Aktuelle Themen 108 4204 14395

olga64
olga64
Mitglied

108 4204 14395
geschrieben von olga64
In 2014 wurden insgesamt 108 Kinder Opfer eines Tötungsdeliktes - fast 75% waren zum Zeitpunkt ihres Todes jünger als 6 Jahre alt.
In 81 Fällen wurde versuchte Tötung registriert.
Gewaltdelikte und Misshandlungen wurden bei 4204 Kindern registriert.
Erfasste Fälle von sexueller Gewalt gegenüber Kindern wurden bei 14395 Fällen festgestellt.
Die beiden letztgenannten "Zahlen" müssen vermutlich um ein Vielfaches erhöht werden, da die Dunkelziffern immens hoch sind.
Welcher 5-jährige zeigt z.B. seine Eltern an?
Die Täter kommen in den allermeisten Fällen aus dem direkten Umfeld der Kinder - also aus dem Elternkreis, den Verwandten oder Betreuern.
Die Gesellschaft muss noch sensibler auf Kinderleid reagieren wie dies teilweise heute schon der Fall ist. Lieber einmal zu oft die Polizei rufen als auch nur einmal zu wenig. Olga
johanna
johanna
Mitglied

Re: 108 4204 14395
geschrieben von johanna
als Antwort auf olga64 vom 21.05.2015, 15:07:13
nur kann die Polizei leider nichts tun, ehe nicht etwas passiert ist Olga. Selbst in Köln vor Jahren erlebt - da rief ich die Polizei.....
olga64
olga64
Mitglied

Re: 108 4204 14395
geschrieben von olga64
als Antwort auf johanna vom 21.05.2015, 17:18:29
Ist die Polizei nicht mal hingefahren zu dieser Familie? Soviel ich erlebt habe, kommen die sehr wohl (und auch öfters) - dann wird das Jugendamt eingeschaltet und notfalls das Kind aus der Familie entfernt. Aber es gibt zu viele Fälle, wo Nachbarn "nicht hinhören" und dann hinterher scheinheilig Stofftiere vor die Türe stellen, wo ein Kind ermordet oder misshandelt wurde und dann irgendwas rumfaseln, von ansonsten doch so freundlichen und netten Leuten.
Als ich diesen für mich erschütternden Zahlenbeitrag hier einstellte, war mir schon vonvornherein klar, dass sich hieraus keine der üblichen "Empörungs-Baustellen" oder "Betroffenheitskultur" entwickeln wird - es interessiert die Leute anscheinend so viel weniger, wenn so viele Kinder in unserem Land grosses Leid erfahren müssen - da ist die Blindschleiche, die man zertreten beim Spaziergang erlebte, wohl doch viel wichtiger.
Sagt sehr viel über unsere Gesellschaft aus, wie ich finde. Olga

Anzeige

schorsch
schorsch
Mitglied

Re: 108 4204 14395
geschrieben von schorsch
als Antwort auf olga64 vom 22.05.2015, 16:22:03
Dass es so scheint, als ob kein Interesse bestünde, hängt vielleicht damit zusammen, dass

a) niemand diesbezügliche Erfahrungen aufzuweisen hat?;

b) zwar schmerzliche Erfahrungen vorhanden sind, aber man diese lieber nicht wieder aufrupfen möchte - um nicht endlosen Diffamierungen, Unterstellungen und Verdächtigungen ausgesetzt zu werden?
mane
mane
Mitglied

Re: 108 4204 14395
geschrieben von mane
als Antwort auf olga64 vom 22.05.2015, 16:22:03

Als ich diesen für mich erschütternden Zahlenbeitrag hier einstellte, war mir schon vonvornherein klar, dass sich hieraus keine der üblichen "Empörungs-Baustellen" oder "Betroffenheitskultur" entwickeln wird - es interessiert die Leute anscheinend so viel weniger, wenn so viele Kinder in unserem Land grosses Leid erfahren müssen - da ist die Blindschleiche, die man zertreten beim Spaziergang erlebte, wohl doch viel wichtiger.
Sagt sehr viel über unsere Gesellschaft aus, wie ich finde. Olga


Hallo Olga,

es sind schon mehrere Threads über Kindesmisshandlung im Seniorentreff geschrieben worden. Unter anderem der unten eingestellte, den ich eröffnet hatte und mein Erlebnis mit einem Vater schilderte, der seine Tochter unbeherrscht schlug. Sie, ich und weitere Forumels hatten zu diesem Thema einen guten Austausch, soweit ich mich erinnere.

Einschreiten statt wegschauen

Mane

PS. ich habe den beschriebenen Thread noch einmal durchgeblättert. Es ging darin in erster Linie um Zivilcourage und ich hatte meine Schilderung als Einstieg gewählt.
olga64
olga64
Mitglied

Re: 108 4204 14395
geschrieben von olga64
als Antwort auf schorsch vom 22.05.2015, 16:37:18
Ich habe da leider andere Erfahrungen. Solche Foren und das Internet überhaupt sind ja Brutstetten für ständig aufflammende Empörungs-Baustellen und Betroffenheits-Kulturen. ABer meist bei - wie ich finde - recht unwichtigen Themen, die aber der Einzelne für sich als das Wichtigste schlechthin beurteilt. DA werden dann Petitionen ins Leben gerufen, um z.B. einen Moderator abzusetzen, obwohl man vorher schon weiss, dass dies nie gelingen wird.
Man hört derzeit im Zusammenhang mit dem Kita-Streik oft den Satz, dass Kinder das Wichtigste sind, was wir haben - aber warum lassen wir sie dann nicht leben, bzw. misshandeln wir sie in so grosser Zahl? Das geht uns doch alle an - zumal die Misshandler ja aus dem familiären Umfeld kommen. Und es hilft nach Auskunft der Polizei ja auch, wenn jeder die Augen offen hält und es sich auch zu seiner Sache macht - d.h. die Behörden einschaltet und keine Ruhe gibt, damit hier endlich Besserung geschieht. Olga

Anzeige

Felide1
Felide1
Mitglied

Re: 108 4204 14395
geschrieben von Felide1
als Antwort auf olga64 vom 21.05.2015, 15:07:13
Frau Olga ,

Sie haben vollkommen recht, leider wird viel zu oft weggeschaut. Wohl deshalb, es könnten Schwierigkeiten daraus entstehen. Jeder der wegschaut macht sich schuldig und dies kann man nicht oft genug wiederholen.
Ich gehe sogar hin wenn ein Kind schreit, zappelt und die Mutter sich nicht zu helfen weiß, wie das Kind beruhigen. Ich habe schon einige dankbare Blicke und Worte dafür kassiert, tut gut.
Diese Methode ist immer besser als wenn man eine nörgelde Alte ist.

Felide
olga64
olga64
Mitglied

Re: 108 4204 14395
geschrieben von olga64
als Antwort auf Felide1 vom 22.05.2015, 17:42:27
DAnke Felide - diese Worten tun gut und ich hoffen schon, dass es mehrere "Alte" gibt, die ähnlich denken und handeln.
Mir wird ja oft vorgeworfen, dass ich mich gegen Kinder entschieden habe - aber warum ereifern sich dann die vielen Frauen nicht ebenso, die Kinder hatten und haben und auch noch Enkel? Es wäre doch auch deren Sache, hier nach den eigenen MÖglichkeiten zu helfen,dass sich was ändert. Olga
Drachenmutter
Drachenmutter
Mitglied

Re: 108 4204 14395
geschrieben von Drachenmutter
als Antwort auf olga64 vom 22.05.2015, 17:52:12
Olga, keiner kann wissen, wer von den ST-Mitgliedern sich für den Kinderschutz engagiert und die Augen offen hält. Nicht jeder hängt das an die große Glocke. Viele handeln einfach, ohne drüber zu reden. Deswegen empfinde ich es als unfair zu behaupten, das Interesse an diesem Thema wäre nicht vorhanden. Keiner ist gezwungen, sich dazu zu äußern. Auch das sollte akzeptiert werden.

Übrigens habe ich dieses Thema erst gar nicht anklicken wollen, weil der Titel, bestehend aus einer Aneinanderreihung von Zahlen, nichts aussagte was mir interessant erschien. Vielleicht ergeht das anderen ebenso und sie lesen Ihren Beitrag aus diesem Grunde erst gar nicht? Dann kann natürlich keine Diskussion entstehen. Ein aussagekräftigerer Titel wäre eventuell besser gewesen?

LG,
woelfin
ehemaligesMitglied41
ehemaligesMitglied41
Mitglied

Re: 108 4204 14395
geschrieben von ehemaligesMitglied41
..um Missverständnisse von vornherein auszuräumen, ich finde jegliche Gewalt abscheulich und verurteile diese, egal an wem.
Natürlich ist die Gewalt an und gegen Kinder um ein Vielfaches mehr zu verurteilen, da sie wehr-und schutzlos ausgeliefert sind.
Es ist ein gesamtgesellschaftliches Anliegen, dem entgegen zu treten.
Auch wenn es mit der Weile zahlreiche gesetzliche Änderungen betreffs spielender Kinder, Kindergarten und Schulen gibt, so ist das in Deutschland noch lange nicht in allen Köpfen angekommen.
Das Kind als Störfaktor ist in vielen Köpfen noch oder schon wieder verankert.
Dazu gibt es genügend Beispiele, ob bei Vermietern, Nachbarn und nicht zuletzt bei nicht wenigen Arbeitgebern.
Leider kann auch die allzu große Aufmerksamkeit negative Konsequenzen für eine führsorgliche Familie haben.
Es kommt nicht selten vor, dass aus Übereifer Anzeigen erstattet und die Kinder dem Elternhaus entzogen werden. Erst durch aufwendige Prozesse werden solche Fehlhandlungen korrigiert.
Der seelische Schaden ist nicht wieder gut zu machen.
Es ist nicht immer einfach für Außenstehende Misshandlungen und Übergriffe zu erkennen. Vermutungen und Annahmen könnten fatale Folgen haben.
Durch die Sparpolitik sind die Jugendämter stellenmäßig schlecht besetzt und es gehört eben nicht nur die qualifizierte Ausbildung, sondern auch ein besonderes Fingerspitzengefühl und Menschenkenntnis dazu.
Wer selbst keine Kinder erzogen hat, kann sich nicht in die Situationen hineinversetzen, auch nicht als Tante oder so.
Leider, und das steht eben nicht in dem Bericht, dessen Link Frau Olga nicht angegeben hat, welche möglichen Ursachen die Übergriffe haben.
Wir dürfen auch in Deutschland uns nicht die Augen davor verschließen, dass zahlreiche Eltern mit der Erziehung einfach überfordert sind und, das ist das Verwerfliche an der ganzen kriminellen Situation, dass sicher auch Eltern gegen Geld ihre Kinder zu pornografischen Handlungen anbieten.

So, und nun setze ich den Link dazu…
ein_lächeln_


Zahl der misshandelten Kinder nimmt zu

Anzeige