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Innenpolitik Karlsruher Verfassungsrichter erlauben Sterbehilfe

RE: Karlsruher Verfassungsrichter erlauben Sterbehilfe
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 28.02.2020, 17:56:26
Ich mag mir auch nicht vorstellen, wohin es führen könnte, wenn Deutschland mal sein sehr ambitioniertes Gesundheitssystem nicht mehr in diesem Umfang finanzieren kann und möchte, wie es heute ist und dann Epidemien oder Pandemien ungeahnten Ausmasses auftreten. Besteht dann die Gefahr, dass man Menschen selektiert und einer Euthanasie unterzieht, damit diese durch Tod das System nicht weiter belasten?
 
Oh, eine Verschwörungstheorie. Mal was neues....
olga64
olga64
Mitglied

RE: Karlsruher Verfassungsrichter erlauben Sterbehilfe
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 28.02.2020, 19:27:56

Das ist sicher keine Verschwörungstheorie, wenn ich versuche, Dinge bis zu Ende zu denken. Und immerhin: mit Euthanasie hatten wir Deutsche ja auch langjährige, praktische Erfahrungen. Olga

RE: Karlsruher Verfassungsrichter erlauben Sterbehilfe
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 28.02.2020, 19:40:44

Also die Euthanasie ist hier ihren Gedankenfluß entsprungen - nicht mir.

Das BVG hat die Änderung gefordert. Noch ist noch nicht mal ein Gesetzentwurf bekannt und schon agieren sie mit solch verabschäuungswürdigen Gedanken. Warum..?


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Angeli44
Angeli44
Mitglied

RE: Karlsruher Verfassungsrichter erlauben Sterbehilfe
geschrieben von Angeli44
als Antwort auf Via vom 28.02.2020, 14:41:47

Da hilft nur, seine Dinge rechtzeitig und konkret zu regeln, dass keine Missverständnisse auftauchen können.
Ich habe das vor einigen Jahren mit Hilfe meiner Hausärztin konsequent geregelt und nach dem Tod meines Mannes nur personell abändern müssen.
Ich verstehe auch nicht, warum wir uns so scheuen vor diesen Entscheidungen? Der Tod gehört zum Leben, wer will das bezweifeln?
Bis jetzt ist die Schweiz mein Ziel. Aber es ist mir völlig egal, ob mir das Recht zugestanden wird, mein Leben freiwillig zu beenden, ich finde meinen Weg!
VG - Via
 
geschrieben von Via
Liebe Via, ich hoffe, ich habe die Zitierfunktion endlich mal richtig angewendet. - Meine Antwort bezieht sich auf deine letzten 3 Sätze: So kann man natürlich denken. Aber dann geht es ja nur um einen selbst und lässt alle anderen außen vor.

Und auch dann: Die Schweiz ist so erstrebenswert nicht. Zum einen musst du viele Dokumente beibringen, die in der Schweiz dann Fachärzten vorzulegen sind. Zum anderen musst du fit genug sein, die Reise dorthin anzutreten und zu bewältigen. Das heißt nämlich auch, dass du dort vor deinem Sterbeprozess noch einen oder sogar zwei Ärzte konsultieren musst, die dann darüber entscheiden, ob du eine "geeignete Kandidatin" bist!  Wenn man sehr krank ist, ist das nach meinen eigenen (früheren) Erfahrungen kaum machbar. - Und ja auch nicht wünschenswert. Warum soll man denn auch noch zum Sterben auf Reisen gehen müsssen? Das ist für mich als ehemaliges Kriegs- und Flüchtlingskind, das schon ab dem 2. Lebensjahr einige Jahre unterwegs war, eine ziemlich schreckliche Vorstellung. 

Erwogen hatte ich es in der Vergangenheit aber auch schon. Nur: Wenn sich in Zukunft mehr Wege als bisher hier bei uns in Deutschland auftun, ist das doch viel besser. 

LG
Angeli44
jeweller
jeweller
Mitglied

RE: Karlsruher Verfassungsrichter erlauben Sterbehilfe
geschrieben von jeweller
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 28.02.2020, 19:52:37

Guten Morgen in die Runde.
Ich werde doch den Staat nicht um Erlaubnis fragen, wie und wann ich mein Leben beende. Hab ihn ein Leben lang nicht gebraucht. Man muss nur aufpassen um den richtigen Zeitpunkt nicht zu verpassen.
Wenigstens eine Hand sollte noch funktionieren. Ein Glas Whiskey und eine Hand voll Schlaftabletten oder Cannabis, das reicht. Ausserdem haben wir noch eine 9 mm im Haus.
Ich habe mir darüber noch keine Gedanken gemacht, bin ja erst 82 Jahre alt. 😁

LG der alte Mann vom Kap
HubertIMG_1779.jpeg

Angeli44
Angeli44
Mitglied

RE: Karlsruher Verfassungsrichter erlauben Sterbehilfe
geschrieben von Angeli44
als Antwort auf olga64 vom 28.02.2020, 17:56:26
 
 
Meine BEfürchtung bei einem nun bevorstehenden, neuen Gesetz und dessen Anwendung sind die Gefahr der Missbräuche und auch Verstösse gegen das Gesetz, die wie in anderen Fällen auch, geschehen können und werden.
Ich mag mir auch nicht vorstellen, wohin es führen könnte, wenn Deutschland mal sein sehr ambitioniertes Gesundheitssystem nicht mehr in diesem Umfang finanzieren kann und möchte, wie es heute ist und dann Epidemien oder Pandemien ungeahnten Ausmasses auftreten. Besteht dann die Gefahr, dass man Menschen selektiert und einer Euthanasie unterzieht, damit diese durch Tod das System nicht weiter belasten?
Olga

geschrieben von olga64

Olga, was du hier absonderst, ist nach meinem Empfinden und nach meiner Ansicht reines Gift!

Angeli44


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arno
arno
Mitglied

RE: Karlsruher Verfassungsrichter erlauben Sterbehilfe
geschrieben von arno
als Antwort auf jeweller vom 29.02.2020, 07:25:58


Gruß arno
 
jeweller
jeweller
Mitglied

RE: Karlsruher Verfassungsrichter erlauben Sterbehilfe
geschrieben von jeweller
als Antwort auf arno vom 29.02.2020, 07:50:27

Hi arno, ich bekomme keine Rente, folglich ist mir egal was der Staat erlaubt oder nicht.
LG Hubertfullsizeoutput_fa.jpeg

werderanerin
werderanerin
Mitglied

RE: Karlsruher Verfassungsrichter erlauben Sterbehilfe
geschrieben von werderanerin
als Antwort auf olga64 vom 28.02.2020, 17:56:26
Ja, Olga, sicherlich könnte man jetzt spekulieren..., was alles passieren könnte..., das sehe ich auch so aber dennoch geht es hier vorrangig um die Kranken, die aufgrund unerträglicher Schmerzen oder einer Ausweglosigkeit dem Leben ein Ende bereiten möchten.

Ich habe neulich nur ein Beispiel eines älteren Herren gesehen, der schwerkrank ist und weiß, dass er höllisch leiden würde, wenn es mal soweit ist...er war wohl einer der Kläger und so dankbar dafür, dass nunmehr Ärzte nicht mehr verteufelt und bestraft werden, wenn sie helfend zur Seite stehen.
Und ich denke mal, um die Kranken geht es an erster Stelle.

Es ist wie immer, alles hat eben auch zwei Seiten..., wenn man aber an die Patienten denkt, die seit vielen Jahren genau auf dieses Urteil gewartet haben, kann man doch dankbar für dieses Urteil sein !

"Schwarze Schafe", liebe Olga wird es wohl immer geben..., denken wir positiv !

Kristine
RE: Karlsruher Verfassungsrichter erlauben Sterbehilfe
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf werderanerin vom 29.02.2020, 10:49:36

weise Worte, gelassen geschrieben..wie Recht Du hast.
Wer immer gleich spekuliert, was nun "alles passieren" könnte, scheint mir selbst sehr böse Gedanken zu haben oder aber eine überschäumende Phantasie. Wer den lästigen Gatten oder die schwierige, weil demente Mutter loswerden will, der wird auch ohne das Gesetz  Mittel und Wege finden, sich der "lästigen Alten" zu entledigen. Schluiesslich gibt es in Deutschland jedes Jahr um die 1000 unentdeckte Morde - und das liegt vor allem daran, dass es nicht genügend gut ausgebildete Ärte gibt, die eine professionelle Leichenschau vornehmen und vor allem vornehmen KÖNNEN.

Ich zitiere aus einem Artikel bei vice,de
"Die Praxis der ärztlichen Leichenschau in Deutschland ist bekanntermaßen schlecht", sagen Forscher der Universität Rostock. Sie untersuchten 10.000 Todesbescheinigungen zwischen 2012 und 2015. Im Herbst 2017 stellten sie ihre Ergebnisse vor: Nur 223 davon waren ohne Fehler. 27 Prozent wiesen mindestens einen schwerwiegenden Fehler auf, 50 Prozent enthielten mindestens vier leichte.

Rechtsmediziner schätzen, dass deswegen 1.000 Tötungsdelikte pro Jahr übersehen werden. Das wären dreimal so viele, wie derzeit in den Statistiken stehen: 2016 gab es in Deutschland 373 Morde. Die Stadt Frankfurt finanziert jetzt ein Pilotprojekt mit 100.000 Euro, damit immer ein Rechtsmediziner zum Einsatz kommt, wenn die Polizei zu einem Todesfall hinzugerufen wird. 7.000 Todesfälle gab es im letzten Jahr in Frankfurt, bei 935 wurde die Polizei eingeschaltet.
 


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