Innenpolitik Christian Klar wird nun doch vorzeitig aus Haft entlassen

ich finde es ok, das er entlassen wird.
wieso soll er sich bei frau schleyer entschuldigen?er distanziert sich nicht von seinen taten.er steht hinter dem, was er gemacht hat und war 26 jahre in haft.ist es üblich das mörder sich entschuldigen?vielleicht schon, wenn sie bereuen.aber er nicht!
ich warte mal ab, was er so von sich gibt, wenn er in freiheit ist.
grüße


herrlehmann

herrlehmann, wäre dein vater, dein freund oder dein sohn von der raf erschossen worden, würdest du sehr wahrscheinlich anders denken. klar ist wegen neunfachem mord verurteilt worden. es geht auch nicht darum, ob er sich bei frau schleyer entschuldigt sondern, dass das gericht entschieden hat auch wenn er seine taten nicht bereut, kann er in aus dem knast raus. das ist eine entscheidung die akzeptiert werden muss.

nee wofür sollte sich auch ein mörder entschuldigen? er hat ja nur leben genommen. toll wenn ein mörder von sich sagen kann, er steht zu seinen taten - wie du schreibst. gehst du davon aus, weil er 26 jahre gesessen hat, hat er seine "schuld" abgesessen ? die wird ihn hoffentlich bis zum ende seines beschissenen lebens nicht mehr loslassen.
--
plumpudding

ich habe mit keinem wort gesagt, das ich gut finde, was die raf oder christian klar gemacht hat.
ich finde es aber trotzdem ok, das er entlassen wird.
grüße

--
herrlehmann

Neunmal gemordet ist mit 26 Jahren Haft nicht "abgegolten" - diese brutalen Morde dürfen nicht "entschuldet" werden und von einer sogenannten "Läuterung" (dafür waren diese Haftjahre ja doch gedacht) kann wohl im Falle Klar auch nicht ausgegangen werden.

M.

dass habe ich auch nicht behauptet herrlehmann. wenn ein mensch 9x mordet und dafür 26 jahren haft bekommt - also 2,8 jahre pro mord und dafür neun fmilien durch die hölle jagd, dann finde ich, ist das doch ein guter durchschnitt. und wenn die familien wissen möchten, was damals wirklich passiert ist, dann kann ich das verstehen. das ändert aber nichts daran, dass das gericht entschieden hat wie es entschieden hat.
--
plumpudding

--so sehe ich das auch. schon damals beim gnadengesuch, das von herrn köhler nach prüfung abgelehnt wurde,
war von REUE nichts bei C.K. vorhanden.

die leute macht es nicht wieder lebendig, die wahren leidtragenden der damaligen opfer sind jetzt die opfer,
und zwar ein leben lang: die angehörigen, die familien.
die müssen irgendwie weiterleben, da fragt C.K. auch nicht nach wie es denen geht.


jenniferj

Ich hätte ihn auch nicht entlassen. Einem Menschen, der sich in diesen Jahrzehnten nicht mal durchringen konnte, ein Wort des Bedauerns über die Lippen zu bringen, traue ich zu, dass er in all dieser Zeit nur auf Rache gesonnen hat. Somit denke ich, dass wir noch einiges von ihm zu erwarten haben werden!

--
schorsch

herrlehmann, wäre dein vater, dein freund oder dein sohn von der raf erschossen worden, würdest du sehr wahrscheinlich anders denken. klar ist wegen neunfachem mord verurteilt worden. es geht auch nicht darum, ob er sich bei frau schleyer entschuldigt sondern, dass das gericht entschieden hat auch wenn er seine taten nicht bereut, kann er in aus dem knast raus. das ist eine entscheidung die akzeptiert werden muss.

nee wofür sollte sich auch ein mörder entschuldigen? er hat ja nur leben genommen. toll wenn ein mörder von sich sagen kann, er steht zu seinen taten - wie du schreibst. gehst du davon aus, weil er 26 jahre gesessen hat, hat er seine "schuld" abgesessen ? die wird ihn hoffentlich bis zum ende seines beschissenen lebens nicht mehr loslassen.
--
plumpudding

Ich finde es in Ordnung, dass er nach 26 Jahren entlassen wird, auch wenn es mein Vater, mein Sohn oder Freund gewesen wäre, der ermordet wurde.
Es ist nicht einmal erwiesen, dass Klar die ihm zur Last gelegten Morde begangen hat.
Dafür, dass Klar nicht bereut, hat er vermutlich zwei Jahre länger in der Haft verbracht. Er hätte auch Reue heucheln können.

Warum soll mit Klar anders umgegangen werden, als mit anderen Mördern?
Und dass Klar eine neue RAF gründet halte ich für einen Witz.
Die anderen RAF Häftlinge habe sich nach der Entlassung auch nichts mehr zu Schulden kommen lassen.

--
ursula_j

ich werde mal ein wenig ketzerisch.

jeder mörder kann nach 15 jahre entlassen werden.
die können vor irgend komitee den blauen vom himmel runterlügen,jammern und bedauern, wenn die es glaubwürdig machen, öffnen sich die gefängnis tore.

ich wage es zu bezweifeln, dass viele diese entlassene mörder reue empfinden.
herr klar hat mit seine genossen leute aus der *etablissement* angegriffen, und getötet.
dass wird wohl anders bewertet.
aber in prinzip bleibt mord mord, ob der opfer schleyer, buback oder herr müller heisst.

er hat mit 26 jahre mehr verbüßt, wie andere, die nur einen *popeligen* mitmenschen getötet haben.

was nicht heissen soll, dass ich mord gutfinde.
das tu ich keineswegs.

ich mag nur heuchelei nicht.

wenn frau schleyer, (die inzwischen verstorben ist), oder frau buback öffentlich gegen klar und konsorten wettert, kocht die volks seele hoch.
der einzige, der wirklich format in meine augen bewiesen hat, ist sohn buback.

aber wer kümmert sich um die hinterlassen von einfache opfer, die so finanziell, wie gesellschaftlich weit schlechter dastehen, wie die andere familien von *prominente opfer*????

ausserdem kann ich mir nicht vorstellen, dass herr klar nach seine entlassung wie verrückt eine neue RAF organisiert.

--
eleonore

Ich sehe es so. C.K. hat gemordet. Er wurde deswegen verurteilt und kommt jetzt, auf Bewährung, frei. Das ist richtig so, da es unseren Rechtstaatlichen Prinzipien entspricht.

Er wurde, was zu befürworten ist, wegen der Brutalität der zugrunde liegenden Straftaten schon länger in Haft gehalten. Doch auch er hat das Recht des Versuches der Wiedereingliederung.

Er hat sogar weiterhin das Recht sich kritisch zu äußern. Ich fand und finde zwar verwerflich was durch die RAF der verschiedenen Generationen getan wurde, dafür wurden sie zu Recht angeklagt und verurteilt, wage aber zu sagen, dass zumindest Teile der von ihr kritisierten gesellschaftlichen Zustände damals zu Recht zu kritisieren waren, und auch heute, in gewandelter Form, immer noch aktuell und zu kritisieren sind.

Wie "jeder" Täter braucht er weder zur Aufklärung der von ihm mit/begangenen Straftat beizutragen, noch kann seine diesbezügliche Weigerung und der Umstand, dass er keine Reue zeigte, noch sich für irgend etwas entschuldigte, Grundlage dafür sein, dass er von Gerichten anders behandelt wird, als andere Straftäter.

Sollte er möglicherweise "die Chance erhalten" in Diskussionsrunden im Fernsehen aufzutreten, vielleicht ein Buch zu veröffentlichen, so sollte man aus meiner Sicht nicht ihn bzw. sein Handeln hinterfragen, sondern das der Entscheidungsträger der Fernsehanstalten bzw. der Verlage.
--
idurnnamhcab