Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Martin Schulz und die SPD

Innenpolitik Martin Schulz und die SPD

Tina1
Tina1
Mitglied

Re: Martin Schulz und die SPD
geschrieben von Tina1
als Antwort auf Selina47 vom 21.02.2017, 11:07:33

Der gute Schulz ist seit 2-3 Wochen im Spiel, lassen
wir ihm und der SPD einige Monate Zeit.
Er versucht nicht ein Messiah zu sein, nur ist die Lage in Deutschland
so dass einerseits die Menschen die Nase voll von 12 Jahre Merkel haben, auf anderer Seite gibt es auch viele Menschen die AFD nicht wählen wollen und suchen die entsprechende Partei und Schulz bietet momentan einen Hafen für solche Wähler an ( hauptsächlich für Nichtwähler).
Schulz ist ein 100% Europäer wie die Mehrheit der Menschen in
Deutschland und das ist gut so.


Du hast recht, man sollte einer gewählten Partei, immer paar Monate Zeit lassen.
Aber ich würde das nur auf neue Parteien anwenden. Die SPD als alte " Arbeiterpartei" ist keine neue Partei u. damit gibt es auch kein neues Parteiprogramm. Die SPD hatte Jahrzehnte Zeit, ihren Auftrag, ihr Programm, was Schulz jetzt wieder ins Spiel bringt, umzusetzen. Sie waren Jahre Regierungspartei u. sie waren 8 Jahre in der Regierung. Ist das nicht genug Zeit für eine Partei sich zu beweisen?

Merkel hatte viele Jahre die Wähler hinter sich, sonst hätte man sie nicht immer wieder gewählt. Sie wurde auch hier im Forum ständig gelobt. Aber seit der Flüchtlingspolitik, hat sich das alles geändert. Von da an verlor die CDU, Merkel Stimmen.

Das hat sich dann am deutlichsten in den Landtagswahlen gezeigt. Wo man sehen konnte, dass auch die SPD viele Stimmen verloren hat. Ich wohne in einer Hochburg von SPD Wählern, wo der größte Teil zum Protestwähler wurde. Denn gerade in den Arbeitervierteln mit vielen Migranten, hat die AFD die meisten Stimmen geholt. Weil sie sich von der SPD nicht mehr vertreten gefühlt haben. Es gab nur noch ein Thema "Flüchtlingspolitik", sie fanden in der Debatte nicht mehr statt. Ihre Sorgen wurden ignoriert. Ich glaube daher nicht, dass man diese Wähler von der AFD zurückholen kann, denn ihnen genügen keine Worte mehr, die kennen sie schon jahrelang, sondern nur Taten. Und die Taten fehlen bis heute. Ihre prekäre Lebenssituationen haben sich nicht geändert. Viele Arbeitslose, denn Indutrie ist weggebrochen, die großen bekannten Firmen stellen nur noch Leiharbeiter ein, viele Hartz4 Empfänger, keine bezahlbaren Wohnungen u. es gibt immer mehr Bedürftige, die nur mit den "Tafeln" überleben.

Wie man lesen kann, bekommt die SPD hauptsächlich von Nichtwählern ihre Stimmmen. Und dazu gehören vorallem die, die schon jahrelang auf den Straßen schreien: "Merkel muss weg". Die sehen jetzt ihre große Chance. Und die Linken sehen jetzt eine Chance eine Regierungspartei zu werden. Was man verstehen kann. Aber eine Frau Wagenknecht wird sich nicht als Steigbügelhalter benutzen lassen. Sie wird ihre klaren Positionen durchsetzen wollen, die mit der SPD nicht zu machen sind. Wie soll so eine Regierung funktionieren?

Was mir auch auffällt ist, dass hier, einige wenige ehemalige CDU Wähler, die sich immer gegen die "Linke" positioniert haben, für die eine "rote" Regierung ein Unding war, jetzt plotzlich nichts gegen eine "rot rot grüne" Regierung hätten. Wie soll man das verstehen? Leider verlieren die Grünen auch Stimmen, den Grund dafür möchte ich mal wissen. Meine Meinung, meine Gedanken, die nicht alle richtig sein müssen.
Tina
Es wäre schön, wenn du mir mal den Unterschied von der Rede Gabriel zu Schulz Rede sagen könntest. Ich finde die Rede von Gabriel sehr gut u. vielleicht sogar präziser.

Linktipp: Die Rede von Sigmar Gabriel auf dem Landesparteitag in Niedersachsen kann man hier anschauen:
olga64
olga64
Mitglied

Re: Martin Schulz und die SPD
geschrieben von olga64
als Antwort auf Tina1 vom 21.02.2017, 16:34:54
Es ist nicht ganz richtig, was Sie hier schreiben.
Sicher wird es sog. Nichtwähler geben, die jetzt zur SPD tendieren. Aber die meisten scheinen von den Grünen und der Linken und auch der AFD abzuwandern in Richtung SPD, was aber noch nicht bedeuten muss, dass sie Wahltag zum einen wirklich zur Wahl gehen und dann SPD wählen werden.
Ich persönlich bin nach wie vor Merkel-Wählerin und möchte keinen Kanzler wie Herrn SChulz, der dieses Amt als eine Art Ausweg aus seiner zu Ende gegangenen EU-Karriere, die nicht weiterging, sieht. Ausserdem möchte ich auch kein Experiment Rot-Rot-Grün mit einer Frau Wagenknecht an exponierter Stelle. Ich bin auch sicher, dass es mehr Menschen gibt, die so denken wie ich und auch die SPD-Euphorie irgendwann mal wieder in sachliche Richtung läuft, spätestens dann, wenn man erfahren darf, was Herr SChulz eigentlich plant und wie seine Mannschaft aussehen kann und wird. Soviel sehr gutes Personal ist dort ja auch nicht vorhanden, das sich dann nicht in den diversen GroKos bereits verschlissen hat. Olga
Selina47
Selina47
Mitglied

Re: Martin Schulz und die SPD
geschrieben von Selina47
als Antwort auf Tina1 vom 21.02.2017, 16:34:54


Du hast recht, man sollte einer gewählten Partei, immer paar Monate Zeit lassen.
Aber ich würde das nur auf neue Parteien anwenden. Die SPD als alte " Arbeiterpartei" ist keine neue Partei u. damit gibt es auch kein neues Parteiprogramm. Die SPD hatte Jahrzehnte Zeit, ihren Auftrag, ihr Programm, was Schulz jetzt wieder ins Spiel bringt, umzusetzen. Sie waren Jahre Regierungspartei u. sie waren 8 Jahre in der Regierung. Ist das nicht genug Zeit für eine Partei sich zu beweisen?

Merkel hatte viele Jahre die Wähler hinter sich, sonst hätte man sie nicht immer wieder gewählt. Sie wurde auch hier im Forum ständig gelobt. Aber seit der Flüchtlingspolitik, hat sich das alles geändert. Von da an verlor die CDU, Merkel Stimmen.

Das hat sich dann am deutlichsten in den Landtagswahlen gezeigt. Wo man sehen konnte, dass auch die SPD viele Stimmen verloren hat. Ich wohne in einer Hochburg von SPD Wählern, wo der größte Teil zum Protestwähler wurde. Denn gerade in den Arbeitervierteln mit vielen Migranten, hat die AFD die meisten Stimmen geholt. Weil sie sich von der SPD nicht mehr vertreten gefühlt haben. Es gab nur noch ein Thema "Flüchtlingspolitik", sie fanden in der Debatte nicht mehr statt. Ihre Sorgen wurden ignoriert. Ich glaube daher nicht, dass man diese Wähler von der AFD zurückholen kann, denn ihnen genügen keine Worte mehr, die kennen sie schon jahrelang, sondern nur Taten. Und die Taten fehlen bis heute. Ihre prekäre Lebenssituationen haben sich nicht geändert. Viele Arbeitslose, denn Indutrie ist weggebrochen, die großen bekannten Firmen stellen nur noch Leiharbeiter ein, viele Hartz4 Empfänger, keine bezahlbaren Wohnungen u. es gibt immer mehr Bedürftige, die nur mit den "Tafeln" überleben.

Wie man lesen kann, bekommt die SPD hauptsächlich von Nichtwählern ihre Stimmmen. Und dazu gehören vorallem die, die schon jahrelang auf den Straßen schreien: "Merkel muss weg". Die sehen jetzt ihre große Chance.

Es wäre schön, wenn du mir mal den Unterschied von der Rede Gabriel zu Schulz Rede sagen könntest. Ich finde die Rede von Gabriel sehr gut u. vielleicht sogar präziser.

Linktipp: Die Rede von Sigmar Gabriel auf dem Landesparteitag in Niedersachsen kann man hier anschauen:


Ich kann dir liebe Tina keine vernünftige Erklärung geben warum ich im
Herbst wieder SPD wählen werde ( Mein Mann und meine Freunde auch),
Es ist so auch ein Bauchgefühl, frischer Wind und natürlich auch der
Umstand dass wir Frau Merkel nicht länger sehen wollen. Wenigstens nicht als Bundeskanzlerin.

Gabriel ist ein sehr geschickter Politiker ( viel geschickter als Schulz), aber man kann ihn offensichtlich auch nicht mehr ertragen.
Mich würde die Linke in einer Koalition nicht stören, dafür aber die Grünen.

Anzeige

sittingbull
sittingbull
Mitglied

Re: Martin Schulz und die SPD
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf Selina47 vom 21.02.2017, 16:44:27
Ich kann dir liebe Tina keine vernünftige Erklärung geben warum ich im Herbst wieder SPD wählen werde


das hätte mich auch gewundert .

schliesslich gibt es dafür ja auch keinen vernünftigen grund .

sitting bull
Tina1
Tina1
Mitglied

Re: Martin Schulz und die SPD
geschrieben von Tina1
Göring-Eckardt sagt genau das, was ich heute in einem Kommentar geschrieben habe. Den Vorschag von ihr finde ich gut. "Das Arbeitslosengeld I künftig schon nach vier Monaten Beschäftigungszeit gezahlt werden soll." Denn viele bekommen keine Chance 1 Jahr den Job zu behalten, die fliegen schon vorher raus. Vorallem von den Leihfirmen.
Tina

Linktipp:Grüne halten Pläne von Schulz für falsch
Die Grünen haben die Pläne von SPD-Kanzlerkandidat Schulz, das Arbeitslosengeld I länger zu zahlen, kritisiert.

Die Fraktionsvorsitzende Göring-Eckardt sagte der "Rheinischen Post" aus Düsseldorf, Schulz richte den Blick nur auf die Gruppe der älteren Facharbeiter. Dabei sei die Beschäftigungslage für Facharbeiter derzeit gut. Für kurzfristig Beschäftigte, für Leiharbeitnehmer oder für prekär beschäftigte Frauen habe Schulz dagegen nichts anzubieten.

In einem Acht-Punkte-Plan zum Arbeitsmarkt fordern die Grünen der Zeitung zufolge, dass das Arbeitslosengeld I künftig schon nach vier Monaten Beschäftigungszeit gezahlt werden soll. Bislang gilt ein solcher Anspruch erst nach einem Jahr.
geschrieben von dpa
sittingbull
sittingbull
Mitglied

Re: Martin Schulz und die SPD
geschrieben von sittingbull
Martin Schulz als "Hoffnungsträger" macht vor allem deutlich , wie dringend notwendig die Menschen nach etwas Hoffnung suchen .
inhaltlich ist das allerdings in keinster weise nach zu vollziehen .
Schulz und die SPD wissen nur zu genau wo den leuten der schuh drückt und
spielen das in perfidester art und weise aus .

was Schulz bisher von sich gegeben hat , ist der klassische , SPD typische eiertanz ... der Veränderung suggerieren und Hoffnungen kanalisieren soll ,
ohne die wirklich wichtigen Stellschrauben auch nur zu benennen ...
geschweige denn an ihnen zu drehen .

die menschen werden zwangsläufig enttäuscht sein und ihrer Hoffnungslosigkeit preisgegeben werden ... wenn sie merken das sie von der "Sozialdemokratie" zum wiederholten male zum narren gehalten und über den tisch gezogen wurden .

das "Bäumchen wechsel dich"- Spiel ... der Verrat ... der SPD ist brandgefährlich , da es die leute noch tiefer in die Depression der Demokratiemüdigkeit und in die arme der Rechtspopulisten treiben wird .

in einem land des "verordneten Antikommunismus" , in dem schon die harmlose Linkspartei mit dem Teufel persöhnlich verwechselt wird ... haben sie kaum eine andere wahl .

sitting bull

Anzeige

JuergenS
JuergenS
Mitglied

Re: Martin Schulz und die SPD
geschrieben von JuergenS
eigentlich wollte ich mal wieder was äussern hier, aber sb schreibt stereotyp gegen alles an, was seiner Sichtweise widerspricht.
Er erweckt den Eindruck, dass 90% der Deutschen manipuliert sind von einer antikommunistischen Vorgabe.
Das ist Schmarrn, jeder macht sich hier wie auch er eigene Gedanken, kommt aber auch zu unterschiedlichen Ergebnissen.
Wir sind kein mauer Staat, haben zwar viele Probleme, aber extreme Ideologien, das weiss die Mehrheit in Deutschland, sind immer kontraproduktiv, ob das mit Trump, Putin, Erdogan etc. zu benennen ist, ist egal, aber sb unterstellt der Mehrheit beim ST mangelnde Kompetenz in politischen Sachfragen.

So manches Mitglied bei ST enthält sich sicher auch einer eigenen Meinungsäusserung hier, weil stets mit störendenden Beiträgen die Lust dazu schmilzt.
sittingbull
sittingbull
Mitglied

Re: Martin Schulz und die SPD
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf JuergenS vom 26.02.2017, 13:16:49
So manches Mitglied bei ST enthält sich sicher auch einer eigenen Meinungsäusserung hier, weil stets mit störendenden Beiträgen die Lust dazu schmilzt.


oder anders gesagt :

wie schön könnte das Leben in unserer Gesellschaft sein , würde es nicht immer wieder von "Störenfrieden" in frage gestellt werden .

möchtest du das Karl mich sperrt , weil ich gegen den Opportunismus
streite ? ... dann sag es .

und ich sage dir ...
in deiner "Demokratie" , möchte ich nicht verhaftet sein .

sitting bull
Milan
Milan
Mitglied

Re: Martin Schulz und die SPD
geschrieben von Milan
@Sittingbull

Giebt es überhaupt eine ehrliche Partei ?

Jede Partei hat drei Haupteigenschaften : Mitgliedschaft, Ehrlichkeit und Intelligenz,
wobei zwei Eigenschaften die Dritte ausschließen. Bist du Mitglied und ehrlich kannst du
nicht intelligent sein, bist du Mitglied und intelligent kannst du nicht ehrlich sein und bist
du ehrlich und intelligent kannst du nicht Mitglied sein.

Milan
JuergenS
JuergenS
Mitglied

Re: Martin Schulz und die SPD
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf Milan vom 26.02.2017, 16:00:55
eine interessante Philosophie, woher stammt das?

Parteien abschaffen wäre aber noch schlimmer, sonst würde irgendjemand dennoch anschaffen, der hätte sicher noch mehr als diese drei "Tugenden".

Anzeige