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Biowissenschaften Hunde erkennen menschliche Gefühle - auch von Fremden

margit
margit
Administrator

Hunde erkennen menschliche Gefühle - auch von Fremden
geschrieben von margit
Dass Hunde unsere Emotionen erkennen und verstehen können, weiß jeder Hundehalter schon lange. Besonders überrascht hatte mich deshalb die Reaktion von unserem Hund nicht, als eine Freundin mir über ein Problem berichtete, das ihr großen Kummer bereitete. Der Hund lag scheinbar müde zwischen uns, als er plötzlich den Kopf hob, meine Freundin anschaute und einen langgezogenen Jammerton von sich gab.
Auf solche Geschichten reagieren "Nicht-Hundekenner" meist ungläubig mit dem bekannten "was-du-nicht-erzählst-Blick".

Jetzt hat eine wissenschaftliche Studie ergeben, dass Hunde auch fremde
verärgerte oder freudige Stimmen entsprechenden Bildern von Gesichtern zuordnen können.

Aus meiner Erfahrung mit Hauskatzen bin ich - auch ohne dass dazu eine Studie vorliegt - überzeugt, dass auch Katzen über diese Fähigkeit verfügen.

Margit

P.S.: Deutscher Bericht zur Studie
Drachenmutter
Drachenmutter
Mitglied

Re: Hunde erkennen menschliche Gefühle - auch von Fremden
geschrieben von Drachenmutter
als Antwort auf margit vom 18.01.2016, 12:01:06
Dazu kann ich etwas berichten, das ich mit meinem Finn erlebt habe. Er hat mich durch seine bloße Anwesenheit und Reaktion schon mindestens zweimal vor einem Überfall bewahrt, davon bin ich fest überzeugt.

Ich habe normalerweise abends im Dunklen keine Angst, wenn mir Menschen entgegenkommen oder hinter mir gehen, aber bei zwei merkwürdigen Begebenheiten war es mir doch seltsam, weil die Menschen sich merkwürdig verhalten haben.

Beim ersten Mal, im Sommer, kam ich mit Finn vom Abendspaziergang zurück und war schon recht nah an unserer Haustür, als von der gegenüberliegenden Straßenseite ein junger Mann über die Straße auf mich zu stürmte. Er sah Finn nicht, weil der hinter mir ging. Finn hat dieses merkwürdige Verhalten des Mannes sofort auch erkannt, kam nach vorne gelaufen und ließ ein tiefes Knurren hören. Der Mann blieb ruckartig stehen, als er Finn sah und hörte, tat so als wolle er etwas vom Boden aufheben und verschwand dann in die andere Richtung.

Beim zweiten Mal, im Winter, lagen überall an den Straßenrändern vereiste Schneereste. Ich war mit Finn auf dem Bürgersteig in der Nähe unserer Haustür und sah weit und breit niemanden. Auf einmal hörte ich, wie jemand auf den vereisten Schnee trat. Der Mann musste sich im dunklen Hauseingang gegenüber versteckt haben. Er konnte Finn nicht sehen, weil dieser sich hinter einem parkenden Auto diesseits der Straße befand. Kaum hörte ich dieses Geräusch, drehte ich mich in die Richtung aus der es kam und sah den Mann auf mich zukommen. Finn reagierte wieder sofort. Er stellte sich knurrend vor mich, was den Mann veranlasste, abzudrehen und die Straße entlang zu laufen, um in der nächsten dunklen Ecke wieder zu verschwinden.

Hunde haben also auch ein sehr feines Gespür für Gefahr im Verzug. Mit Finn an meiner Seite kann ich mich draußen wirklich sicher fühlen.

LG,
woelfin
Re: Hunde erkennen menschliche Gefühle - auch von Fremden
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Drachenmutter vom 18.01.2016, 12:36:17
Ähnliches kann ich von meiner Morena auch berichten. Wir zwei streifen ja mutterseelenalleine durch das Campo und nicht immer schaffen wir den Rückweg ohne in die Dunkelheit zu geraten. Erst gestern wieder war, wie aus dem Nichts, ein Mann mitten im Campo gestanden. Als er uns erblickte ist er genauso schnell verschwunden wie er vorher erschienen war. Morena aber, die an der Leine war, blieb auf der Stelle sitzen und hat danach einen anderen Weg durch das Campo eingeschlagen. Offenbar wollte sie ausweichen.
Bruny die noch schnell einen Krauler für Finn mitschickt

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Re: Hunde erkennen menschliche Gefühle - auch von Fremden
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 18.01.2016, 12:58:20
Hunde sehen uns nicht in der klaren Physis,
wie wir Menschen die andern und die Natur sehen.

Sie sehen unsere "Umgebung", was unsere Lebenskraft,
unser wirkliches Sein ist.

Dieses "Sein" ist wandelbar, bei jedem Gedanken
ändert es sich.
Vor Jahren schon war im TV ein interessanter Bericht:
Eine Frau sitz am Tisch, ihr Hund liegt ihr zu Füßen.
Wenn sie dachte, ich geh die Zeitung holen, blieb ihr
Hund liegen, wenn sie dachte, dass es Zeit wäre, mit
dem Hund spazieren zu gehen, ist er mit ihr aufgestanden
und zur Türe gegangen.

Dies wurde einigemale probiert und notiert, es war immer
dasselbe, der Hund hat nicht ihre Gedanken gelesen, aber
ihre Aura hat sich verändert. Das nehmen die Tiere wahr.

Clematis
Re: Hunde erkennen menschliche Gefühle - auch von Fremden
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 18.01.2016, 14:51:38
Bei uns ist es gerade umgekehrt Clematis, die Aura meines Hundes verändert mein Verhalten . Während ich noch gar nicht an unseren täglichen Rundlauf denke (manchmal verdränge ich alle Gedanken daran ) wird Morena ab 15:30 dermaßen penetrant "ekelhaft", dass ich dann gerne meine Schuhe anziehe und ihrem Willen folge leiste. Während ich diese Nachricht schreibe, hat sie sich bereits zur Wintergartentüre begeben .
Grüßle, Bruny
Re: Hunde erkennen menschliche Gefühle - auch von Fremden
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 18.01.2016, 15:04:11
Auch das ist kein Wunder, liebe Bruny.

Die Auren passen sich mit den Jahren an, wir kennen
das alle: Die Ähnlichkeit von Herr und Hund.
die manchmal doch sehr verblüffend ist.

Clematis
die annimmt, dass Du um diese Uhrzeit mit Hund
unterwegs bist.

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Re: Hunde erkennen menschliche Gefühle - auch von Fremden
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 18.01.2016, 15:33:04
Ja, wie der Herr, so's Gescherr, gell . Bleibt die Hoffnung dass Morenas Schönheit auf mich abfärbt
Bruny die einen schönen Abend wünscht
pschroed
pschroed
Mitglied

Re: Hunde erkennen menschliche Gefühle - auch von Fremden
geschrieben von pschroed
Ich hatte auch mal Glück.

Es war vor einigen Jahren beim Joggen, ich lief wie immer mit meinem (damaligen) Schäferhund Mischling Bossi und trug wie immer Walkmann Kopfhörer.
Normalerweise lief er immer hinter mir in einem Abstand von circa 1-2 Meter.
An einer Kreuzung (Feldweg) war mir die Sicht nach links und recht´s genommen durch hohe Hecken.

Ungefähr 10 Meter vor der Kreuzung lief Bossi plötzlich vor mich und bremste mich aus, ich stolperte faßt über ihn, erschrocken dachte ich, was hat der denn nun, es dauerte keine Minute und schon fuhr ein Traktor an meiner Nase vorbei, wegen den Kopfhörer bekam ich es nicht mit.

Es war kein Zufall, ich war sprachlos.

Heute bin ich es gewohnt auf Hunde zu reagieren, Lupa läuft immer ohne Leine, sie weiß aber, kommt ein Fahrrad oder Spaziergänger daß sie an die Leine muß, sie zeigt mir schon von weitem indem sie stehen bleibt und mich anschaut, ich zeige ihr dann nur die Leine.

Phil.
weserstern
weserstern
Mitglied

Re: Hunde erkennen menschliche Gefühle - auch von Fremden
geschrieben von weserstern
Dieses Gefühl hat sicher auch unser Hund ...ROCKY .. erkannt,
den wir von meinem Vater auf seinem Sterbebett übernommen haben.

Da nach einiger Zeit unser Hundegegner , den wir erst überzeugen mussten einen Hund im Haus zu haben ,sein bester Freund und Partner wurde.

Gruß in die Runde... weserstern
lalelu
lalelu
Mitglied

Re: Hunde erkennen menschliche Gefühle - auch von Fremden
geschrieben von lalelu
Auch ich kann aus eigener Erfahrung diese Studie bestätigen. Die Fähigkeit, die Gefühle von Menschen richtig zu interpretieren, scheint Hunden angeboren zu sein.

Unser Ricky, damals 11 Wochen alt, war erst wenige Tage bei uns. Mit anderen Worten: als kleiner Welpe hatte er weder besonders viel Erfahrung, noch kannte er uns gut. Trotzdem zeigte er viel Empathie, als er spürte, dass es mir gerade nicht gut ging.

Er lag friedlich in seinem Körbchen, ich war mit Putzarbeiten beschäftigt. Dabei stieß ich heftig mit dem Ellbogen an die Tischkante. Auf mein spontanes „Au-Au-Au“ hin kam Ricky sofort fiepend aus seinem Körbchen und drückte sich an mich. Ich bückte mich zu ihm herunter, worauf er tröstend mein Gesicht ableckte. Er hörte erst damit auf, als ich ihn beruhigte.

Weil ich wissen wollte, ob seine Reaktion Zufall war, spielte ich ein oder zwei Tage später Theater und fing grundlos, aber anscheinend überzeugend mit meiner „Au-Au-Au“- Arie an. Wieder kam Ricky fiepend zu mir und leckte mir das Gesicht ab, als ich mich zu ihm herunterbeugte.

Zwar reagierte er nicht auf ein Bild, wie in der Studie, sondern auf einen Menschen aus Fleisch und Blut, aber auch so fand ich es beachtlich, dass er so viel Empathie für mich – eine zu diesem Zeitpunkt noch nicht besonders vertraute Person – zeigte. Er blieb bis zu seinem Tod so mitfühlend; allerdings hat er gelernt, sein Mitgefühl nicht durch eine Gesichtswäsche auszudrücken.

Ich bin auch fest davon überzeugt, dass Hunde auf die Aura des Menschen reagieren, die sich je nach Situation verändert. Wenn ich mit Ricky tagsüber ganz entspannt unterwegs war, war er freundlich zu jedermann. Machte ich spätabends bei Dunkelheit allein meine letzte Runde mit ihm, ging ich meistens einen unbeleuchteten Fußweg entlang, der zu einer großen Wiese führte. Wenn mir während dieses Rundgangs in der Dunkelheit eine oder mehrere Gestalten entgegen kamen, konnte ich ein mulmiges Gefühl nicht immer unterdrücken. Obwohl ich versuchte, weiterhin ganz entspannt zu bleiben, muss ich unbewusst Signale ausgesandt haben; jedenfalls fing Ricky regelmäßig an, leise zu knurren. Er muss mein Unbehagen gespürt haben – unabhängig davon, ob es begründet war oder nicht. Es war übrigens nie begründet.

Machte ich diese letzte Runde zusammen mit meinem Mann, fühlte ich mich sicherer; mein Unbehagen blieb aus – und Rickys Knurren ebenfalls, auch dann, wenn uns jemand entgegenkam.

Lalelu

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