Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Das Schauermärchen vom Fachkräftemangel...

Innenpolitik Das Schauermärchen vom Fachkräftemangel...

pippa
pippa
Mitglied

RE: Das Schauermärchen vom Fachkräftemangel...
geschrieben von pippa
als Antwort auf olga64 vom 30.04.2019, 16:44:15

Gesucht werden hier in Niedersachsen händeringend zur Zeit Spargelstecher, denn wir sind ein Spargelland.
Was nützt all der köstliche Spargel, wenn niemand ihn erntet.
Früher war das alles kein Problem. Die Arbeiter kamen aus Polen, Rumänien, Tschechien….
Jedoch auch diese Länder entwickeln sich weiter, was ja auch gut ist.

Natürlich wünschen sich die Spargelbauern, dass die Arbeiter auch im Nicht -EU -Land angeworben werden können, aber solche Genehmigungen können dauern.
Pippa
 

olga64
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Mitglied

RE: Das Schauermärchen vom Fachkräftemangel...
geschrieben von olga64
als Antwort auf pippa vom 30.04.2019, 17:02:18

Ich bin immer ein wenig misstrauisch, wenn solche Hilferufe ertönen. Es stimmt natürlich ,dass LÄnder wie Polen und Tschechien mittlerweile erfolgreich wurden und die Menschen im Land adäquate Jobs finden.
ABer bei Rumänien und Bulgarien ist dies nicht der Fall. Auch die können reisen und arbeiten wo sie wollen. Aber vermutlich kämen auch Sinti und Roma, die man in Deutschland nicht gerne sieht und vielleicht möchte ja der Spargelbauer auch nicht so gerne den Mindestlohn bezahlen und eine anständige Unterkunft bieten.
Es gäbe sicher auch die Möglichkeit, temporär Flüchtlinge zu beschäftigen. Das hätten die Spargelbauern dann einfach früher beantragen müssen - sie wussten ja, dass sie sonst Probleme haben, das köstliche Gemüse in den Verkauf zu bringen.

Der Spargel wurde dieses Jahr schon früh gestochen, der Wettbewerb ist gross und die Preise von Anfang an günstig. Mich als leidenschaftliche Spargelesserin freut das - den Spargelbauern sicher weniger.

Edita
Edita
Mitglied

RE: Das Schauermärchen vom Fachkräftemangel...
geschrieben von Edita
als Antwort auf pippa vom 30.04.2019, 17:02:18
Gesucht werden hier in Niedersachsen händeringend zur Zeit Spargelstecher, denn wir sind ein Spargelland.
Was nützt all der köstliche Spargel, wenn niemand ihn erntet.
Früher war das alles kein Problem. Die Arbeiter kamen aus Polen, Rumänien, Tschechien….
Jedoch auch diese Länder entwickeln sich weiter, was ja auch gut ist.

Natürlich wünschen sich die Spargelbauern, dass die Arbeiter auch im Nicht -EU -Land angeworben werden können, aber solche Genehmigungen können dauern.
Pippa
 
Pippa - in NRW auch, da fehlen ca. 5% der rumänischen und polnischen Erntehelfer, und dieses Jahr hätte sich das noch ein wenig mehr verschlechtert, hat so ein Fachmann der Landwirtschaftskammer von sich gegeben, Begründung : Nachdem die Konjunktur in Rumänien angezogen hätte, bekämen viele ehemalige Erntehelfer keinen Urlaub mehr, und vor allen Dingen keine Jobgarantie mehr für die Zeit nach der Ernte, und das Risiko, den Job in der Heimat zu verlieren, ist vielen ehemaligen Wanderarbeitern zu groß, und ..... tatsächlich fänden viele Helfer in Rumänien Arbeit!
Nun versuchen die Spargelbauern die Lücke ein wenig mit Maschinen füllen zu können!

Edita

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RE: Das Schauermärchen vom Fachkräftemangel...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 30.04.2019, 16:44:15

Na Hauptsache ist doch dass Sie glauben Einblicke in „Internas“ zu haben, von denen Sie längst raus sind Tränen lachen

olga64
olga64
Mitglied

RE: Das Schauermärchen vom Fachkräftemangel...
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 30.04.2019, 18:32:53
Na Hauptsache ist doch dass Sie glauben Einblicke in „Internas“ zu haben, von denen Sie längst raus sind Tränen lachen
Immer die gleiche Leier: wenn Ihre Argumentationsschwäche transparent wird, steuern Sie die Beleidigungsschiene an und wiederum mit schwacher Argumentation. Ein kindisches Bildchen trägt dann auch nicht massgeblich zur persönlichen REputation bei.
Ich verschaffe mir meine "Interna" (übrigens beim Plural kann das "s" entfallen!) in dem ich mich informiere und zwar über seriöse Medien und viele Freunde und Bekannte, die tatsächlich  Firmen haben oder hatten (und nach ordentlicher Nachfolgeregelung dort noch ein wenig beratend tätig sind) und natürlich auch bei jungen Menschen, die ihre Berufstätigkeit ansteuern und beginnen.
Raus bin ich aus meiner spezifischen Berufstätigkeit; aber raus bin ich nicht aus dem Leben oder meinem Interessensspektrum.
Das hilft mir auch, weniger Vorurteile zu haben oder gar Falschnachrichten zu verbreiten, weil ich nicht  denke, Behauptungen sind wichtiger als Fakten. Olga
RE: Das Schauermärchen vom Fachkräftemangel...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 30.04.2019, 18:59:33

Aber sicher doch. Sie sollten sich erstmal informieren um was es bei den Diskussionen hier ging, bevor Sie Ihren übrigen Kladderadatsch bringen, von wegen Beleidigung etc., oder ist es für Sie bereits eine Beleidigung wenn man Ihr ach so umfangreiches Wissen nicht minütlich würdigt Tränen lachen
Im übrigen wäre es mir zu blöd anderen Diskutanten ständig deren Fehler, Tippfehler, Sehfehler und sonstiges vor Augen zu führen. Ich finde das Infantilistisch, um Ihre Wortsvhöpfung hier zu gebrauchen.
 


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RE: Das Schauermärchen vom Fachkräftemangel...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 30.04.2019, 18:32:53

An die Zeit nach dem Krieg kann ich mich sehr gut erinnern, als ArbeitskräfteMangel im 'Westen' herrschte. Männer waren im Krieg oder russicher Gefangenschaft geblieben, und die westliche Wirtschaft hatte an allen Ecken Bedarf an willigen und fähigen Arbeitskräften. Da waren 'fertige' Flüchtlinge (12 Mio) sehr willkommen und wirklich notwendig.
Aber die Situation zu heute unterscheidet sich grundsätzlich.
Als aus dem Osten Vertriebener, Eingewanderter beherrschten diese Menschen die Sprache, und sie hatten die gleiche Lebensweise und Einstellung. Sie konnten sofort ohne eine besondere Ausbildung einsteigen in irgend einen Beruf. Eine ganz besondere Fähigkeit war nicht gefragt, Zupacken war angesagt. Und das fand statt. Weil ja im Grunde alles im Eimer war. Viele waren sogar überqualifiziert.

Die heutige Situation mit Zuwanderern sieht dagegen vollkommen anders aus.
Das wichtigste Merkmal ist die fehlende Sprache.  Das zweite Handicap sind die fehlenden Fähigkeiten.  Kaum einer dürfte 'aus dem Stand' einen 8-Bahnen-BorhmaschinenAutomaten bedienen können. Und drittens ist nichts so kaputt wie nach dem Krieg.
So würde man zwar gern auf vorhandene inländische fertige Fachkräfte zugreifen. Aber die haben das größte Manko der Geschichte: Sie sind nicht ortsunabhängig. Es wird wohl die Bindung an die Scholle überwiegen, Häuschen auf dem Lande gebaut mit Garten. Dazu Familie mit Bindungen an die Umwelt. Niemand fährt zB täglich von Hamburg nach Wolfsburg, um dort eine Drehmaschine zu bedienen. Aber solche Kräfte werden (noch!) benötigt. Bis auch in diesem Bereich Maschinen und Automaten zwangsweise den Job übernehmen.
Und dann? Hat weder der Einheimische noch der Zugewanderte eine reelle Chace seine Brötchen zu verdienen.
Die Rede vom FachkfräfteMangel dürfte also nur die halbe Miete sein.

Wie könnte die Situation schnell und effektiv geändert werden? Ich habe auch keine Lösung anzubieten. Deswegen halte ich den FachkräfteMangel zwar durchaus für gegeben, aber 'ahnungslose' Zugereiste zu Fachleuten zu deklarieren, halte ich für gewagt.
Wären sie aber nach einigen Jahren rundum qualifiziert, dann braucht man sie nicht mehr, weil Automaten ihren Job besser ausführen können. Gilt auch für Einheimische.

Natürlich gibt es eine Menge Jobs, die keine besondere Qualifikation voraussetzen. Aber dafür werden keine Fachkräfte gebraucht.

Das wird DE also in absehbarer Zeit zusätzlich zu dem Thema Klima (und Steuern/Abgaben/Sicherheit) auf die Füße fallen.

Den momentanen Hype sehe ich so wie seinerzeit vor ~20 ? Jahren, als zB Siemens Vietnamesen eistellte, die gedachten Ziele damit aber nicht erreichte. Sondern lediglich mit staatlichen Fördergeldern eben für diese Kräfte den Einhimischen das Leben erschwerte. Billige (für Unternehmen) Arbeitskräfte halt, die die Arbeit machten, die kein Einheimischer machen wollte - und der auch zu  teuer gewesen wäre.

Die Proklamation 'Wir brauchen dringend Fachkräfte' sehe ich deswegen als recht zweifelhaft.
Ja, billige und willige Arbeitskräfte, für die DE-Arbeitnehmer zu teuer wären. Das Thema 'FachkräfteMangel' halte ich deswegen für vorgeschoben.

Das hat nichts damit zu tun, dass bedrohten Asylanten hier eine sinnvolle und sichere Bleibe geboten werden muss; das ist gegenseitige Menschlichkeit. Aber unter der Flagge 'Fachkräftemangel' sie 'unterzubringen', das halte ich für eine gewagte Propaganda-Lüge. Für ein Schauermärchen.

Und jetzt warte ich mal auf die weiteren üblichen Beleidigungen.

heide †
heide †
Mitglied

RE: Das Schauermärchen vom Fachkräftemangel...
geschrieben von heide †
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 30.04.2019, 19:48:27

Digi, jeder Andersdenkende muss  ver - rückt sein.
Guter Betrag Herz

Heide
 

RE: Das Schauermärchen vom Fachkräftemangel...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 30.04.2019, 19:48:27

Sie haben einer guten, klaren Blick durch ihre Brille und die Argumente stimmen.

olga64
olga64
Mitglied

RE: Das Schauermärchen vom Fachkräftemangel...
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 30.04.2019, 19:48:27
Und jetzt warte ich mal auf die weiteren üblichen Beleidigungen.
Ich finde diesen Beitrag sehr gut, wenn nur der letzte Satz nicht wäre. DAs hat der Autor doch wirklich nicht nötig, so wenig selbstbewusst zu agieren? Ich jedenfalls danke Digizar für diesen qualitativ guten und unaufgeregten bis nachdenklichen Beitrag sehr.

Allerdings vermisse ich auch die Erwähnung ,dass die grösste Gruppe der bei uns arbeitenden und lebenden Menschen ohne deutschen Pass EU-Bürger sind, die keinerlei Restriktionen unterliegen und innerhalb der EU dort leben und arbeiten können, wo sie wollen.
Zusammen mit Schweizern sind es ca 800.000 Menschen; also mehr als Flüchtlinge unter Berücksichtigung derjenigen mit sehr unsicherem Aufenthaltsstatus, also mit der Aussicht auf Abschiebung.
Zudem leben bei uns noch Menschen aus Drittländern wie z.B. Asien, auch Canada usw., nicht zu sprechen von denen, die hier studieren und dann hier auch einige Zeit bleiben werden oder wollen, um zu arbeiten.
Nicht vergessen Millionen von Türken, die oft schon in 3. Generation bei uns leben, arbeiten un d teilweise selbst Arbeitgeber sind.
All diese können sehr wohl mithelfen, unser Fachkräfteproblem, das seit Jahren aufgrund des demographischen Faktors besteht und nicht wegzuleugnen ist, lösen helfen. Und sie tun es ja auch seit vielen Jahren, da wir sonst noch schlechter dastehen würden, da der Geburtenrückgang bei uns Deutschen  ja ebenfalls eine Sache von Jahrzehnten ist.

Bei all diesen gibt es ebenfalls kulturelle Unterschiede und die angesprochenen Sprachbarrieren. Diese betreffen übrigens auch die vielen Deutschen, die permanent oder temporär in andere LÄnder gehen, um dort zu studieren, zu arbeiten oder zu leben.
Mit den Flüchtlingen kommen auch Kinder und sehr junge Menschen, die unsere Kindergärten, Schulen und auch Universitäten besuchen werden. Die Sprache ist dort kein Problem, weil gerade Kinder diese "spielend" erlernen.
Ein gutes Mittel ist übrigens,  diesen Menschen zu helfen - eine Sache, die jeden von uns angeht,d er nicht glaubt, sich im Abwehrmodus befinden zu müssen. Olga
 

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