Forum Politik und Gesellschaft Diskussion historischer Ereignisse Die Grünen und die alten Strßenbezeichnung mit Namen von Nazis

Diskussion historischer Ereignisse Die Grünen und die alten Strßenbezeichnung mit Namen von Nazis

bombeiro
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Die Grünen und die alten Strßenbezeichnung mit Namen von Nazis
geschrieben von bombeiro
In Hamburg - Nord verlangen die Grünen jetzt die Änderung von Straßenbezeichnungen mit den Namen von Nazis.
Wenn die Grünen nur das Minimum an Ehrlichkeit hätten, dann wäre es mit Sicherheit angebrachter die Po0litiker der Nachkriegszeit welche noch alte Nazis in politischen Ämtern eingestellt und gefördert haben anzuprangern und zu entehren und ihnnen ihre Pensionen zu entziehen!!!!!!
Weshalb jetzt erst alte Kriegsverbrecher entdeckt welche schon seit Jahrzehnten in der BRD leben und erst angeklagt wenn sie ein Alter erreichthaben in dem sie aus gesundheitlichen Gründen keine Strafe mehr antreten müssen?????????
Dies Verhalten sollte allen Bürgern schwer zu denken geben!!!!!!!
Aber die Affen der Weisheit zeigen:"nichts sagen, nichts hören und nichts sehen!!!"

Es ist wieder soweit?(bombeiro)


bombeiro

bombeiro
JuergenS
JuergenS
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Re: Die Grünen und die alten Strßenbezeichnung mit Namen von Nazis
geschrieben von JuergenS
Ich persönlich finde es auch aberwitzig, wenn man nach Jahrzehnten erst alles löscht, was an Nazizeit erinnert.
Das hätte man, wie auch all die Eintragungen in goldene Stadtbücher-Ehrenbürgerschaften, unmittelbar nach dem Krieg machen sollen.
Wenn man es erst jetzt macht, grenzt es an Geschichtsfälschung.
Das einzige, was ich in diesem Zusammenhang gut finde, sind die Stolpersteine, die an ermordete Juden erinnern, wo sie gelebt hatten.
Das ist seriös, glaubhaft, angemessen.

Ausserdem erinnert Löschung unliebsamer Vergangenheits-Erinnerung an den Roman 1984, wo alles auf den Kopf gestellt wurde.
dutchweepee
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Re: Die Grünen und die alten Strßenbezeichnung mit Namen von Nazis
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf bombeiro vom 26.01.2014, 10:33:22
Ich finde es nicht übel, wenn die Straßennamen von Zeit zu Zeit hinterfragt werden. In Bünde befindet sich das Finanzamt in der Lettow-Vorbeck-Straße. Bei jedem Brief ärgere ich mich über die Adresse, selbst wenn ich eine Rückzahlung bekomme, da dieser Kerl zu den größten Menschlächtern der Kolonialzeit zählte und Kommandeur eines mordenden Freikorps im faschsitischen Kapp-Putsch war.

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Mareike
Mareike
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Re: Die Grünen und die alten Strßenbezeichnung mit Namen von Nazis
geschrieben von Mareike
als Antwort auf dutchweepee vom 26.01.2014, 10:45:36
Es gibt auch andere Möglichkeiten.
Die Dürener haben eine Lösung gefunden, die (Nach)Kriegsgeschichte sichtbar und nachvollziehbar macht:
Tafel am Flammenengel

Mareike
bombeiro
bombeiro
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Re: Die Grünen und die alten Strßenbezeichnung mit Namen von Nazis
geschrieben von bombeiro
als Antwort auf dutchweepee vom 26.01.2014, 10:45:36
Gegen eine Umbenennung ist im Grunde nichts einzuwenden, aber die Grünen sollen dann auch die für die Anlieger entsthenden Kosten für die Ummeldung bei den Banken, Versicherungen Mitteilungen für die Anschriftenänderungen aufkommen aber nicht die Bürger belasten!!!
bombeiro
Crimmscher
Crimmscher
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Re: Die Grünen und die alten Strßenbezeichnung mit Namen von Nazis
geschrieben von Crimmscher
als Antwort auf bombeiro vom 26.01.2014, 11:43:18
Das ist ein einleuchtendes Argument.

Hinterher weiß man dann erst mehr!

Gr Crimmscher

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olga64
olga64
Mitglied

Re: Die Grünen und die alten Strßenbezeichnung mit Namen von Nazis
geschrieben von olga64
als Antwort auf bombeiro vom 26.01.2014, 11:43:18
Gegen eine Umbenennung ist im Grunde nichts einzuwenden, aber die Grünen sollen dann auch die für die Anlieger entsthenden Kosten für die Ummeldung bei den Banken, Versicherungen Mitteilungen für die Anschriftenänderungen aufkommen aber nicht die Bürger belasten!!!
bombeiro


Wie soll das gehen? Die GRünen sind doch in Hamburg nicht in der Regierung - ich finde den Vorschlag sehr gut bis extrem überfällig. Es ist einfach eine Blamage, wenn heute noch Strassen nach Naziverbrechern benannt werden (in Bayern haben wir dies ja auch). Und jeder Bürger sollte mithelfen, dass dies geändert wird - auch wenn es ihn einen kleinen Betrag kosten sollte. Der deutsche Mensch ist ja umgekehrt auch sofort dabei, wenn "der Staat" etwas für ihn bezahlen soll. Olga
clara
clara
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Re: Die Grünen und die alten Strßenbezeichnung mit Namen von Nazis
geschrieben von clara
als Antwort auf olga64 vom 27.01.2014, 16:38:38
Danke, Olga, so denke ich auch!

In meiner Westküstenregion in Schleswig-Holstein ist momentan auch eine Diskussion über Namensänderungen von Straßen entbrannt. Dabei geht es hauptsächlich um den Pastor und Blut-und-Boden-Dichter Gustav Frenssen, der noch in einigen Städten und Orten auf diese Weise "geehrt" wird.

Nach 1945 interessierten sich die meisten Menschen für andere Dinge, als Straßennamen zu ändern. Nachfolgende Generationen wissen oft nichts mehr von den betr. Nazi"größen". Auch die "unbewältigte Vergangenheit" spielte sicher eine Rolle. Nachdem der Kalte Krieg begonnen hatte, interessierte man sich im Westen mehr für den Austausch von Kommunistennamen. Aus der Ernst-Thälmann-Straße in meiner Heimatstadt wurde bald eine Albert-Schweitzer-Straße. Dafür sorgten schon die Westalliierten.

Eigentlich wäre es längst Sache der betr. Gemeinden und nicht die einer Partei, sich um Umbenennungen zu kümmern. Im Internetzeitalter sehe ich keine bes. Schwierigkeiten, Behörden, Versicherungen u. ä. einen Adresswechsel mitzuteilen. Auf Formularen wird oft schon danach gefragt u. man trägt die Änderung einfach ein. Entstehende Kosten könnten von den Gemeinden, also von allen Einwohnern, getragen werden, was sicher nicht die Welt kostet. Vielleicht aus einem Topf "notwendige Sonderausgaben".

Clara
olga64
olga64
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Re: Die Grünen und die alten Strßenbezeichnung mit Namen von Nazis
geschrieben von olga64
als Antwort auf clara vom 27.01.2014, 16:52:33
Völlig meine Meinung. Wenn jemand einen neuen Pass oder Personalausweis benötigt, wird er auch nicht versuchen, diese Kosten auf eine politische Partei umzuwälzen.
Oder die in meinen Augen ein wenig alberne Sache, dass man Autokennzeichen wieder mit früheren Ortsbezeichnungen bekommen kann - dafür zahlen die Leute klaglos.
In der Nähe von München wurde endlich der Name einer Schule ,die Wernher von Braun hiess, umgeändert; auch einige Strassennamen folgten diesem Beispiel. Und dies nach 70 Jahren - Bürgerinitiativen machten dies möglich - die "Gegner" waren eine Minorität, vermutlich auch noch aus früheren Nazi-Kreisen. Das ist gut so und jeder sollte mitmachen. Olga
hafel
hafel
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Re: Die Grünen und die alten Strßenbezeichnung mit Namen von Nazis
geschrieben von hafel
Auch in Kiel läuft eine hitzige Debatte. Noch immer beschäftigt eine mögliche Umbenennung des Kieler Hindenburgufers viele Menschen in der Landeshauptstadt. Große Teile der Ratsversammlung streben einen neuen Namen für Kiels Vorzeige-Promenade an – Privatleute und Initiativen werben für dessen Beibehaltung.



Hier St-User (nach Besuch des Computer-Museums) bei einem Spaziergang über die Flaniermeile "Hindenburgufer"

Elf Straßen, dazu ein Platz, ein Ring sowie eine Allee und zwei Dämme sind in Schleswig-Holstein nach dem ehemaligen Reichspräsidenten Paul von Hindenburg benannt. Zu den landesweit prominentesten Abschnitten gehört neben dem Hindenburgdamm nach Sylt das Kieler Hindenburgufer. Mehrfach gab es in den vergangenen 80 Jahren Vorstöße, den Namen Hindenburg aus dem Kieler Straßenverzeichnis zu verbannen. Schließlich gilt der Held des Ersten Weltkrieges als „Steigbügelhalter“ Adolf Hitlers. Parteiinitiativen scheiterten kurz nach dem Zweiten Weltkrieg mit ihren Umbenennungsplänen ebenso wie protestierende Studenten 1968 oder Friedensaktivisten in den 1980er Jahren. Jetzt hat die Linke in der Ratsversammlung erneut eine Debatte angestoßen, an deren Ende eine Umbenennung des Hindenburgufers stehen könnte. Befeuert wird dieser Vorstoß von einer neuen wissenschaftlichen Betrachtung der Rolle Hindenburgs.

Die Stadtverwaltung hat ein Verfahren erarbeitet, an dessen Ende eine Umbenennung des Hindenburgufers sowie eine Aberkennung der Ehrenbürgerschaft für den einstigen Reichspräsidenten stehen könnten.

Diese Emotionen machen den Gedanken an eine Umbenennung für einige Menschen schwierig. Doch sie beleben die Diskussion. Das ist auch gut so. Über den Namen ihrer schönsten Promenade können nur die Kieler selbst entscheiden. Im Gegensatz zu 1933 bekommen sie diesmal die Gelegenheit mitzureden. Und auch das ist gut so!

Hafel

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