Fernsehen und Film Der Vorleser

canello
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Re: Der Vorleser
geschrieben von canello
als Antwort auf olga64 vom 02.08.2012, 15:15:35
" Am Ertrinkungs-Tod von Flüchtlingen schuld..."...weil
wir uns hermetisch absperren....
erzählt das mal den US-Behörden,z.B. an der Grenze zu
Mexico....die wären ja froh,wenn sie sei hermetisch ab-
sperren könnten!
Wenn man das eigene Haus nachts absperrt,hat man doch keine
Schuld ,wenn der Einbrecher sich beim Versuch,über den
Balkon einzusteigen,verletzt....
Sollen wir sie alle kommen lassen ?
Die Mithilfe in Libyen hat damit nur insofern zu tun,als
vorher Gaddhafi die Leute abgehalten hat.
Der Tod von Menschen in solchen Situationen ist immer furcht-
bar,egal,wo s passiert.Schuld an der Flucht ist immer so
eine Sache....
Die meisten treibt nicht unbedingt nur die nackte Not,es
sind auch häufig ganz andere Motive im Spiel..
Eine zu lasche Kontrolle an Grenzen lädt förmlich ein...
Wer meint,er könne hier das Elend dieser Welt lösen,gleich-
zeitig aber für "Panzer nach Saudi-Arabien " Verständnis
hat,bringt mich ins Grübeln....
clara
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Re: Der Vorleser
geschrieben von clara
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.08.2012, 12:50:36


Ich bin auch nicht damit einverstanden,dass uns Deutschen immer wieder und immer noch eine Pauschalschuld angelastet wird!

Gudrun
geschrieben von gudrun_d

Gudrun,

daran werden "wir" Deutschen nichts ändern können. Diese Schuld lastet uns in unserer Gesamtheit als Volk so lange an wie die Erinnerung der Opfernachfahren andauert und weiter gegeben wird. Egal, ob wir damals schuldlose Kinder waren oder "von nichts wussten".

Was aber schon länger auffällt, ist, dass deutsche Filme oder solche über Deutschland eigentlich nur dann internationale Anerkennung erfahren oder beachtet werden, wenn sie in irgend einer Weise die Verbrechen der Nazis behandeln oder in jener Epoche spielen. Daran sieht man doch die immer noch präsente Wichtigkeit des Themas.

Clara
olga64
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Re: Der Vorleser
geschrieben von olga64
als Antwort auf clara vom 02.08.2012, 15:37:03
Dass sich nach wie vor ausländische Regisseure mit der Nazi-Zeit beschäftigen, hat auch damit zu tun, dass Regisseure, wie z.b. Polanski (der Pianist) und Spielberg (Schindler`s List) selbst oder familiär davon betroffen waren. Es leben ja auch immer noch Emigranten aus Deutschland un deren Nachkommen in den USA. Ich finde auch, dass es ein gutes Zeichen für Deutschland ist, wenn ein deutscher Autor (Schlink)einen solch klug-kritischen Bestseller über sein Land schreibt, dass dieser dann international verfilmt wird. Aber es gab auch Bernd Eichinger und "der Untergang" - ein ebenfalls vielbeachteter Film, aber aus Deutschland. Olga

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silhouette
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Re: Der Vorleser
geschrieben von silhouette
als Antwort auf clara vom 02.08.2012, 15:37:03

Was aber schon länger auffällt, ist, dass deutsche Filme oder solche über Deutschland eigentlich nur dann internationale Anerkennung erfahren oder beachtet werden, wenn sie in irgend einer Weise die Verbrechen der Nazis behandeln oder in jener Epoche spielen. Daran sieht man doch die immer noch präsente Wichtigkeit des Themas.
Clara

Das ist doch gar nicht wahr!
Außer dem bereits zitierten "Untergang" gab es noch eine Menge international dekorierter deutscher Filme, die auch nicht immer die Nazizeit thematisierten. OK, erst in den letzten rund 15 Jahren wurden es mehr. Ich denke an:

"Das Boot" von Wolfgang Petersen
"Die Blechtrommel"
"Nirgendwo in Afrika"

und den höchstdekorierten von allen:
"Das Leben der Anderen".

Alle stehen auf der Oscar-Liste, mit den 6 Nominierungen für das Boot fing es an. Danach habe ich hier nur die vergebenen Oscars aufgezählt, neben denen auch andere Preise eingeheimst wurden, wie z.B. der französische Cesar.......

Einen Oscar für einen nicht englischprachigen Film zu erringen, ist angesichts der Amerika-Zentriertheit des Oscars äußerst schwer. Außerdem gibt es dann als Konkurrenten den Rest der Welt, und der ist nun mal nicht ganz kulturlos und klein.
silhouette
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Re: Der Vorleser
geschrieben von silhouette
als Antwort auf silhouette vom 02.08.2012, 16:54:27
Was mir noch einfällt:
"Deutsch" am Vorleser ist nur der dem Drehbuch zugrunde liegende Roman und der Schauplatz, nicht aber die Regie, der Produzent.
clara
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Re: Der Vorleser
geschrieben von clara
als Antwort auf silhouette vom 02.08.2012, 16:54:27

Das ist doch gar nicht wahr!

Silhouette, Du kennst Dich vielleicht mit Filmen besser aus. Die genannten sind auch mir bekannt. Ich schrieb "...oder in jener Epoche spielen."

In der "Blechtrommel" wird u.a. die NSDAP thematisiert, die SA, der Einmarsch der Russen...
"Das Boot" spielt im 2. Weltkrieg.
"Nirgendwo in Afrika" hat als Hintergrund die Flucht einer jüdischen Familie vor den Nazis.

Zumindest der geschichtliche Rahmen ist gegeben.
Mir ist es nur recht, wenn es auch Filme über andere deutsche Themen gibt!

Clara

P.s. Ja, gerade in amerikanischen Filmen erscheinen oft Nazis. Mir fällt noch ein guter deutscher "Nazifilm" ein: "Rosen für den Staatsanwalt".




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silhouette
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Re: Der Vorleser
geschrieben von silhouette
als Antwort auf clara vom 02.08.2012, 17:56:45
Na gut, ich habe an die echt deutschen Filme aus deutscher Produktion gedacht. Und dabei solche gefunden, in denen sich das Hauptthema nicht um die Nazi-Gräuel drehte.
Es gab in den 1950er Jahren schon einen amerikanischen Film, der sehr erfolgreich war, in dem die Hauptfigur ein "guter" Deutscher war und der nichts mit Nazis zu tun hatte: Der Flug des Phoenix (Hardy Krüger).
Man kann die Kriterien so eng ziehen, dass fast nichts mehr übrig bleibt. Die Nazizeit UND der zweite Weltkrieg an sich ist als Filmstoff für die amerikanische Filmindustrie nun mal so faszinierend wie Vietnam - oder der Pazifik-Krieg oder die Invasion 1944 ("Die Brücke von Remagen").

Sozis im Kalten Krieg gab's auch: Der Spion, der aus der Kälte kam.
Rosen für den Staatsanwalt international beachtet?
Sonst gibt es noch viele: angefangen bei: Wolfgang Staudte/Hildegard Knef "DieMörder sind unter uns", Helmut Käutner "Die letzte Brücke".
clara
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Re: Der Vorleser
geschrieben von clara
als Antwort auf silhouette vom 02.08.2012, 18:08:24


Rosen für den Staatsanwalt international beachtet?

Das weiß ich nicht. Jedenfalls war er für das Nachkriegsdeutschland sehr wichtig. War doch damals, 1959, die Vergangenheit noch total unbewältigt, sprich verdrängt.

Die Brücke ist für mich der wichtigste Kriegsfilm, weil ein Antikriegsfilm.

Clara
silhouette
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Re: Der Vorleser
geschrieben von silhouette
als Antwort auf clara vom 02.08.2012, 18:23:14


Die Brücke ist für mich der wichtigste Kriegsfilm, weil ein Antikriegsfilm.

Clara

Einverstanden. Da gibt es noch einige, die aber auch über den Deutschen Filmpreis und ähnliches nicht hinausgekommen sind, spontan fallen mir ein: "Hunde wollt Ihr ewig leben". Oder mein Lieblingsfilm: "Des Teufels General".
Oder der amerikanische Oscar-gekrönte "Das Urteil von Nürnberg".

Ich habe noch ein wenig gegockelt nach Oscar-Nominierungen aus deutscher Produktion. Denn alle habe ich auch nicht sofort parat. Und da "wendert" es ganz stark:

Paris Texas
Der Himmel über Berlin
Buena Vista Social Club
und der letzte (chronologisch) und alles deutsch
Pina.

Sicher nicht vollständig. Und ohne Nazis. Genauso wie der Dokumentarfilm "Serengeti..." von Grzimek, der einen Osacar bekommen hat. Und dann diverse Technik-Oscars für Spezialeffekte, Musik und dgl.

So schlecht ist es also um die internationale Präsenz des deutschen Films ohne Nazis nicht mehr bestellt.

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