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Aktuelle Themen Reduziert auf Äußerlichkeiten

olga64
olga64
Mitglied

RE: Reduziert auf Äußerlichkeiten
geschrieben von olga64
als Antwort auf mane vom 21.01.2019, 13:06:33
 
Ich jedenfalls mochte es immer schon gerne, mit Freunden in Strassen-Cafés sitzen und über die Vorbeigehenden abzulästern, wohl wissend, dass alle anderen es mit mir nicht anders machen werden. Das ist doch auch eine Ausgewogenheit, oder? Olga

Hallo Olga,

ist das wirklich so, dass alle anderen auch gerne über  Vorbeigehende ablästern, wenn sie in Straßencafés sitzen? Ich halte das für eine Verallgemeinerung, da sie nicht für jede oder jeden gilt.
Mir ist dieses Verhalten ziemlich fremd, genau so wenig wie es mir keinen Spaß macht, z.B. über die Mitwirkenden verschiedener Fernsehformate herzuziehen. Jede und jeder hat so seine Macken  –  und ich sehen keinen Grund, mich über die der anderen lustig zu machen.

Gruß Mane
 
geschrieben von mane
Man soll sich hier nichts vormachen, liebe Mane. Allein der Gruppendruck macht hier viel aus: angenommen, man sitzt mit einer Gruppe in einem Strassen-Café und einer fängt an, über die Vorbeigehenden zu lästern. DAs schaukelt sich dann schnell hoch, weil jeder noch witziger als der andere sein möchte und es gehört schon viel menschliche Grösse dazu, hier nicht mitzumachen, bzw. nur lobend zu erwähnen, wie toll die unbekannten Vorbeigehenden sind. Da gäbe es dann nur eine Chance: aufstehen und gehen und während dieses Prozesses wird dann über diesen "Mutigen" gelästert.
Das geht ja schon in der Schule los, wenn sich Gruppen von Schülern zusammenrotten, um über die anderen zu lästern (gerne über die Streber oder diejenigen, die dem allgemeinen Bild nicht so entsprechen).
Und es geht weiter bis in die Altenheime. Ich erinnere mich sehr gut ,wie die alten Damen in dem Heim, wo unsere Mutter lebte, hemmungslos über andere InsassInnen lästerten und zwar oft so laut (weil sie Hörprobelme hatten), dass die es auch noch hören mussten.
Bei Fernsehsendungen finde ich das noch völlig harmlos; es wird ja niemand gezwungen, sich in solche Sendungen zu begeben. Die machen das ja alle freiwillig und müssten den Sinn solcher Formate erkannt haben: nämlich Lästern und Zurscshaustellung auch der Fehler und Defizite.
Und weil jeder seine Macken hat, wird jeder irgendwann selbst Opfer sein. Also realistisch betrachtet, kommt jeder mal dran und so gleicht sich das doch dann wieder aus, oder? Olga
heide †
heide †
Mitglied

RE: Reduziert auf Äußerlichkeiten
geschrieben von heide †

Reduziert auf Äußerlichkeiten...

Also ich selbst habe keine Probleme damit, sind meine inneren Werte doch auch alle okay. Und wer über mich lästern will - bitteschön - interessiert mich so gut wie gar nicht. Umgekehrt versuche ich es mit anderen Menschen auch  so zu halten. Ist alles ein Prozess der Entwicklung Lachen

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Gruß aus Honduras

Heide

 

Phryne
Phryne
Mitglied

RE: Reduziert auf Äußerlichkeiten
geschrieben von Phryne
als Antwort auf heide † vom 21.01.2019, 17:08:40

Fesch Daumen hochRose
 

Eine Lästerin vor dem Herrn war Königin Victoria !
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Zitate:
Geschichte very british
 
Victoria fand Babies jedoch häßlich und nannte sie “froschartige Wesen”. Sie sagte, man könne sie weder ansehen noch halten, ehe sie ein halbes Jahr alt seien. Sie hatte auch einen “unüberwindbaren Ekel” vor dem Stillen und tat es deshalb nicht, obwohl das Stillen zu jener Zeit auch in der Oberschicht gerade in Mode kam.
 
Victoria gab es nie auf, über ihre Kinder zu bestimmen zu wollen. Sie verbot ihren verheirateten Töchtern das Stillen, doch Vicky und Alice widersetzten sich der Mutter. Victoria beschimpfte sie daraufhin als Kühe.
 
Beatrice, die zuletzt die Korrespondenz ihrer Mutter geführt hatte, verbrannte nach deren Tod große Teile des Tagebuchs und der Korrespondenz ihrer Mutter. Sie wollte, dass die Nachwelt sich nur an die guten Seiten ihrer Mutter erinnerte – nicht an die kontrollsüchtige Egoistin, die ihre Mutter gegenüber ihren Kindern geworden war.
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Nun, sie hatts sogar zu Papier gebracht.
 
Ich persönlich motze vor mich hin,wenn ein sogenannter Modezar ,der Lästern zum Beruf gemacht hat, uns die Sünden anderer mit faltenwerfenden Jackett, vorbetet.
Ich spiegel das, was einer vorgibt zu sein, mehr nicht.

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olga64
olga64
Mitglied

RE: Reduziert auf Äußerlichkeiten
geschrieben von olga64
als Antwort auf heide † vom 21.01.2019, 17:08:40

Also ich selbst habe keine Probleme damit, sind meine inneren Werte doch auch alle okay.


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Gruß aus Honduras

Heide

 
Also bei der BEurteilung der individuellen, inneren Werte sollte jeder den Mut und die Kraft haben ,diese Beurteilung anderen zu überlassen. Da kann vieles an Wahrheit kommen ,was einen verstört, aber auch stärker macht oder gar zur Umkehr motiviert.
Bei der Selbstbeurteilung wird es immer so ausgehen, dass "man" zu sanft mit sich selbst umgeht die wirklichen Fakten verdrängt.
Noch viel Spass auf der Reise....und wirklich schön ,dass Sie doch nicht endlos auf uns verzichten können. Olga
heide †
heide †
Mitglied

RE: Reduziert auf Äußerlichkeiten
geschrieben von heide †
als Antwort auf olga64 vom 21.01.2019, 17:44:01

Olga, wer könnte denn speziell auf Dich verzichten wollen. Du solltest Dir aber auch mal eine mehrwöchige Reise gönnen, denn hier in den Ländern vergeht Dir die Lust, über Äußerlichkeiten anderer Menschen lästern zu wollen.
So, und jetzt werde ich Austern schlemmen...
Heide

schorsch
schorsch
Mitglied

RE: Reduziert auf Äußerlichkeiten
geschrieben von schorsch
als Antwort auf olga64 vom 21.01.2019, 17:44:01

Aber hallloooo, bist du das etwa im Roten?


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mane
mane
Mitglied

RE: Reduziert auf Äußerlichkeiten
geschrieben von mane
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 21.01.2019, 13:25:48
"Das Äußere einer Frau ist ihr Schicksal" ist ein alter Hut.

Die Häme über Frau Merkel war am Anfang ja auch recht unverschämt und Herr Altmaier mit seiner Narbe und Körperfülle ist Solo. Ich denke bei ihm, vor lauter Hänseleien hat er schon lange aufgegeben. Er ist bekennender Single   ---  obwohl - erfolgreiche Männer sind für viele Frauen dennoch sexy. Bei Frauen habe ich das noch nie gehört.

 
Hallo Jabot,

wahrscheinlich kann ein unscheinbares Äußeres bei Frauen und bei Männern durch Ausstrahlung und Charme teilweise kompensiert werden.  Bei Männern kommt noch hinzu, dass es ihre Chancen beim anderen Geschlecht erhöht, wenn sie souverän sind und beruflichen Erfolg haben. Umgekehrt sehen, besonders unsichere Männer, dies bei Frauen nicht unbedingt positiv.
Mane
 
mane
mane
Mitglied

RE: Reduziert auf Äußerlichkeiten
geschrieben von mane
als Antwort auf olga64 vom 21.01.2019, 15:51:16

Hallo Olga,

gut ist, wenn es gelingt über die eigenen Macken zu lachen. Ich glaube, je mehr ich mich mit meinen eigenen Schwächen und Unzulässigkeiten auseinander gesetzt habe (und mich nicht für diese verurteile), umso mehr kann ich auch lachen, wenn andere darüber (nicht bösartig) lästern.

Es gibt jedoch Grenzen, die nicht überschritten werden sollten. Ein Beispiel sind behinderte Menschen, die oft sehr darunter leiden, dass sie „anders“  sind/aussehen als der Durchschnitt. Wenn diese nun in das Schussfeld von bösartigen Lästermäulern kommen, die ihren Spaß daran haben, diesen Menschen für Äußerlichkeiten, die sie nicht ändern können, zusätzlichen Kummer zu bereiten, finde ich das sehr unfair.

Manche fühlen sich durch die Lästerei besser, dann dient sie dazu, sich selber aufzuwerten, indem andere abgewertet werden. Ich meide sog. „Lästerrunden“, wo nur über andere hergezogen wird. Ein bisschen tut es wahrscheinlich jede und jeder und es ist meistens wohl auch gar nicht böse gemeint.

Mane
 
olga64
olga64
Mitglied

RE: Reduziert auf Äußerlichkeiten
geschrieben von olga64
als Antwort auf mane vom 22.01.2019, 10:35:35

Liebe Mane,

auch ich finde, die hohe Kunst des Humors ist es, auch über sich selbst lachen zu können. Und Gründe gibt es dafür ja eine Menge, wenn jeder mal ehrlich zu sich selbst ist.
Ich habe das schon gelernt im Laufe meines Lebens und genau so die Tatsache, dass jemand, der austeilt, unbedingt auch einstecken muss. Das auch zum Thema Lästern über andere (was wir in unserem Gruppen wirklich gerne machen).

Bei Behinderten habe ich selbst erlebt, dass diese auch selbst Witze über sich machen und ihre Defizite. Das war anfangs für mich ein Problem, weil ich nicht wusste, kann ich mitlachen oder muss ich traurig aussehen. Mir sagte dann ein Rollifahrer, ich soll einfach ehrlich sein und wenn ich es lustig finde, einfach lachen. Man möchte als Behinderter als "normal" und nicht immer "exotisch" betrachtet und behandelt werden. DAs kann ich gut verstehen, kostet aber bei uns sog. Normalen ein hohes Mass an Überwindung. Olga

mane
mane
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RE: Reduziert auf Äußerlichkeiten
geschrieben von mane
als Antwort auf olga64 vom 22.01.2019, 18:01:01

Liebe Olga,

mir geht es in diesem Thread um Äußerlichkeiten über die mehr als gelästert wird. Es sind Dinge, wo die „Opfer“  mit Hass verfolgt werden und die Betreffenden nicht die Möglichkeit (Behinderung, Hautfarbe, sexuelle Prägung, das Alter usw.)  diese Äußerlichkeiten  zu ändern.
Um beeinflussbare  Merkmale geht es  z.B. in dem Video mit Ricarda Lang, die Hasskommentare beklagt, die sich nur mit ihrer Körperfülle beschäftigen und nicht mit dem, was ihre Person sonst noch ausmacht. Da finde ich es angebracht, nicht in das gleiche Horn zu blasen und die junge Frau ebenfalls darauf zu reduzieren. „Die Kämpferin“, wie sie in dem eingangs erwähnten Artikel bezeichnet wird, erzählt dort auch, dass ihr wildfremde Menschen erklären, dass sie abnehmen soll, als müsse sie sich für ihren Körper schämen. Was geht es andere Menschen an, dass sie nicht deren Körperideal entspricht? Es ist allein ihre Sache.

Was behinderte Menschen betrifft, die über ihre eigenen Defizite Witze machen – die gibt es, das habe ich selbst mitbekommen – halte die aber eher für Galgenhumor, auch um den Kommentaren von anderen zuvorzukommen.
In meiner Familie gibt es ein Kind und einen jungen Mann mit augenfälligen Behinderungen. Letzterer hat aufgrund seiner Intelligenz und seinem ihn stark  gemachten Elternhaus ein gutes Selbstvertrauen – aber seine Behinderung wird meist ausgeklammert. Er selber und die Verwandten reißen keine Witze darüber.
Das Kind ist körperlich und geistig mehrfach behindert, hat ebenfalls ein liebevolles unterstützendes Elternhaus, was aber die Erfahrungen, die die Kleine z.B. in der Schule macht, nur teilweise kompensieren kann. Sie selber ist nicht in der Lage sich zu wehren.
Gruß Mane

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