Aktuelle Themen Fördern die Strukturen in der Katholischen Kirche den Macht- und Kindesmissbrauch?

Jetzt kommt der Stein auch in Deutschland ins Rollen. Wir erinnern uns an die Vorgänge in den USA vor einigen Jahren. Katholische Priester waren landesweit dem Vorwurf des Missbrauchs von Kindern ausgesetzt und schließlich wurde sich mit einer hohe Summe Schadensersatz frei gekauft. Inzwischen meldet der Spiegel:

Die Zahlen sind ungeheuerlich - und sie erschüttern die katholische Kirche in Deutschland: Nach SPIEGEL-Informationen gab es in den vergangenen Jahren in deutschen Bistümern über 90 Verdachtsfälle auf Kindesmissbrauch. Kirchenvertreter reagieren entsetzt.

Was steckt dahinter, dass wir deutlich seltener davon lesen, dass evangelische, verheiratete Pfarrer des Kindesmissbrauchs angezeigt werden? Ist es das Zölibat per se, welches lebenslang zur Keuchheit verdammte Priester sich ein perverses Ventil suchen lässt oder zieht die Kirche mit ihrer Machthierarchie einfach pervese Personen an, Priester zu werden oder gibt es noch andere Ursachen? Z. B. könnte es ja auch so sein, dass Menschen, die guten Willens und Gewissens Priester wurden, durch die Machtstrukturen erst verführt werden, diese auch zu missbrauchen.

Persönlich bin ich jedoch davon überzeugt, dass das Zölibat eine unheilvolle Rolle spielt und ich bin nicht geneigt, den gegenteiligen Beteuerungen katholischer Würdenträger zu glauben.

Karl

P.S.: Ich habe hierzu eine Umfrage gestartet.

Lieber Karl, habe gerade an der Teilnahme angenommen.
Ueber 53% sind für wahrscheinlich, das sagt schon alles!
Wenn ich daran denke, was die "Heiligen" alles unternehmen mit ihrem Konstrukt, um wahrscheinlich die Gläubigen zu beeindrucken, wird mir fast schlecht!

Persönlich bin ich jedoch davon überzeugt, dass das Zölibat eine unheilvolle Rolle spielt und ich bin nicht geneigt, den gegenteiligen Beteuerungen katholischer Würdenträger zu glauben.

Man verzeihe mir meine krasse Meinung zu dem gesamten Komplex.
Wer zB mal 'Haben oder Sein - Erich Fromm' studiert hat,
der kommt spätesteens dann einwandfrei zu dem Schluss,
dass beide (irgendwelche?) Religionen ihren Gefolgsleuten auf ganz geschickte (und hinterlistige) Art und Weise das Denken blockiert, sogar abnehmen und verbindern.

Speziell die kath Kirche mit vorgeschobenen Heiligen blockiert die selbständige Verantwortung jedes Einzelnen.

Somit ist auch das Zölibat ein Witz, ein grober Witz,
der sich mit keinem einzigen Argmuent begründen und rechtfertigen lässt.
Im Namen Gottes? Als sein Stellvertreter? Welch' ungeheure Anmaßung!

Wer dem nacheifert, hat menschlich jegliches Recht in einer vernünftig denkenden Gesellschaft verloren.
Allein das Wort 'Würdenträger' ist gelinde gesagt schon besch....

Gut, sie tun auch Gutes, aber ....
das ginge auch ohne Kirche(n). Es gibt Menschen, die vieles ehrenamtlich übernehmen.

An der Umfrage konnte ich nicht teilnehmen, weil ich das Formular nicht abschicken konnte (FF3.6).

Ich halte die Gefährdung nicht nur für wahrscheinlich;
sie ist akut gegeben, wie die Vergangenheit beweist.

Vergessen wir nicht, das es sich um eine im Konkurrenzkampf befindliche Wochenzeitschrift handelt und nicht alles so schreibt, wie es in der Realität stattfindet. Ich bin aber schon davon überzeugt, das Kindesmissbrauch und Kindesmisshandlungen auch das Ergebnis des Zölibat sind. Es macht Menschen nicht nur sexuell verwirrt, sondern auch in ihren Handlungsweisen unberechenbar.

Da ich in unmittelbarer Nachbarschaft mit einer kath. Kirche lebe, habe ich auch entsprechende Hinweise dafür, das Kinder misshandelt wurden und ich in einem Fall sogar den Notarzt kommen lassen musste. Der betroffene 10 jährige Ministrant wurde mit Rauchvergiftung und Kreislaufkollaps neben einem Komposthaufen gesetzt und anschließend sich selbst überlassen. Statt dessen sang man im Gotteshaus weiter fromme Lieder.

Nun könnte man sagen das es keinen Zusammenhang gibt. Wenn aber der laute Gesang frommer Lieder über den Gesundheitszustand eines Kindes geht, dann sollte man sich doch über die merkwürdigen Gedankengänge eines christlichen Priesters wundern. Unseren Bürgermeister informierte ich über den Vorfall und teilte ihm mit, das im Wiederholungsfall eine Strafanzeige erstattet wird.

In einem anderem sehr seltsamen Fall brannte das Wohnhaus eines gegenüber der Kirche wohnenden Kirchgängers. Die Messe wurde erst beendet, als die FF des Dorfes und der umliegenden Gemeinden das Feuer völlig gelöscht hatten. Das der Priester dem Betroffenem Trost zu sprach ist verständlich, aber einen Gottesdienst auf diese Zeit zu verlängern, obwohl in 15m Entfernung ein Fachwerkhaus lichterloh brennt und auch für die Kirche unmittelbare Gefahr bestand, entspringt nur noch der Gedankenwelt eines verwirrten Menschen.

Sorry, Ich wohne erst 11 Jahre hier.... und habe nicht immer Zeit die Vorgänge jenseits meines Gartenzaunes zu beobachten. Für mich ist nur seltsam, das die überwiegende Anzahl der Bewohner unseres Dorfes dies bedenkenlos akzeptiert.

Unter dem Deckmantel der Frömmigkeit, wird viel Missbrauch betrieben.
In Kirchen und in den Familien. Erfahrung!
minu

@: "...Ich bin aber schon davon überzeugt, das Kindesmissbrauch und Kindesmisshandlungen auch das Ergebnis des Zölibat sind...."

Irgendwie erinnert mich das perverse Gebaren einiger kath. Würdenträger an jenes von Rüden, die mangels eines Weibchens sich an Kindern hochstellen und ihre charakteristischen Kopulier-Bewegungen veranstalten.

das kam bei uns heute in den nachrichten.
dazu fällt mir nur folgendes ein: hätte ich noch kleine kinder, ich würde sie keineswegs in eine katholische einrichtung geben.
aber so habe ich schon lange vor dem neuesten skandal gedacht.

Hallo, karl,

der katholische Kirchenverein prägt in unserer Gesellschaft immer
noch Handlungsmuster, -konventionen, -regeln oder -prinzipien.
Die Bevölkerung erwartet von den Repräsentanten des katholischen
Kirchenvereins eine gefestigte innere Haltung oder Moral.
Durch den von Priestern vollzogenen Kindesmissbrauch
verwirkt und verliert dieser Verein jeden Anspruch auf die
Festlegung von Verhaltensgrundsätzen in unserer Gesellschaft.
In der Bevölkerung hinterlassen solche Verbrechen den nachhaltigen
Eindruck der Unglaubwürdigkeit!

Viele Grüße
arno

Was ich jedoch am allerwenigsten verstehe, ist, dass einige der in der Kindheit missbrauchten ihre eigenen Kinder auch in diese Einrichtungen geschickt haben.

Kann mir mal jemand erklären, wie so etwas möglich ist?

Mal praxisnah geantwortet: Ich bin schon länger "solo", weiss durchaus noch, wie das Wort Sexualität geschrieben wird und käme dennoch nicht auf die Idee, Kinder anzufassen. Das Zölibat als Grund per se scheidet für mich also aus. Katholische Kirche als Magnet für Perverse? Ach nee....Der Weg bis hin zum Priesteramt ist dornenreich. Da muss man eine Menge studieren und die Bibel nahezu auswendig lernen. Das Alles, um an Kinder ranzukommen? Glaube ich nicht wirklich. Vielleicht gibt es ja eine ganz weltliche Erklärung: Gelegenheit macht Diebe. Diese Gelegenheiten nimmt aber auch ein entsprechend veranlagter Nicht-Priester wahr, wenn sie ihm geboten werden. Das Üble an diesen Ereignissen ist doch, dass sie nicht kontrollierbar sind. Welcher Vorgesetzte in der katholischen Kirche bekommt schon mit, was im Alltag einer Gemeinde geschieht? Wie denn auch? Und dass die katholische Kirche freiwillig mit solchen Entdeckungen an die Öffentlichkeit geht, kann doch wohl niemand ernsthaft erwarten; zumindest nicht in den letzten Jahrhunderten. Oder denkt jemand, dass z.B. Volkswagen oder Siemens von sich aus an die Öffentlichkeit gegangen wären, um die bekannten Missstände kund zu tun? Schwierig, schwierig! Ich kenne einen ca. 45-jährigen Mann, der von seinem Pfarrer missbraucht wurde. Er leidet noch heute schrecklich darunter und konnte im Leben nie Fuss fassen. Ich war einer der ganz Wenigen, denen er sich anvertraut hat. Wenn die kath. Kirche mit diesem ewig alten Thema zunehmend offener umgeht, lässt mich das hoffen; allerdings nur darauf, dass solche Priester frühzeitig aus dem Verkehr gezogen werden; nicht, dass sich die Zahl der Fälle entscheidend verringert; leider. Wenn man das verhindern wollte, dürften nur noch Priesterinnen beschäftigt werden; vergleichbar übrigens mit Erziehern/Erzieherinnen in Kindertagesstätten und Kinderheimen, in denen ja auch zunehmend Missbräuchen bekannt werden ( übrigens auch nur, wenn Eltern dahinterkommen). Nur Frauen geht halt nicht. Das Ganze habe ich nun aus der Distanz eines Evangelen geschrieben, der bis zu seinem 12. Lebensjahr katholisch war.