Geisteswissenschaft / Philosophie Eine andere Perspektive

Edita
Edita
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RE: Eine andere Perspektive
geschrieben von Edita
als Antwort auf Mareike vom 28.05.2022, 11:21:33

Wenn es um meine Gesundheit, um mein Leben  geht, was schert mich dann der Söder von Bayern,  der Kretschmann von BW oder der Krösus von Pusemuckel?
Jeder Mensch kann doch selber entscheiden, was er für verantwortbar hält, der Söder kann doch auf den Tischen tanzen und Männchen machen, und wenn darüber eine Berichterstattung folgt, dann hat die eine andere Wertigkeit als eine "politische" oder medizinische Berichterstattung!
Ich bin mit meinen auserwählten Berichterstattungen ausgezeichnet durch die Krisenzeit gekommen, ganz ohne Angst, Zweifel oder gar Panik, was manche Leute hier in der Hinsicht getrieben haben, das war stellenweise schon absurd!


Edita
 

Mareike
Mareike
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RE: Eine andere Perspektive
geschrieben von Mareike

Bias hat sich etwas dabei gedacht, als er diesen Thread im Forum Geisteswissenschaften einstellte.

Philosophie zeichnet sich dadurch aus, dass Fragen gestellt werden.
Beim Rückblick auf den Thread von 2011 las ich einen Abschnitt aus einer Beitrag von Carlos.
Ich glaube, dieser Abschnitt passt auch hierhin:

Zitat: " Wir sind immer in irgendeiner Weise empört, ängstlich, freudig…. etc. Stimmungen färben unser Denken ein. Kaum verursacht ein Tsunami im fernen Japan ein schweres Reaktorunglück, melden ein seriöser öffentlich-rechtlicher TV-Sender über eine halbe Mio Strahlentote. Viele Leute glauben das. Wie sehen wir eigentlich die Realität? So wie sie wirklich ist? Bildet unser Hirn (Materie) die Realität so ab wie eine Photographie? Diese unsinnige Frage aus dem 19. Jahrhundert dem Inhalt entsprechend bis 1990 Staatsdoktrin im Ostblock. Es gibt immer noch genug Einfaltspinsel, die das verinnerlicht haben. Was sehen wir aber denn eigentlich? Vielleicht sollten wir uns bei dieser Frage überlegen, ob diese Frage wirklich sooo wichtig ist. Sie ist gar nicht die entscheidende Frage. Ob richtig oder nicht: Wichtig allein ist, dass unsere Verhaltensweisen richtig sind, nicht unsere verqueren Vorstellungen und Eindrücke von der Realität. Unser Hirn ist durch die Evolution nicht auf erkenntnistheoretische Überlegungen hin angelegt worden, sondern aufs Überleben in einer nicht immer freundlichen Umwelt. Und die Mücke? Kann ich mit ihr verständigen? Auf jeden Fall kenne ich ihre Absichten, wenn ich das metallische Surren höre.
( Philosophische Betrachtungen

geschrieben von carlos1 4. September 2011 um 21:14 Uhr


 
Bias
Bias
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RE: Eine andere Perspektive
geschrieben von Bias
als Antwort auf Mareike vom 28.05.2022, 10:32:37

"Und morgen wird eine neue Sau durchs Dorf getrieben",
heißt es lakonische bei lebenserfahrenen, alten Odenwäldern.

​​​​Wir reagieren nun mal auf so gut wie alles, was wir für wahr halten, so als sei es wahr.
"Wahrheit" wird Leuten täglich frei Haus zunächst ins Wohnzimmer geliefert und gelangt von dort aus ab und zu als Überzeugung in Foren wie dieses.

Ja, Mareike,
- die Fragen sind es, aus denen das, was bleibt entsteht. Denkt an die Frage jenes Kindes - was macht der Wind wenn er nicht weht?
(Erich Kästner)

Alles wird gut,
würde Nina Rüge wohl sagen.

 


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pschroed
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RE: Eine andere Perspektive
geschrieben von pschroed
als Antwort auf Bias vom 28.05.2022, 12:20:37

Ist das "Jetzt"  eine Illusion ?
Phil.


QUELLE MDR

Einstein hat seine Überlegungen mit der Frage begonnen: Was passiert eigentlich, wenn ich auf einer Lichtwelle reite? Und dann wurde ihm irgendwie klar, wenn ich auf der Lichtwelle reite, mit Lichtgeschwindigkeit, dann bleibt die Zeit stehen.

Prof. Hermann Nicolai, Quantenphysiker
Mareike
Mareike
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RE: Eine andere Perspektive
geschrieben von Mareike
als Antwort auf pschroed vom 28.05.2022, 12:51:30

Deine Frage ist berechtigt Phil, denn es ist die Frage: Was ist Realität? Und genau diese Frage schwingt mit, wenn dazu annimiert wird, mal eine andere Perpektive einzunehmen. Und wenn man das nachvollziehen kann, wird deutlich, wie dumm es ist, andere Menschen als dumm, nichtwissend etc zu bezeichnen, nur weil sie die Realität anders wahrnehmen.

pschroed
pschroed
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RE: Eine andere Perspektive
geschrieben von pschroed
als Antwort auf Mareike vom 28.05.2022, 13:26:02

Wenn man sich bewusst ist wie breit die Physik „Universum“ sein kann , sollte man auch verstehen dass wir mit unserem normalen alltäglichen Dasein nicht alles in Frage stellen sollten, sonst macht man sich selbst nur verrückt und unglücklich weil viele uns nicht mehr ernst nehmen, oder einfach nicht mehr verstehen,man ist schon ein Teil eines normalen Umfeldes, „was heute als normal gilt“, unserem heutigem Stand des Gehirns, Bildung,  Kultur  entsprechend. Sonst könnte man ja auch ausweichen wenn etwas mir nicht gefällt, denke ich „einfach“ auf einer anderen Ebene. Phil.


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Edita
Edita
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RE: Eine andere Perspektive
geschrieben von Edita
als Antwort auf Mareike vom 28.05.2022, 13:26:02
Deine Frage ist berechtigt Phil, denn es ist die Frage: Was ist Realität? Und genau diese Frage schwingt mit, wenn dazu annimiert wird, mal eine andere Perpektive einzunehmen. Und wenn man das nachvollziehen kann, wird deutlich, wie dumm es ist, andere Menschen als dumm, nichtwissend etc zu bezeichnen, nur weil sie die Realität anders wahrnehmen.

Nun Mareike - es ist z.B. falsch und dumm zu behaupten, das Coronavirus ist eine Biowaffe und wurde in einem Labor gezüchtet, um eine neue "Weltordnung" schaffen zu können, es ist falsch und dumm, daß Bill Gates die Menschheit zwangsimpfen und überwachen will, es ist falsch und dumm zu behaupten, daß der mRNA-Impfstoff die menschlichen Gene verändert, daß 5G das Corona-Virus verbreite, usw. und sofort, das alles hat mit anderer Wahrnehmung  nichts zu tun sondern dient nur dazu Menschen Angst einzujagen und sie so gefügig zu bekommen! 


Edita
 
Mareike
Mareike
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RE: Eine andere Perspektive
geschrieben von Mareike
als Antwort auf pschroed vom 28.05.2022, 13:44:37
....man ist schon ein Teil eines normalen Umfeldes, „was heute als normal gilt“, unserem heutigem Stand des Gehirns, Bildung,  Kultur  entsprechend. ..
Darf ich anmerken, dass Dein "normales Umfeld" womöglich ganz anders ist als meines?
Dass das "normale Umfeld" eines Psychiaters, der Angststörungen behandelt ein anderes ist, als das Umfeld eines Zahnarztes. Dass eine Krankenschwester auf Intensivstation während der Pandemie Corona anders erlebte, als der Dorfbewohner im grünen Umland. Dass Menschen, die sich von morgens bis abends von den Medien berieseln lassen, anders empfinden und wahrnehmen, als solche, die bewusst den Medienkonsum reduzieren.
Diese Aufzählung könnte endlos weitergeführt werden.
Rispe
Rispe
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RE: Eine andere Perspektive
geschrieben von Rispe
als Antwort auf Mareike vom 28.05.2022, 13:26:02
Deine Frage ist berechtigt Phil, denn es ist die Frage: Was ist Realität? Und genau diese Frage schwingt mit, wenn dazu annimiert wird, mal eine andere Perpektive einzunehmen. Und wenn man das nachvollziehen kann, wird deutlich, wie dumm es ist, andere Menschen als dumm, nichtwissend etc zu bezeichnen, nur weil sie die Realität anders wahrnehmen.

Es gibt die Möglichkeit, „eine andere Perspektive“ einzunehmen, ja. Heißt das aber auch, dass man Fake News goutieren muss? Editas Beispiele kann man noch beliebig erweitern, z. B. auch die Behauptungen, dass die Impfung gefährlicher sei als die Krankheit etc. etc.
Vor solchen Fake News kann man nur warnen, statt sie wieder typisch mareikemäßig zu relativieren und mit der Sicht aus einer „anderen Perspektive“ zu verwechseln. Das sind nämlich zwei paar verschiedene Schuhe.
Wenn ein Psychiater wie Maaz, den du hier immer wieder gern verlinkst, weil er dir zu imponieren scheint, ein Mann, der Rang und Namen und damit Einfluss hat, solche gefährlichen Propagandalügen in die Welt setzt und sich mit einem Corona-Lüge- Button auf einer Bühne mit Reichsbürgern und anderen Rechtsextremen und Verschwörungstheoretikern zeigt, dann fehlt mir jedes Verständnis dafür, das mit Sicht auf „eine andere Perspektive“ zu entschuldigen und zu relativieren, tut mir leid.

Das mag vielleicht die Sicht auf eine „eine andere Perspektive“ sein, es ist aber die Sicht auf eine unaufgeklärte, falsche und dumme Perspektive, die man als aufgeklärter Mensch in Frage stellen und ablehnen muss, wenn man nicht selber zu diesen unaufgeklärten Leuten gehören will.

Ich würde dir wirklich dringend raten, diesen Artikel hier mal genau zu lesen: 1. Mai für Verschwörungsfans: “Vieles erinnert an ‘Reichsbürger’-Szene”
Daraus lernt man nämlich sehr viel über die unseriösen Umtriebe des von dir so gern zitierten Herrn.
pschroed
pschroed
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RE: Eine andere Perspektive
geschrieben von pschroed
als Antwort auf Mareike vom 28.05.2022, 14:15:51

Vom diktatorischen System zum demokratischen System, war das Thema damals ☹️
Ich war 40 Jahre Plastikhersteller, warum sollte ich anders denken als du ? Natürlich kann das alltägliche gesellschaftliches Zusammenleben fùr den einen schwieriger sein als für den anderen. 
Besonders fällt es einigen schwer sich an Anweisungen, Richtlinien zu halten, in meinem Beruf war es oft der Fall, dass wir endlose demokratische Diskussionen führten, wo der einzige Ausweg dann war, so jetzt reicht es, « warum ? » wir kamen nicht mehr weiter, es wurde Kreislauf, obschon « Aussenseiter » in der Gesellschaft oder Teams wichtig sind. 
Man kann jedes Ereignis, oder Entscheidung, oder Thema, immer wieder neu starten, einen von unseren Grundsätze war « wir lassen jeden Ausreden » aber zwischen den Pausen sagten wir uns oft wo endigen wir ? Glaube mir diese Diskussionen führten wir sogar in grossen Hotels wo wir Konferenz Räume für zwei bis drei Tage mieteten. 
Es war hart, besonders bei den älteren Mitarbeiter wo immer wieder in ihre alten Meinungen zurückfielen.
Was ich damit sagen möchte es ist ein Verhalten was absolut normal ist, aber die Konsequenz war dass man nicht auf solche Mitarbeiter aufbauen konnte.
Ich hatte immer das Gefühl, zu 90% Rechthaberei, es ging nicht mehr um die Sache. « Sturheit » ?

Der Vergleich hinkt ein wenig, weil wir in einem Forum schreiben wo die Sichtweise auch die Meinige auf nichts einen Einfluss hat. Phil.


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