Spur Eins) und nagelte mit Blaupinnen Schwellen aus Buchenholz drunter. Einen Bahnhof, einen Satz Schranken mit Wärterhaus baute er dazu. 1938 war ich dann alt genug, das Ganz nicht mehr mit Uhrwerkaufziehen zu bewegen, wir hörten vor Weihnachten das sirrende Geräusch, das aus dem Eßzimmer kam, wir standen in den Nachthemden an der Tür, wollten wissen, was das so sei: "Eine Weckuhr für den Hühnerstall!" - eine ganz tolle Lüge. Da stand auf dem Gabentisch eine E-Lok auf den Schienen, die jetzt drei Schienen brauchte, also war Vater wieder dran, Schienen zu nageln, zwei ganz lange, mit denen man über die Türschwellen kam. Herrlich. Bis ich eines Tages mal die Strippen für den Strom nicht am Transformator anschloß, sondern direkt in die Steckdose an der Wand steckte. Die Lok machte einen Satz, von da an war es eine Schiebelok - die Eltern wunderten sich über ihen Sprößling, der lieber von Hand statt elektrisch den Zug bewegte. Fünfzig Jahre später beichtete ich den Eltern mein damaliges "Mißgeschick". Die Eisenbahn blieb 1945 zurück, als wir "auswanderten".
1949 kaufte ich mir vom Lehrlingsgeld die ersten Miba-Hefte. Dann ging es "in Familie", also erst einmal kein Gedanke an Eisenbahn. Ende der sechziger Jahre ging's ab mit Märklin H0 im Keller, also nicht sehr beliebt. Mitte der siebziger Jahre ging Alles in ein Heim für behinderte Kinder - beruflich war kein Platz und keine Zeit mehr dafür. Geblieben ist meine Halbwellensteuerung, mit der mein Freund seine Märklin-Anlage noch immer steuert. Als ich wieder alleine war, so die Abende unter der Woche irgend eine Beschäftigung brauchte, fing ich ganz zaghaft mit Spur N an. Es war mehr ein Sammeln und Konstruieren, besonders in Elektronik, als daß je ein Zug ein Oval bekam. Also nix Spielzeug, vielmehr Studienobjekt. Manches, was es heute auf dem Markt gibt, hatte ich mir in Prototypen gebaut. Auf dem Rechner-Bildschirm konnte ich mit der selbstprogrammierten Software am Gleisbildstellwerk die Weichen stellen - weiter bin ich dann nicht mehr gekommen. Alles ist abgebaut und eingeschachtelt.
War das nun Spielen? Ich habe vieles praktiziert, mich daran fortgebildet.
tilli Lieber Ortwin!
Schon lange habe ich nicht so geschmunzelt! Ja,die Eisenbahn.Die erste Eisenbahn,hatte mein Mann gekauft,als unserer Sohn 4 Jahre alt war. Aber er war noch zu klein, um alles so aufzubauen, wie es sein sollte. Also dann kam unserer Nachbar.Ja und dann ,war es ein Spielzeug für die Männer. Also,deine Geschichte brachte mir Erinnerungen.Danke.
A propo, viele Frauen haben nichts dagegen.Es ist doch schön zuzusehen,wie die Männer sich wieder in Kinder verwandeln.
Tilli

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