Diskussion historischer Ereignisse Russland erinnert an Opfer der Leningrader Blockade

Ehrlich gesagt verstehe ich auch nicht, wie man von der Belagerung Leningrads zur DDR kommen kann.  Das eine hat mit dem anderen nicht nur nichts kausal zu tun, sondern auch eine Vergleichbarkeit sehe ich nirgends. 

Karl

Es ist schon merkwürdig: ich habe den Einwand von Angeli an Margit NICHT als Vergleich zum furchtbaren Geschehen in Leningrad gesehen.
Sie hat Margit korrigiert, dass hier halt kein 70jähriger Friede herrschte.

Sind die Reaktionen von Wandersmann und Dir evtl.so heftig, weil es um Margit geht?

DAS wäre fatal, aber nicht überraschend.

Clematis

 

Ich bin entsetzt über Deine Unkenntnis, Empathielosigkeit und Frechheit.

Oh, ich dachte wir diskutieren hier ein furchtbares historisches Ereignis. Warum sollten Wandersmann oder ich Margit verteidigen, die steht doch nicht zur Diskussion (und könnte das selber viel besser). 

Verglichen mit den Leningradern haben wir Nachkriegsdeutschen in Ost und West deutlich besser und in Frieden leben können. Wie kann man die DDR mit den belagerten Leningradern nur vergleichen wollen? In meinen Augen verharmlost dies das historische Geschehen in einer unzulässigen Weise!

Karl

Ich bin entsetzt über Deine Unkenntnis, Empathielosigkeit und Frechheit.

Du tust mir leid, jetzt musst Du mit so einem Zorn auf mich rumlaufen!

Es war dennoch KEIN Vergleich!

Clematis
 

@ karl

Den Vergleich mit Leningrad brachte Angeli44, als sie margit entgegnete, dass wir eben nicht 74 Jahre in Frieden gelebt haben, und solch schreckliche Dinge (gemeint war die Leningrader Blockade) nicht haben erfahren müssen. Daraufhin kamen einige historische Dinge zur DDR, womit sie den Bezug herstellte.
Sollte sie sich hier bissel verrannt  oder es anders gemeint haben, kann sie es ja hier richtig stellen.

Hallo Angeli44,

es ging Dir doch um die Erinnerung an die Leningrader Blockade, ein schreckliches Ereignis in einer ebenso schrecklichen Kriegszeit.

Wenn ich schreibe, dass ich mich glücklich schätze, in einer Friedenszeit in Europa zu leben, gebrauche ich den Begriff Frieden in seiner ursprünglichen Bedeutung: Abwesenheit von Krieg oder allgemeiner, den Zustand in den Beziehungen von Staaten, der die Lösung von Konflikten mit Waffengewalt ausschließt.

Natürlich kann der Begriff "Frieden" noch in vielen weiteren Zusammenhängen benutzt werden: Seelenfrieden, innerer Frieden, sozialer Frieden u.v.m.

Wenn ich ihn aber im Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg verwende, spreche ich nicht von Unrecht, das innerhalb eines Staatswesen stattfindet. Insofern empfinde ich Deine Ausweitung auf das geteilte Deutschland als Ablenkung vom eigentlichen Thema des Threads, dem Gedenken an die Befreiung von Leningrad.

Es sollte uns Deutschen auch immer in Erinnerung bleiben, dass der Überfall auf die Sowjetunion von Deutschland ausging und die russischen Opferzahlen deutlich höher lagen als die der Deutschen.

Sowjetunion: 17–25 Millionen Tote, davon 8–9 Mio. Soldaten, 9–16 Millionen Zivilisten.
Deutschland 6,3 Millionen Tote, davon 5,2 Millionen Soldaten, 1,1 Millionen Zivilisten.

Bitte nutzt jetzt diese Erinnerungen an die Opferzahlen nicht zum Aufrechnen und Diskutieren, sondern zum Innehalten und Gedenken.

Margit

ich hatte im Prinzip nichts anderes erwartet :

war nur eine Frage der Zeit , wann die Blockade Leningrads durch deutsche Faschisten als Steilvorlage für antikommunistische Ressentiments missbraucht wird .

sitting bull

 

Vor Jahren hatte ich dem Seniorentreff schon einmal den Rücken gekehrt, doch die Schlagzeile Deutschland würde noch verbleibende Überlebende der Blockade mit 12 Millionen Euro unterstützen, ließ mich zurückkehren. Wie kann man als anständiger Journalist so eine Schlagzeile verfassen? Bei den paar Überlebenden, die jetzt noch übrig sind, müßte jeder reich werden. Doch dann wird eingebremst. Wir bauen das ja für ein Veteranenkrankenhaus wo noch viele Kriegsveteranen geheilt werden und für ein Begegnungszentrum. Dann laßt uns doch einmal diese Nachricht aufdröseln. Meine Bekannten in Sankt Petersburg – Helden der Blockade – haben bis heute weder einen Pfennig, Cent oder Kopeke von der deutschen Regierung gesehen und werden dies wohl auch nicht erleben, denn sie sind „nur“ Kinder der Blockade. Sie haben zwar wie die Erwachsenen gehungert und gelitten und konnten später, unter Fliegerbeschuß der Deutschen, den Ladogasee überqueren. Doch Kinder der Blockade fallen unter keine Kompensation. Wir werden wohl demnächst den zweiten Rollator hinbringen müssen, da es die Stadt St. Petersburg mit der Schneeräumung nicht so genau nimmt. Deshalb und auch wegen ihres hohen Alters werden sie nicht zu diesem Begegnunszentrum gehen können, falls es überhaupt gebaut werden wird. Was ist aus diesem Schmierentheater zu lernen. Lawrow sollte lieber dafür sorgen, daß in russischen Krankenhäusern nicht mehr geschmiert werden muß und Maas sollte veröffentlichen an wen diese Gelder wirklich fließen. Und Journalisten sollten hinterfragen was das soll, anstatt nur Regierungspropaganda zu betreiben.
 

Offensichtlich ist meine Schrift etwas zu groß geraden. Ich bitte um Entschuldigung.

Guten Morgen Margit,  interessant,  dass du etwas machst, was du mir dann unterstellst! – Du listet hier die Toten auf – nicht ich habe welche aufgelistet! Aber richtig ist, das russische Volk hat unter diesem Krieg unendlich gelitten. Das war ja auch der Grund, warum ich den Thread begonnen habe.
 
Meine Meinung zu deinem Kommentar oben bleibt jedoch dieselbe. Es gab keinen Frieden nach dem 2. Weltkrieg. Das wäre ein Einlullen und Übersehen dessen, was sich gerade auch im geteilten Deutschland und in Berlin auf Grund des Kalten Krieges abgespielt hat!  Es lohnt, die historischen Ereignisse genauer zu studieren. Entsprechende Links habe ich ja in diesem Thread schon an anderer Stelle eingegeben.
 
Angeli44