Aktuelle Themen Es wird keinen neuen Dalai Lama geben
Wetten, dass bestimmte Banker, die auch Vorträge halten, das x-fache der Honorare bekommen - und dass aus deren Ratschlägen mehr Unheil produziert wird, als aus den Sprüchen des Dalai Lama?!
Darum geht es gar nicht, Schorsch. Dieser Mann wird vergöttert, lässt sich auch gern vergöttern, spielt dabei aber den sehr bescheidenen und ganz und gar uneitlen Religionsführer. Wenn es aber darum geht, Menschen, die von denen, die von ihm als "Gurus" eingesetzt wurden, und die von diesen Gurus ausgebeutet, ausgenutzt, missbraucht worden sind, vor diesen zu schützen oder wenigstens dabei zu helfen, dass diesen das Handwerk gelegt wird, versagt er. Ich glaube, Banker tun das nicht. Und Banker wollen meines Wissens nach auch nicht, dass Kinder ihnen öffentlich die Zunge lutschen (allein er Gedanke ekelt mich!).
Klar, man kann sagen, dass diese Menschen es ja selbst Schuld sind, wenn sie sich dermaßen abhängig machen lassen. Aber rechtfertigt das diese Methoden, dieses Handeln und das dalai-lamaische Schweigen dazu?
Falls Dich das wirklich interessiert, schau Dir diese Dokumentation an (1,5 Stunden), äußerst sehenswert, aber es wird einem alle paar Minuten schlecht: Missbrauch im Namen der Erleuchtung.
Guten Morgen, @Bias, das verstehe ich gut. Ich erlebte einige seiner Anhänger bei den Konventen der Deutschen Buddhistischen Union (DBU)...
Nicht zuletzt durch all diese Erfahrungen habe ich seit langem meine Probleme mit Religionen und religiösen Gruppierungen, die sich auf "Meister", "Gurus", "Priester", usw. stützen und berufen. Meine buddhistische Lehrerin, die mich in den ersten Jahren meiner Beschäftigung mit dem Buddhismus, mit Rat und Tat begleitete, und die sich selbst nie mit "Meisterin" oder "Ehrwürdige" anreden liess, meinte mal zu diesem Guru- und Meister-Kult vieler buddhistischer Gruppierungen, meisterlich und ehrwürdig seien für sie nur die Reden des Buddha. Das überzeugte mich, und daran halte ich mich seit mehr als 35 Jahren.
Schönen Tag allen!
DW
Ich gebe dir recht....
....ohne unrecht zu haben.....
Wetten, dass bestimmte Banker, die auch Vorträge halten, das x-fache der Honorare bekommen - und dass aus deren Ratschlägen mehr Unheil produziert wird, als aus den Sprüchen des Dalai Lama?!Das mag schon sein, kann ich aber nicht beurteilen, da ich niemals an Banker oder den Dalai Lama Geld gespendet habe oder plane, dies zu tun.
Aber es gibt Unterschiede: es ist mir nicht bekannt ,dass sich Banker mit "Eure Heiligkeit" ansprechen lassen und von Kindern einfordern, dass diese an ihren Zungen saugen. Oder gibt es hierzu Informationen?
Ich stehe natürlich auch auf dem Standpunkt, dass jeder Mensch (auch die wirklich Guten in diesem Forum) bereit wären, Angebote anzunehmen, um für ihre wichtigen und weisen Beiträge Honorar zu erhalten. Geschieht nur nie bis selten - und dann ärgert man sich über andere, die soviel Glück haben und sich die Taschen vollstopfen können. Olga
Falls Dich das wirklich interessiert, schau Dir diese Dokumentation an (1,5 Stunden), äußerst sehenswert, aber es wird einem alle paar Minuten schlecht: Missbrauch im Namen der Erleuchtung.Lieber Waldler, habe mir soeben den ganzen von dir empfohlenen Film angesehen. Danke für die Url. Leider sind in vielen Länder die religiösen Buddhisten, die sich "Meister" (mit div.Titeln) nennen, kaum von anderen Patriarchalischen Religionen und korrupten politischen Systematikern zu unterscheiden.
Guten Morgen, @Bias, das verstehe ich gut. Ich erlebte einige seiner Anhänger bei den Konventen der Deutschen Buddhistischen Union (DBU)...
Nicht zuletzt durch all diese Erfahrungen habe ich seit langem meine Probleme mit Religionen und religiösen Gruppierungen, die sich auf "Meister", "Gurus", "Priester", usw. stützen und berufen. Meine buddhistische Lehrerin, die mich in den ersten Jahren meiner Beschäftigung mit dem Buddhismus, mit Rat und Tat begleitete, und die sich selbst nie mit "Meisterin" oder "Ehrwürdige" anreden liess, meinte mal zu diesem Guru- und Meister-Kult vieler buddhistischer Gruppierungen, meisterlich und ehrwürdig seien für sie nur die Reden des Buddha. Das überzeugte mich, und daran halte ich mich seit mehr als 35 Jahren.
Schönen Tag allen!
DW
Das war auch mit ein Grund, mich der reinen buddhistischen Philosophie sowie deren Wissenschaften zuzuwenden - keiner Religion.
Meditation und Yoga liefern mir dafür die besten Voraussetzungen. Manchmal besuche ich im Buddhistischen Zentrum hier in Wien einige Vorträge bzw. gemeinsame Meditationen - und danach einen kleinen Kaffetratsch...
Schönen Abend noch an alle
teri
RE: Es wird keinen neuen Dalai Lama geben
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Die Doku, lieber @Der-Waldler hat auch mich sehr nachdenklich zurückgelassen.
Egal ob in Religion oder in anderen Zusammenhängen: Viele Menschen können mit Macht nicht konstruktiv umgehen und missbrauchen sie dann für ihre Zwecke.
Sexueller Missbrauch im Buddhismus ist wirklich noch weitgehend unerkannt in der westlichen Welt. Die Situation für die Opfer umso schwieriger, denke ich. Und auch in diesem Umfeld die widerlichen Versuche, den Opfern die Schuld zuzuschreiben.
Trotzdem ein Dank an dich dafür, dass du dazu beiträgst, dass dieses Problem bewusst gemacht wird.
WurzelFluegel
Das war auch mit ein Grund, mich der reinen buddhistischen Philosophie sowie deren Wissenschaften zuzuwenden - keiner Religion.
Liebe Teri,
mir geht es genauso, wir gehen da einen ähnlichen Weg. Für mich ist die "Weltanschauung", d.h. das Welt-, Lebens- und Menschenbild, wie es der historische Buddha in seinen Lehrreden darlegte, von größter Wichtigkeit und ich versuche, nach der buddhistischen Ethik zu handeln. Ich meditiere regelmäßig, und halte mich ansonsten an die oft gesprochene Aussage des Buddha "Ich lehre nichts anderes als die Erkenntnis des Leids, die Erkenntnis der Ursachen des Leids, und den Weg zur Überwindung der Ursachen des Leids" (z.B. in der "Dhammacakkappavattana Sutta"). Von Gurus und Co. hat er nicht gesprochen. Ebenso wenig von Gott.
Liebe Grüße
DW
Das wird aber im wohlhabenden Westen bei selbsternannten Buddhisten in unserer Gesellschaft meist missverstanden. Oft wird dort nicht mal verinnerlicht ,dass Buddhismus keine Religion ist und auch niemand dort zu einem Gott "betet", so wie wir das bei christlichen, jüdischen oder auch muslimischen Gläubigen kennen.
Von Gurus und Co. hat er nicht gesprochen. Ebenso wenig von Gott.
Liebe Grüße
DW
Aber auch das verwundert nicht, wenn ein "Guru", resp. seine Heiligkeit wie der Dalai Lama sich vermutlich selbst ganz anders sieht.
Solche Gurus gibt es auch im Hinduismus. Ich erinnere mich gut,dass ich vor vielen Jahren auf meiner Indien-Reise einen solchen vor einem Tempel traf und mich sehr wunderte, dass dieser Mann Englisch mit starkem bayerischen Akzent sprach. Ich fragte ihn, woher das käme und er erklärte mir, er sei ausgewandert nach Indien, sei dort nun Guru und lasse sich sein Leben von 'Gläubigen und auch Touristen auf dem spirituellen Bettlerweg finanzieren. Olga