Diskussion historischer Ereignisse 17. JUNI 1953

sittingbull
sittingbull
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Re: 17. JUNI 1953
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf ingo vom 22.06.2015, 14:03:58
danke , ingo .

sitting bull
olga64
olga64
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Re: 17. JUNI 1953
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaligesMitglied42 vom 18.06.2015, 18:42:53
[quote=paris1]versteh mich nicht falsch, ich bin froh, wieder eine Deutsche zu sein, aber das Theater was heute gemacht wird über die Wiedervereinigung von der Seite des Westens ist eine Farce. Weder Adenauer, Kohl usw.
noch sonst wär hätten geholfen, es war die Stärke der Widerstandsbewegunmg der DDR
geschrieben von Paris1


Was für ein seltsamer Beitrag - und so richtig an den Tatsachen vorbei.
In meiner Erinnerung waren auch DDR-Bürger Deutsche - oder welcher Nationalität wollen Sie sie zuordnen?
Weder Adenauer noch Kohl hätten die Entscheidungsfreiheit zur sog. Wiedervereinigung gehabt. Die Zustimmung lag ausschliesslich bei den Alliierten - dies ist nun mal so, wenn ein Land mörderische Kriege anzettelt und diese dann auch noch verliert und eine gewaltige Blutspur hinterlässt.
Die Menschen in der DDR hatten - nachdem sie nach Jahrzehnten endlich mal den Mut zum Widerstand haben - viel dazu beigetragen,dass es dazu kam - aber der Westen hat mehrheitlich sehr, sehr viel Geld dafür ausgegeben und muss sich oft noch heute von den DDR-Nostalgikern dafür beschimpfen lassen, dass es dieses bankrotte, diktatorische Land wieder aufgebaut hat. Olga
Tina1
Tina1
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Re: 17. JUNI 1953 u. "friedliche Revolution" 1989
geschrieben von Tina1

Ein interessantes Video:
Ich stelle es mal für die die alles vergessen haben oder immer noch von "Konterrevolution" sprechen, ein. Ich hoffe das man sich traut das Video anzusehen, denn wahrscheinlich wollen das bestimmte Leute nicht sehen. Vorallem will man nicht sehen wie man gegen die Menschenrechte verstoßen hat, denn der Bürger der verhaftet wurde war rechtlos. Ich möchte nicht wissen was mit den ersten Verhafteten passiert ist, zb. die die man in dem Video "Hilfe" schreien hört, denn sie waren der Stasi ausgeliefert.

In dem Video sieht man nochmal deutlich wie aus kleinen Bürgerbewegungen auf der Straße es dann 1989 zu großen "Massendemonstrationen", zu einer friedlichen Revolution, kam. Die ersten kleinen Demonstrationen wurden noch brutal nieder geschlagen. Viele Menschen wurden verhaftet. Die westliche Presse wurde verboten.
Der Anfang und die Gründe die man in dem Video erfährt zeigen viele Parallelen zum Arbeiteraufstand am 17. Juni 1953.
Der "Arbeiteraufstand" 1953 wurde brutal durch russische Panzer niedergeschlagen.
Tina

guenter-grass

"Ich habe diese Form des Umgangs mit dem 17. Juni immer scheußlich gefunden", sagte der Literaturnobelpreisträger. Für ihn sei es ein führungsloser Arbeiteraufstand gewesen, "auf den wir stolz sein können. Der 17. Juni 1953 sei "ein ganz großes Datum der deutschen Geschichte, das aus unserem Gedächtnis nicht verschwinden darf", so Grass. Der Schriftsteller verwies auf die Anfänge der am Ende viele Orte der DDR erfassenden Aufstände. Es sei um verschärfte Arbeitsnormen, um Lohn und um Preiserhöhungen gegangen, "erst dann kam die Forderung nach freien Wahlen, aber es war keine Revolution". Gegen die Bezeichnung als "Tag der Einheit" (im Westen) wäre nichts zu sagen gewesen, "denn eine der Forderungen war die nach gesamtdeutschen Wahlen".
Beim Eingreifen der sowjetischen Panzer am 17. Juni habe man gewiss sein können, "dass von amerikanischer, britischer und französischer Seite nichts geschehen würde - wie 1956 beim Posener Aufstand in Polen und beim ungarischen Volksaufstand, 1961 beim Bau der Mauer und 1968 in der Tschechoslowakei". "Jedes Mal hat der Westen den Status quo respektiert - nichts ist geschehen."

Wikipedia:
"Die Montagsdemonstrationen waren ein bedeutender Bestandteil der Friedlichen Revolution in der DDR im Herbst 1989. Es waren Massendemonstrationen, die ab dem 4. September 1989 in Leipzig stattfanden. Im Herbst 1989 fanden auch in anderen Städten der DDR, beispielsweise in Dresden, Halle, Karl-Marx-Stadt, Magdeburg, Plauen, Arnstadt, Rostock, Potsdam und Schwerin, regelmäßige Massendemonstrationen statt, zum Teil auch an anderen Wochentagen. Mit dem Ruf „Wir sind das Volk“ meldeten sich Woche für Woche Hunderttausende DDR-Bürger im ganzen Land zu Wort und protestierten gegen die politischen Verhältnisse. Ziel war eine friedliche, demokratische Neuordnung, insbesondere das Ende der SED-Herrschaft, zudem wurde Reisefreiheit und die Abschaffung des Ministeriums für Staatssicherheit gefordert. "

Obwohl das alles bekannt ist, kommen immer noch die gleichen Sprüche wie sie Honecker u. die Stasi bis zum Schluß öffentlich geäußert haben, es waren Konterrevolutionen, das sagt man auch über die "Studentenrevolution" in China auf dem Platz am Tor des "Himmlichen Friedens". Also auch heute wird immer noch behauptet das das alles vom Westen gesteuert war.
Damit stellt man allein in Dresden u. Leipzig 70 000 Menschen und die Arbeiterklasse 1953 als unmündige Bürger, sogar als Verbrecher hin.
Also man begreift immer noch nicht das es für die Menschen genug Gründe gab um auf die Straße zu gehen, denn das Fass lief über. Dafür brauchten sie beim besten Willen keine Aufklärung aus dem Westen. Die Hilfe blieb auch aus denn bei allen Aufständen wäre ein Eingreifen vom Westen verheerend gewesen.
Für die Ostdeutschen in Sachsen waren die westlichen Medien sowieso tabu (vielleicht sagt "Tal der Ahnungslosen" etwas), damit ist die Aussage vom westlichen Einfluß nichtig.
Wer gegen die eigene Bevölkerung, gegen die Arbeiterklasse mit Gewalt u. Panzern vorgeht u. das gegen Unbewaffnete, wer sein Volk einsperrt, ihnen den Mund verbietet kann kein Kommunist sein. Im Gegenteil diese Menschen haben den Sozialismus verraten. Das ist meine Meinung, nur meine.
Tina

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sittingbull
sittingbull
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Re: 17. JUNI 1953 u. "friedliche Revolution" 1989
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf Tina1 vom 22.06.2015, 16:29:52
Ein interessantes Video


sicher ...
inszeniert von dem Spiegel-Author und ARD/ZDF-Redakteur
Holger Kulick .

"Ohne die Macht der Westmedien im Osten wäre diese Revolution schon im
Ansatz gescheitert" (Holger Kulick)

ein satz den man sich auf der zunge zergehen lassen sollte .

sitting bull
sammy
sammy
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Re: 17. JUNI 1953 u. "friedliche Revolution" 1989
geschrieben von sammy
als Antwort auf sittingbull vom 23.06.2015, 12:40:16
Wer gegen die eigene Bevölkerung, gegen die Arbeiterklasse mit Gewalt u. Panzern vorgeht u. das gegen Unbewaffnete, wer sein Volk einsperrt, ihnen den Mund verbietet kann kein Kommunist sein. Im Gegenteil diese Menschen haben den Sozialismus verraten.

...2(zwei) Sätze die man auf der Zunge zergehen lassen sollte...!!

sammy
justus39
justus39
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Re: 17. JUNI 1953 u. "friedliche Revolution" 1989
geschrieben von justus39
als Antwort auf sittingbull vom 23.06.2015, 12:40:16
Wäre diese Widerstandsbewegung, die endlich zur Wiedervereinigung Deutschlands führte, gescheitert, so würden jetzt alle abstreiten, etwas damit zu tun gehabt zu haben.

Da sie aber glücklich ausging, will jetzt ein Jeder dafür die Verdienste auf sein Konto buchen.


justus

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dutchweepee
dutchweepee
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Re: 17. JUNI 1953 u. "friedliche Revolution" 1989
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf justus39 vom 23.06.2015, 15:20:48
Vielleicht hast Du recht justus, aber selbst wenn das SED-Regime nicht gestürzt wäre, so sähe die DDR Heute anders aus, genau wie Die BRD nach APO und den Studenten-Protesten 1968 ein anderer Staat war.
olga64
olga64
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Re: 17. JUNI 1953 u. "friedliche Revolution" 1989
geschrieben von olga64
als Antwort auf dutchweepee vom 23.06.2015, 16:26:19
Wie hätte das gehen sollen? Die DDR war restlos Pleite. Wenn sie in ihren abgemilderen Strukturen weiter bestanden hätte - wer hätte das alles bezahlt? Sicher nicht der Klassenfeind, bzw. dessen Steuerzahler. Die UdSSR folgte ja bald ebenso in die Pleite - hätte also auch nicht einspringen können.
Es ist blauäugig, annehmen zu wollen, dass es die DDR in irgendeiner Form geschafft hätte, aus dem Dilemma rauszukommen. Den finalen Dolchstoss erhielt sie ja bereits, durch den von FJS und den soeben verstorbenen Golodkowski eingefädelten Kredit - damit wurde transparent, wie mies die DDR finanziell dran ist. Olga
dutchweepee
dutchweepee
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Re: 17. JUNI 1953 u. "friedliche Revolution" 1989
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf olga64 vom 23.06.2015, 16:53:58
1989 betrug das Brutto­inlandsprodukt (BIP) der DDR 208 Mrd. €
Die Höhe der von der DDR übernommenen Schulden bezifferte die Bundesbank im Jahre 1997 mit 172 Mrd. € (Quelle 12). Das sind 83%, gemessen am BIP.

Der Schuldenstand der Bundesrepublik Deutschland betrug am 31. Dezember 2013 insgesamt 2.043,7 Mrd. Euro, davon entfallen 1.281 Mrd. Euro auf den Bund, 629 Mrd. Euro auf die Länder und 134 Mrd. Euro auf die Kommunen. Das sind 78,4%, gemessen am BIP.
olga64
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Re: 17. JUNI 1953 u. "friedliche Revolution" 1989
geschrieben von olga64
als Antwort auf dutchweepee vom 23.06.2015, 17:33:09
Ende 2014 betrugen die Kosten für die sog. Wiedervereinigung 2 Billionen Euro (inkl. der Sozialtransfers, die den grössten Posten bilden). Die Kosten steigen um 100 Mrd Euro jährlich.
DAs ist doch eine stramme Leistung, was die deutschen Steuerzahler - mehrheitlich im Westen - dafür leisteten. Es wäre vielleicht nicht schlecht, wenn auch Sie dies mal anerkennen könnten und nicht in Ihrer grossen Nostalgie noch heute von den verrotteten Bauten, der vergifteten Luft, von den Zwangsarbeitern in DDR-Knästen, die zum Staatshaushalt beitragen mussten, angetan wären - ganz zu schweigen von anderen Grausamkeiten in diesem Staatsgefängnis. Olga

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