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Gesundheit Brauchen wir ein bundesweites Ärztepfusch-Register?

arno
arno
Mitglied

Brauchen wir ein bundesweites Ärztepfusch-Register?
geschrieben von arno
Hallo,

nach Fernseh-Berichten bleiben falsch behandelte Patienten
nach bisherigen Gutachterverfahren fast immer auf der Strecke !
Ärztekammer-Präsident Hoppe glaubt, dass keine Behandlungsfehler
mehr auftreten, wenn die Ärzte vernünftige Arbeitsbedingungen
bekommen würden.
Der Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Zöller, hatte sich
für ein zentrales Melderegister ausgesprochen und eine Verankerung
im Patientenrechtegesetz gefordert, das im nächsten Jahr in Kraft treten soll.

Ob auch in dieser Angelegenheit eine Parteispende die Klärung bringt,
muß abgewartet werden.

Viele Grüße
arno
JuergenS
JuergenS
Mitglied

Re: Brauchen wir ein bundesweites Ärztepfusch-Register?
geschrieben von JuergenS
Warum nicht, solche "Schwarzbücher" wären auch für Gangster im Bereich Wirtschaftsbetrug sinnvoll.
Wobei ich klarstellen will, dass Ärzte m.E. ohne Absicht Fehler machen können, bei Wirtschafts-Kriminellen bin ich dagegen aber nicht so sicher.
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Brauchen wir ein bundesweites Ärztepfusch-Register?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf JuergenS vom 16.02.2010, 10:17:44
Ich denke, dass nur etwa 1/10 der "Pfusche" durch Pfuscher verursacht werden, der Rest aber durch Übermüdung.

Dem Patienten nützt es aber nichts zu wissen, was der Grund für den Pfusch war.

In der Schweiz gibt es eine Stelle, wo die Pfuschs - durch den Arzt selber oder durch Mitwisser - gemeldet werden können. Der Arzt wird anonymisiert und das Wissensmaterial über Behandlungsfehler dient zur Hauptsache als statistische Unterlage und bei Kongressen als Weiterbildung, damit solche Fehler vermieden werden können.

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olga64
olga64
Mitglied

Re: Brauchen wir ein bundesweites Ärztepfusch-Register?
geschrieben von olga64
als Antwort auf schorsch vom 16.02.2010, 10:24:09
Ich finde die Ärzte-Bewertungs-Portale sehr hilfreich. Sie geben mir die Möglichkeit, mich vor Besuch eines für mich neuen Arztes zu informieren und zwar von Leuten, die bereits dort waren.
Ich kann dann entscheiden, ob ich dorthin gehe oder nicht und mich evtl. einem Pfusch aussetze oder nicht.
Auch selbst gebe ich mittlerweile meine Bewertung in diesen Portalen ab, die ja mehr und mehr besucht werden. Olga
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Brauchen wir ein bundesweites Ärztepfusch-Register?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf olga64 vom 16.02.2010, 15:53:35
Öffentliche "Ranglisten" über Ärzte habe aber auch Nachteile. So kann z.B. ein Arzt, der einem Fussballer kein Aufputschmittel vertreibt, oder einem Arbeitsscheuen aus einer grösseren Clique, seine Kollegen dazu animieren, schlechtes über diesen Arzt zu melden.

Wo am meisten gearbeitet wird, da können auch viel mehr Fehler passieren, als dort, wo gemütlich gewerkelt wird. Das gilt für Ärzte genau so wie für Handwerker. Genauer: Wenn z.B. in einem Krankenhaus ein Stationsarzt dazu gezwungen wird, pro Woche 100 Stunden zu arbeiten, ist die Wahrscheinlichkeit, dass ihm ein Fehler passiert, nicht nur doppelt so gross als beim Kollegen, der nur 50 Stunden arbeitet. Denn die Wahrscheinlichkeitskurve für Fehler steigt nach 50 Stunden dramatisch an.
sonja47
sonja47
Mitglied

Re: Brauchen wir ein bundesweites Ärztepfusch-Register?
geschrieben von sonja47
als Antwort auf olga64 vom 16.02.2010, 15:53:35
Fau Olga

Trotz Ärzte-Bewertungs-Portale, gibt es keine Sicherheit dass ein Chirurg oder auch ein Mediziener, welcher einer sehr guten Bewertung untersteht, nicht (bei Ihnen,bei mir) ein grober Fehler
unterlaufen kann!
Absolute Sicherheit gibt es nirgends auf der Welt, meiner Meinung nach!
Sonja

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Re: Brauchen wir ein bundesweites Ärztepfusch-Register?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf arno vom 15.02.2010, 18:55:29
Ich weiß nicht, was diese diskussion nun wieder soll, außer daß ein Arno wieder frust ausschüttet.
Der normalbürger hat seinen oder seine ärzte, zu denen er vertrauen hat und bei denen er sich gut behandelt fühlt.
In überschaubaren regionen spricht sich die qualität der ärzte über mundpropaganda herum, auch fehler oder angebliche fehler.
Was nützt mir als sachse ausssgen über ärzte in bayern oder sonstwo, wo ich sowieso nicht hinkomme oder die ich privat bezahlen müßte und wer kann das schon.

clara
clara
Mitglied

Re: Brauchen wir ein bundesweites Ärztepfusch-Register?
geschrieben von clara
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.02.2010, 11:49:31

Der normalbürger hat seinen oder seine ärzte, zu denen er vertrauen hat und bei denen er sich gut behandelt fühlt.
In überschaubaren regionen spricht sich die qualität der ärzte über mundpropaganda herum, auch fehler oder angebliche fehler.
geschrieben von slice

Ja, slice, auch auf dem Land gibt es einigermaßen Auswahl an Ärzten, und meistens noch einen richtigen Hausarzt, der diesen Namen verdient.
Internetbewertungen vertraue ich nur bedingt, es kann zu viel Schindluder getrieben werden, wie auch bei Lehrerbewertungen, die gerade "in" sind. Bewertungen können käuflich sein.

Clara
bienchen
bienchen
Mitglied

Re: Brauchen wir ein bundesweites Ärztepfusch-Register?
geschrieben von bienchen
als Antwort auf clara vom 17.02.2010, 12:47:01
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Vielleicht bin ich etwas von Thema abgezweigt -Ärztepfusch-Register- aber hier eine Geschichte über Ärztepfusch an mir.
[/size]

zum Thema Ärztepfusch.

Ich bin 2001 operiert worden.( Gebärmutterop). Dabei verletzte man mir den Harntrakt ( Blase und Harnleiter ) . Es folgten bis heute 47 Operationen die letzte war im Jahr 2009 und es folgen nochmehr.

Fisteln , Bauchdeckenbrüche, die Blase funktionierte nicht mehr. Viele, viele EIngriffe ob alles zu koregieren und zu heilen, aber es wurde immer schlimmer. So wurde mir 2003 die Blase entfernt und ich bekam einen künstenlichen Ausgang. Ein Ileum Conduit
http://www.urologielehrbuch.de/ileum_conduit.html
Danach folgten bis heute nur noch Operationen. Es wurde der Ausgang von der rechten Seite zur linken Bauchseite gelegt, wegen Bauchwandbrüche, der Darm wurde und wird immer eingequetscht. Das hat die Folge zu Subileusen . Das ist die Vorstufen zum Darmverschluss. Netzeineinlagen wegen der Bauchdecke die nun sehr dünn ist. Ich könnte noch mehr schreiben aber das wäre ein Buch.

Alles dies muss ich erleiden ohne das ich an Krebs erkrankt bin. Es war eine banale Operation. Die von jetzt auf gleich mein Leben veränderte.

Es folgten Gutachten der BEK wo drinnen stand. EIN SCHICKSALHAFTERVERLAUF für die Patientin.
Ärzte die ich fragte nach der Anlage des Stomas, bin ich ein Ärztefelhler. JA das sind sie.
Ich zu dem Dr. ,, würden sie das auch laut sagen.
Antwort,, NEIN.
Ein bekannter Anwalt, der mit uns befreundet ist meinte. Es sei ein langer steiniger Weg über Jahre. Einer Krähe hackt der anderen kein Auge aus.

Und ehrlich ich war einfach zu schwach. Ich konnte meinen Beruf nicht ausüben, mein Leben veränderte sich. Ich leide heute noch darunter.
Aber ich habe all meine Kraft zusammen genommen. Und habe eine Selbsthilfegruppe gegründet. Ich kann wenigsten Menschen die auch betroffen sind helfen. Behördengänge wegen Versorgungsamt und Parkerleichterungen und und und. Wir sind eine nette liebe Gruppe überwiegend ältere Betroffene aber es ist einfach super gut.

Vielleicht war es falsch den Mut nicht zu haben diese Ärzte zu verklagen aber ich glaube es hätte nicht gebracht. Sondern ich wäre auf der Strecke geblieben.

Ich habe viele Betroffene gehört die es auch nicht gemacht haben.

Gruß Bienchen ( Falls jemand Fragen hat zu einem Stoma, nur zu helfe sehr gerne )
arno
arno
Mitglied

Re: Brauchen wir ein bundesweites Ärztepfusch-Register?
geschrieben von arno
als Antwort auf bienchen vom 07.03.2010, 08:07:35
Hallo, bienchen,

Deine Krankengeschichte ist ja der reine Horror !

Um so wichtiger ist ein bundesweites Ärztepfusch-Register!

Viele Grüße und ein schönes Wochenende
arno

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