Innenpolitik Äußerst unangenehm

justus39
justus39
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Re: Äußerst unangenehm
geschrieben von justus39
als Antwort auf Lissy52 vom 29.01.2017, 13:18:44

Vielleicht noch einmal lesen, was ich schrieb ?
Es geht mir nicht um die " Bewohner " sondern um die Zuschauer. Wer es toll findet zuzusehen, wie andere Menschen gequält werden, hat nach meiner Meinung ein Problem.


Ich habe verstanden was Du sagen willst.

Unabhängig davon, ob jemand gezwungen wird oder es freiwillig auf sich nimmt, um Geld oder Popularität zu erlernen, ist es beschämend, dass sich in beiden Fällen ein Publikum findet, dem die Qualen Anderer zur Unterhaltung dienen.
Es werden die gleichen primitiven Gefühle angesprochen wie bei Gladiatorenkämpfen oder öffentlichen Hinrichtungen und Auspeitschungen.

justus
Tina48
Tina48
Mitglied

Re: Äußerst unangenehm
geschrieben von Tina48
als Antwort auf Lissy52 vom 29.01.2017, 13:18:44
Edita
ich habe nicht die Soldaten und Kandidaten die gedemütigt werdenverglichen, sondern die Menschen die daneben stehen bzw. vorm Bildschirm sitzen und ungerührt zusehen und sich daran ergötzen, das Menschen gequält und gedemütigt werden.

Da gibt es kaum einen Unterschied, außer, das die Soldaten aus Angst nicht einschreiten und sich die Fernsehzuschauer aus Lust so etwas ansehen.

Wie im alten Rom werden die niederen Instinkte angesprochen.


Sind Sie sich sicher , dass die Dschungelcampbewohner gezwungenermaßen "gequält" und "gedemütigt" werden ?
Nach Allem , was ich so höre und lese , machen die das freiwillig , bekommen auch noch ordentlich Kohle dafür und können aussteigen ohne irgendwelche Konsequenzen befürchten zu müssen .
Ihr Vergleich hinkt , und eigentlich passt der in dieses Thema hier gar nicht hinein .


Vielleicht noch einmal lesen, was ich schrieb ?
Es geht mir nicht um die " Bewohner " sondern um die Zuschauer. Wer es toll findet zuzusehen, wie andere Menschen gequält werden, hat nach meiner Meinung ein Problem.

Die Hemmschwelle sinkt durch solche Sendungen, deshalb finde ich, dass es zum Thema passt. Wer es " gewohnt " ist ungerührt zuzusehen, wenn andere Menschen drangsaliert werden und das als Unterhaltung und Vergnügen sieht, greift eben auch dann nicht ein, wenn jemand dies nicht " freiwillig " über sich ergehen lässt.

Entweder man verachtet Erniedrigung und Demütigung von Menschen, oder nicht. Es gibt keinen Unterschied.


DAS habe ich jetzt verstanden .
Das Erste , was Sie schrieben ("Ja,ja
viele Leute schreien jetzt entsetzt auf" Demütigende Rituale bei der Bundeswehr" und dann setzen sie sich abends vor den Fernseher um sich genüsslich " Dschungelcamp " anzusehen")
las sich gerade so, als säßen diejenigen , die sich hier im Forum austauschen , vor der Glotze und ziehen sich "Dschungelcamp" rein .
Re: Äußerst unangenehm
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf dutchweepee vom 29.01.2017, 13:00:12
"In den Feuerzügen sah es anders aus - da war ein Großteil sogar vorbestraft, denn es kam nur auf Kraft und Ausdauer an."


Das kann ich mir nun wieder nicht vorstellen, dass ein GROSSTEIL vorbestraft war.
Ansonsten kann ich das, was du geschrieben hast, bestätigen.

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Edita
Edita
Mitglied

Re: Äußerst unangenehm
geschrieben von Edita
als Antwort auf justus39 vom 29.01.2017, 13:32:17

Vielleicht noch einmal lesen, was ich schrieb ?
Es geht mir nicht um die " Bewohner " sondern um die Zuschauer. Wer es toll findet zuzusehen, wie andere Menschen gequält werden, hat nach meiner Meinung ein Problem.

Ich habe verstanden was Du sagen willst.
Unabhängig davon, ob jemand gezwungen wird oder es freiwillig auf sich nimmt, um Geld oder Popularität zu erlernen, ist es beschämend, dass sich in beiden Fällen ein Publikum findet, dem die Qualen Anderer zur Unterhaltung dienen.
Es werden die gleichen primitiven Gefühle angesprochen wie bei Gladiatorenkämpfen oder öffentlichen Hinrichtungen und Auspeitschungen.
justus


Und - wenn sich ab sofort kein Publikum mehr für Hinrichtungen, Steinigungen, Verstümmelungen und anderen niderträchtigen Qualen finden würde, könnte man dann damit rechnen, daß diese elenden menschenunwürdigen Schleifereien in der Bundeswehr aufhören könnten?
1963 wurde der Schleifer von Nagold berüchtigt "berühmt", rechtskräftig verurteilt, ja es wurde sogar eine ganze Kompanie seinetwegen aufgelöst, das Wehrbereichskommando V in Stuttgart bescheinigte den "jungen Angeklagten durchweg einen Mangel an Reife und fehlendes Gefühl für Fürsorgepflicht", zusätzlich beklagte es aber recht süffisant daß sich die Opfer nicht früher beschwert und gemeldet hätten, ihnen hätte es wohl an ausreichender Zivilcourage gefehlt, dem widersprach jedoch der zuständige Pfarrer und meinte daß Angst vor Rache und noch schlimmer einsetzenden Vergeltungsschlägen sie davon abgehalten hätte!
Damals gab es noch kein Dschungelcamp, keine Gewaltspiele und schon gar kein Publikum für eben solche Gewaltattacken und dennoch werden die Phantasien der Ausüber von Gewalt immer perfider, infamer und niederträchtiger!

Edita
justus39
justus39
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Re: Äußerst unangenehm
geschrieben von justus39
als Antwort auf Edita vom 29.01.2017, 14:37:27
Sadisten, die Genugtuung empfinden, andere zu quälen und zu erniedrigen, hat es wohl schon immer gegeben, ebenso wie ein passives Publikum, das sich daran ergötzt wenn andere leiden müssen.

Während meines Wehr- und Reservedienstes habe ich solche Demütigungen allerdings nicht erleben müssen.
Mobbing, Ausgrenzungen und Demütigungen kenne ich aber aus den Barackenunterkünften auf Großbaustellen und sie wurden mir auch glaubhaft von Internaten berichtet, wo es noch recht eigenartige Bräuche und Aufnahmerituale gibt. Dort soll so etwas sogar unter weiblichen Studenten vorkommen.

Justus
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Äußerst unangenehm
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf justus39 vom 29.01.2017, 15:13:14
Du wärst als Reservist garantiert auch unter meiner Fuchtel gelandet und wir hätten Dich zur Erbauung aller in den RKW (Radio/Kinowagen) gesteckt. Der stand auch unter meinem Kommando - das wäre ein Spaß geworden.

Mein Batterie-Chef Egon war ziemlich kuhl und wir haben beim Beziehen der Feuerstellung immer "Carbonara" von Spliff über den RKW gespielt, weil das exakt die Länge der Normzeit hatte. Nach Ablauf des Songs standen alle immer schwitzend, aber grinsend vor den Haubitzen.

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Tina48
Tina48
Mitglied

Re: Äußerst unangenehm
geschrieben von Tina48
als Antwort auf justus39 vom 29.01.2017, 15:13:14
Mobbing, Ausgrenzungen und Demütigungen?

So alt wie die Menschheit .
Nicht ausrottbar .
Hat mit dem "Dschungelcamp" nicht begonnen .
Früher gab es Marktplätze für irgendwelche öffentlichen Demütigungen , die waren immer gut besucht .
Mobbing, Ausgrenzungen und Demütigungen gibt es in vielen Firmen immer noch und immer wieder , selbst unter "Hochgebildeten" .
Ich muss da gerade an Mario Giordano und "Das Experiment" denken .
Der Roman erschien vor der Jahrtausendwende .
Es hat sich nichts gebessert .
Im Gegenteil .
Mit dem Internet wird alles nur noch schlimmer .
Tina48
Tina48
Mitglied

Re: Äußerst unangenehm
geschrieben von Tina48
als Antwort auf dutchweepee vom 29.01.2017, 15:44:23
Du wärst als Reservist garantiert auch unter meiner Fuchtel gelandet und wir hätten Dich zur Erbauung aller in den RKW (Radio/Kinowagen) gesteckt. Der stand auch unter meinem Kommando - das wäre ein Spaß geworden.

Mein Batterie-Chef Egon war ziemlich kuhl und wir haben beim Beziehen der Feuerstellung immer "Carbonara" von Spliff über den RKW gespielt, weil das exakt die Länge der Normzeit hatte. Nach Ablauf des Songs standen alle immer schwitzend, aber grinsend vor den Haubitzen.


Du bist echt der "Oberbörner" .
justus39
justus39
Mitglied

Re: Äußerst unangenehm
geschrieben von justus39
als Antwort auf Tina48 vom 29.01.2017, 15:55:42
Mobbing, Ausgrenzungen und Demütigungen gibt es in vielen Firmen immer noch und immer wieder , selbst unter "Hochgebildeten".

Es gibt immer und überall Sadisten, sadistische Rituale und auch immer wieder ein Publikum, dass es mit Befriedigung konsumiert.
Immer wieder landen amerikanische Studentenverbindungen mit brutalen Aufnahmeritualen in den Schlagzeilen - jetzt wurden in Florida Mitglieder einer Uni-Kapelle angeklagt. Sie sollen einen Tambourmajor getreten und geschlagen haben, bis er an inneren Blutungen starb.
Mit Eiswasser übergossen, mit Urin eingerieben und mit Elektroschocks gequält: Immer wieder müssen Studenten an US-Unis grausame Prüfungen bestehen - meist wenn sie einer Studentenverbindung beitreten wollen. Sie sollen dabei ihre Loyalität beweisen, doch manchmal enden die Rituale in Folter, bei der Studenten sterben. In Florida wurden nun 13 Personen wegen eines solchen demütigen Aufnahmerituals, "hazing" genannt, angeklagt.
geschrieben von Spiegel online

Brutale Rituale an US-Unis Studenten wegen Tod eines Trommlers angeklagt

...und so etwas findet man sogar dort wo man es nicht vermutet.
justus
ingo
ingo
Mitglied

Re: Äußerst unangenehm
geschrieben von ingo
als Antwort auf dutchweepee vom 29.01.2017, 12:42:12
Deine Antwort ist unverschämt, dutch.
Erstens habe ich nicht behauptet, dass NVA-Soldaten "ehrlose Gesellen" waren; aber es ist bemerkenswert, dass Du das Wort "größtenteils" genannt hast.
Zweitens ist es eine Frechheit, zu behaupten, ich würde hier "Dreck ausschütten". Das habe ich noch nie getan!
Webmaster: Wird der "Dreck-Satz" hier geduldet?

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