Forum Blog-Kommentare Fremd bin ich hier ...

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Liebe Meli,
geschrieben von ehemaliges Mitglied
ich danke Dir auch für deinen Beitrag.
Und ich kann nur sagen: Wer immer noch nicht begriffen hat, warum so viele junge Männer zu uns kommen, der ist ganz einfach nicht informiert. Seit langem wird darüber aufgeklärt, warum das so ist und dass auch wir als ein Land mit den Waffenlieferungen an dritter Stelle in der Welt einen großen Teil Schuld daran tragen.
Aber es soll ja Leute geben, die nicht einmal wissen, dass in Syrien Krieg ist und viele junge Männer gezwungen sind zu fliehen, u. a. wegen ihrer drohenden Zwangsrekrutierung auf Jahre in einer Armee, die sie ablehnen.
Es soll auch Leute geben, die nicht wissen, dass sie allein kommmen müssen, weil sie ihre Familien nicht mitnehmen können.
Und natürlich schreibe auch ich nicht von denen, die ihren Flüchtlingsstatus missbrauchen.
Wer aber glaubt, das sei die Mehrheit, der hat schlicht und einfach keine Ahnung.
Im übrigen würde ich mich freuen, wenn die Ausgrenzer und Fremdenfeinde mal genauso kritisch hingucken würden, wenn sexistische deutsche Männer sich an Frauen vergreifen, wie es das massenhaft gibt. Bisher hatte ich nicht den Eindruck, dass gerade sie besonders um Frauenrechte kämpften.
Oder wenn eine Frau Festerling von Pegida in einer Weise hetzt, dass die Staatsanwaltschaft eine Anklage wegen Volksverhetzung erwägt.

Gruß Marina
Pan
Pan
Mitglied

Nun
geschrieben von Pan
Antoine de Saint Exupéry lässt den kleinen Fuchs sagen:
"Die Sprache ist die Quelle aller Missverständnisse!"

Warum sollte es hier bei uns anders sein? Jeder deutet eine Aussage anders als der Vorige, somit kommt letzten Endes immer etwas heraus, dass so niemals gemeint war.
Grund dafür? Ganz einfach: Niemand fragt nach!
Das Wörtchen Flüchtling beinhaltet doch viel mehr, als eine Verballhornung dieser paar Buchstaben. Wenn damit nun auch noch eine Wortspielerei hervorgerufen wird, finde ich dies nicht in Ordnung.

Aber, nebenbei gesagt: Ich bin ebenfalls amüsiert, dass man so etwas an den Haaren herbeizerrt.
Gut, lassen wir das.
Vielleicht verstehen es die Hunderttausende von jungen Männern eher als wir hier, die wir schon 70 Jahre in Frieden gelebt haben. Kann ja sein.
Das wäre ja dann etwas, das als »Erfolg« verbucht werden könnte ...
Pan~
lieber Elbwolf
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Und nun mache ich auf ein ganz spezielles "Flüchtlingsproblem" aufmerksam:
Gestern ist offenbar der relative ST-Neuling @hausfrauenlyrik als Reaktion auf die "Willkommenskultur" im ST auf ihr gebloggtes Gedicht "Nur eine Fabel - die hoffentlich eine bleibt" GEFLOHEN, und zwar unter Löschung aller ihrer bisherigen Einträge. Nun, WER von Euch möchte DAS als Erfolg verbuchen?

elbwolf, am 14.01.2015

Ich finde es unangebracht, dass hier auf die Dame Hausfrauenlyrik aufmerksam gemacht wird.
Sie hat ein Gedicht eingestellt und auf Zustimmung gehofft. Die bekam sie nicht. Zugegeben, es waren einige sehr hart,
doch sie hätte diskutieren können und hätte nicht FLIEHEN müssen.
Clematis

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tilli
tilli
Mitglied

Jeder hat ein Recht
geschrieben von tilli
zu schreiben was er empfindet. Das Leid der Menschen, die ihre Heimat verlassen müssen vor den Krieg , weil sie ihre Kinder retten wollen.
Das zu erleben, das zu spüren, ist für jeden Menschen der ein Herz hat zu verstehen.
Es ist nicht einfach für ein Land diese Krise zu bewältigen, aber die Machthaber anderer Länder müssen helfen, denn bloß so können wir Alle überleben.

Dein Gedicht ist so wahr und die Worte kommen ins Herz.

Mit Danke und Grüßen Tilli
Karl
Karl
Administrator

Danke Pan
geschrieben von Karl
Dein Gedicht ist sehr einfühlsam. Du kannst Dich in die Flüchtlinge hineinversetzen.

Wir betreuen inzwischen ein Familie aus Syrien (Aleppo) mit drei kleinen eigenen Kindern und ihrem 10jährigen Neffen, dessen Eltern über die Türkei nicht hinausgekommen sind. Sie haben uns Handybilder von ihrem Haus vor der Zerstörung und nach dem Bombardement und von dem toten verschütteten Onkel gezeigt. Wer von uns würde nach einem solchen Erlebnis nicht das Weite und das Beste für seine kleinen Kinder suchen? Sie wollten niemals fliehen, sind also auf Deutschland völlig unvorbereitet. Während die Kinder bereits erste Brocken Deutsch sprechen (ihnen wird die Sprache bestimmt leicht fallen, wenn sie in die Schule dürfen), ist die Kommunikation mit den Eltern nur mit dem Google Übersetzer möglich (die Frau kann etwas Englisch). Es ist herzzerreißend, wenn man dieses sympathische Paar mit seinen Kindern sieht, das versucht Fuß zu fassen. Ihre Situation ist verzweifelt, sie leben in einem Flüchtlingsheim gemeinsam in einem Raum, aber sie klagen nicht. Ab dieser Woche gehen sie 3x wöchentlich zum Deutschunterricht . Der Mann ist Mitte 30, er wird sich schwer tun mit der Sprache. Man stelle sich vor, wir würden umständehalber in ein arabisches Land verschlagen und müssten die Sprache und eine völlig neue Schrift erlernen?

Wenn man solche Schicksale kennengelernt hat, dann wird vielleicht auch verständlich, warum man allergisch auf manche Beiträge reagiert, die Flüchtlinge als Feinde darstellen. Möglich, dass Urteile dann manchmal auch zu hart ausfallen.

Karl
Pan
Pan
Mitglied

Sic,
geschrieben von Pan
dem ist nichts mehr hinzuzufügen!

Pan~

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christl1953
christl1953
Mitglied

Dieses Gedicht -es könnten es tausende dieser Flüchtlinge schreiben-es soll Gedicht zum Mitfühlen...
geschrieben von christl1953
Ich lese gerne die hier geschriebenen Gedichte;
zu dem über die Gedanken eines Flüchtlings möchte ich sage:Ja-es sagt genau das aus,was wohl so mancher
Flüchtling fühlen wird in diesen Zeiten in der neuen
gesuchten und erhofften Heimat.Wer von uns kann sich eigentlich vorstellen,wie das ist?Nur das Nötigste in den Rucksack gepackt,die kleinen Kinder an die Hand nehmen und
fort,nur weg aus dem Ort wo alles schon dem Boden geleich gemacht wurde durch Bomben,welches Flugzeug sie immer abgeworfen haben mag;das ist egal-sie alle bringen Tod und Grauen für die Bewohner dieser Orte.Wer von uns würde nicht auch weg laufen so weit die Füße ihn tragen.
Das ist das eine Drama fortgehen zu müssen,wo man sein bisheriges Leben gelebt hat,seine Familie hatte und nicht einmal wissen,ob diese überhaupt den Bombenhagel überlebt haben,und ob man jemals wieder dahin zurück kommen wird.Das alleine kostet schon genug Kraft für die Menschen,die flüchten.Dann kommt die Odyssee der Flucht und die Angst,dass man es nicht schafft vor allem die Kinder in Sicherheit zu bringen? Nachdem dann alles nach unzähligen Strapazen geschafft ist,ist man endlich da angekommen,wo man gehört hat,dass es dort gut sein soll und man dort in Frieden leben kann? Und wie eine kalte Dusche merkt man dass man da ja gar nicht willkommen ist und die Menschen die da zuhause sind, einem mit Argwohn begegnen?
So möchte ich gerne diejenigen fragen,die so ein großes Mundwerk haben und generell über Flüchtlinge egal welche schimpfen-was haben diese Menschen Euch getan?
Ihr sitzt in Euren warmen Stuben,Eure Kühlschränke sind gefüllt mit allem was ihr gerade essen wollt.Ihr habt Euer warmes Zuhause Eure kuschligen Betten in die ihr euch einigeln könnt? Warum dieser Neid oder die Angst dass euch etwas weg genommen wird? Denkt lieber einmal daran,wie gut es uns hier geht in unserem friedlichen Deutschland! Und solange Waffen erzeugt und geschmiedet werden,wird der Traum vom Frieden nur ein vergeblicher Traum bleiben.
wer aber noch nicht die Zusammenhänge weiß wie dieser Flüchtlingsstrom nach Europa geflossen ist,der sollte vielleicht einmal das Buch von Jürgen Todenhöfer lesen oder eines vom großen Publizisten und Weltreisenden Peter Scholl Latour. das war jetzt eine lange Erklärung wie ich das gedicht erlesen habe.
Sic!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Dem ist auch nichts mehr hinzuzufügen.
Ich danke dir, Christl, du sprichst mir ganz und gar aus der Seele. Ich habe alle paar Tage mit den Neuankömmlingen zu tun, und wenn man sieht, was für elende, völlig erschöpfte Menschen aus den Zügen steigen, zum Teil mit Babys oder kleinen Kindern und immer auch Alten und Behinderten in Rollstühlen, dann weiß man, dass niemand eine wochenlange, gefährlich Flucht unter diesen Umständen auf sich nimmt, weil er Böses plant oder anderen etwas wegnehmen will. Sondern weil ihn die Umstände dazu zwingen.
Das mangelnde Einfühlungsvermögen von vielen Foristen erschüttert mich immer wieder.

L. G. Marina
da ich angesprochen wurde...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
...muss ich mich nochmal melden.

@ elbwolf:
Was Du mir zur Hausfrauenlyrik sagst, versteh ich nicht.
Ich hab diese Dame nicht beleidigt.

Was Du mir zur Politik sagst, ist mir verständlich. Ich hab nie was anderes gesagt.

Aber: Alles verwursteln und verknüpfen und zusammenballen wird bei mir ein unübersichtlicher Wust.
Ich beende jetzt hiermit auch hier meine Mitteilungen.

@ Karl: Hausfrauenlyrik kann sich NICHT an Dich gewandt haben,weil Du Dich für ihr Gedicht geschämt hast.
Sie hat auf Zustimmung gerechnet und diese nicht bekommen.
Das ist/war für sie eine Tragik!
Auch dies sind die letzten Sätze von mir zu diesem Thema.

Clematis

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