Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Ausländerhass hat im Seniorentreff keine Chance

Innenpolitik Ausländerhass hat im Seniorentreff keine Chance

vitaraw
vitaraw
Mitglied

Re: Ausländerhass hat im Seniorentreff keine Chance
geschrieben von vitaraw
als Antwort auf Karl vom 28.07.2007, 09:43:03


ich habe mich bisher selten zu ernsthaften oder politischen themen geäußert , meine aber jetzt etwas sagen zu müssen.

karl ich vergleiche deine poesition hier ein wenig mit meiner als wirtin einer kleinen dorfkneipe ....... zu dir wie zu mir kommen menschen unterschiedlichsten alters intelektes standes , rentner arbeiter arbeitslose und auch ab und an mal jugend .......

wir beide versuchen gute gastgeber zu sein , kennen unsere pflichten ......aber auch unsere rechte !ich halte es für durchaus legitim das du gäste die deiner ansicht nach unfrieden stiften , oder wie im konkreten fall deiner meinung nach rechtsradikales gedankengut verbreiten wollen , ermahnst und mit "lokalverbot" drohst !

ich z.b. habe einen gast dem ich in seiner fußballkutte den zutritt in meine kneipe verwehre , da mir zuviele rechte und ausländerfeindliche äuserung darauf sind ...andere sehen es als fanjacke ...ich nicht .........mit dem ding bleibt er draussen ........! Ansonsten ist er leider zu dumm , um eine vernünftige diskussion zu führen , daher darf er rein wenn er die kutte ausläst . Bei zwei anderen habe ich lokalverbot ohne diskussion ausgesprochen.

und genau so handelst du hier im st , und das vollkommen rechtens ! du kannst ermahnen und sperren ........ ob es anderen passt oder nicht . vor allem sehe ich nicht das es für dich einen grund geben sollte deine ansichten oder spielregeln vor anderen zu rechtfertigen .

bei mir ist jeder karten , knobbel , kegelclub willkommen . gesangsverein , kirchenchor pfarrgemeinderat oder elterninitiative.......... eine vereinigung wie die liberalen wasweißichfürdingens , die hinter geschlossenen türen mit eid auf gegenseitige kritiklosigkeit sich versammeln , kämen bei mir auch nicht rein ....

mir ist klar das du sie nicht brauchst , aber du hast meine volle zustimmung und unterstützung . ich finde du bist ein guter gastgeber !

zu dir telramund , ich finde deine äusserung das zu uns nur faules obst kommt auch sehr menschenverachtend ........ wenn du etwas anderes aussagen wolltest , warum hast du deine aussage nicht zurückgezogen , dich entschuldigt und erklärt was du eigentlich sagen wolltest ....? dir haben tür und tor hier offengestanden !
--
vitaraw
ehemaligesMitglied451
ehemaligesMitglied451
Mitglied

Re: Vorher sensibel sein und nicht nachher trauern
geschrieben von ehemaligesMitglied451
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 28.07.2007, 22:00:32
du erwähnst zurecht das Vokabular "Gutmensch"

Verwendung in der politischen Rhetorik

Häufiger benutzt die politische Rechte den Begriff, um den politischen Gegner zu diskreditieren: Indem sie „linke“ Ideale als „Gutmenschentum“ abwertet, unterstreicht sie den Anspruch, selbst realistisch und auf der Sachebene zu argumentieren, während den als Gutmenschen Bezeichneten damit Realitätsverlust, mangelndes Reflexionsvermögen, ein unrealistisch hoher moralischer Anspruch oder utopische Vorstellungen unterstellt werden.

Die so Angegriffenen sehen darin einen rhetorischen Kunstgriff, der ihre Bestrebungen nach Humanität, Solidarität und sozialer Gerechtigkeit ins Lächerliche ziehen soll. Durch die Einordnung des Gegenübers als „Gutmensch“ werde die Diskussion auf eine persönliche und emotionale Ebene gezogen, um so einer inhaltlichen Auseinandersetzung auszuweichen.

Sehr häufig wird der Begriff aber als aggressive Abwehrstrategie gegenüber Kritik an den eigenen Positionen verwendet. Potenzielle Kritik an (tatsächlichen oder vermeintlichen) rassistischen, homophoben, antisemitischen (und zunehmend auch antiislamischen) oder sexistischen Tabuverletzungen soll durch die Abwertung der Person mittels dieser rhetorischen Strategie entkräftet werden.

Zur Strategie der Moralisierung

Politische Machtfragen erhalten durch die Verwendung des Begriffes „Gutmensch“ eine moralisch polarisierende Form, die dazu geeignet ist, die Achtung vor dem politischen Gegner zu mindern und ihn zu diskreditieren. In der politischen Rhetorik gibt es Strategien, politische Fragen entweder auf der Sachebene oder auf einer moralischen Ebene zu verhandeln. Mit Fremdzuschreibungen des politischen Gegners durch Stigmatisierungen wie „pc“ oder „Gutmensch“ wird die Kommunikation moralisiert. Damit ist die Position des politischen Gegners diskreditiert, und er ist gezwungen, sich auf die eine oder andere Seite zu stellen, wenn er sein Ansehen nicht (weiter) verlieren will. Besonders offensichtlich wird diese Strategie dort, wo es tatsächliche oder auch nur behauptete Tabus gibt. Die Kunst der Rhetorik besteht dann darin, mit stigmatisierenden Begriffen wie „Gutmensch“ oder „Moralkeule“, den politischen Gegner in der Auseinandersetzung in Situationen zu bringen, in denen die Alternative lautet: „meine Ansicht oder die tabuisierte“. Diese Rhetorik erweist sich oft als sehr wirkungsvoll, da hier nur unter schwierigen Umständen über Sachfragen analytisch gesprochen werden kann. Auf diesen Zusammenhang verweist der Sprachwissenschaftler Clemens Knobloch (Universität Siegen).


Verwendung des Begriffs als ideologischer Code

Der Politikwissenschaftlerin Katrin Auer zufolge werden unter der Chiffre „pc“ (für engl. political correctness), für deren Aufkommen häufig „Gutmenschen“ als verantwortlich gemacht würden, (speziell in der rechten Szene) Themen benannt, über die man nicht mehr laut und öffentlich reden könne, ohne dem „Terror der Gutmenschen“ zum Opfer zu fallen. Die so ausgemachten „Gutmenschen“ würden dabei bildhaft oft als Keulen schwingend dargestellt. Die Rede sei von „Moralkeule“, „Rassismuskeule“, „Faschismuskeule“, „Auschwitzkeule“ und ähnlichem. Generiert werde so eine Feindbild- und eine Tabu-Situation, in der insbesondere frauenfeindliche, rassistische und antisemitische Äußerungen als rebellisch und tabubrechend erscheinen. Der Begriff „Gutmensch“ wirke hier als Code, um in diesem Denkmuster sprechen zu können und verstanden zu werden, ohne die eigene Gesinnung deutlich formulieren zu müssen. Ein bekanntes Beispiel sei es, in antisemitischen Reden das Wort „Jude“ durch das Wort „Gutmensch“ zu ersetzen. Zuhörer, die sich gar nicht als Antisemiten verstünden, könnten diesen Reden bedenkenloser zustimmen.
geschrieben von wikipedia auszug zum Thema Gutmensch


Diesen Erläuterungen ist nichts hinzuzufügen. Hoffentlich klingelts bei einigen.


donaldd
heinzdieter
heinzdieter
Mitglied

Re: Ausländerhass hat im Seniorentreff keine Chance
geschrieben von heinzdieter
als Antwort auf Karl vom 28.07.2007, 09:43:03
Ausnahmsweise hatte alle Beiträge gelesen.

Es ist sehr interessant, was da einige Damen und Herrn von sich geben.

Eine Frage ergibt sich aus dem Ganzen:
Warum bitte wurde dieses Thema nicht direkt zwischen dem Webmeister und Telramund ausdiskutiert??

Die Reaktion von Telramund ist für mich nicht nachvollziehbar.
Schade das er das Handtuch geworfen hat. Man konnte mit ihm herrlich über politische Themen diskutieren

Eine weitere Frage zum Ausstieg von Ziesemann:
War das auch hier nötig ??
Einer Clubbildung ist doch nichts abwegiges. Es ist ausserdem fraglich, ob sich bei den Mitgliedern eine einheitliche Meinung gebildet hätte. Ich glaube es nicht.



--
heinzdieter

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Karl
Karl
Administrator

Re: Ausländerhass hat im Seniorentreff keine Chance
geschrieben von Karl
als Antwort auf heinzdieter vom 29.07.2007, 05:02:20
Warum bitte wurde dieses Thema nicht direkt zwischen dem Webmeister und Telramund ausdiskutiert??



Ganz einfach deshalb, weil die Äußerungen von telramund öffentlich zu lesen sind, wir hier ein öffentliches Forum darstellen und besonders bei diesem Thema eine ganz klare Botschaft von mir an alle ausgesprochen werden musste: Der Seniorentreff im Internet ist keine Plattform für rechtradikales Gedankengut und wird es auch niemals werden.

@ donald,

danke für den Hinweis auf Wikipedia. Ich greife hier auch noch einmal den bereits von Marina genannten Zusammenhang - ebenfalls aus Wikipedia auf:

Nach Auffassung des WDR-Journalisten Jürgen Hoppe ist das Wort „Gutmensch“ 1941 von Joseph Goebbels erfunden worden. Demnach leiteten die Nationalsozialisten das Wort aus dem jiddischen „a gutt Mensch“ ab. Der Stürmer habe es gegen die Christen verwendet, die sich der „Vernichtung lebensunwerten Lebens“ widersetzten. Nicht klar sei, ob die Wortschöpfung in diesem Zusammenhang von Joseph Goebbels selbst oder von den Redakteuren des "Stürmer" stammte. Hoppe verweist auf Adolf Hitler, der in seinen Reden und in Mein Kampf ebenfalls die Vorsilbe gut als abwertend verwendet habe.
geschrieben von Wikipedia



Das zeigt mir im Nachhinein, dass mein Gespür richtig war in meiner VK auf die Frage "Was ich mag" zu antworten "Gutmenschen, jedenfalls nicht das Gegenteil davon". Ich werde mich fortan besonders geehrt fühlen, wenn mich jemand mit diesem "Schimpfwort" belegt.

@ vitaraw,


danke!

--
karl
hafel
hafel
Mitglied

Re: Ausländerhass hat im Seniorentreff keine Chance
geschrieben von hafel
als Antwort auf Karl vom 29.07.2007, 08:45:02
An heinzdieter:

Es geht alle etwas an!
Themen mit Null-Toleranz, geht alle an! Da heißt es schaut hin und handelt!
--
hafel
bongoline
bongoline
Mitglied

Re: Vorher sensibel sein und nicht nachher trauern
geschrieben von bongoline
als Antwort auf Karl vom 28.07.2007, 23:43:34
bereits am 1.5.2007 im Themenstrang "Christen die Kehle durchgeschnitten" habe ich in der Antwort an Telramund mich über seine ausländerfeindliche Einstellung ausgedrückt. Die Antwort kam prompt, daß auch ich zu den Gutmenschen gehöre.

Er war ja nicht plump, hat das ganze ganz langsam und systematisch aufgebaut. Nur nachdem ich damals durchschaute, was da kommen könnte, war Telramund für mich tabu. Da können noch so interessante Antworten gekommen sein, für mich waren sie nicht mehr lesenswert.

--
bongoline

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hafel
hafel
Mitglied

Re: Vorher sensibel sein und nicht nachher trauern
geschrieben von hafel
als Antwort auf bongoline vom 29.07.2007, 12:53:46
Wie recht du hast! Wenn man die lieben Bekundungen in den Gästebüchern der LC-Fraktion liest, da wundert mich die Unsensibilität schon etwas.
--
hafel
eleonore
eleonore
Mitglied

Re: Vorher sensibel sein und nicht nachher trauern
geschrieben von eleonore
als Antwort auf hafel vom 29.07.2007, 13:13:36
interessant ist, wer gestern gleich in telramunds gästebuch mit aufmunterungen zu stelle war.

ja, ich habe nachgesehen.
--
eleonore
susannchen
susannchen
Mitglied

Re: Vorher sensibel sein und nicht nachher trauern
geschrieben von susannchen
als Antwort auf eleonore vom 29.07.2007, 13:23:10
Gut beobachtet, ich stehe dazu, deswegen bin ich noch lange nicht "rechts"orientiert! Oder?

Der Thread "Warum sind die deutschen immer so negativ? " passt hier vorzüglich.
Gerne wird etwas an den Haaren herbeigezogen!
--
susannchen
angelottchen
angelottchen
Mitglied

Re: Vorher sensibel sein und nicht nachher trauern
geschrieben von angelottchen
als Antwort auf eleonore vom 29.07.2007, 13:23:10
Noch interessanter aber, dass man sich vor Sprachhygienebemühungen und Hatz auf alles, was nach Meinung der (Be-)Treiber "extrem rechts" und ausländerfeindlich ist, die Beantwortung und Stellungnahme zu den eigentlichen Kernproblemen vermeidet. Statt Lösungen vorzuschlagen, wird gleich die Ausländerhasserkeule geschwungen, Zitate aus dem Zusammenhanh gerissen und Worterklärungen nur halb wiedergegeben.

Nur als Beispiel: ICH kenne das Wort "Gutmensch aus der früheren "PARDON" und aus der Titanic sowie aus dem Büchlein "Dummdeutsch" von Eckhard Henscheids - und genau so wird es bei "wikipedia" unter "Herkunft und Verwendung" beschrieben.

Zitat aus "Dummdeutsch":
Diese Wörterbücher stellen eine Mischung aus Bekenntnisliteratur und Unterhaltungsliteratur dar und unterscheiden nicht zwischen Worterklärung und Wortgebrauch. Im Nachwort seines Wörterbuches des Gutmenschen schreibt Bittermann: „Am Ende seiner gegen den ‚Versöhnungsterror der bundesrepublikanischen Provinz‘ gerichteten Glossen […] schrieb Karl Heinz Bohrer Anfang 92: ‚Vielleicht wäre es am besten, der Merkur legte in Zukunft ein kleines Wörterbuch des Gutmenschen an. Dahinein gehörten die Mauer im Kopf einreißen oder Streitkultur oder eigensinnig oder Querdenker.‘ Darauf haben wir mit Spannung, aber leider vergeblich gewartet. Die Situation wurde seither nicht besser, so daß wir uns gezwungen sahen, das Projekt selbst in Angriff zu nehmen.“

Ferner gibt es dort u.a. einen Absatz zu "Verwendung in der politischen Rhetorik" und das "Semantische Vorfeld des Begriffs und seiner Bedeutung" - erst dort fällt der Name Göbbels im Zusammenhang mit dem Wort ... soviel dazu ..

Wenn "Ausländerhass" nach Auffassung des Webmasters und seines Gefolges schon da anfängt, wo man zu lasche Sozialgesetze und zu einfache Möglichkeiten des Missbrauchs dieser Sozialgesetze im Speziellen durch Zuwanderer (legitime und nicht legitime) kritisiert werden, dann läuft hier mehr falsch als nur die Auslegung bestimmter Begriffe.

Statt Begriffsreiterei zu betreiben, sind Lösungsvorschläge angesagt - und nicht nur das pol. korrekte Aufplustern und Empören. Oder will KArl in die Politik??
--
angelottchen

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