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Aktuelle Themen Schutzschirme gegen den Hunger - ein Traum?

luchs35
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Schutzschirme gegen den Hunger - ein Traum?
geschrieben von luchs35
Dürren, Kriege, ungerechte Weltmarktstrukturen, Bevölkerungsdruck und undemokratische Machtregimes führen dazu, dass nach wie vor gegen 900 Millionen Menschen weltweit täglich an Hunger leiden Dürren, Kriege, ungerechte Weltmarktstrukturen, Bevölkerungsdruck und undemokratische Machtregimes führen dazu, dass nach wie vor gegen 900 Millionen Menschen weltweit täglich an Hunger leiden (Caritas Schweiz)
geschrieben von Caritas Schweiz


Beim Anblick der jüngsten Bilder aus Somalia und den Flüchtlingslagern an der Grenze zu Kenia, aber auch andern Gebieten, die derzeit nicht akut im Blickfeld sind, überfallen mich immer öfters "Tagträume", die sich mit den Rettungsschirmen für Banken, bankrotte Ländern etc. vermischen. Warum werden nicht auch einmal wirkliche "Schutzschirme" gegen solche Hungerkatastrophen aufgespannt? Im Falle Somalias z. Bsp.sah man schon lange vorher, dass es zu einer Katastrophe riesigen Ausmaßes kommen wird, aber die Hilfsmaßnahmen liefen viel zu spät und zögerlich an. Ausrede: Somalia hat Hilfslieferungen geblockt. Viele Nationen sind doch auch bereit, mit Sanktionen oder militärisch einzugreifen, wenn Machthaber gegen das eigene Volk vorgehen, aber wenn Millionen Menschen am Hunger krepieren, steht man hilflos "Gewehr bei Fuß" .

Statt in Kenia mit dem dringend benötigten Wasser Rosen zu begießen, die wir dann billig in unsere Wohnungen stellen und nach 5 Tagen wegwerfen, wäre es doch nicht zuviel verlangt, wenn gleichzeitig nach Wasser dort gebohrt würde, wo ...zig tausende Menschen nur Zugang zu Moderwasser , wenn überhaupt, haben. Könnte doch auch unter dem Motto "Schutzschild" laufen? Wasser erhält Leben, nicht nur durchs trinken, sondern auch zum Bewässern brachliegenden Bodens, auf dem angepflanzt werden könnte.

Die Menschen in den reichen Industrieländern haben von der Ausbeutung der afrikanischen Länder immer profitiert und wir sind es ihnen schuldig, nun ihr Überleben in die Hand zu nehmen. Nicht nur, indem wir schnelle erste Hilfe leisten, sondern auch dafür sorgen, dass die Menschen eine Chance bekommen, sich selbst mit dem Notwendigsten zu versorgen. Nicht den Fisch spenden, sondern die Angel, ihn selbst zu fangen!
Nun wird wieder eifrig von vielen Institutionen gesammelt, aber das wird nie ausreichen und auch nur kurzzeitig helfen. Zudem reagieren immer mehr Menschen misstrauisch auf diese Sammelaktionen, die nie voll anzukommen scheinen und oft genug in dunklen Kanälen verschwinden.
Staaten und Privatunternehmer in diesen Ländern sollten verpflichtet werden, für jeden Tropfen Erdöl oder anderen Bodenschätzen im Gegenzug entsprechende Leistungen zugunsten der am Reichtum ihrer Länder ausgeschlossenen Menschen zu erbringen. An den Riesengewinnen errechnet, könnten ganze Landstriche Afrikas bewässert werden.

Ich weiß, es ist und bleibt ein Traum, denn da sind ja noch die korrupten Systeme, die anderen Interessen, die notwendigen Kriege, die immer aufwendigere Waffen benötigen, das Abschalten der Gefühle zugunsten des reinen Verstandes etc.etc. Aber was hindert uns, auch einmal umzudenken und Träume Wirklichkeit werden zu lassen?

Luchs
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Schutzschirme gegen den Hunger - ein Traum?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf luchs35 vom 02.09.2011, 13:53:51
Paradox ist: Man legt diese Völker in Ketten, beutet sie aus, und wenn sie dann am Hungertuch nagen, sagt man: "Selber schuld - faules Pack!"
hafel
hafel
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Re: Schutzschirme gegen den Hunger - ein Traum?
geschrieben von hafel
als Antwort auf schorsch vom 02.09.2011, 16:00:28
@ schorsch:

Wenn Du das Thema auf so simple Stammtisch-Füße stellst, ist ja wohl hier die Diskussion bereits beendet. Einfacher und primitiver geht es kaum noch.

In der Tat ist das ein sehr komplexes Thema, was wir vor kurzer Zeit hier schon einmal diskutiert hatten und hat der Hunger in Afrike eine Fülle von Parametern.
Es lohnt sich aber nicht auf diesem (Deinem) Niveau weiter zu diskutieren.

hafel

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luchs35
luchs35
Mitglied

Re: Schutzschirme gegen den Hunger - ein Traum?
geschrieben von luchs35
als Antwort auf hafel vom 02.09.2011, 16:50:36
In der Tat ist das ein sehr komplexes Thema, was wir vor kurzer Zeit hier schon einmal diskutiert hatten und hat der Hunger in Afrike eine Fülle von Parametern.
Es lohnt sich aber nicht auf diesem (Deinem) Niveau weiter zu diskutieren.
geschrieben von Hafel:


Musst du doch auch gar nicht ,Hafel, nicht passende Posts kann man auch überlesen, wenn das Thema selbst interessiert. Ich habe zu dem aktuellen Thema in letzter Zeit nichts gelesen, vielleicht übersehen. Könntest du mir sagen, welcher Thread das war, es interessiert mich, wenn andere die gleichen oder ähnliche Gedankengänge haben.

Luchs
hafel
hafel
Mitglied

Re: Schutzschirme gegen den Hunger - ein Traum?
geschrieben von hafel
Der Link:
pilli
pilli
Mitglied

Re: Schutzschirme gegen den Hunger - ein Traum?
geschrieben von pilli
als Antwort auf luchs35 vom 02.09.2011, 18:07:10
luchsi

du erwähnst die "Rosen" und da denke ich an das thema von mart:

Rosen und die Hungerstory in Kenia

mart verweist da auf den bekannten rosen-grosshändler Kordes und eine fernsehsendung. Kordes hat sich in dieser sendung derart geäussert, wie schorsch ihn wohl nur sinngemäss zitieren wollte?

Und wo stehen wir? Rosen, die Blume der Liebe kaufen - den Kaffetisch damit verzieren und genußvoll ins Kipferl beißen - Kordes, die Vorzeigenummer der Deutschen in Hinsicht auf Uraltzüchtertradition - Verhungernde ausblenden - Selbst an der Misere schuld - sollen doch endlich einmal ordentlich planen und arbeiten?
geschrieben von mart/ hinweis zum thema


noch ärgere und abwertende worte von Kordes gewünscht? mart hat das interview mit ihm verlinkt.


--
pilli



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Edita
Edita
Mitglied

Re: Schutzschirme gegen den Hunger - ein Traum?
geschrieben von Edita
als Antwort auf hafel vom 02.09.2011, 18:16:50
Ich möchte hier eigentlich nicht mit diskutieren, aber ich habe heute morgen imTV einen Satz gehört, der läßt mich nicht los:

" Wenn man weltweit die Lebensmittel von Privatleuten, und die von den Supermärkten, die jeden Tag weggeworfen werden, sammeln würde, brauchte kein einziger Mensch auf dieser Welt zu hungern! ". So eine tragische Aussage habe ich noch selten gehört!
Das hat irgendeine Menschenrechts-Organisation bekannt gegeben.
Ich habe leider erst bei obiger Aussage richtig zugehört!

Edita
hafel
hafel
Mitglied

Re: Schutzschirme gegen den Hunger - ein Traum?
geschrieben von hafel
als Antwort auf Edita vom 02.09.2011, 18:34:57
Richtig Edita, das klingt auch ungeheuerlich.

Hatten wir aber schon einmal diskutiert. Würden wir tatsächlich eine Möglichkeit haben, alle diese Lebensmittel einzusammeln und sie zu versenden, würden sie am Ende nicht bei den Betroffenen ankommen. Das ist noch ungeheuerlicher.

Hafel
pschroed
pschroed
Mitglied

Re: Schutzschirme gegen den Hunger - ein Traum?
geschrieben von pschroed
als Antwort auf luchs35 vom 02.09.2011, 18:07:10
Selbst schuld? Von wegen!

Die Hungerleidenden in Somalia sind die ersten Opfer des Klimawandels.

2011 wird wieder so ein Jahr. Überfüllte Flüchtlingslager, Todesmärsche durch die Wüste, verendetes Vieh – die Rede ist von der schlimmsten Hungerkatastrophe seit Jahrzehnten.

Es wäre leicht, in diesem Elend nichts anderes als eine Fortsetzung der somalischen Leidensgeschichte zu sehen. Und wer sich die quälenden Bilder aus den Flüchtlingslagern vom Leibe halten will, der wird Gründe finden, die afrikanischen Hungerleidenden selbst für ihr Unglück verantwortlich zu machen: Somalia, das ist doch der Piratenstaat, in dem die Regierung nicht einmal die eigene Hauptstadt Mogadischu kontrolliert. Ein Land, in dem islamistische Milizen den Ton angeben. Kein Wunder, dass sie dort hungern.

Das ist nicht einmal völlig falsch. Aber es ist zu einfach. Diese Hungersnot ist mit großer Wahrscheinlichkeit nicht die Fortschreitung von etwas Altem, sondern der Beginn von etwas Neuem, der Anfang einer Globalisierung, die nicht durch Warenströme oder Nachrichten vermittelt wird –sondern durch Kohlendioxid in der Erdatmosphäre.

Was könnte man tun ?

Kohlendioxid Emissionen drastisch reduzieren > das wird Jahrzehnte in Anspruch nehmen.
Weniger Autos produzieren weniger Kohlendioxid.
Urlaub in Tunesien, Äypten ? > Urlaub zu Hause weniger Kerosin, weniger Abgase, die persönlichen Resourcen auf ein minimum reduzieren

In Bezug daß die Finanzmärkte durch die reale Industrie gesättigt werden und die Aktionäre nach immer höheren Gewinnen lechzen, kann man Hilfen von den Aktionären für diese Menschen kaum erwarten, ausser die ersten fallen selbst tot um, durch Sauerstoffmangel.

Rettungsschirm wie für Griechenland.


Diese Regierung oder dieses Gremium glaube ich muß erst geboren werden. Ich glaube nicht dass zur dieser Zeit jemand von unseren Obrigkeiten sich Gedanken macht über einen Rettungsschirm für Somalia.

Meiner Meinung nach, muß jeder einzelne wer nur die kleinste Möglichkeit hat zu Spenden ,das tun, in der Hoffnung daß das Geld auf den richtigen Stellen ankommt !

Oder, wenn die Flüchtlingsströme durch Hunger und Elend so dramatisch zunehmen, dass diese unkontrolliert Europa überschwemmen, ich glaube erst dann wird uns dieses Problem erst richtig bewußt werden.

Philippe

hugo
hugo
Mitglied

Re: Schutzschirme gegen den Hunger - ein Traum?
geschrieben von hugo
als Antwort auf Edita vom 02.09.2011, 18:34:57
" Wenn man weltweit die Lebensmittel von Privatleuten, und die von den Supermärkten, die jeden Tag weggeworfen werden, sammeln würde, brauchte kein einziger Mensch auf dieser Welt zu hungern! ". (edita)

,,und wenn nun noch dazu dafür gesorgt würde das es solche Privatisierungen von Vermögen/Geld wie z.B bei den Gaddafis die sage und schreibe über 100 Milliarden zusammengerafft haben und in den letzten 40 Jahren wohl nochmal so viel verbrauchten,,,

diese Summe gut angelegt, allein ist ausreichend daß in Afrika südlich der Sahara kein einziger Mensch mehr (Derzeit gibts dort 200 Millionen) hungern müßte.

und wieviele von der Sorte Gaddafi gibt´s weltweit ?

hugo

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