Innenpolitik Linke gewinnt in Thüringen, CDU verliert dramatisch

Noch einmal Wählerwanderung

Jeder Zehnte geht von der CDU  zur  AfD.  (sogar etwas mehr)

Darauf kann ich mir keinen Vers machen.

Übrigens will nun jeder "Mitte" sein. 😉

lupus

 

In die Überschrift zu diesem Thread gehört der Rechtsruck in Thüringen durch die AfD; denn der bedeutet eine Zäsur in der Nachwendezeit. Wann sind die nächsten Wahlen im Osten (rhetorische Frage)? Dann haben wir wohl die ersten AfD-Regierungen?
(Ich höre gerade Gauland: "Björn Hocke ist  die Mitte der Partei!" Wir wissen also endlich aus berufenem Munde Bescheid, wo die AfD sich einordnet, in der "Mitte" mit Höcke.  Bei Mao hieß es früher "Der Osten ist rot", bei der AfD heißt es jetzt "Die Mitte ist rechts!"))

Wir haben keine Gesprächsebene miteinander, Pippa. Du hast aus meinem Beitrag etwas völlig Anderes rausgelesen, als das was ich gemeint habe. Für mich ist unser Gespräch damit leider beendet.

Dein Beitrag war sowas von eindeutig. Ich habe ihn genauso verstanden wie Pippa.
Was hast du denn in Wirklichkeit gemeint? Das könntest du ja mal zu erklären versuchen. (Oder auch nicht.)

In die Überschrift zu diesem Thread gehört der Rechtsruck in Thüringen durch die AfD; denn der bedeutet eine Zäsur in der Nachwendezeit. 

Diese Zäsur fällt dramatisch aus, denn dieser Weckruf bedeutet nicht mehr, dass AFD aus Protest, sondern aus Überzeugung von vielen gewählt wurde.

In USA ist man schon einen Schritt weiter, da hat bereits das halbe Volk  sich für eindimensionale Politik eines Populisten entschieden.

Die deutschen Parteien der Mitte sind empört, wir auch, aber das ändert nichts, ausser der Quittung niedriger Prozente.

Es ist alarmierend, wenn eine AfD in Thüringen nunmehr zweitstärkste Partei geworden ist, das ist doch aber der weile nichts Neues mehr.

Die entscheidende Frage bleibt doch:

Warum aber laufen Wähler*innen den anderen Parteien weg, das muss doch analysiert werden. Auch in Brandenburg hatte die AfD zugelegt und es wurde "versprochen", das dringend aufzuarbeiten...bis heute habe ich nichts mehr gehört.
Soviel zum Versprechen einer unbedingten Aufarbeitung....so kann man halt Wähler*innen auch vergraulen.

Da gibt es ganz sicher keine einfache Antwort. Das hat doch 30 Jahre nach der Wende nur noch bedingt mit "dem Osten" zu tun, vergessen denn viele, dass Bundesländer durchaus schon durchmischt sind, viele arbeitsbedingt in andere Bundesländer gezogen sind.

Wenn die SPD z.B. nur noch ein einstelliges Wahlergebnis einfährt, die CDU ebenfalls Stimmenverluste hinnehmen muss, stellt sich doch die Frage, was wird denn im Wahlkampf falsch angegangen ?

Ein Ramelow hat zumindest den Wahlsieg errungen..., noch vor Jahren hatte Niemand es ihm zugetraut. Er wurde gestern wieder gewählt..., na bitte, muss doch also die Linke in Thüringen
so einiges "richtig" machen, ohne Frage...Oder ?

Vergessen wir nicht..., Wähler richten sich nicht nur nach Parteien, Gesichter dazu sind sehr oft entscheidend für das Kreuzchen !

Es ist, wie immer nach einer Wahl..., erst kommt das große Entsetzen , ein riesen Aufschrei ...und dann....nichts mehr...auch von solchen Verhaltensweisen profitiert eine AfD. 

Kristine

Ich stelle nur mal zur Diskussion:
Mein Großvater, Jahrgang 1989 ,hat  bei einem unserer Gespräche gesagt, extreme Parteien können nur dann  gewinnen, wenn die anderen Parteien so schlecht sind und beim Volk nicht mehr ankommen.
Ist das so?
Eure Meinungen würden mich mal interessieren.
Heddy

 

@digizar
Jeder Wahlberechtigte in Thüringen weiß wer Höcke ist, er weiß, dass er unter Beobachtung steht und er weiß auch, dass er ein Nazi ist.
Genau das ist der Grund, warum er und sein Klüngel gewählt wurde.
geschrieben von pippa

Dass so oft ausdrücklich immer wieder bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit erwähnt wird, er würde überwacht, das kriegt bei mir das Gschmäckle vorsätzlichen Rufmordes. In der Absicht, den 'Gegener' damit mies zu machen. Das hat noch nie funktioniert, nirgendwo. Zeugt aber davon, von den eigenen Nicht-Fähigkeiten ablenken zu wollen. Auch das funktionierte noch nie, nicht auf Dauer.
Fahne und Fähigkeiten zeigen wären die einzige Chance, sich wieder positiv zu positionieren.

Aber was passiert? In endlos sich wiederholenden, ergebnislosen 'Konferenzen/Basisbefragungen/...' wird sich selbst zerfleischt, analysiert. Das will das Volk nicht mehr, wollte es noch nie.
Da hilft dem Volk leider (wieder) Radikalismus. Das ist eben so. Eben weil sich die 'Herrschaften' auf Volkes Kosten bereichern und breitmachend ausruhen, sonst nix.
Ob das nun ausgerechnet auf die Person Höcke zutrifft? Ich meine, er ist ein stellvertretendes Synonym für fortgesetzte Unzufriedenheit. Und das trotz der beachtlich guten Struktur in Thüringen. Sollte doppelt zu denken geben.

Fachleute gäbe es ganz sicher, aber die werden sich hüten, sich in endlose interne Strassenschlachten einbinden zu lassen. Diese Fachleute packen zu, und genau das wird in der gegenwärtigen Situation der Politik nie passieren, weil sich keiner mehr traut zuzupacken. Er/sie könnte ja 'zur Sau gemacht' werden - aus den eigenen Reihen. Wie zB AKK mit ihrem durchaus überdenkenswerten Vorschlag. Selbst da geht das interne Hauen&Stechen (wer hat die dicksten Backen) an. Das mag das Volk nimmer hören.

Trotz gegenteiliger Meinung einiger Mitdiskutierender (dutch) empfehle ich, das Programm der FDP unvoreingenommen zu lesen. Lindner hatte genau rechtzeitig erkannt, dass die FDP bei einer GroKo zerfleischt werden würde, ohne auch nur im Ansatz eigene Vorhaben auf den Tisch bringen zu können. Somit war das Aussteigen aus den Verhandlungen die einzig richtige Aktion. Wir sehen was mit der SPD (und der CDU) passsiert(e), obwohl die selbst auch ein eigenes Bündel an Unfähigkeit zu tragen haben.
Der Unterschied in der Entlöhnung zwischen der 'Industrie' und 'Abgeordnetem' ist viel zu hoch; ein 'Abgeordneter' kriegt etwa doppelt so viel wie ein in der Industrie Beschäftiger. Wer möchte da kein Abgeordneter sein. Damit ist nicht mal Sachkenntnis vonnöten. Es reicht vollkommen, 'Schlaue' Phrasen öffentlich oder auf 'Konferenzen' abzulaichen. Nahles, Schulz aus Würselen, ...
Das nennt sich Populismus.
Ob das Volk das nicht doch registriert und entsprechend honoriert?

Nochmal, das Volk will sinnvolle Aktionen sehen, angestossen durch führende Fachleute.
Passiert so etwas aber nicht, dann wird das Volk radikal, dann muss es radikal werden - weil es keine andere legale Möglichkeit (mehr) gibt. Die Vergangenheit dazu ist ein klassisches, einfach zu verfolgendes/nachzuvollziehendes Beispiel dafür; das kommt noch oben drauf. Wieder die Erinnerung an Weimar. Auch da half kein Jammern und Händehochwerfen. Irgendwann schnappte/schnappt der Knackfrosch über.
Nun glaube/hoffe ich nicht, dass sich diese 'Geschichte' wiederholen mag. Aber die Zeichen sind durchaus bekannt und erkannt. Daran zu jammern und Aufregung zu zeigen, ist der falsche Weg.
Ist wie bei einer schlimmen Krankheit, die vermieden hätte werden können; eine Heilung ist weitaus schwieriger, manchmal auch nicht möglich.
Wunden zu lecken mag zwar nett sein, aber es ist immer besser, Wunden zu vermeiden.

Irgend ein Canadier (Harper?) sagte mal sarkastisch sinngemäß:
Wenn eine falsche Politik betrieben wird, dann ist es weltweit immer in DE als leuchtendes Beispiel.

muß  natürlich 1889 heißen. Habe mich verschrieben,bezieht sich auf meinen  vorherigen Beitrag von heute
Heddy

...... extreme Parteien können nur dann  gewinnen, wenn die anderen Parteien so schlecht sind und beim Volk nicht mehr ankommen.
 

Dem kann ich nur zustimmen. Ich weiß auch gar nicht warum das anscheinend niemand vorhersehen mochte. Die SPD analysiert sich schon seit langem immer weiter ins Abseits, die CDU sucht nach Ursachen, dabei liegen sie seit 2015 auf der Hand. Die Bürger spüren oder haben schon zu spüren bekommen, dass die "fetten Jahre" vorbei sind. Die Globalisierung hat nur ein paar Reiche noch reicher gemacht, ohne Tafeln würde die ohnehin sichtbare Armut deutlich sichtbarer gemacht und unsere Politiker sind anscheinend ratlos.
Ich bin schon lange der Überzeugung, dass es sich bei den AfD Wählern nicht mehr überwiegend um Protestwähler handelt, nein sie wählen zum Großteil aus der Überzeugung, dass für sie eine schlechte Zeit bevorsteht und da wählt man die Partei die am ehesten gegen die "Überfremdung" vorgehen wird. 

Das wird ein böser Bumerang.
Bruny