Blog-Kommentare Was ist Heimat?

Heimat ist für mich dort, wo ich geboren bin, zum ersten Mal mit den Füßen die Erde berührte und Mutters Hand mich das Laufen lehrte.
Und später dann - weit weg - noch die Gerüche und Geräusche nachvollziehen kann. Ein Wiedersehen mit Herzklopfen dorthin springe, wo sich alle Sinne darauf konzentrieren, daß ich wieder angekommen bin.
Alte Dinge neu berühren, die Hauswand streicheln zu können und zum Friedhof gehen um die Ahnen der Familie einen Gruß zu schenken. Tiefe Verbundenheit zu fühlen und noch einmal in die tiefe Erde greifen.
Das ist Heimat für mich.
Wege gehen, die ich oft als Kind gegangen, um festzustellen, daß sie garnicht so weit gewesen sind -
Auge, Ohr,Riechorgan und die Seele sollen sich am Abend laben können.Und mit Wohlgefühl sollen sie alle sagen können - ja, ich bin wieder daheim.
Mit heimatlichen Grüßen
Dein Moni-Finchen

und gut ist, wenn jeder schreibt was er spürt. Unterschiedlich sind die Menschen, unterschiedlich die Gefühle. Ich werde immer Oberschlesien als meine Heimat lieben. Ich werde immer an meine Wurzeln denken.
Heimisch kann ich mich auch dort fühlen wo ich und meine Lieben leben, aber der Ort wo ich geboren wurde und meine Eltern und Großeltern ihr Leben verbrachten wird für immer in meinem Herzen als Heimat sein.

Danke und grüße Tilli

Heimat ist der Ort wo ich geboren wurde und meine Kindheit verbracht habe.Die Sehnsucht nach ihr, wird immer in meinen Herzen bleiben.
Da wo ich meine große Liebe fand und den größten Teil meines Lebens verbrachte, ist auch ein Stück Heimat für mich.
Grüße Bruno

ebenfalls in erster Linie dort, wo ich meine Kindheit verbracht habe. Heimat ist aber auch dort, wo ich mich geborgen fühlen kann, angenommen bin.

Mit einem lieben Gruß von
Ingrid

Heimat ist für mich, dort wo meine Ahnen das Land urbar machten als es von der Pest entvölkert war.(Salzburger Protestanten aus ihrem Land vertrieben, weil sie nicht Katholisch werden wollten, enteignete man sie und verjagte sie. Der Preußenkönig rief sie in sein Land, neben den aus gleichen Gründen vertriebenen Holländern und Franzosen)Dort angekommen, wo sie redlich ihren Berufen nachgingen, auch wenn sie da nicht immer hoch bezahlt wurden. Dort wo meine lieben Verwandten in Überzahl verhungerten und an Krankheiten sterben mussten, weil eine Elite unseres Landes von unersättlicher Gier nach Macht, Ruhm, und Ehre und Landgewinn und Einfluss, einen unsäglich furchtbaren Krieg anfing, der uns an der Grenze zu dem überfallenen Land, in schlimmster Weise heimgezahlt wurde, als Sündenböcke für alle.
Dort wo meine Kindheit vom friedlichen Elternhaus in die mörderische Nachkriegshölle endete. Dort ist meine Heimat und die ist mir unzerstörbar im Herzen geborgen. Sachsen hat mir all das gegeben, was bei Dir das Prädikat für Heimat darstellt, dafür ist es mein Zuhause geworden, wo ich ehrlich meiner Arbeit nachging, die auch gewürdigt wurde, wo ich meine Kinder groß-zog, glücklich war und sie ihren Berufen nachgehen, dort ist mein Zuhause und die Menschen sind mir gut gesonnen und ich ihnen, aber meine Heimat ist dort nicht. Meine Kinder sehen auch in meine Heimat zurück, aber ihre ist die NEUE geworden, meine nicht.
Mit freundlichen Grüßen,
Traute

ich überlege im Augenblick, ja, was ist eigentlich MEINE
Heimat?
Heimat zu spüren und sich diesen Gedanken zu stellen, kam erst, als ich älter geworden bin. Sie waren wohl immer schon da, aber ich konnte sie nicht so richtig definieren.
In jungen Jahren öffnete sich die große weite Welt für mich. Alles war spannend und aufregend und ich konnte staunend nicht genug davon bekommen.
Jetzt kann ich diese Gedanken visualisieren über meine Heimat, indem ich die Streiche sehe, Tränen und Lachen erfassen kann, Vergleiche anstelle.
Wälder und "Unsinn" treiben an den Orten erkennen, die Kindheit bedeuten.
"Ach, ja, auf dieser Straße bin ich mit meinen Großeltern spazieren gegangen , was für schöne weiße Haare sie hatte..."
Ich denke, das für mich Heimat der Geschmack der Vergangenheit und Zukunft ist, mit dem Blick auf das Jetzt und Heute.
Wenn wir das Wort Nebel rückwärts lesen, bedeutet es LEBEN und Heimat ist Leben.
Danke Pan!
Ela

eine gute, auch zufriedenstellende Reihe von Meinungen.
Heimat: Das scheint doch eine hervorragende Rolle in unseren Lebensläufen zu spielen.
Es ist die Sehnsucht nach der "alten Höhle", in der unsere mutter uns zur Welt gebracht hat.
Es ist nicht das "Zuhause", wie Traute es so schön genannt hat, nein, Heimat ist all das, wonach wir Sehnsucht haben!
Die Kinderzeit, die Jugend, die erste Liebe, all das erinnert uns. Ist Heimat also nur "Erinnerungen"?
Nein. Das wäre zu wenig. Heimat ist individuell, das haben wir jetzt festgestellt. So wie "meine Gedanken" nicht "Deine Gedanken" sind, genauso ist ein Heimatgefühl wie eine eigene Liebe zu etwas, das meist nicht mehr fassbar ist!
(Glücklich, wer seine Heimat noch kennt, hat, besuchen kann)
Ich habe mich sehr über die große Resonanz hierzu gefreut. Zeigt es doch, dass wir in einer Gemeinschaft nicht allein sind, sondern eine von denkenden, fühlenden Individuen sind.
Und das ist schön.
Danke an Alle! Horst~
Greyscape(Pan)

September(henryk)


Henryk

Lieber Pan,
werde und wurde ich gefragt, hast Du kein Heimweh gehabt in all den Jahren wo Du in der Fremde lebst.
Jedesmal musste ich darüber nachdenken. Ich fühle mich in der selbstgewählten Fremde wohl und bin glücklich.
Dass ich zu jedem Zeitpunkt auf Besuch in die Heimat kommen kann, darüber bin ich froh.
Trotz einer anderen Sprache, erkennt man mich meines Dialektes wegen in Südamerika als Schwabe ( obwohl ich eine Badnerin bin ).
Heimweh beinhaltet ein Weh, das ich nie empfunden habe.
Heimat ist für mich auch die Fremde.
grüssle
omasigi

ein bisschen zerrissen ist mein Heimatgefühl. Schlesien? Ich habe kaum Erinnerung. Und doch - höre ich den Dialekt, rührt er mich an. Ich suche weiter nach dem Heimatgefühl. ach, es ist längst da, lässt mich schlucken.
Heimat hatte ich für 5 Jahre. Diese 5 Jahre, die immer intensiver werden,je älter ich werde.Es war ein fremder Ort, fremde Menschen,ein fremdes Haus. Dort ist es entstanden, dieses Gefühl immer wieder zurück zu wollen. Ich könnte zurück ziehen, hatte es ernstlich vor. Nein, entschied ich. Es ist nicht mehr so da. Die Menschen verstorben, das Haus umgebaut von anderen Besitzern. Auch der Ort hat sich verändert, ist gewachsen. Mit geschlossenen Augen begegnen mir noch manchmal meine Erinnerungen incl. Heimweh. Wie fühle ich mich jetzt? Fremd, obwohl hier die längste Zeit gelebt. Nein, nicht unglücklich. Nur ohne Heimatgefühl. So ist es gut.
Einen Gruß an dich Pan, von Samti