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Aktuelle Themen Reiche sind unmoralischer und dreister

olga64
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Re: Reiche sind unmoralischer und dreister
geschrieben von olga64
als Antwort auf hugo vom 28.02.2012, 16:48:18
Vergessen haben Sie die Erbengeneration (auch in Deutschland), wo die Altvorderen noch sparsam lebten und nach ihrem Tode den lieben Kleinen alles vermachten ,die dann ihrerseits alles ausgeben. Die geringe Erbschaftssteuer kann dann aus der Portokasse entrichtet werden, wenn Oma`s kleines Häuschen zu Euro gemacht wurde.
Vergessen haben Sie evtl. auch ,dass die sog. Gutmenschen (z.B. USA), die medienwirksam einen Teil ihrer gigantischen Vermögen spenden, dies auch tun, weil sie damit noch weniger Steuern zahlen. Sie bezwecken damit, dass ihre Stiftungen punktgenau dort eingesetzt werden, wo sie es wünschen - bei höheren Steuern würden diese dem Staatswesen allgemein zufliessen. Aber wie man auch hier bei den Diskussionen sieht; diesen amerikanischen Gutmenschen wird vom deutschen Volk Applaus gespendet. Olga
clara
clara
Mitglied

Re: Reiche sind unmoralischer und dreister
geschrieben von clara
als Antwort auf chris33 vom 28.02.2012, 15:52:54


Nur zur info miriam, die spendenbereitschaft der amerikaner lag nicht nur im jahr 2011 auf platz 1 im gegensatz zu den deutschen (platz 26).


chris33

Welche Rolle spielen dabei Spendenhöhe und Einwohnerzahl? Deutschland wird nämlich von der UNO für seine seit Jahren hohe Spendenbereitschaft u. Spendenhöhe gelobt, s. z. B. hier:

http://www.focus.de/politik/weitere-meldungen/hungersnot-in-ostafrika-spendenbereitschaft-der-deutschen-ungebrochen_aid_653443.html

Clara
Die-Klostermaus
Die-Klostermaus
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Eigentlich obszön ...
geschrieben von Die-Klostermaus
als Antwort auf miriam vom 28.02.2012, 15:05:05
Sag ich doch immer, dass die Reichen unmoralisch sind!
Wer hat sich denn die Ausrottung der Sinti, Roma und Juden ausgedacht? Wer hat die Euthanasieprogramme für Behinderte entworfen?
Die Reichen - in ihrer unendlichen Dreistigkeit!
Wer war so dreist und hat die ganzen Rassengesetze sich ausgedacht? Natürlich die Reichen, aus lauter Jux und Tollerei - und weil sie sich sooo gelangweilt haben...
Beispiele dafür könnte ich noch viele nennen. Aber die dreisten Reichen, werden mich deswegen verfolgen.
Es gab natürlich auch einige wenige Ausnahmen. Und nicht vergessen: die wohlhabenden Deutschen, sind bekannt für ihre Spendenbereitschaft.
Hier sollten wir aber auch einen US-Amerikaner in jedem Fall erwähnen: Bill Gates.
Zu erwähnen wäre auch, dass unter den Journalisten sich so manches Schafskopf befindet. Wenn man die schon lesen möchte, sollte man sich nicht verpflichtet fühlen, sie auch zu erwähnen oder zu zitieren.
Miriam


Wie hier Sachverhalte - aus welchen Gründen auch immer - vermischt werden, ist angesichts eben dieser spezifischen Vermischung weder lustig noch ironisch, sondern dumm und/oder obszön. Zudem einfach, gemessen am Ausgangsbeitrag, inhaltlich schlichtweg daneben. Themaverfehlung.


Die Frage ist, ob sich eine bestimmte soziale Schicht (Die vermeintlichen relativierenden Spitzfindigkeiten des Herrn GRAM bezüglich Reichtum kann man in diesem Zusammenhang ignorieren. Stammtischüberlegungen) in ihrem Sozialverhalten eben abweicht; d.h. hier in diesem Falle sich an die Spielregeln, Gesetze etc. einer Gesellschaft weniger gebunden hält bzw. ob es spezifische unsoziale Verhaltensweisen der "Reichen" gibt.
Die Sozial- und Wirtschaftsgeschichte des 20. Jh., das Verhalten der finanziellen Oberschicht in den europäischen und nicht europäischen Ländern, etwa zur Zeit der Weltkriege, Wirtschaftskrisen etc., dürfte hier einiges zutage bringen.[/indent]
Die Tatsache der Steuerflucht und Steuerkriminalität, etwa aktuell in Griechenland, dürfte einiges zum Verhalten der reichen Oberschicht sagen.




Ein anderer Ansatz, eine andere erweitete Überlegung.

Am Anfang steht die bekannte Frage, was einen Menschen determiniert: Seine Gene, sein Umfeld, die jeweils individuelle Sozialisation - prägende [i]Schlüsselerlebnisse
, Traumatisierungen etc. Wie wirkt sich das Wechselspiel von Genen und eben "Umwelt" aus? Gegebenenfalls wird so das Leben eines Menschen etwa in einer bestimmten Weise auch negativ präformiert. Nehmen wir an, dass Eitelkeit, Selbstdarstellung, aber auch Alphatier-Eigenschaften (Macht über andere etc.) eine Person stark prägen.
Auf der einen Seite spielt das bei einem Menschen mit geringerem gesellschaftlichen und finanziellen Einfluss eine kleinere Rolle bezüglich Auswirkungen etc. als bei einem Menschen mit entsprechender gesellschaftlicher Position. Der eine tyranisiert vielleicht "nur" seine Familie, sein umittelbares Umfeld - die Folgen sind begrenzt - , der andere instrumentalisiert etwa eine Partei in seinem Sinne, "benutzt" eine gesellschaftliche und politische Position, seine gesellschaftliche und finanzielle Stellung, um seine Ziele durchzusetzen (oder wie man es auch nennen will, wenn die Neurosen und Traumatisierungen das Handeln eines Menschen betimmen). Philipp II. von Spanien, Kaiser Wilhelm II., auch Hitler und Stalin ... diese Menschen haben aufgrund ihrer politischen Position "weiter gewirkt".

Die Ursache von Reichtum - im Sinne eines überdurchscnittlichen Vermögen, Besitz von "extremen" Eigentum etc. - basiert vielleicht, so sieht man das gerne und so argumentiert man auch gerne, auf tatsächliche Schlüsselerfindungen und deren Verwertung (wenn der "Erfinder" selbst in den genuss der wirtschaftlichen Verwertung kommt), vielleicht auch kombiniert mit persönlichen Tüchtigkeit, Findigkeit und einer gesellschaftlich und wirtschaftlich günstigen Situation.
Im 19. Jh. war dies im Rahmen der Industrialisierung durchaus häufiger der Fall, im 20. Jh. war z.B. Otto Barnack ein genialer Erfinder, ebenso ein genialer "Tüftler" und "Verwerter" Arthur Fischer aus Tumlingen/Schwarzwald. Sie hatten für ihre Zeit geniale Ideen und eben eine günstige Sitation. Das galt auch für die Brüder Albrecht (von deren sozialem Engagement wohl die wenigsten etwas wissen!), im Anfang durchaus auch Schlecker etc. Hier sind Erfolg und Reichtum doch verknüpft mit einer einer Idee, mit einer Leistung, die man respektieren muss. (Dass das wirtschaftliche "Schicksal" der Firma Schlecker anders verlief, müsste detailierter beschrieben werden; einfach moralische Zuweisungen reichen hier nicht. Wie weit die [i]extremen Einkommen mancher Ärzte, Rechtsanwäte, Notare, Steuerberater, Unternehmensberater etc. gerechtfertigt sind, soll hier offen bleiben.)[/indent]
Nun aber dominiert offenbar in der ganzen Welt das, was verkürzt (oder doch zutreffend) Finanzkapitalismus genannt wird, dessen einzige Maxime lautet für alle, die daran sich aktiv beteiligen (passiv werden ja dafür ganze Gesellschaften, Volkswirtschaften und Staaten in Haftung genommen!): Werde unter allen Umständen reich; ohne Rücksicht auf Natur und Ressourcen, ohne Rücksicht auf Gesellschaft und Menschen. Verdienst, Einkommen, Gewinne, Profite ... ohne dass man selbst dafür produktiv arbeitet. (Es handelt sich ja um das Geld der anderen ...)
Und diese Rücksichtslosigkeit, diese Gier, diese Hemmungslosigkeit, diese Schamlosigkeit der Anleger, Investoren und aller dieser "Heuschrecken"... das wurde während der letzten zehn Jahre fast täglich indirekt oder direkt etwa in den führenden Zeitungen wie SZ, FAZ, WELT beschrieben und dokumentiert. Das bestimmt Markt, Real- und Finanzwirtschaft, Gesellschaft, die Geschicke ganzer Staaten. Nicht nur Ausbeutung von Ressourcen, Natur und Menschen, sondern auch Naturkatastrophen und Kriege (letzte als tolle konjunkturfördernde Maßnahmen!) werden in Kauf genommen.
(In diesem Zusammenhang das Stichwort Gentrifizierung ... die Veränderung der Städte zugunsten eben der "Reichen".)

Angesichts des Verhaltens dieser Reichen halte ich es durchaus berechtigt nach den moralisch-ethischen Richtlinien ihres Verhaltens zu fragen.

*.*


Eigentlich überflüssig und vielleicht auch lächerlich, sich als alter Mensch so zu echauffieren. (Wer weiß, wieviele Jahre (tatsächlich Jahre) ich noch habe?) Aber wenn mehr als sechzig Jahre bewusst (d.h. als älterer Jugendlicher und Erwachsener, die eigene, übrigens trostlos-traurige Kindheit lasse ich unberücksichtigt.) Geschichte und Gesellschaft, Wirtschaft und eben spezielle Entwicklungen (so das Verhältnis zwischen "Arm und Reich") beobachtet, kann einen schon die Wut packen. Mit zunehmenden Alter und angesichts der - letztlich globalen - Verhältnisse verliere ich meine monastische Contenance. Ob die rund 90 Prozent der sieben Mrd. Menschen irgendwann mal sich zu wehren wissen?

In meiner Kindheit las ich mal in "Das Beste aus Readers Digest" eine der sinnigen Lebensweisheiten, die damals in dieser Zeitschrift sehr verbreitet waren (Chinesische Weisheit, wenn ich mich recht erinnere?)
Wenn Du durch ein Fenster schaust, siehst Du die anderen Menschen, die Welt, die Natur. Sobald dieses Fenster hinten mit etwas Silber beschlagen ist, siehst Du nur noch Dich selbst.



Die Klostermaus


Nur so nebenbei ... Kennen Sie Helmut Qualtingers Lied "Der Papa wird's schon richten"; dazu den Hintergrund ... auch a bisserl zum Verhalten der Elite und Oberschicht ...




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chris33
chris33
Mitglied

Re: Reiche sind unmoralischer und dreister
geschrieben von chris33
als Antwort auf clara vom 28.02.2012, 17:00:34
ist mir bekannt-clara, d.h. unsere steuergelder fliessen dort auch ein, das ist in usa total anders.

aber vielleicht kommen wir vom thema ab.

chris33
clara
clara
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Re: Reiche sind unmoralischer und dreister
geschrieben von clara
als Antwort auf chris33 vom 28.02.2012, 17:20:52
Die USA zahlen aber doch auch als Staat z. B. in die UNESCO ein, d. h., momentan haben sie die Zahlungen wegen der Palästinaaufnahme eingestellt. Diese Gelder sind eigentlich auch Spenden zum Aufbau von Bildung in entspr. Ländern.
Aber gut - dazu kann ja jemand ein neues Thema starten.

Clara
pippa
pippa
Mitglied

Re: Reiche sind unmoralischer und dreister
geschrieben von pippa
Ob die rund 90 Prozent der sieben Mrd. Menschen irgendwann mal sich zu wehren wissen?
geschrieben von klostermaus



Solange sie glauben, dass die Wirtschaftssysteme nur dann funktionieren, wenn man dem Kapital völlige Freiheit gibt, es normal ist, wenn die Gewinne privatisiert, die Verluste dagegen sozialisiert werden und die Politik immer und immer wieder mit dem Verlust von Arbeitsplätzen erpresst wird, wird sich niemand ernsthaft wehren.




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hobbyradler
hobbyradler
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Re: Reiche sind unmoralischer und dreister
geschrieben von hobbyradler
Vielleicht sollten wir, der Ausgeglichenheit wegen, einige Betroffene um Stellungnahme bitten. Also alle Seniorentreffler ab 10.000.000 € Vermögen, egal ob Aktienbesitz, Grundbesitz oder Bargeld, meldet euch bitte in diesem thread.

Auch wenn es nicht im Sinn dieses threads war, habe ich mich über den Beitrag von Gram gefreut. Zumindest für einige hat der Mauerfall Freiheit und Freude bedeutet.

Ich glaube nicht das Reichtum den Charakter verdirbt. Wenn überhaupt, geschieht das auf dem Weg zum Erlangen des Reichtums. Vermutlich aber schon bei der Erziehung in Kindheit und Jugend.

Was würde eigentlich geschehen wenn ihr im Lotto 20.000.000 € gewinnt. Bleibt euer Charakter wie er ist oder seid ihr plötzlich unmoralisch und dreist?

Ciao
Hobbyradler
pippa
pippa
Mitglied

Re: Reiche sind unmoralischer und dreister
geschrieben von pippa
als Antwort auf hobbyradler vom 28.02.2012, 18:33:27
Was würde eigentlich geschehen wenn ihr im Lotto 20.000.000 € gewinnt. Bleibt euer Charakter wie er ist oder seid ihr plötzlich unmoralisch und dreist?



Um solchen Reichtum geht es weder in der Studie noch in diesem Thread .
Trojaner
Trojaner
Mitglied

Re: Reiche sind unmoralischer und dreister
geschrieben von Trojaner
Sitte und Moral geht doch bereits seit längerer Zeit den Bach herunter, mit zunehmender Tendenz. Da passt doch das Verhalten von dieser Klientel genau hinein. Ich möchte hier nicht den Finger heben und den Moralapostel spielen, doch sind Tugenden für mancher Leutz ein Fremdwort…
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Trojaner
chris33
chris33
Mitglied

Re: Reiche sind unmoralischer und dreister
geschrieben von chris33
als Antwort auf Trojaner vom 28.02.2012, 19:32:42
Da passt doch das Verhalten von dieser Klientel genau hinein.
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Trojaner

du verallgemeinerst (was ist denn mit dieser klientel?) Höre ich da ne ganze menge neid aus deinen worten?

in meiner heimatstadt hier in bielefeld wohnen einige sehr reiche industrielle-es sind ehrbare menschen-gute arbeitgeber und wir bielefelder sind stolz auf sie.

tugenden sind ein fremdwort für viele menschen,ob sie nun reich oder arm sind-wie wölfin schon in ihrem beitrag sagte,so sehe ich das auch.


chris33

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