Innenpolitik Karlsruher Verfassungsrichter erlauben Sterbehilfe
Zum Thema irgendwie passend ein aktuelles Müsterchen:
Ein Schwager von mir (im Tessin wohnend) fiel, als er und seine Frau TV guckten, vom Sessel. Statt dass nun die Frau sofort die Ambulanz rief, telefonierte sie der Tochter, die in einem Wildtobel (Wildwassertal, ebenfalls im Tessin) wohnt. Nun hätte ja die Tochter gleich die Ambulanz rufen können. Aber sie stieg ins Auto und raste ins andere Tal. Dann erst riefen sie die Ambulanz. Das geschah letzte Woche am Freitag.
Die Tochter blieb Tag und Nacht im Spital neben dem Bett des Vaters, der scheinbar im Koma lag.
Als die Frau am Sonntag kam, sagte sie: "Der Bart wächst; wir sollten ihn rasieren. Aber er ist sich nass rasieren gewohnt; das geht doch nicht gut im Spitalbett!" Da brummte der "im Koma Liegende": "Dann kauft doch einen Elektrorasierer!".
Warum ich das hier erzähle? Schon mancher "im Koma Liegende" hat zugehört, was seine Erben so zu erzählen haben - und dann noch sein Testament ändern können!!!
Übrigens: Der Schwager liegt noch im Spital. Er hatte einen leichten Hirnschlag.
Bei den alten Indianerstämmen im Norden Amerikas und Kanadas war es ganz natürlich, dass die alten und kranken Stamm-Mitglieder von ihren mit-Indianern verlangten, sie ohne Nahrung auszusetzen. Meist geschah das in harten Wintern, wenn die Nahrung knapp wurde. Die Alten schliefen dann ein, erfroren, gefroren - und wurden dann zwischen Bäumen aufgehängt -, so sie von Geiern dem Ewigen Kreislauf der Natur übergeben wurden.
Entschuldige bitte mal,aber ich möchte weder erfrieren noch verhungern!
Da haben wir doch heute andere Möglichkeiten.
VG - Via
nicht mehr zum Mitwandern imstande waren. Zum Glück leben wir im Heute.
Ich bin eigentlich zufrieden mit dem Karlsruher Urteil. Meine Hausärztin kennt meine
Wünsche für die Zeit, in der mein Leben nicht mehr lebenswert ist und darf sie
nun ausführen, ohne sich strafbar zu machen. Da ich keine Angehörigen habe,
ist das eine Beruhigung für mich.
Klara
"Zwei alte Frauen"
von
Velma Wallis
Zwei alte Frauen bleiben zum Schutz des Volksstammes von der Wanderung zurück. Der Pulk wandert nach Tradition weiter.
Die Frauen leben noch, also müssen sie über-leben.
Sie tun es, legen Vorräte an und nach einiger Zeit, kommt der Stamm wieder an dem Ort vorbei, erschöpft und ausgehungert.
Fazit: diese zum Sterben zurückgebliebenen Frauen erhalten nun den Stamm durch ihre Vorräte.
Clematis
.
Klara, was hätte ein Nomadenvolk im Eis anderes tun sollen - hätten alle bei den Sterbenden bleiben sollen und verhungern?
So wenig, wie Nomaden sich Gefängnisse leisten konnte und deshalb Übeltäter anders bestrafte - durch Brandmahle oder wie bei den Wüstensöhnen durch Abschneiden der Zunge oder Abschlagen einer Hand - ja ich weiss, hört sich schrecklich an und war barbarisch - so wenig hätten sie kranke, sterbende alte Menschen auf den Schlitten oder auf Kamele binden können - da ging es um das Weiterleben der ganzen Gemeinschaft und nicht um Einzelschicksale - und wwenn man Jean Malauries Buch über sein Leben bei den Innuits in Grönland liest ..übrigens ein spannendes und sehr lesenswertes Buch ... Die letzten Könige von Thule: Leben mit den Eskimos ..dann erfährt man, welche Hochachtung sie vor den Alten hatten..
Ein allgegenwärtiger europäischer Mythos über Inuit ist, dass sie ältere Menschen (Senizid) und "unproduktive Menschen" einfach durch das von Dir beschriebene Aussetzen im Eis getötet haben, aber das stimmt so nicht. In einer Kultur mit mündlicher Überlieferung sind die Älteste die Bewahrer des kommunalen Wissens, wichtig wie eine Gemeindebibliothek. Weil sie als Aufbewahrungsort für Wissen von extremem Wert sind, gibt es kulturelle Tabus gegen die Opferung von Ältesten.
In Antoon A. Leenaars 'Buch Suicide in Canada heißt es: "Rasmussen stellte fest, dass der Tod von Ältesten durch Selbstmord unter den Iglulik Inuit an der Tagesordnung war."
Laut Franz Boas war Selbstmord "nicht selten" und wurde im Allgemeinen durch Erhängen erreicht.
Ältere Menschen, die ihre Nützlichkeit überlebt haben und deren Leben sowohl für sich selbst als auch für ihre Verwandten eine Belastung darstellt, werden durch Stechen oder Würgen getötet. Dies geschieht üblicherweise auf Wunsch des Betroffenen, jedoch nicht immer. Ältere Menschen, die den Weg behindern, werden verlassen.
(Antoon A. Leenaars, Selbstmord in Kanada)
Also durchaus auch eine Art aktiver Sterbehilfe .... wenn für uns auch nicht vorstellbar
Entschuldige bitte mal,aber ich möchte weder erfrieren noch verhungern!An Via,
Da haben wir doch heute andere Möglichkeiten.
VG - Via
Manche Senioren wählen aber auch heute freiwillig den Weg des Verhungerns und Verdurstens in einem Pflegeheim! Hatte auch darüber mal ein Video auf YouTube angeschaut: Ein willensstarker Mann in einem Pflegeheim teilt seiner Familie und dem Personal mit, dass er ab sofort nichts mehr essen und trinken werde, um sterben zu können. Das hat er auch getan, und es wurde auch das Video darüber gedreht. Nichts mehr zu essen, geht ja noch. Ganz schwierig und wirklich qualvoll ist das Nicht-mehr-Trinken. Das war bei ihm nicht anders. Das hat er zunächst auch nicht durchhalten können. - Letztlich hat er es aber doch geschafft.
VG
Angeli44
Der Senior, von dem Angeli44 schrieb, muss nun nicht mehr
verhungern und verdursten, wenn er nicht mehr leben will -
er darf friedlich einschlafen ohne vorhergehende unnötige
Qualen. Deshalb ist für mich das Urteil positiv!
Klara
Wir haben doch schon immer unseren Weg gefunden.
Egal, ob MÄNNER sich erlaubten, darüber zu entscheiden, ob wir abtreiben "dürfen" oder unserem Leben ein selbstbestimmtes Ende zu setzen.
Natürlich freut mich dieses Urteil.
VG - Via
Entschuldige bitte mal,aber ich möchte weder erfrieren noch verhungern!Kein Mensch wird solches ja von dir verlangen wollen. Was ich postete, war einfach die Feststellung, dass der Suizid nicht von uns "zivilisierten" erfunden wurde.....
Da haben wir doch heute andere Möglichkeiten.
VG - Via