Innenpolitik Antisemitismus

Tina1
Tina1
Mitglied

Antisemitismus
geschrieben von Tina1

http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/berlin-demonstranten-verbrennen-erneut-fahne-mit-davidsstern-a-1182644.html

Demonstranten verbrennen erneut Fahne mit Davidsstern

In Berlin gibt es seit Freitag propalästinensische Demonstrationen. Vordergründig geht es gegen Trumps Jerusalem-Entscheidung. Tatsächlich kam es immer wieder zu antisemitischen Ausschreitungen. Die Bundesregierung kritisiert das deutlich.

"Bereits am Freitag hatten sich 1200 Menschen für eine Kundgebung vor der US-Botschaft am Brandenburger Tor versammelt. Auch dabei wurden zwei israelische Fahnen verbrannt, zudem waren teils antisemitische Parolen zu hören.

Bundesinnenminister Thomas de Maizière verurteilte das Verbrennen israelischer Fahnen bei Anti-Israel-Protesten in Berlin deutlich. Deutschland sei "dem Staat Israel und allen Menschen jüdischen Glaubens in ganz besonderer Weise verbunden", sagte der CDU-Politiker der "Bild"-Zeitung. "Wir akzeptieren nicht, wenn Juden oder der Staat Israel auf diese beschämende Weise beleidigt werden."

 
Die Bundesregierung sei sich "der besonderen Lage im Nahen Osten bewusst", sagte de Maizière. "Auch und besonders vor diesem Hintergrund verurteilen wir es auf das Schärfste, wenn im Rahmen der Demonstration Gewalt verübt wird und israelische Flaggen verbrannt werden. In Deutschland gelten die Meinungs- und Versammlungsfreiheit. Diese Freiheiten müssen aber friedlich ausgeübt werden."
Auch Berlins Bürgermeister Michael Müller teilte angesichts der bisherigen Kundgebungen mit, dass die Stadt Antisemitismus und Rassismus auf den Demonstrationen nicht dulden werde. Wer das hohe Gut der freien Meinungsäußerung dafür missbrauche und durch das Verbrennen von Fahnen Hass säe, könne nicht den Schutz des Demonstrationsrechts für sich in Anspruch nehmen. Die Polizei werde jede Demonstration auflösen, von der Straftaten ausgingen.

Und genau das, spielt sich auch in Schulen ab. Erdogan hat dazu beigetragen.

https://www.morgenpost.de/berlin/article211300995/Du-Jude-ist-auf-Berliner-Schulhoefen-gaengiges-Schimpfwort.html

""Du Jude" ist auf Berliner Schulhöfen gängiges Schimpfwort
Berliner Lehrer sagen in einer Befragung, dass Antisemitismus und Islamismus unter Schülern zunehmen.
Antisemitismus und Salafismus unter Berliner Schülern mit türkisch oder arabischem Migrationshintergrund nimmt zu. Dies ist das Ergebnis einer Befragung von Lehrern an 21 Berliner Schulen, in Auftrag gegeben vom American Jewish Committee (AJC).

Deidre Berger, Direktorin des AJC Berlin sagte der Berliner Morgenpost, dass die Entwicklung besorgniserregend sei. Man wolle zwar keinesfalls ganze Gruppen stigmatisieren. Salafismus als Strömung des radikalen Islam sei aber stark missionierend und habe zunehmenden auch Einfluss an Schulen. Antisemitische Einstellungen seien bei Salafisten stark verbreitet.

Auf den Schulhöfen gehöre es zum Alltag, so die befragten Lehrer, sich unter den Schülern gegenseitig mit "Du Jude" zu beschimpfen. Einige Lehrkräfte sprachen von einer Höherstellung der Glaubensinhalte durch Teile der Schülerschaft. Hätten sich die Schüler früher oft über eine ethnische Zugehörigkeit definiert, stehe heute die Identifikation mit dem Islam im Vordergrund, heißt es. Diese äußert sich nach Aussagen einiger Lehrer auch in einem ausgeprägten Wir-Ihr-Denken und in einer Abgrenzung gegenüber anderen Gruppen, wie Nichtgläubigen, Christen, Juden oder anderspraktizierenden Muslimen.

Laut Metter forderte Bildungssenatorin Sandra Scheeres die Schulen auf, in konkreten Fällen von Antisemitismus schneller zu reagieren und sich umgehend an die Anti-Diskriminierungsbeauftragte der Bildungsverwaltung, Saraya Gomis zu wenden. Dies sei etwa im Fall der Friedenauer Gemeinschaftsschule nicht geschehen, sagte Metter. Dort war ein jüdischer Schüler von seinen türkisch- und arabischstämmigen Mitschülern wegen seines Glaubens beleidigt und angegriffen worden. Er wechselte schließlich die Schule."

Der Palästinenser Ahmad Mansour erklärt, warum es diesen Antisemitismus unter Muslimen gibt. 

http://www.sueddeutsche.de/politik/antisemitismus-unter-muslimen-der-hass-ist-voellig-ausser-kontrolle-geraten-1.2059322

"Antisemitismus und Verschwörungstheorien gehören in manchen muslimischen Familien zur Erziehung, sagt der Palästinenser Ahmad Mansour, der in Berlin gegen die Radikalisierung von Muslimen kämpft. Er befürchtet, dass der Hass gegen Juden in Gewalt umschlagen könnte.

Ahmad Mansour ist als Palästinenser in Israel aufgewachsen. Der Hass auf Juden war Teil seiner Kindheit und Jugend. Vor neun Jahren kam er nach Deutschland. Heute lebt der 38-jährige Diplom-Psychologe in Berlin und berät zivilgesellschaftliche Initiativen zum Thema im Umgang mit Radikalisierung und Antisemitismus bei Muslimen.

SZ.de: Während einer Anti-Israel-Demonstration in Berlin wurden Juden von Muslimen als "feige Schweine" beschimpft. Auch in anderen Städten wurden antisemitische Parolen laut. Woher kommt dieser Hass?

Ahmad Mansour: Er ist Teil der Erziehung in manchen muslimischen Familien - auch in Deutschland. Über Generationen hinweg wird den Kindern in diesen Familien das Gefühl vermittelt, überall auf der Welt würden Muslime unterdrückt. Schuld daran sei "der Jude". Er tue alles, um den Islam zu bekämpfen. Der aktuelle Konflikt in Nahost lässt Hass und Aggressivität offen aufbrechen. Gleichzeitig eint er die verschiedensten muslimischen Gruppen."

 

hema
hema
Mitglied

RE: Antisemitismus
geschrieben von hema
als Antwort auf Tina1 vom 11.12.2017, 10:30:20

Fremdenfeindlichkeit, Judenhass etc. etc. beides ist nicht gut.
Aber jedes Volk bekommt das zurück was es selber bereit ist für die Menschheit zu tun. Wer sich schlecht benimmt, muss nicht jammern, wenn es auch schlecht behandelt wird. Das gilt auch für jeden einzelnen Meneschen.

Wir sollten uns alle größte Mühe geben gut miteinander auszukommen.
FRIEDE SEI MIT EUCH!

Monja_moin
Monja_moin
Mitglied

RE: Antisemitismus
geschrieben von Monja_moin
als Antwort auf Tina1 vom 11.12.2017, 10:30:20

Antisemitismus gibt es nicht nur unter Muslimen, auch in nicht geringem Umfang unter deutschen Mitbürgern.
 
Das erinnert mich an die 80/90er Jahre, als die Republikaner kurzfristig bei den Wahlen bundesweit über 10 %, teilweise weit mehr Stimmen bekamen.
Mein Mann erzählte mir folgendes.
Ein Kollege war gestorben und viele Kollegen gingen zur Beerdigung auf den Friedhof.
Als sie gemeinsam nebeneinander am Grab standen, sagte einer sehr laut zu seinem Nachbarn der neben ihm stand, "Du bist ein Jude, neben solchen Personen will ich nicht stehen" und ging demonstrativ weiter weg.
Alle anderen Kollegen waren erschrocken und entsetzt. Am Grab wollten sie keine Diskussionen anfangen, so nahmen sie den als Juden titulierten in ihre Mitte und gingen mit ihm gemeinsam auf die andere Seite.  
Der ihn so nannte ließen sie alleine zurück und sprachen nicht mit ihm.
 
Was ich damit sagen möchte, Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit gab es leider schon immer und immer noch.
Sprachen diejenigen vorher nur im internen Kreis darüber trauen sie sich jetzt auch wieder es offen und laut zu verkünden.
Es wird sich versteckt hinter dem Begriff von "Meinungsfreiheit" und "das darf/muß man ja auch mal sagen dürfen" oder ähnlich.
 
Monja.


Anzeige

Monja_moin
Monja_moin
Mitglied

RE: Antisemitismus
geschrieben von Monja_moin
als Antwort auf hema vom 11.12.2017, 11:11:41
Fremdenfeindlichkeit, Judenhass etc. etc. beides ist nicht gut.
Aber jedes Volk bekommt das zurück was es selber bereit ist für die Menschheit zu tun. Wer sich schlecht benimmt, muss nicht jammern, wenn es auch schlecht behandelt wird. 
geschrieben von hema
Kein ganzes Volk benimmt sich schlecht, wie Du es nennst.
Es sind innerhalb jeden Volkes nur bestimmte einzelne Gruppen bzw. Gruppierungen!

Monja.
Karl
Karl
Administrator

RE: Antisemitismus
geschrieben von Karl
als Antwort auf Monja_moin vom 11.12.2017, 11:31:38

hema
Aber jedes Volk bekommt das zurück was es selber bereit ist für die Menschheit zu tun

Liebe monja,

ich kritisiere ebenso wie Du diesen Satz, der nämlich ist die Pauschalierung per se. Das gilt in jede Richtung. Wer ein ganzes Volk, seien es Israelis, Palästinenser, Deutsche oder Ausländer oder Religionsangehörige, seien es Juden, Christen oder Muslime pauschal verteufelt, der macht sich des "Rassismus" im weiteren Sinne schuldig.

Warum habe ich bei dieser Threaderöffnung ein ungutes Gefühl? Weil die Art der Aufmachung und der berechtigte Protest gegen Gewalt und Antisemitismus leicht instrumentalisiert werden könnte, um nun seinerseits Muslime in Sippenhaft zu nehmen - von Tina1 sicherlich nicht beabsichtigt.

Solche Threads, in denen Antisemistismus, Kritik an politischen Entscheidungen Israels und der USA, Kritik an Muslimen miteinander vermengt werden, sind leider erfahrungsgemäß dazu geeignet, großen Streit zu entfachen.

Ich hoffe, dass wir dem diesmal entgehen können dadurch, dass wir sachlich bleiben und nicht beim Diskussionspartner immer gleich die schlechteste Motivation voraussetzen.

Der Nahe Osten ist ein Pulverfass. M. E. hätte ein Trump dort nicht auch noch zündeln müssen. Dies ist meine Meinung, was nicht bedeutet, dass ich das Verbrennen von Flaggen und gewaltsamen Protest als gut ansehe.

Karl
freddy-2015
freddy-2015
Mitglied

RE: Antisemitismus
geschrieben von freddy-2015

Über dieses Thema haben wir bereits ausgiebig geschrieben.
Ausgangspunkt war damals die TV Sendung über den Gaza-Streifen und die
weltweite stille Verbreitung des Antisemitismus unter den Deckmantel einiger Organisationen.
Jetzt nochmals alles aufzeigen, bringt das etwas.?

Hat sich seit dem in der EU etwas geändert. ?

 


Anzeige

justus39
justus39
Mitglied

RE: Antisemitismus
geschrieben von justus39
als Antwort auf freddy-2015 vom 11.12.2017, 14:48:31

Der ganze Konflikt wurde wieder durch Trumps Jerusalem-Entscheidung neu angeheizt. Dem Präsidenten der Vereinigten Staaten gelingt es immer wieder alte Brandherde neu zu entfachen.
justus
 
lupus
lupus
Mitglied

RE: Antisemitismus
geschrieben von lupus
als Antwort auf hema vom 11.12.2017, 11:11:41

Vor allem wenn sie nicht an die richtige Gottheit (oder gar an keine) glauben??!  emoji_rage
lupus




 

arno
arno
Mitglied

RE: Antisemitismus
geschrieben von arno
als Antwort auf justus39 vom 11.12.2017, 15:03:02

Moin, justus 39,

es darf nicht vergessen werden, dass der größte  und schlimmste Antisemit in Deutschland
immer noch hoch verehrt und gefeiert wird.
Ich meine den Verbrecher Martin Luther, den geistigen Brandstifter des Holocaustes, von dem
der Philosoph Karl Jaspers treffend sagte:"
 Was Hitler getan, hat Luther geraten, mit Ausnahme der direkten Tötung durch Gaskammern“!

Dieser Antisemit ist Vorbild für Christen, wie die Prof. Margot Käßmann sagte
und er war auch  Hitlers Idol!

In Deutschland wird über die christliche Verehrung Luthers der Antisemitismus meistens latent hochgehalten!
Man sucht sich aus der Religion die Sachen heraus, die einem am besten in den eigenen Kram passt.
So geht Scheinheiligkeit in Deutschland heute.


Gruß arno

freddy-2015
freddy-2015
Mitglied

RE: Antisemitismus
geschrieben von freddy-2015

Luther war ein Produkt seiner Zeit, nicht nur seine negativen Ideen sondern auch die positiven Ideen waren schon vor ihm veröffentlicht, nur nicht so wirkungsvoll und durchschlagend.
Allein Gutenberg war es zu verdanken das er überhaupt so bekannt geworden ist mit seinen Veröffentlichungen.
Ihn als den Antisemit schlechthin hinzustellen lässt die Geschichte so nicht gelten, egal wer was aus welchem Grund behauptet.
Auch in punkto Religion (die Juden haben Jesus umgebracht) hat sich einiges geändert.
Doch das wird von Kritikern gerne verdrängt.
Ohne Judas keine Vergebung der Sünden, da hat sich vieles getan was heute anders gesehen wird.
Und die Römer waren ja auch noch beteiligt auch ein Punkt der unterm Tisch liegen gelassen wird.

Luther ist in einer Zeit gross geworden da war es schon sehr lange Gang und Gebe den Juden
nur bestimmte Berufe zu erlauben und das führte noch zu weiteren Irritationen.

Wer Geschichte eins zu eins übernimmt ohne neue Erkenntnisse zu verwenden,
macht Fehler.
 


Anzeige